Teststreifenverbrauch

  • Weil leider mein Blutzucker dermaßen unterschiedlich reagiert. z. B. Gemessen 60, 1 Stück Traubenzucker genommen, 1 Stunde körperlich gearbeitet (geschwitzt dabei), nach 1 Stunde gemessen 258. Ich hatte 3 Stunden vorher weder gegessen noch gespritzt. Eine fast identische Situation, da lag der Blutzucker nach ca. 1 Stunde bei 38 .Ich teste vor dem Essen und ca. 1 Stunde danach. Danach erfolgt um Blutzuckerspitzen zu verhindern. Was soll ich machen.

  • Hallo,


    wie schon gesagt ist es alles eine Frage des Willens und der Kooperationsbereitschaft und Argumentationsweise deines Arztes. Folglich solltest du bei entsprechendem Einsatz deine Ziele mit mäßigem Aufwand erreichen können. Über ein CGMS könntest du bei labiler BZ Lage auch nachdenken.


    Mit freundlichen Grüßen


    General1791

    Mit freundlichen Grüßen


    Firewarrior87

  • Zitat von HSchnaars;411497

    Ich teste vor dem Essen und ca. 1 Stunde danach. Danach erfolgt um Blutzuckerspitzen zu verhindern. Was soll ich machen.


    Aber sind denn regelmäßige Messungen eine Stunde nach dem Essen überhaupt notwendig? :confused:


    Soweit ich weiß, ist ein erhöhter Wert (bis 200 mg/dl) eine Stunde nach dem Essen gar nichts so dramatisches. Zumal: Eine Stunde nach dem Essen korrigieren, wenn der Essensbolus noch wirksam ist, kann doch auch ordentlich bös enden...

    "Alle sind anders. Jeder ist wie jeder andere und das heißt: anders! [...] Und da jeder Mensch anders als alle anderen ist, ist das ein Mensch wie jeder andere."
    Frederik, autistischer Jugendlicher

  • Weil die Krankenkasse Rückforderungen an Ärzte stellt. Das ich so gut eingestellt bin, kommt durch die häufigen Tests. Ich stelle mich schon seit geraumer Zeit selbst ein. Die Einstellungen die z. B. im Diabetes Forschungs Institut gemacht wurden entsprechen der jeweiligen Situation. Das wurde mir auch vom damaligen Stationsarzt gesagt. Desweiteren ist der beste Arzt für einen Diabetiker er selbst. Ich lasse mich selbstverständlich gern beraten und helfen.

  • Dramatisch nicht, nur wenn dieses über einen längeren Zeitraum immer passiert. Mir sind die Auswirkungen von Folgeschäden hinreichend bekannt. Ein Bekannter an Diabetes verstorben, ein weiterer Beinamputiert, 2 Herzinfarkte, blind. Habe seit 1989 Diabetes, auch meine Ernährung dementsprechend umgestellt. Ich weiß natürlich nicht, wann und wo genau die Grenze ist, bei der Spätfolgen auftreten können. Ich versuche meinen Blutzucker möglichst niedrig zu halten, nicht über 180. Ich teste auch nicht jedesmal genau 1 Stunde nach dem Essen, das variiert. So melde mich jetzt erstmal beim Insulinclub ab. Wünsche allen schönes Wochenende.

  • Hans, nimmst du Unterzuckerungen nicht mehr wahr? Wenn du sie fühlst, genügt es doch, was zu essen, dann muss nicht auch noch gemessen werden, oder?

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Sehe da leider wenig Erfolgsaussichten für eine etwaige Klage bzw. Verfassungsbeschwerde.
    Bin selber Anwältin.

    Es ist leider so, dass wir nicht immer das bekommen, was wir an Hilfsmittel/Medikamente möchten.

    Die einen möchten ein Medikament, was nicht in der Liste des Gemeinsamen Bundesausschusses steht, die anderen mehr Teststreifen.

    Ich selbst komme im Quartal auch immer nur ganz knapp hin mit den Teststreifen. Muss mir diesen Monat auch eine Packung selber kaufen, weil ich derzeit wegen ständigen 60er- und 70er-Werten öfters messe.

    Hatte letztens auch ein Problem mit den Pennadeln. Habe bei meinem Quartalsbesuch beim Diadoc ein Rezept über 100 Nadeln bekommen, die bei mir aber nur 25 Tage reichen, da ich mir pro Injektion eine neue Nadel gönne.

    Habe dann wegen eines Rezepts über 200 Stück angefragt. Es hieß, man könne mir immer nur 100 verschreiben.
    D.h., ich renne jetzt künftig alle 3 Wochen zum Arzt.

    Bin leider freiwillig versichert, zur PKV hat es nicht mehr gereicht trotz positiver Gesundheítsprüfung, da leider kurzfristig mein Diabetes dazwischenkam.:rolleyes:

    Meine KV "verdient" jedenfalls an meinen Beiträgen, da ich diesen gar nicht verspritzen und verteststreifen kann. :D

    Die KVs müssen sparen und besonders die chronisch Kranken müssen dafür büßen. Bitter, aber wahr.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Ich bekomme 750 Teststreifen pro Quartal, man könnte theoretisch auch mehr bekommen, dafür sollte man dann allerdings eine gute Begründung haben. Die 750 deshalb, damit ich, falls mal irgendwelche Ausnahmesituationen sind, trotzdem genug habe.

  • Lt. Empfehlungen des DDB ist die Teststreifen -Menge mit 600 Streifen pro Quartal als Empfehlung zu sehen. Alles was drüber geht, muß der Arzt der KK gegenüber vernünftig begründen. Denn die KK sagt, wir zahlen alles, was der Arzt aufschreibt. Viel Ärzte scheuen aber den bürokratischen Aufwand. Und die Regress-Forderungen belaufen sich im 5-stelligen Bereich, für das der Arzt dann mit seinem Privatvermögen haftet. Und das die Ärzte dann nicht bedenkenlos alles verschreiben ist nachvollziehbar. Und die Teststreifen sind das teuerste an der Behandlung des D.m. Als ich das gehört habe, ist mir vor Erstaunen die Kinnlade runter gerutscht... Diese Aussage habe ich von meinem "alten" DiaDoc..

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Ich würde, wenn ich mich nur auf meinen Diabetologen verlassen würde, auch nur mit 400 Teststreifen rumdümpeln. Daher bevorzuge ich die Kombi, dass ich das meiste beim Diabetologen hole, sprich die 400 und meist noch 200 Stück beim Hausarzt. Allerdings mess ich auch "nur" ca. 5 mal pro Tag.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Hallo.
    Die bis zu 15 BZ-Messungen die Hans aufsich nimmt haben doch nur einen Grund,Folgeschäden zu vermeiden,deren Behandlung ein Vielfaches im Vergleich zu den Kosten der TS beträgt.
    Wie kommst Du auf die Idee ,das der TS-Verbrauch zu Lasten der Beitragszahler geht.
    Ein Diabetiker der seine Krankheit ernst nimmt versucht alles um diese Spätfolgen zu vermeiden.


    mfg Lupus

  • Zitat von Lupus;411524

    Hallo.
    Die bis zu 15 BZ-Messungen die Hans aufsich nimmt haben doch nur einen Grund,Folgeschäden zu vermeiden,deren Behandlung ein Vielfaches im Vergleich zu den Kosten der TS beträgt.
    Wie kommst Du auf die Idee ,das der TS-Verbrauch zu Lasten der Beitragszahler geht.
    Ein Diabetiker der seine Krankheit ernst nimmt versucht alles um diese Spätfolgen zu vermeiden.


    Naja, ich denke, es gibt hier im Forum etliche User, die weniger messen und trotzdem gut eingestellt sind und keine Folgeschäden haben. Eine gute Einstellung ist auch keine 100 %ige Garantie dafür, dass man keine Folgeschäden bekommt.


    Es ist nunmal so, dass im Grunde der Arzt die erforderliche Menge bestimmt. Alles, was darüber hinausgeht, muss er (wie Yvonne schon schrieb) der KK gegenüber begründen. Da viele den Aufwand scheuen, gehen sie den für sie leichteren Weg und verschreiben (für den Patienten) zu wenig.


    Könnte mir schon vorstellen, dass das Gesundheitssystem (das eh schon einen gewaltigen Knacks hat) weiter bröselt und die Beiträge erneut steigen. Sicher wäre es schön, wenn jeder das verschrieben bekommen würde (und in der Menge), die er benötigt. Häufig ist das aber nunmal nicht möglich...da gilt es dann, Kompromisse machen.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Hallo Hans,
    ich bekomme im Quartal 600 TS. Die genügen mir. Pro Tag komme ich so auf 6-7 Messungen. Da messe ich regelmäßig auch nachts.
    1300 sind (meiner Meinung nach!) wirklich viel zu viel. Da kommst du auf über 13 Messungen pro Tag. D.h. du misstrechnerisch generell unter einem Abstand von 2h rund um die Uhr. Und nicht etwa nur wenn du ab und an einen Basal-Test machst. Das ist imho wirklich zu eng.
    Wenn du da auch noch drauf reagierst, bist du wie ein Ruderer, der zwar wie wild paddelt, aber nicht vom Fleck kommt, weil die Hälfte der Schläge von den nächsten geschluckt werden.
    Jeder ist ja anders, aber ich bin mir sicher das du mit weniger TS gut auskommen wirst.
    Wie läuft es bei dir das Basale im Tagesverlauf dh ohne Bolus? Viell. gibt da Baustellen die zu den "Merkwürdigkeiten" führen?
    Wo spritzt du hin? Hast du Stellen die du präferierst und die zu Insulinaufnahme-Ärger führen?

  • Zitat von HSchnaars;411497

    Weil leider mein Blutzucker dermaßen unterschiedlich reagiert. z. B. Gemessen 60, 1 Stück Traubenzucker genommen, 1 Stunde körperlich gearbeitet (geschwitzt dabei), nach 1 Stunde gemessen 258. Ich hatte 3 Stunden vorher weder gegessen noch gespritzt. Eine fast identische Situation, da lag der Blutzucker nach ca. 1 Stunde bei 38 .Ich teste vor dem Essen und ca. 1 Stunde danach. Danach erfolgt um Blutzuckerspitzen zu verhindern. Was soll ich machen.


    Hallo,


    analysierst Du denn auch, warum das so war um das das Nächte Mal zu vermeiden? Oder misst Du dann beim nächsten mal noch öfter ohne Schlüsse daraus zu ziehen?


    Für mich hört sich das fast wie ein Klassiker an und ich hatte vorletzte Woche eine fast identische Situation an zwei aufeinander folgenden Tagen, nur mit krasseren Werten nach oben und unten. Am zweiten Tag war für mich klar, dass ich am Tag zuvor eine Unterzuckerung nicht bemerkt haben muss und dadurch eine Gegenregulation hatte (397), weil ich das starke Schwitzen als Folge der körperlichen Anstrengung interpretiert hatte. Am zweiten Tag fast identische Ausgangssituation: eher gemessen, niedriger Wert (23), reagiert. Ergebnis: Beim dritten Tag dieser Art mit mehr Futter in die körperliche Anstrengung gestartet, Werte gut.


    Klar, nicht immer alles lässt sich so gut analysieren und verbessern, aber einiges. Ich will mich nicht vom Messen abhängig machen und mir durch vieles Messen Sicherheit verschaffen, sondern dadurch, dass ich meine körperlichen Reaktionen so gut es geht kenne. Dazu gehört sicher auch ab und an mal mehr/öfter zu messen, aber Ziel ist, das "mehr messen" für manche Dinge nicht mehr zu brauchen.


    VG
    Wattwurm

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo,
    ich bekomme auch 600 TS im Quartal mit denen ich auch meistens auskomme. Falls dies mal nicht der Fall ist, verschreibt mein Diabetologe mir auch mehr und begründet dies halt bei der KK.

  • Hallo

    Zitat von Daniel83;411495

    Warum sollte irgendein Arzt die Kosten übernehmen wenn es nicht nötig ist?



    Das nennt sich leider Regress (siehe hier: http://www.arztwiki.de/wiki/Regress ).

    Häufig ist es so, dass Medikamente (plötzlich) nicht mehr erstattet werden oder auch die Richtgrößen nicht eingehalten werden, wenn das der Fall ist bekommt der Doc ( wir hatten es kürzlich aus dem Jahr 2010) eine Regressforderung in Höhe von XYZ Euro :7no:

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Zitat von PumpenKati;411537

    Hallo



    Das nennt sich leider Regress (siehe hier: http://www.arztwiki.de/wiki/Regress ).

    Häufig ist es so, dass Medikamente (plötzlich) nicht mehr erstattet werden oder auch die Richtgrößen nicht eingehalten werden, wenn das der Fall ist bekommt der Doc ( wir hatten es kürzlich aus dem Jahr 2010) eine Regressforderung in Höhe von XYZ Euro :7no:


    Danke für die Info, ansich auch eine Frechheit... aber so will man sicher "Sippenschaft" oder ähnlichem Vorbeugen. Hans schrieb ja das der alte Arzt ein guter Freund ist. Daran sieht man ja das dieses Gesetzt ansich gebraucht wird.


    MfG Daniel

  • Zitat von Wuuhaa;411502

    Aber sind denn regelmäßige Messungen eine Stunde nach dem Essen überhaupt notwendig? :confused:


    Je nachdem....;) Ich messe alltags häufig den 1,5h-pp Wert vom Mittagessen, weil ich das Essen geschätzt habe (Kantine) und insbesondere dann, wenn ich absehen kann, dass der Tag noch stressig wird. An dem Wert kombiniert mit Bolusgröße und Art des Essen kann man mit etwas Erfahrung sehen, ob man mit dem Insulin halbwegs passend hinkommt.


    Im übrigen bin ich schon der Ansicht, dass man sich auch als Typ1 Diabetiker zumindest um etwas Regelmäßigkeit im Alltag bemühen kann - je nach gegebenen Möglichkeiten natürlich. Fragt sich also, ob es nun so unerlässlich für die eigene Lebensqualität ist, beispielsweise die genannten 7-8 Mahlzeiten am Tag zu haben. Ganz ehrlich, das wäre für mich trotz "DM-light" auch eine andere Herausforderung. Ob die Kosten von soviel Freiraum unbedingt die Allgemeinheit übernehmen muss, halte ich zumindest für diskussionswürdig.


    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • 15 Messungen für ca. 18 Stunden (wenn man von 6 Stunden Schlaf ausgeht) finde ich schon sehr viel, es sei, man hat eine extreme Hypowahrnehmungsstörung oder übt einen gefährlichen Beruf aus.


    Ich komme im Schnitt auf 10 Messungen (bei ca. 4 bis 5 Stunden Schlaf unter der Woche), das ist schon recht viel, habe aber auch etliche Tage, wo ich weniger schaffe.


    Ich halte es auch nicht für nötig, zu jeder der 8 Mahlzeiten zu messen, man kennt doch die BEs, den zuletzt gemessenen BZ und kann dann sich entsprechend spritzen, oder sehe ich das falsch? Nach ca. 20 Jahren DM sollte man die Lebensmittel doch schon ganz gut einschätzen können, denke ich?

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."