Frage an die "alten Hasen" -wiegt oder schätzt Ihr Euer Essen noch?

  • T'ja, die Frage steht ja schon da oben..... Bin mal neugierig, wie's bei den alten Hasen so essenstechnisch läuft. Schätzt Ihr noch ab? Oder wiegt vielleicht sogar noch jemand von Euch?

    Ich wiege schon seit Jahren nicht mehr und das Essen abschätzen höchsten noch ganz grob. Komme aber sehr gut klar damit und habe auch die Feststellung gemacht, dass sich oft ein oder zwei BE's mehr nicht sonderlich auf meinen BZ auswirken (ich möchte auch gar nicht soooooo streng eingestellt sein :rolleyes:).

    Viel wichtiger als die BE-Einschätzung finde ich zu wissen, was ich sonst noch so plane an Aktivitäten oder wie das Essen noch nachwirkt (eine umfangreiche Nudelmahlzeit oder ein besonders fettes Mahl), bzw. welche weiblichen Hormone da mal wieder am wirken sein könnten.

    Und Ihr so :) ?

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Also die ersten 5 jahre alles gewogen, dann hab ich die Ausbildung, und arbeiten angefangen, da hab ich nix mehr abgewogen nur geschätzt, seit ich letztes Jahr zur Neueinstellung war, wiege ich fast alles wieder ab, ist genauer.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Bin ich denn jetzt ein alter Hase? Gegen Dich bin ich ja echt neu...
    Das mit dem Wiegen hab ich nach relativ kurzer Zeit gelassen. Abschätzen tue ich aber immer noch. Manchmal sitze ich dann da und teile mit dem Finger mein Essen in der Luft auf, das sieht für außenstehende manchmal ein wenig seltsam aus :rolleyes: Im großen und ganzen klappt das immer recht gut.

    Grüße aus dem Norden,


    Dirk :schild0015:

  • Eigentlich dürfte ich hier ja garnicht antworten !?
    Gegenüber Dir bin ich ja noch "relativer Frischling" !

    Ich selber kann BE's absolut nicht einschätzen:eek:, ich liege grundsätzlich daneben ! ich schätze immer zu wenig ! Meine Angetraute kann das schätzen ganz gut, aber trotzdem wird bei uns prinzipiell abgewogen !

    Ich muß dazusagen, daß nicht die einzelne Portion gewogen wird, sondern die Gesamtmenge und ich mir dann, jenachdem 1/3 oder 1/2 der Gesamtmenge nehme.

  • Ich hab am Anfang ( irgendwann im letzten Jahrtausend ) alles abwiegen "müssen". Ich fands später nur noch nervig.... So nach dem Motto, ich hab ja lange genug Diabetes und ich kann das richtig schätzen. Als ich dann im August 2009 meine Spirit Combo mit dem entsprechenden Messgerät bekam, und ich den Bolusrechner verwenden wollte, habe ich zur Überprüfung der Bolusfaktoren wieder angefangen alles abzuwiegen.... Man(n) hab ich mich "verschätzt"..... Seitdem, wiege ich alles ab, was ich abwiegen kann. Folge davon war, ich konnte meinen Insulinbedarf um ca 12 IE senken...

    Abwiegen hat nichts mit strengem Einstellen zu tun, in welchem BZ-Bereich ich lande, lege ich noch immer selbst fest. 1 oder 2 BE´s mehr oder weniger als Puffer zuzulassen, oder einzukalkulieren könnte ich für mich nicht akzeptieren. Das Risiko wäre mir zu gross.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von MUC;315039

    Ich hab am Anfang ( irgendwann im letzten Jahrtausend ) alles abwiegen "müssen". Ich fands später nur noch nervig.... So nach dem Motto, ich hab ja lange genug Diabetes und ich kann das richtig schätzen. Als ich dann im August 2009 meine Spirit Combo mit dem entsprechenden Messgerät bekam, und ich den Bolusrechner verwenden wollte, habe ich zur Überprüfung der Bolusfaktoren wieder angefangen alles abzuwiegen.... Man(n) hab ich mich "verschätzt"..... Seitdem, wiege ich alles ab, was ich abwiegen kann. Folge davon war, ich konnte meinen Insulinbedarf um ca 12 IE senken...

    Abwiegen hat nichts mit strengem Einstellen zu tun, in welchem BZ-Bereich ich lande, lege ich noch immer selbst fest. 1 oder 2 BE´s mehr oder weniger als Puffer zuzulassen, oder einzukalkulieren könnte ich für mich nicht akzeptieren. Das Risiko wäre mir zu gross.



    Nur wenn ich mein Essen abwiege, kann ich Fehlerquellen minimieren... In dem Fall das Verschätzen an BE und somit die falsche Insulinmenge.... Gerade bei mir als Insulinsensibelchen, sind die Folgen ganz extrem....

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Ich schätze sehr oft und wiege dann trotzdem nach. :) Allerdings habe ich lange gar nichts abgewogen und nur geschätzt. Seit dem letzten Klinikaufenthalt wiege ich auch immer mal wieder (nach) um Fehler auszumerzen.
    Zu Anfang habe ich konsequent alles abgewogen. Irgendwann entwickelte man dadurch ein "Auge". Mein "Auge" ist ziemlich exakt, fast schon geeicht. :D

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Ich habe noch nie etwas abgewogen und es hatte keine Nachteile, mein Schätzeisen (Gedächtnis) scheint noch zu funktionieren. Man lernt sehr schnell, bei welchem Essen man daneben liegt und kann es sehr schnell kompensieren oder ausgleichen.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Zu Beginn meines DM hab ich alles sehr genau abgewogen, heute ist das alles nicht mehr der Fall. Auch nach der neuerlichen Schulung nicht.

    Menschen lügen aus vielerlei Gründen, aber niemals ohne Grund.

  • Die Wiegerei (das Abwägen) ist doch nur anfangs wichtig.
    Man kann sich ja immer wieder selbst justieren durch gelegentliche Messungen und Wägungen.
    Und wie berechne ich danach die Bewegung? Schrittzähler? Und vor der nächsten Mahlzeit wieder im UZ- besser Hypo?

  • Als ich den DM bekam wurde von meiner Mutter ALLES abgewogen und auch
    Brotecken abgeschnitten wenns 2 GR zu viel waren.
    Jetzt wiege ich das Brot, Reis und Nudeln ab. Kartoffeln schaetze ich und auch
    sehr gut.So kleine Dinge wie Mehl in der Sauce lasse ich nebenherlaufen
    und das klappt auch gut.Obst wird auch oft noch gewogen, obwohl ich da auch
    manchmal schummele.Eine Banane ist immer 1 BE, egal wie gross. Meistens
    messe ich dann etwas frueher und wenn noetig gebe ich eine halbe Einheit dazu.
    Mit diesem Schema habe ich meistens HbA1c so um die 5,8 - 6,3 und
    das muesste reichen.

  • Die ersten paar Jahre wog ich alles ab. Dann nach und nach hatte ich das Mass in den Augen, welche Menge etwa wieviel BEs hat. Nur bei "neuen" Sachen, die ich vorher noch nie gegessen habe, wieg ich ab. Damit ich einfach ein Augenmass dafür bekomme. Kommt aber eher selten vor, da ich lieber das esse, was ich schon kenne! :D

  • Ich wiege hin und wieder.
    Bei Brot zb steht's ja meistens drauf - Ich kaufe geschnittenes Brot von Aldi, da stehen die Nährwertangaben pro Schreibe drauf. Hab nur anfangs mal kontrolliert ob denn das Gewicht pro Scheibe passt ;-)
    Habe eine vernünftige Waage gekauft, damit geht das.
    Gerade bei Flüssigkeiten hab ich noch etwas probleme mit dem Schätzen - da kommt's ja auch immer sehr aufs verwendete Gefäß an.


    Mal sehen wie es ab nächste Woche wird, dann muss ich meinen DM irgendwie mit meinem Alltag "verheiraten". Bisher hatte ich ja noch Schonung und war die letzten 2 Wochen zu hause...

  • Hallo zusammen,

    bei dem Posting von Jutta musste ich grinsen. So habe ich auch meine Anfangszeit erlebt. Es wurde alles abgewogen, teilweise auf das Gramm zugeschnitten und portioniert. Als ich dann älter wurde und irgendwann allein für mich gesorgt habe, habe ich das Wiegen gelassen und geschätzt. Schätze heute auch in den allermeisten Fällen und fahre damit ganz gut. Wenn es nicht passt dann versuche ich beim nächsten Mal genauer zu sein.

    Viele Grüße
    Der Tee

  • Ja ich weiß auch nicht, ob ich schon als alter Hase durchgehe:confused:.. aber mein Fell hat schon silber :11weinen2:
    Ich habe 9 Jahre nicht abgewogen, die ersten Jahre war mein Dm auch sehr fehlertolerant - was das verschätzen betrifft. Vor ein paar Monaten ist mir eine billige digitale Waage über den Weg gelaufen und seitdem wiege ich mein Brotscheiben morgen (manchmal) ab, da wir immer selber mit dem Messer schneiden und auch verschiedene Brotsorten kaufen - aha- Effekte hatte ich auch schon.
    Ansonste esse ich mittags sehr viel auswärts.. da erübrigt sich das Abwiegen -hier schreibe ich mir auf wie ich z.B. die Nr.27 vom Asia insuliniert habe ;)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich wiege, wenn ich Zu Hause bin, immer ab (die Waage steht direkt neben der Brotmaschine :)).
    Grund: Mir geht es wie Yvonne; bin extrem insulinsensibel und da macht eine halbe BE + evtl. Rollercoaster Fahrten des Zuckers schon mal einen Anstieg um 50-100 aus. Weiterhin ist ab und zu eine gute Überprüfung der Schätzfähigkeit (also erst Handwaage dann reale Waage).

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Meine Mutter hat Anfangs immer gewogen (ich hab mit 7 DM bekommen) aber das hat nicht lange gedauert. Und ich glaub ich hab ´noch kein einziges Lebensmittel abgewogen, weil ich dazu nicht wirklich die Lust dazu hab. Ich hab meine BE immer geschätzt und lag nie gravierend daneben. Blöd is nur bei Nahrung die man nicht kennt wie im Ausland oder in ausländischen Restaurants aber da hat man die Waage auch nicht dabei. Da muss man glaub ich auf Erfahrungswerte zurückgreifen oder nach Try and Error gehn.

    Lg

  • Ich wiege eigentlich kaum etwas ab. Liege beim Schätzen aber auch oft daneben; besonders bei Sachen, die ich nicht so häufig esse.
    Meist mache ich es so, dass ich auf die Packung gucke und dann halt anfange zu rechnen. Praktisch ist ja auch, dass es selbst in den Fast-Food-Ketten Nährwert-Listen der Produkte gibt. :-) Ich würde sonst immer zu wenig schätzen.

    Was ich abwiege, sind z. B. Cornflakes. Das ist mir dann doch zu gefährlich, dass nur zu schätzen.

    Aber wenn ich eure Antworten so lese, bekomme ich doch ein schlechtes Gewissen, dass ich eigentlich viel zu häufig einfach nur schätze und oft auch daneben liege. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Zeit lang alles abwiegen, um mal wieder ein Gefühl dafür zu bekommen. Das einzige, was ich gut schätzen kann, sind Obst, Gemüse, Brot, Brötchen und Nudeln...

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Habe in den ersten Jahren abgewogen und gemessen.
    Angst vor Schäden und Frischling, da war das halt so.

    Heute schau ich auf die Koholenhydrate bei den Produkten,
    und schätze was die Scheibe Brot,
    oder die Kartoffel - Reis usw. zum Essen haben werden.

    Außerdem merke ich, nun bei meiner "am Riemen reissen Methode" -
    die ich schon viel viel vorher mir hätte verpassen sollen - das, wenn
    die BZ Werte im "grünen Bereich" sind, die Frust und Fressattaken
    nicht mehr so häufig auftauchen. Und wenn sie dann mal da sind, kann man die mit ganz kleinen "Freuden" zum "Aufgeben" bewegen ;)

  • Als ich vor ca. 24 Jahren meinen Diabetes Typ 1 bekam , habe ich getreu der Schulung damals alles abwiegen sollen und müssen . Die Lebensqualität war sehr eingeschränkt . Mittlerweile esse und trinke ich was ich will , und kann auch ganz gut abschätzen was ich an "Gegengift" :D in mich reindonnere .
    Ich denke so wie ich machens viele .


    Und wenn ich mal daneben liege (mit dem schätzen) kann ich ja immer noch was nachschießen . :cool:

    Ich bin nicht alt , ich bin nur etwas länger jung als andere. :P