Positives beim Leben mit Diabetes

  • Liebes Forum,


    wenn mein Leben ganz normal verlaufen wäre, wäre ich bestimmt ganz anders geworden, und mein Leben wäre anders verlaufen. Neben all dem, über dass ich mich Tag ein Tag aus ärgere, gibt es auch immer mal ein Moment wo ich Denke, dass es ganz gut so ist, wie es ist.


    Gab es positive Momente und Situationen in Eurem Leben, die Ihr ohne Diabetes nicht erlebt hättet. Wie hat der Diabetes Euer Leben und Euch als Mensch beeinflusst.


    Ich Danke Euch im Voraus für Eure Antworten.


    Gruß nemo

  • Ich habe meinen Diabetes erst seit August letzten Jahres, und ich weiss nicht wie er mein Leben noch beeinflussen wird, aber eine positive Sache hat er bewirkt: Ich habe es endlich geschafft, meinen verhassten Job aufzugeben, der mir mein Privatleben genommen hat, und mir auch sehr viel Gesundheit und Nerven gekostet hat.


    Ich hatte die ganzen letzten Jahre immer wieder vor, das alles hinzuschmeissen, hatte aber Angst vor dem, was danach kommt.


    Jetzt bin ich zwar arbeitslos, und die Perspektive ist nicht ganz so rosig, aber ich hab den Schnitt machen können den ich sonst ganz gewiss nicht geschafft hätte.


    Grüße, Roman


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  • Hallo und guten Morgen,


    Oh ja, es gibt Momente die ich ohne Diabetes nicht erlebt hätte. Zum einen glaube ich das wir Diabetiker ein viel besseres Gespür für uns haben und zum anderen habe ich zu meinen Tieren eine besondere Beziehung. Als Kind hatte ich ein Pony das mich vor mein Elternhaus trug wenn ich unterzuckerte und meine Dextroreserven nicht ausreichten. Dann brach ich mir damals ein Bein und ich ging trotzdem zu den Ponies. Irgendwann bot mir mein Pony an aufzusteigen in dem er sich hin legte. So konnte ich trotz Gips bis oben hin mit ihm los ziehen.


    Und heute ist es mein Hund. Irgendwie ziehe ich diese sensiblen Tiere an. Mein Welpe hat damals im Auto verrückt gespielt und wir haben uns gewundert bis wir es mit zu niedrige BZ Werten in Verbindung bringen konnten. Diese Ressource haben wir genutzt und er hat schnell gelernt zu niedrige Werte zu erkennen.



    Darüber freue ich mich und ohne Diabetes hätte ich diese Erfahrung nie gemacht. :laub


    LG Tilda

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o

  • Dazu will mir partout nicht viel Positives einfallen. Außer vielleicht, daß ich heute ein klein wenig gesundheitsbewußter bin. Früher war ich zu meinem Körper ziemlich rücksichtslos. Es gab Zeiten, da hatte ich nicht mal einen Hausarzt. Wenn mich etwa mal eine Erkältung erwischte, verfuhr ich nach dem Motto: Was von allein kommt, geht auch wieder von allein. Rippen gebrochen... auch ohne Behandlung... etc. pp.
    Zudem war man ja jung, groß u. kräftig u. da rennt man nicht zum Doc u. jammert.


    Heute weiß ich um Zusammenhänge... daß medizinische Kontrollen wichtig sind, Vorsorgeuntersuchungen... jedenfalls regelmäßige Arztbesuche. Die frühere Schlamperei zu Lasten der Gesundheit gibt es nicht mehr. Auch Dank Diabetes!

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Für mich gibt es etwas ganz positives am DM: Ich habe dank DM meinen Mann kennen und lieben gelernt.... Er ist mein Fels in der Brandung, wir fangen und stützen uns gegenseitig und der DM ist NICHT das Hauptthema... Der DM kriegt situationsangemessen seine Aufmerksamkeit und gut ist... Ansonsten hat sich für mich nicht viel geändert... Die Sturm - und Drangzeiten sind vorbei...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Guten Morgen!
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!!!
    Ich habe durch meinen DM gelernt, dass man viel mehr aushalten und schaffen kann, als man sich vielleicht zutraut. Man muss sich ständig durch Unwegsamkeiten und Komplikationen kämpfen, damit am Ende (hoffentlich) alles gut wird.[Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Sport/20.gif]...Insofern hat mich der DM stärker gemacht![Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Sport/Pompes01.gif]
    Darüber hinaus, und das ist jetzt vielleicht ein wenig schräg, finde ich, dass der DM das Leben auch stellenweise interessant und spannend macht....neue Therapien, neues Insulin, neue Pumpe....ich finde solche Dinge dann schon interessant und aufregend ...[Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/x82.gif]
    Nicht zuletzt habe ich gelernt, manche Dinge gelassener zu sehen.Was gerade nicht geht, geht eben nicht. Dann muss ich auf mich selber Rücksicht nehmen...das fällt mir manchmal noch schwer, aber da hilft mir der DM dann auch zu sagen, jetzt musst du auf dich aufpassen und einen Gang zurück schalten! [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Schlafen/168.gif]


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Positives beim Leben mit DM...
    Das Leben ist genau das, was man selbst daraus macht.
    Wie kann man davon ausgehen, zu wissen wie sein Leben zukünftig verlaufen soll? Ganz Normal? Was heisst ganz normal? Leben nur ohne DM?
    Im Grunde hat früher oder später jeder sein Päckchen zu schleppen.
    Wichtig ist nur, nicht zu verzagen und sich dem jetztigem Leben zu stellen und es zu meistern. Es hilft einem nicht weiter, seinem "altem gesunden" Leben hinterherzutrauern.
    Heute hier und jetzt, das ist das Leben und die Realität in der wir uns befinden.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Also das einzig positive das ich gelernt hab, dass ich mir vielmehr Gedanken über Produkte mache, weil die Angaben auf den Verpackungen stehen.
    Noch krasser ..... ich lese mir sogar Gebrauchsanweisungen und Waschzettel durch.

  • Nein, mein Leben hat es bis dato nicht bereichert, echt nicht.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat

    Nein, mein Leben hat es bis dato nicht bereichert, echt nicht.


    Lg Hubi


    Um Erfahrungen bist du aber definitiv bereichert worden. Man muss zwangsläufig ein Bewusstsein für gesündere Ernährung entwickeln, damit meine ich jetzt nicht Gemüse und Kalorien zählen, sondern eher den massiven Zuckerkonsum den man als Nicht- Diabetiker unbewusst betreibt. Allein schon die Cola und Limonaden Getränke die man jetzt weg lässt (bis auf Ausnahmen)...


    Gesendet von meinem GT-I9305 mit Tapatalk

  • Auf Zucker stehe ich seit meiner Kindheit u. Jugend u. bereits vor dem DM gar nicht so. Meine Vorliebe geht eher in Richtung scharf/salzig. Allerdings kriegt man 'ne Menge Zucker als Inhalt von bestimmten Produkten "untergejubelt" (wenn man nicht aufpaßt).


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/mad.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Positives kann ich dem Diabetes bestimmt nicht abringen........



    Mit einer Ausnahme:


    Ich habe hier im Forum viele nette Menschen kennen gelernt, mit denen ich auf einigen Stammtischen eine Menge Spaß hatte und bestimmt auch weiter haben werden!


    (Ohne DM hätte ich aber auch den gleichen Spaß.....)

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Zuerst dachte ich beim Lesen der Überschrift "welch ein interessanter Thread". Eben weil ich auch versuche, als allem möglichst Positives rauszuziehen.


    Aber dann fiel mir ein, dass ich ausgerechnet beim Diabetes gar nicht so die positiven Seiten gesucht habe bzw. suche, weil es etwas ist, das ich nicht ändern kann. Diabetes ist da und bleibt. Punkt. Wozu also überlegen, ob es dazu Positives (oder Negatives!, davon viel mehr) gibt.


    Es gehört zu mir, und ich mache mir darüber keine Gedanken. Weder positiv noch negativ. Selbst am Anfang dieser "Karriere" habe ich es hingenommen.

  • Also bisher seh ich am Diabetes absolut nichts positives.
    Bin ja aber auch erst kurz dabei, vielleicht find ich das nach 20 Jahren ja auch alles ganz toll, wer weiss. :P

  • Das einzig gute am T1D sind die netten, coolen Typen / Typinnen, die ich darüber kennengelernt habe. Die meisten davon hier über den IC.
    Auf alles andere hätte ich gerne verzichtet.



    Via Phone

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"


  • Um Erfahrungen bist du aber definitiv bereichert worden. Man muss zwangsläufig ein Bewusstsein für gesündere Ernährung entwickeln, damit meine ich jetzt nicht Gemüse und Kalorien zählen, sondern eher den massiven Zuckerkonsum den man als Nicht- Diabetiker unbewusst betreibt. Allein schon die Cola und Limonaden Getränke die man jetzt weg lässt (bis auf Ausnahmen)...

    Ich hab schon vorher nahezu nie sowas getrunken - da hat sich nicht allzuviel geändert. Nahezu nie heisst, Cola nur beim Segeln, wenn sich Seekrankheit ankündigt. Das mache ich inzwischen mit Zero, esse irgendwelche Salzkräcker dazu für den Magen und hoffe, dass ich das BZ Chaos später wieder in den Griff kriege....Egal, hier ist ja der "hurra, DM ist super" und nicht der "DM ist Sch*isse" Thread. ;)


    Aber mir fällt tatsächlich nichts tolles dazu ein. Mein Leben hat sich an ein paar unwichtigen Stellen eingeschränkt und der Rest ist einfach nur umständlicher geworden. Aber es gibt schlimmeres.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich war 4 Jahre alt als ich an Diabetes erkrankte. Ich wuchs mit dem DM zusammen auf. Und von daher kann ich mir gar nicht vorstellen wie es ohne diesen wäre. Vielleicht erahnen- aber wie komisch wäre es wenn ich an all das, an das ich seit meinem 4. Lebensjahr denken muss und ein Leben lang tue nicht mehr tun muss?


    Wie ist es wohl wenn man Jahre später DM bekommt- das Leben eben ohne DM kennt? Ich weiss es nicht.......hier scheint es sich nicht so gut anzufühlen..... :S LG Tilda

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o