Was soll der Hba1c Wettbewerb?

  • Hallo zusammen,


    auch auf die Gefahr hin, mich jetzt völlig unbeliebt zu machen, mal eine physikalisch-messtechnische Anmerkung zum beliebten 1c.


    Die meisten Laboratorien verwenden Afinion oder DCA Vantage Geräte, die technischen Daten könnt ihr dort einsehen.


    Nehmen wir mal Afinion:


    Messtoleranz 4%-15%


    Bei einem Wert von 1c mit 6% (stolz dem Doc zeig), könnte das bedeuten:


    Irgendwo zwischen 5,1% und 6,9% !!!!



    Also auch hier wie mit den Schätzeisen:


    Der ABSOLUTE Wert sagt gar nichts, der TREND ist entscheidend.

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Hallo Akina,


    es soll und ist auch kein Wettbewerb über einen guten HbA1C. Mit dieser Umfrage können wir eventuell auch Diabetiker mit einem höheren HbA1C-Wert dazu ermuntern , dass es klappt mit einer gewissen Disziplin und den Vernachlässigungen, welche man zur Zeit hat, wieder auf einen Weg zurück zu finden. Es soll eine Hilfestellung in der Sache sein, ohne bereits an der Therapie zu experimentieren. Ich hatte noch nicht in den Umfragen festgestellt, dass jemand über einen guten HbA1C prahlte.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Zitat von Akina;326940

    Die meisten Laboratorien verwenden Afinion oder DCA Vantage Geräte, die technischen Daten könnt ihr dort einsehen.
    Nehmen wir mal Afinion:
    Messtoleranz 4%-15%
    Bei einem Wert von 1c mit 6% (stolz dem Doc zeig), könnte das bedeuten:
    Irgendwo zwischen 5,1% und 6,9% !!!!


    Hallo Akina,


    die Messtoleranz ist natürlich eine Größe, welche nicht zu vernachlässigen ist. Ich bekomme immer von dem untersuchenden Labor die Toleranz mit geteilt.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Zitat

    Ich hatte noch nicht in den Umfragen festgestellt, dass jemand über einen guten HbA1C prahlte.


    Es kommt aber vor, das es bei irgendwem nur eine 5,x geworden ist.


    Und das Ganze ohne Probleme, locker aus der Hüfte und ohne Hypos.



    Das würde mich nicht ermutigen, wenn ich mit Ach und Krach eine z.B. 7,x vom Doc serviert bekomme.



    Zumal auch eine Gewisse Beschreibung fehlt, wie sie oder er auf einen Wert kommt.


    Immer das Gleiche zum Essen, keine ausgewöhnliche Tätigkeiten, kein Döner und kein Bier.



    Ein vermeintlich guter Wert ist evtl. auch "teuer" erkauft.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Mir kommt es bloß immer komisch vor,das einige User immer den gleichen 1c haben.-Dann liest man wieder 5,7 oder 6,0 ...ob das immer so stimmt,denn exakt immer auch dem gleichen 1c wird wohl keiner kommen.-Vielleicht durch Zufall 2 mal nach einander,aber dann müßte doch mal nen anderer Wert kommen.Naja überprüfen kann es ja doch keiner hier,ob immer gleich-- mit Uzs--und ob der Wert wirklich so gut ist..:rolleyes:

    LG: Christian...:rolleyes:

  • Zitat von Chris372;326953

    Mir kommt es bloß immer komisch vor,das einige User immer den gleichen 1c haben.-Dann liest man wieder 5,7 oder 6,0 ...ob das immer so stimmt,denn exakt immer auch dem gleichen 1c wird wohl keiner kommen.-Vielleicht durch Zufall 2 mal nach einander,aber dann müßte doch mal nen anderer Wert kommen.Naja überprüfen kann es ja doch keiner hier,ob immer gleich-- mit Uzs--und ob der Wert wirklich so gut ist..:rolleyes:


    Also meiner ist seit einem Jahr gleich schlecht. Bei dem selben Labor wurde immer der Wert 7,7 gemessen, und das nun wirklich seit einem Jahr. Also möglich ist es schon, aber vermutlich nicht sonderlich häufig.

  • Messtechnik ist eine Wissenschaft. Man sinniere mal über die Messgenauigkeit beim Blutdruckmessen - pah, plusminus 30% sag ich. Ärzte sind auf dem Ohr oft taub, was insofern verständlich ist, dass sie eben einfach gegebene Messgeräte und wenig Zeit haben.


    Wenn man es vernünftig machen will, kommt man als erstes an einer Mehrfachmessung und statistischen Mittelung nicht vorbei. "mehrfach" soll heissen: mindestens fünf-, besser zehnfach. Ob das auch zehnfache Kosten bedeutet, ist noch eine andere Frage. Dass es aber nicht bei den ursprünglichen Kosten bleibt, steht fest. Zweitens müsste man viel häufiger, vielleicht sogar vor jeder Messung eine Vergleichsmessung mit bekanntem Ergebnis und in deren Auswertung eine Kalibrierung des Messgeräts durchführen. Erneut die Frage nach den Kosten.


    Es hängt letztendlich davon ab, wie man die Toleranzen bewertet. Es mag Messungen geben, bei denen 20% Toleranz keine grosse Rolle spielen.

  • Zitat von Girlie-Spätlese;326958

    :DVielleicht kann man hier ja Hba1c`ler des Monats werden ??? :D


    Besser nicht, denn dann haben wir hier auf einmal auch 4,xx Werte und die sind mit UZ´s erkauft :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich habe es nie als Wettbewerb empfunden. Der 1C ist nun mal eine Messziffer beim Diabetes mit der jeder etwas anfangen kann. Es muss ja auch keiner mitmachen oder? Wen es stört, der soll eben nicht reinschauen.

    Und was die Genauigkeit angeht: es ist eben alles relativ! Das ist doch bei BZ-Messgeräten genauso.

    Ich möchte ja keinem damit auf die Füsse treten, aber vielleicht sollten diejenigen, die es stört, mal in sich hineinhorchen, WARUM dieses bei ihnen so einen Mißmut auslöst. ..

    Könnte es vielleicht einfach "eine andere Form von Neid sein"? Die in vielfältigen Gründen ihre Ursache hat?

    Oder einfach immer noch die Unzufriedenheit mit der Krankheit?

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Ich find die Bekanntgabe des Quartals 1c nicht als Wettbewerb. Für mich ist es gut zu wissen wo ich bei meiner Therapie stehe, was die anderen für Erfolge und Probleme haben. Wer sich durch schlechte (schon dieser Begriff ist ja eine Wertung genau wie "gut") unter Leistungsdruck sieht, hat ja mehrere Möglichkeiten:
    1.) Seine Therapie zu überdenken und zu dem Schluß kommen: "Ich muß disziplinierter sein."
    2.)"Oder bei mir geht es nicht besser weil....."


    Auch für den übereifrigen Typ taucht dann die Frage auf ob er es mit seinem Ehrgeiz übertreibt und ob er sich bei "alten Hasen" bisschen Gelassenheit abgucken kann.
    Was mir gut gefällt sind auch erkennbare Trends.
    Etwa für T1 Neueinsteiger wie steil die Kurve nach unten geht wenn man die Insulin-Therapie beginnt und das man nicht machtlos ist.
    Oder wie wenig Bewegung (etwa um die Weihnachtszeit) und viel (Fr)essen den allgemeinen Trend steigen läßt.
    Und immer gibt es Möglichkeit:
    3.) Ich mach da nicht mit und Lass die anderen den "Blödsinn" machen;)

  • ich empfinde den thread auch nicht wirklich als wettbewerb - finde aber einen Hba1c-ehrgeiz langfristig falsch und wahrscheinlich auch nur kurzfristig motivierend. manchmal schon sonderbar, dass user Hba1cs von 6,5% als zu hoch empfinden ... alles zwischen 6 und 7,5% bei längerer DM-dauer/ nicht-schwangerschaft etc. sind ja nun völlig zufriedenstellend ... unter 6 u.U. gar nicht empfehlenswert (es sei denn man ist erst kurz dabei oder lebt sehr regelmäßig). die parameter für eine gute einstellung sind durch den Hba1c ja eh nur partiell vertreten. ich schaue eher auf schwankungen, hypohäufigkeit und den MBG, da ich auch unterschiedliche labore nutze. vielleicht, wer lust hat, kann man das ja auch mitaufnehmen in den thread. zumindest die pumpies können das ja easy ablesen.


    beispiel:
    Hba1c 6,9% (Ref. 4,1-6,0%), MBG über 2,5 Monate zuvor: 132 bei 6 Messungen am Tag (1/3 am tag pp), über Zielbereich: 31%, unter Zielbereich 12%, Zielbereich 70-160, Nüchternwert morgens 106


    naja, vielleicht doch ein wenig kompliziert. interessant fände ich auf jeden fall die relation von MBG und Hba1c, bzw. das zu vergleichen?

  • Hallo,

    ich empfinde das auch nicht als Wettbewerb, sondern finde es interessant, wie andere über ihren Hba1c denken. Es ist doch irgendwie einfach nur ein Austausch, aber niemand prahlt doch mit seinem Wert und es gibt auch keine Verlierer. Ich finde schon, dass alles relativ gesehen wird und wenn jemand eine Verbesserung von 10 auf 8 hat, dann ist das doch super. Der Trend wird meiner Meinung nach schon betrachtet.

    LG
    Ophelia

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Diesen Thread nimmt wohl jeder anders wahr. Ich habe ihn auch nie als Wettbewerb wahrgenommen, eher als Motivator, es beim nächsten Mal (noch) besser zu machen. Mich persönlich befremdet es, wenn ein DM-Frischling über 5,1 jubelt, dafür freue ich mich mit, wenn ein alter DM-Hase einen Wert um 6,5 schafft oder seinen Wert von 10 auf 8 verbessern konnte.


    Ich selbst habe auch eher niedrige Werte, bin aber nicht wirklich stolz darauf, da sie durch Hypos und Hypers erkauft wurden, und überhaupt, wir DM-Frischlinge haben es einfacher als alte Hasen, aber das scheinen einige der DM-Küken zu vergessen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Stellen wir doch die Frage mal anders: Was sagt der vierteljährliche HbA1c eigentlich aus? Nichts anderes als das Mass der an Hämoglobin gebundenen Glukose (Glykierung). Über die "Werterlangung" sprich DM-Führung sagt er absolut nichts aus. Ist er jedoch "zu hoch" ist auf jeden Fall auch das Blut oft hyperglykämisch. Ich habe ihn eigentlich immer als "Selbstbeweihräucherung" empfunden - da es ja angeblich kein Wettbewerb ist, frage ich mich, was es dann bringt, den anderen seinen HbA1c mitzuteilen? (da fällt mir immer "Cast away" ein, wo er um das Feuer tanzt und ruft: "Ich habe Feuer gemacht, ich..."). Und dass der HbA1c schwankt (bei einem selbst und von Diab zu Diab erst recht) ist vollkommen normal, was tauscht man da denn aus? Bei mir dient er einfach nur zur "Funktionskontrolle" meiner "neuen" BSD und "Neid" muss ich deshalb absolut nicht empfinden. Ist aber wieder wie mit allem: die einen so - die anderen so, und jeder hat eine Meinung (und nur die kann richtig sein!) - warum nicht, ich habe damit kein Problem...

  • Zitat von Hammy;326988

    da es ja angeblich kein Wettbewerb ist, frage ich mich, was es dann bringt, den anderen seinen HbA1c mitzuteilen?


    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich sehe es als Wettbewerb mit mir an. Wenn ich es als Wettbewerb mit anderen sehen würde, würde ich hier nicht von meinen BZ-Ausrutschern und anderen Problemen berichten.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von Hammy;326988

    Ich habe ihn eigentlich immer als "Selbstbeweihräucherung" empfunden - da es ja angeblich kein Wettbewerb ist, frage ich mich, was es dann bringt, den anderen seinen HbA1c mitzuteilen? (da fällt mir immer "Cast away" ein, wo er um das Feuer tanzt und ruft: "Ich habe Feuer gemacht, ich...").


    :) Schönes Beispiel.
    Das ist aber jetzt schon die allgemeine Forums-Sinnfrage, die du da stellst. Ab und zu tut es einfach gut, anderen etwas einfach nur mitzuteilen, die es beurteilen können; so kann man das auch sehen.


    Mir fällt dazu noch ein anderer Aspekt ein. Die meisten nutzen ja irgendeine Software für ihre Werte, die mehr oder weniger ungefragt auf der Basis von 5-10 Messwerten pro Tag einen HbA1c ausrechnet. Ich finde es interessant, die Abweichung des Rechenwerts zum Laborwert zu betrachten (ja, ok, die Messtoleranz...). Wenn das sehr stark abweicht, könnte man sich nämlich auch mal fragen, ob man eigentlich zu den richtigen Zeitpunkten misst oder einem über die 24 Stunden was Wichtiges entgeht.


    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Hubi;326991

    Mir fällt dazu noch ein anderer Aspekt ein. Die meisten nutzen ja irgendeine Software für ihre Werte, die mehr oder weniger ungefragt auf der Basis von 5-10 Messwerten pro Tag einen HbA1c ausrechnet. Ich finde es interessant, die Abweichung des Rechenwerts zum Laborwert zu betrachten

    Bei mir beträgt diese Abweichung zwischen Software und Messen nie mehr als 0.2%, natürlich mit Toleranzen auf beiden Seiten, also im Programm und dessen zugrundeliegenden Daten und beim direkten Messen vom HbA1c. So schlecht sind diese Näherungen also nicht, finde ich. Und einen Trend kann man daraus schon ablesen.

  • Zitat von Jamuna;326990

    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich sehe es als Wettbewerb mit mir an.


    Ja so ähnlich sehe ich das auch.


    Hba1c hier im Forum erzählen, ist wie früher Zeugnis den Eltern zeigen. Nur mit dem Unterschied, daß man ja die schlechten Noten nicht zeigen muß ;-))


    Ich finde es auch spannend wie Hannah schreibt, aus welchem MBG bzw. Nüchternwerten sich welcher Hba1c ergibt und welche Ursachen hinter welchen 1c´s stecken.


    Ich freue mich persönlich über jeden, der eine stabile Einstellung ohne gravierende Hypos hinbekommt, egal ob eine 4; 5 oder 6 vor dem Komma ist. (die 7 vor dem Komma klammere ich mal aus, da ich mich mit 7, weder wohl gefühlt habe noch eine stabile Einstellung hatte - die ist aber für jemand der von höheren 1c´s kommt aber trotzdem ein Erfolg:6yes: und es wirklich wert laut kundzutun).


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich empfinde es auch nicht als Wettbewerb... Mein Doc und ich sind mit 6,6 - 7,2 als HbA1c zufrieden, weil ich durch meinen Schichtdienst immer wechselnde Rhythmen habe. Und als ich im Sommer 2008 die 5 vor dem Komma hatte, hab ich mich nicht wirklich gut gefühlt... Da ware für mich jeder Tag ohne Hypo ein gewonnener Tag und ein Sieg über die zu diesem Zeitpunkt dauerhaft zu tiefen Werte... Gründe sind gefunden und ausgemerzt und seitdem ist der HbA1c stabil bei 6,9 und da bin ich super zufrieden mit.... Denn der Schichtdienst macht eine normnahe Einstellung nicht gerade einfach....

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup: