Vertrauen in die Ärztemeinung..?!

  • Hallo ihr Lieben, vorab möchte ich mich entschuldigen: Dank meines uralten Internet-Explorers kann ich hier beim Schreiben keine Absätze machen, was es etwas schwer machen dürfte meinen Beitrag zu lesen. Also, ich mache die Absätze zwar, aber beim Speichern sind sie alle futsch. Blöd. So, nun aber zu meiner Frage: ich habe im Sommer die Spirale ziehen lassen, im Oktober die Pumpe bekommen und der Hba1c ist auch passabel (6,1). Seit Dezember wird nun also scharf geschossen :D und ich bin sehr gespannt ob bzw. wann's was wird. Allerdings: jetzt wo wir ernst machen beschleicht mich eine Unsicherheit bzgl. meiner anderen Medikation. Ich nehme seit 7 Jahren Marcumar, da ich offensichtlich eine Gerinnungsstörung habe. Leider ließ sich trotz zahlreicher Untersuchungen keine genaue Diagnose stellen (lediglich die "Standard"-Sachen wie Faktor-V Mutation etc pp sind ausgeschlossen). Nun steht ja im Marcumar-Beipackzettel dick und breit dass man unter dem Medikament nicht schwanger werden darf. In der Gerinnungsambulanz der Uni-Klinik Düsseldorf wo ich war, um die Umstände abzuklären sieht man das aber ganz anders. Da sagt man mir, ich soll das Marcumar einfach weiter nehmen, und bei **-Verdacht frühzeitig Tests machen. Sobald eine ** festgestellt würde, sollte ich dann auf Heparin umstellen. Angeblich würde das Marcumar in den ersten 6 Wochen nicht fruchtschädigend wirken, und sofern doch würde "die Natur das selbst regeln", was vermutlich heißen soll, dass mit einem Abgang zu rechnen wäre?! Grundsätzlich vertraue ich ja gern den Ärzten und anderem medizinischen Personal, aber irgendwie bringt mich das jetzt ein bisschen durcheinander... Im Internet findet man leider überwiegend veraltete Beiträge, bzw. sind sich die Schreiber was Marcumar und ** angeht genauso uneins wie ich jetzt gerade. Wie würdet ihr euch verhalten? Vorsorglich auf Heparin umstellen ist ja auch ein ordentlicher Streifen, und am Ende sähe ich dann vermutlich aus wie das Sams - voller Wunschpunkte..! Danke fürs Durchhalten (beim Lesen).

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Also bei einem so wichtigem Thema würde ich eher eine Zweit- und Drittmeinung von Ärzten einholen, als auf die Meinung im Netz zu vertrauen. Übrigens sind Apotheker die Fachkräfte, wenn es um Wirkung und Nebenwirkung von Arzneimitteln geht. Meine Empfehlung, auch mal den Apotheker des Vertrauens ansprechen (bitte den "echten Apotheker" - keine PTA oder PKA oder womöglich nen Azubi).


    Liebe Grüße
    Tommi

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Also mit Phenprocoumon kenne ich mich nicht aus, da es aber fruchtschädigend sein soll, würde ich eine Umstellung vor dem Eintritt einer ** versuchen. Auch wenn es lästig ist, eine FG, wenn auch eine frühe, wäre ja auch kein Fasching und wenn man diese durch Umstellung auf ein zugelassenes Medikament vermeiden kann, würde ich das versuchen. Sonst einfach noch einmal versuchen eine andere Meinung einzuholen, insbesondere bezüglich der **. Es scheint da tatsächlich unterschiedliche Meinungen zu geben, Mütter die erst in der 5 SSW umgestellt haben und Mütter die 3. Monate vor einer ** umstellen sollten.
    Nach diesem Post gibt es eine Studie, die bei einer Umstellung vor der 8. SSW nur ein sehr geringes Risiko für Schädigungen einräumt, allerding soll die Rate der Spontanaborte scheinbar erhöht sein.


    http://www.rund-ums-baby.de/me…Warfarin-Syndrom_7204.htm

  • Manche sagen das M. ne ganze Weile vor der Schw.S. abgesetzt werden soll. M. soll den Fotus "austrocknen".
    Heparinspritzen wären wohl das günstigste. Auch während der Stillzeit.
    Es gibt doch Beratungsstellen für Risikoschwangerschaften. Zumindest an Uni-Kliniken. Ich kann mich jedenfalls entsinnen das meine Tochter vor ner Weile in ihrem Med.Studium dort mal gearbeitet hat. Da ging es imho um solche Themen.

  • Ja, Steffen, dort war ich ja. Die Gerinnungsambulanz betreut hier die "Heparin-Schwangeren" und dort war ich nachdem ich alle meine Befunde gesammelt habe, um mich beraten zu lassen, ob es in meiner Position überhaupt günstig wäre Schwanger zu werden. Im Vorhinein war ich immer davon ausgegangen das Marcumar im Vorfeld gegen Heparin auszutauschen, jedoch schlug man in der Uni-Klinik die Hände über'm Kopf zusammen ob dieser Idee. Dort werden wohl sämtliche ** so betreut, dass möglichst früh getestet und erst im positiven Fall das Marcumar ausgeschlichen wird. Sprich: auch dort vertraut man auf die 6 Wochen Theorie. Solang ich mich damit nur theoretisch beschäftigt habe, klang mir das auch plausibel, aber jetzt wo's ernst wird entwickle ich offensichtlich ein anderes Risikoempfinden. Danke euch allen jedenfalls schonmal ganz herzlich für die Worte und Meinungen.

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Hallo Vanessni,


    schwieriges Untefangen.
    Ich persönlich würde auch sicherheitshalber frühzeitig auf Heparin umsteigen wollen. Haben dir denn die Ärzte ein Begründung geliefert, weshalb sie "die Hände über den Kopf" schlagen ?
    Bevor ich mit meinen Kidis schwanger wurde, habe ich mich frühzeitig von Gynäkologen mit Fachrichtung Risikoschwangerschaft (Pränatalmedizin und zytogenetik ) betreuen lassen und bin damit gut gefahren.
    Möglicherweise gibt es auch so jemanden in deiner Umgebunge.


    & die"Wunschpunkte" sollen doch Glück bringen ;), aber wenn du darauf verzichten möchtest, dann spritze das Heparin suuuper laaaangsam, dann kommen keinen Wunschpunkte


    Alles Gute

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Hier eine Risikoabschätzung vorgeburtlicher Entwicklungstoxizität. die auch Phenprocoumon behandelt (ab Seite 39 unter Vitamin K-Antagonisten).


    http://www.diss.fu-berlin.de/d…C746E9BB004D415184?hosts=


    Am Ende wird gesagt:


    Zitat

    Die wichtigste Erkenntnis ist, dass ein Risiko für Cumarinembryopathien bei ausschließlicher Exposition bis Woche 8 p.m. nicht erkennbar ist. Selbst in der gesamten exponierten Kohorte liegt das Embryopathierisiko unter 1%. Dennoch sollte bei Planung einer Schwangerschaft und weiter bestehender Indikation für eine Gerinnungshemmung ein anderes Antikoagulanz, z.B. ein Heparin, bevorzugt werden.


    Wenn Du lieber umstellen möchtest, kannst Du vielleicht einen Kardiologen finden, der dem Einsatz von Marcumar bei geplanter ** kritischer gegenübersteht.

  • Zitat von Miah;277709

    Wenn Du lieber umstellen möchtest, kannst Du vielleicht einen Kardiologen finden, der dem Einsatz von Marcumar bei geplanter ** kritischer gegenübersteht.


    Um was gehts denn....? Soll sie solange jemanden suchen, bis sie einen findet, der Heparin besser findet, oder soll das richtige getan werden. Die von dir eingebrachte Diss zeigt j, dass bis Wo 8 kein Risiko besteht...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • @ max-stuggi

    Zitat

    Um was gehts denn....? Soll sie solange jemanden suchen, bis sie einen findet, der Heparin besser findet, oder soll das richtige getan werden.


    Ich denke hier muß sie selber eine Entscheidung treffen. Unter dem Gesichtspunkt, dass das Risiko in den ersten 8 Wochen gering ist, könnte man das Medikament bis zum Eintritt einer ** nehmen, unter dem Aspekt dass aber die Rate an FG 42% erhöht ist, könnte man vorher versuchen umzustellen. Laut dieser Risikoabschätzung:


    Zitat

    Spontanaborte waren in der therapierten Kohorte häufiger, am höchsten war die Rate bei Phenprocoumon mit 42% gegenüber 14% in der Kontrollgruppe.


    Auch wenn das Risiko einer Fehlgeburt nicht hoch ist, glaub mir, die Freude über eine ** und eine anschließende FG sind auch nicht gerade einfach...


    Also im ersten Fall in der Ambulanz bleiben, im zweiten Fall jemanden suchen, der einen bei einer abweichenden Entscheidung unterstützt. So oder so ist das eine Entscheidung, die man nur für sich selber treffen kann, ich wollte nur bei der Informationssuche helfen...

  • Im Infoblatt der Herzklappe/Gerinnung steht das Frau lieber 2-3 Monate vor Schwangerschaft auf Heparin umstellen soll um alle Eventualitäten auszuschließen. Und wenn dann die beratenden Ärzte darin keinen Sinn sehen, wäre es doch eine Idee einen Doc zu finden, der für ihre Sorgen und Ängste mehr Verständnis hat und Heparin verschreibt, oder? Welcher Arzt das dann tut ist doch gleich.
    Gruß Julmond

  • Zitat von Julmond;277714

    Im Infoblatt der Herzklappe/Gerinnung steht das Frau lieber 2-3 Monate vor Schwangerschaft auf Heparin umstellen soll um alle Eventualitäten auszuschließen. Und wenn dann die beratenden Ärzte darin keinen Sinn sehen, wäre es doch eine Idee einen Doc zu finden, der für ihre Sorgen und Ängste mehr Verständnis hat und Heparin verschreibt, oder?


    ....so wie Julmond es beschrieben hat, habe ich es auch immer gemacht. Sprich in welche Thematik, ich habe mich erst so umfassend wie möglich eingelesen, um mir ne Meinung zu bilden und habe dann verschiedene Ärzte aufgesucht und mir deren Meinung angehört. Im Zweifellsfall habe ich mich nach meinem Bauchgefühl für einen bestimmten Arzt / eine bestimmte Therapie entschieden. In Bezug auf Deine spezielle Fragestellung kenne ich mich leider gar nicht aus, aber bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich immer mal Kortison nehme. Da meinten auch manche Ärzte, dass das gar nicht gehen würde und andere wiederum fanden es sehr wichtig, dass die Einnahme grad in der Schwangerschaft sehr regelmäßig läuft....letztendlich nehme ich es immer bei Bedarf, so wenig wie möglich und so viel wie nötig und lasse mich deswegen nicht mehr verrückt machen.
    Heparin bekommen ja super viele Schwangere (so wie ich es mitbekommen habe), also das scheint ja völlig bedenkenlos in der Schwangerschaft zu sein. Kann das Heparin das Marcumar 1:1 ersetzen? Dann würde ich auf alle Fälle umsteigen (ohne eigentlich genau zu wissen, wovon ich rede :D)

  • Sie sollen dir ihre Meinung schriftlich geben, dann weisst du auch ob sie wirklich dahinter stehen, was sie dir empfehlen.
    Wenn sie es nicht machen haben sie selbst Angst, dass etwas passieren könnte.

  • Hi,
    @ Saphia - ja, es ersetzt zu gewissen Zeiten phenprocumon 1:1.
    Mein Mann spritzt es vor geplanten OP´s und viele andere Weggenossen/innen auch - in der Regel mit nur geringen Problemen.
    Nur die "Spritzerei" ist halt "ähhhh", weil die Nadeln wie Stopfnadeln aussehen :eek:


    Gruß Julmond

  • Zitat von Miah;277713


    Ich denke hier muß sie selber eine Entscheidung treffen. Unter dem Gesichtspunkt, dass das Risiko in den ersten 8 Wochen gering ist, könnte man das Medikament bis zum Eintritt einer ** nehmen, unter dem Aspekt dass aber die Rate an FG 42% erhöht ist, könnte man vorher versuchen umzustellen...


    Das Risiko scheint zwar in den ersten 8 Wochen gering zu sein, dennoch sollte man nicht vergessen, dass zudem das Risiko Diabetes noch dazukommt, somit 2 Risikofaktoren, die m.E. eine besondere Betreuung brauchen, als nur 1 Risikofaktor.

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Ihr Lieben, ich danke euch allen für den regen Meinungsaustausch. Mein Hauptproblem ist eigentlich, dass ich keine feste Meinung mehr zu dem Thema habe. Ich hatte eine und habe voll auf das vertraut, was mir in der GA gesagt wurde (die haben ja schließlich die meiste Erfahrung damit). Außerdem tut sich ja in der Medizin ständig was und die Meinung von heute ist Morgen schon überholt. Darum dachte ich eigentlich, dass die Theorie mit den 6 Wochen (oder wie jetzt hier gesagt wird 8 Wochen) vermutlich Hand & Fuß hat. Aber irgendwie drängt sich jetzt das Bauchgefühl ein wenig dazwischen. Ich weiß nicht, wie ich's treffend beschreiben soll :confused: Vermutlich muß ich echt erstmal wieder zu mir finden... Ist immer komisch, wenn sich die Geister scheiden und man weiß: wenn's schief läuft, gibt es immer eine Seite die dir sagen wird "hab ich doch gesagt!" (natürlich nicht im Familien- und Bekanntenkreis - aber man hat halt immer ne Gegenmeinung zu seiner Entscheidung, die vermutlich auch Hand und Fuß hat...)
    Heparinspritzen ist echt kein Zuckerschlecken. Klar gibt's schlimmeres, aber der Gedanke es für eine Übungsphase von vielleicht 1-2 Jahren zu tun + die Dauer einer möglichen ** + Stillzeit... :eek: Also, da muß ich zugeben: was ich mir (medizinisch vertretbar) verkneifen kann tu ich dann gern auch...
    Ich werd mich nun erstmal durch die geteilten links lesen und sehen, ob ich da etwas neues lese. Danke euch für's recherchieren und teilhaben an meiner Sorge.

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Oh je. Liebe Vanessi, das ist dann ja jetzt ein nicht so schönes Dilemma.
    Dass Du vielleicht nicht für eine Übungsphase, deren Länge ja keiner vorhersagen kann, Heparin spritzen möchtest, kann ich verstehen.
    Neben dem Spritzen ist es ja auch eine Sache, dass Heparin nicht synthetisch hergestellt wird, sondern vom Schwein extrahiert wird. Normalerweise sollte dass ja überwacht werden, aber nach dem Skandal mit den verunreinigten chinesischen Heparin Präparaten in 2008 ist dass ja auch so eine Sache. (Ich hadere im Moment gerade damit, dass ich unter Umständen für meine nächste ** auch Heparin bekommen könnte...).
    Wenn Du planst schwanger zu werden kannst Du auch versuchen Deinen Zyklus gut kennenzulernen und früh testen. Mit extra empfindlichen Frühtests kann man bis zu vier Tage vor dem erwarteten MT testen. Das scheint auch beim orakeln mit LH-Tests möglich zu sein. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du unter diesem Gesichtspunkt bereits eine mögliche ** in der 4. Woche identifizieren könntest, und so schneller Deine GA kontaktieren kannst, um die Medikamente zu wechseln?
    Aber egal was Dein Bauch Dir sagt, wenn Du Dir nicht sicher bist, nimm Deine Fragen vielleicht noch einmal mit zu der GA und hak noch mal konkret nach.

  • Ich habe mir in Ruhe nochmal so meine Gedanken zu dem Thema gemacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich es so machen werde wie vorgeschlagen. Ich vertraue denen, die die größten Erfahrungen damit haben und werte es als gutes zusätzliches Zeichen, dass weder mein DiaDoc noch meine Gyn bei dem Therapievorschlag eine Augenbraue hochgezogen haben. Und dies sind beides Ärzte in die mein Vertrauen kaum höher sein könnte...
    Die Übungsphase ist u.U. kürzer als erwartet... Mein Zyklus ist leicht schwankend zwischen 28 und 33 Tagen, ausgehend vom kürzesten bin ich nun 5 Tage drüber mit positivem Frühtest heute Morgen :love:

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Herzlichen Glückwunsch :smilie_baby_060:, freut mich für Euch :6yes:

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe