Spritzen durch Textilien !?

  • Zitat von Spikey;280196


    Wechseln tu ich alle Nadeln (egal ob Pen oder Stechhilfe) jeden Morgen wenn ich aufstehe. Da wird die Abfallflasche aufgedreht, alle Nadeln ab und überall neue Nadeln drauf und erst dann gehts los mit messen und spritzen.


    Da kupfert ja jemand meine Vorgehensweise ab! :p (Späßchen)


    Als Abfallflasche hab ich meist eine Direktsaft-Flasche 1 Liter mit großem Schraubverschluß. :)

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Habe bis jetzt noch nie durch Textilien gestochen. Bin mir da aber auch viel zu unsicher ob ich da richtig treff oder ob das Insulin auch ankommt. Aber muss dazu sagen, wer weiß ob nicht mal der Tag kommt wo ich in den sauren Apfel beißen muss.

  • ...es sei denn, das Insulin bleibt in den Klamotten hängen weil Nadeln zu kurz oder Klamotten zu dick. Aber das merkt man zuverlässig an den BZ-Werten. :p


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Halloli,


    zu meiner Pen-Zeit habe ich fast immer durch die Kleidung gespritzt und
    keine Probleme im Bezug auf Infekte oder Nicht-Angekommenes-Insulin gehabt.


    War auch mal eine Zeit lang wichtig, da ich ein bisschen gehemmt war die Nadel in den Bauch zu drücken
    und wenn ich die Haut nicht sah, funktionierte es lockerer und so habe ich es dann beibehalten.


    Heute bevorzuge ich den Kathetersetzautomat, da ich immer noch nicht gerne in meine Haut steche.
    Gruss ... Sabine

  • Schönen Sonntag,


    also ich spritze immer durchs T-Shirt, wechsel jedesmal die Nadel. Ausser ich hab mehr Klamotten an, da kanns dann bissl nass werden oder die Nadel verbiegt... Sehr unangenehm.
    Lanzetten wechsel ich erst wenns weh tut .... mmh weils dann weh tut :p

  • Bert scheints wirklich recht locker zu nehmen. Also für "Durchschnitt" würd ich das nicht mehr einschätzen :D
    Aber Menschen sind nunmal verschieden. Da braucht man nur andere Alltäglichkeiten anschauen. Der eine putzt sich zweimal am Tag die Zähne, nimmt Mundwasser und Zahnseide, der andere putzt aller zwei Tage mal.
    Der eine sagt, dass er es braucht, jeden Abend Punkt um 10 im Bett zu sein, für den nächsten ist es normal Nächte durchzumachen. Das ist immer ne Frage des persönlichen Stils.
    Und sowohl ein Extrem als auch genau das andere wird irgendwann vielleicht bedenklich bzw. zu ner ungesunden Störung.
    Ein gutes Maß liegt sicher irgendwo zwischen Egalität und Vorschriftsmäßigkeit.
    Und dazu, egal, in welche Richtung man eher tendiert, darf man auch stehen ohne, dass man sich von irgendjemandem einen Vorwurf machen lassen und an sich zweifeln muss.
    Mit Pen hab ich vor der Pumpe, wenn ich abends um 10 (wo ich nach Vorschrift (!) hätte spritzen müssen) unterwegs war und mich nicht so gut zurückziehen könnte/ keine Lust hatte, öfter durch die Jeans in den Oberschenkel gespritzt.


    Wurde in der Diabetespaxis auf Nachfrage nicht begrüßt mit der Begründung, dass man in den Sachen ja Fasern und Dreck hat, den man möglicherweise in die Hautdrücken könnte und das könnte sich ja entzünden. Passiert ist nie was.

  • Ich spritze seit ewigen Zeiten durch die Kleidung. Üblicherweise trage ich schwarze Unterziehshirts, da gibts dann auch keine Blutflecken auf dem Oberhemd. Da ich mittlerweile mehrere Pens an allen möglichen Orten rumliegen habe, wechsle ich die Nadeln nach gefühltem Bedarf. Verbogen ist mir durch die Kleidung noch keine Nadel und wenn das Ding bis zum Anschlag drin ist, kann es auch keine Probleme mit der Tiefe geben.


    Da in Insulin bakterientötende Konservierungsstoffe und Desinfektionsmittel enthalten sind, muss man sich um Desinfektion der Einstichstelle null Gedanken machen. Das war bei den Insulinen vor 30 Jahren noch anders.


    Wenn man in 42 Jahren nicht eine Infektion hatte, muss es wohl in Ordnung sein.


    Gruß
    Manfred

  • Ich habe in Pen-Zeiten sogar durch die Jeans geschossen , aber auch sehr oft die Pen-Kanüle gewechselt . :D

    Ich bin nicht alt , ich bin nur etwas länger jung als andere. :P

  • Ich hätte keinerlei Bedenken gegen das Spritzen durch die Kleidung, kann darin aber keinen Sinn erkennen. Ein Stückchen Haut bekomme ich auch in der nobelsten Gesellschaft und bei den widrigsten Wetterbedingungen frei und das reicht, um sich die Spritze direkt in die Haut zu setzen. Zwei Nachteile gibt es ja doch beim Spritzen durch die Kleidung. Bluttropfen auf dem Hemd, T-Shirt oder Hose und eine schnellere Abnützung der Nadel. Ich finde es bequem, die Pennadel nur beim Ampullenwechseln zu wechseln, d.h. dass ich eine Nadel doch 30-40mal verwende. Ich weiß nicht, ob die Nadel so lange hält, wenn ich durch die Kleidung spritze.


    LG Geri

  • Zitat von Geri;283085

    Ein Stückchen Haut bekomme ich auch in der nobelsten Gesellschaft und bei den widrigsten Wetterbedingungen frei und das reicht, um sich die Spritze direkt in die Haut zu setzen.


    Daraus schließe ich, dass du nicht das Bedürfnis hast, ab und zu ein Kleid zu tragen. :D
    Das ist bei mir der einzige Anlass, durch die Kleidung zu spritzen. Die Alternative Oberschenkel wirkt einfach zu langsam und Oberarm ist so gar nicht meins (und hilft im Winter auch nicht weiter).


    Es scheinen ja doch recht viele auch durch dickere Stoffe zu spritzen, gleichzeitig gibt's den Trend zu immer kürzeren Nadeln. Schafft es denn jemand mit 5er oder 6er Nadeln durch die Jeans und merkt noch was vom Insulin? Bei mir war mit 5mm schon beim Sweatshirtstoff Schluss. Null Insulinwirkung, was man am BZ recht deutlich sehen konnte.

    Zitat


    und eine schnellere Abnützung der Nadel. Ich finde es bequem, die Pennadel nur beim Ampullenwechseln zu wechseln, d.h. dass ich eine Nadel doch 30-40mal verwende. Ich weiß nicht, ob die Nadel so lange hält, wenn ich durch die Kleidung spritze.


    Mir schaudert. Wie lange machst du das schon so? Ich habe die Anfängerangst vor Lipodystrophie und wie das alles heisst, noch nicht abgelegt. Mein Bauch sieht eh schon aus wie ein Streuselkuchen.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • hmm, ich weiß ja der Fred hier ist eig. schon ewig alt und deswegen wollte ich mich zunächst zurückhalten, aber bei einigen Beiträgen, die ich grad eben hier wieder gelesen habe, rollt es mir schier die Fußnägel hoch:


    Vielleicht sollten sich die, die den Nadelwechsel für nicht so wichtig halten kurz überlegen, wie lange sie sich in ihrem Leben noch "stupfen" müssen. Hier gibt es sinnvolle Info zum Thema. Ich weiß, dass bei dieser Initiative auch Nadelhersteller dabei sind und dass die auch Geld verdienen wollen, trotzdem halte ich es nicht für falsch einen sterilen Einmalartikel auch genau als solchen zu behandeln. - Zumindest, solange man keine Notsituation (z.B. Material geht aus) vorliegen hat.


    Nur neue Nadeln stechen wirklich gut. - Nicht umsonst heißt es unter Messermördern: "Stumpfe Messer machen größere Löcher":p


    Hier noch ein PDF zum Thema

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Zitat von jhowbg;283201

    ... bei einigen Beiträgen, die ich grad eben hier wieder gelesen habe, rollt es mir schier die Fußnägel hoch:


    Das ist eine kritische Situation. Hochgerollte Fußnägel drücken gegen das Oberschuhleder, was besonders bei Diabetikern dann in Druckgeschwüren, schwarzen Füßen und Amputationen endet. :eek:


    Also eindeutig auch eine Folge der mehrfachen Nutzung von Penkanülen oder des Spritzens durch die Plünnen, wenn auch eine sekundäre. :D


    Zitat

    ... trotzdem halte ich es nicht für falsch einen sterilen Einmalartikel auch genau als solchen zu behandeln.


    Also das mit der Sterilität ist wohl in echt Null Problemo. Bei den Einmal-Spritzen wurde immer gesagt, dass man sie mehrfach verwenden könne.

    Zitat

    Nur neue Nadeln stechen wirklich gut.


    Da ist was dran. Wenn ich z.B. durch die Klamotten steche, sehe ich zu, möglichst eine Lücke in den Geweben zu treffen, nicht durch den Hauptzwirn. Und auch häufiges Stechen in die Haut stumpft ab.
    Überwindet man dann mit viel Druck den Hautwiderstand, werden die Zellen im Gewebe nicht mehr geschnitten, sondern gerissen.
    Soweit es gesagt wird, verändert sich der Verheilungsprozess des Gewebes dadurch von regenerativ nach narbig.


    Das ist also so ähnlich, oder gleich, wie bei der Benutzung von Teflonkathetern.
    Was für Katheter hast Du in Betrieb?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;283219

    Was für Katheter hast Du in Betrieb?

    Aus Allergiegründen habe ich Teflon. Um die Löcher klein zu halten habe ich mich im Vorfeld nach den dünnsten Kanülen umgesehen. - Man muß das Übel ja nicht nicht noch schlimmer machen.

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Zitat von metaphor;283237

    Hat diese Art des Injizieren nicht einen Namen? "Dirty and Quick" oder so? :D


    Dirty Quicky. Wobei bei diesem Begriff in meinem Kopfkino ein ganz anderer Film abläuft....:p



    Habe jahrelang durch die Uniform gespritzt (überwiegend durch die Hose in den Oberschenkel). Wenn Du festgezurrt im Hubschrauber sitzt, oder behängt mit Gerödel auf einer LKW Ladefläche kann man eben nicht einfach mal schnell ein Stück Haut freimachen. Später habe ich das hie- und da noch beim Motorradfahren gemacht (Jacke schnell auf und durchs t-shirt in den Bauch). Geschadet hats mir nie, keine Infektionen etc. (obwohl die Umgebung weitweg von sauber war...).


    Jetzt mit der Pumpe hab ich die Problematik nicht mehr, und Uniform trag ich ja auch nicht mehr. :cool:

    Life's too short not to live it as a Texan...

  • Ich habe 8 mm Nadeln. Durch Jeans geht das noch. Nur bei richtig dicken Pullovern wäre es schlecht, aber die kann man/frau ja etwas anheben. ;)

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Zitat

    Daraus schließe ich, dass du nicht das Bedürfnis hast, ab und zu ein Kleid zu tragen.


    Käme bei mir wahrscheinlich nicht optimal rüber (Geri = Gerhard oder Gerald).


    Zitat

    Mir schaudert. Wie lange machst du das schon so?


    Seit 29 Jahren, hatte nie Probleme damit.
    Wir alle versuchen, das Diabetes-Management so einfach wie möglich zu halten, um im Alltag nicht beeinträchtigt zu sein. Für viele ist das sicher bedenkenlose Spritzen durch die Kleidung so eine Vereinfachung, für mich eben der oftmalige Gebrauch einer Nadel. Ich will einfach möglichst wenig für meinen Diabetes herumschleppen (eine Hosentasche muss reichen), außerdem will ich möglichst wenig herumhantieren beim Spritzen und Messen (deshalb auch Multistreifen-Messgerät). Viele Dinge in meinem Leben könnte ich gar nicht tun, hätte ich mir da nicht viele solcher Vereinfachungen erarbeitet, die den "offiziellen Richtlinien" der Hersteller widersprechen.
    Wir müssen nur unterscheiden zwischen Vereinfachungen, die unserer Gesundheit schaden (z.B. kein Messen) und Vereinfachungen, die im schlimmsten Fall nur der Industrie wehtun.
    Der schlimmste Feind für ein unbeschwertes Diabetiker-Leben sind die Beipacktexte mit ihren Warnhinweisen. Glaubt man daran, wird aus einer relativ harmlosen Erkrankung eine ziemlich aufwendige und behindernde Unternehmung. Ob das leichtfertig ist, die Nadeln so oft zu verwenden? Die Diabetologen in meinem Land sehen darin kein Problem.


    LG Geri