Diabetes u. Auto fahren

  • Quelle:


    http://www.welt.de/motor/news/…krankung-Auto-fahren.html

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hi Oktober,


    auch auf die Gefahr hin, die Ironie nicht zu erkennen (Erfahrungsberichte Grüne Smoothies) antworte ich mal.


    Ich hab in einer Schulung vor gar nicht all zu langer Zeit gelernt, dass vor Fahrantritt der BLZ mindestens 160 sein muss und man eine Extra - BE essen muss bevor es losgeht. Das ist schon ganz schön viel und kann einem die Einstellung kaputt machen. Den BLZ vor einer Fahrt zu dokumentieren, finde ich schon sinnvoll. Und wenn ein Wert dabei ist, den man nicht dokumentieren will, z.B. 49, dann lässt man das Auto auch erst mal stehen.


    Dumm nur, wenn man viele kurze Strecken, z.B. nach Hause, Einkaufen, Schwimmbad etc., hintereinander fährt. Aber ich denke da reicht eine normale Dokumentation mit 5, 6 Werten aus.


    Gruß nemo

  • In meiner Schulung wurde gesagt, dass der BZ vor Fahrtantritt nicht unter 120 sein soll. Wenn er niedriger ist, soll man noch eine Kleinigkeit essen. Bei längeren Autofahrten soll spätestens nach zwei Stunden der BZ erneut gemessen werden.


    Ich musste sogar unterschreiben, dass ich in der Schulung darüber aufgeklärt wurde.

  • Denn wer sich trotz einer bekannten, schweren
    Diabetes ohne Kontrolle seines Blutzuckerwerts ans Steuer setzt und .....

    Es stellt sich mir hier die Frage mit wieviel Kilo sich meine Diabetes bei mir ins Gewicht fällt ? und ob die Schreiberlinge überhaupt eine
    Ahnung vom Diabetes haben (wie immer halt!) ? 160 mg/dl vor Fahrtantritt... die haben doch ne Meise...!

  • Ich denke, man hat auf jeden Fall die Verantwortung und sollte wissen, was man tut. Das man in Schulungen hier feste Vorgaben macht, finde ich absolut nachvollziehbar, sonst begeben sich die Mediziner in eine Mithaftung für unser (womöglich spinnertes) Verhalten.
    Ganz praktisch hängt die Frage, ob man vorher messen muss und wie stark der BZ gepuffert werden sollte, doch von verschiedenen Faktoren ab:
    - wie gut/früh ist die Hypowahrnehmung
    - wie stabil ist der BZ üblicherweise zu dieser Tageszeit
    - strengt einen Autofahren an und verändert das deswegen den BZ
    - hat man was außergewöhnliches gemacht/gegessen an dem Tag
    - wie lang ist die Fahrt, wie voll ist es auf der Straße, wie abgelenkt wird man sein (Stichwort Auto voll mit Leuten)


    Wenn ich also mutterseelenallein Sonntagmorgens zum Bäcker fahren würde (was ich mit dem Auto nicht tue, keine Sorge.... ;) ), wäre messen für den Eimer, weil:
    1. morgens mein BZ nüchtern ziemlich unverrückbar ist, egal ob ich jogge, Auto fahre oder sonst was tue. Der steigt höchstens. Das habe ich oft genug ausprobiert.
    2. Unser Kaff Sonntagmorgens ausgestorben ist und das Risiko dementsprechend sehr überschaubar ist


    Nach dem Mittagessen, geschätzt und mit ordentlich Bolus intus mitten in Frankfurt sieht die Sache ganz anders aus.
    Es ist doch wie bei anderen Situationen: man muss lernen, das Risiko einzuschätzen und aktiv zu minimieren. Die Gesundheit muss man sich dabei allerdings nicht ruinieren. Wenn ich den BZ immer bei 160 hätte, wäre ich natürlich garantiert hyposicher. Aber zu welchem Preis...


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich hab in einer Schulung vor gar nicht all zu langer Zeit gelernt, dass vor Fahrantritt der BLZ mindestens 160 sein muss und man eine Extra - BE essen muss bevor es losgeht. Das ist schon ganz schön viel und kann einem die Einstellung kaputt machen.

    Puh... angenommen man ist schwanger - dann soll der BZ nach dem Essen nicht höher als 140 steigen... also bei einem BZ über 160 noch eine BE zu essen hätte ich während meiner Schwangerschaft keinesfalls gemacht :hmmz: . Ich hab aber auch kein Auto.

  • Es stellt sich mir hier die Frage mit wieviel Kilo sich meine Diabetes bei mir ins Gewicht fällt ? und ob die Schreiberlinge überhaupt eine
    Ahnung vom Diabetes haben (wie immer halt!) ? 160 mg/dl vor Fahrtantritt... die haben doch ne Meise...!



    Jap das sehe ich auch so, weil bei mir er immer hoch geht wenn Stress im Spiel ist, so sind die genannten Werte eher unsinnig.

  • Puh... angenommen man ist schwanger - dann soll der BZ nach dem Essen nicht höher als 140 steigen...

    Hmmm... bin zwar männlich und knapp vor dem Renteneintritt, aber mein BZ sollte nach dem Essen (2 h pp) auch nicht über 140 sein :confused2 :)

  • Hallo nochmal,


    ich denke es ist einfacher ein Gericht zu überzeugen, dass man verantwortungsvoll mit seinem DM umgeht, als einzelne Werte diskutieren zu lassen. Vor Fahrantritt den BLZ zu messen finde ich okay um Rechtssicherheit zu erhalten. Wenn sich diese Rechtsprechung durchsetzt habe ich nichts dagegen.


    Gruß nemo

  • Ich halte das so :
    Wenn ich mit dem Auto unterwegs sein will vorher BZ messen
    und wenn der sich bei 120 -140 befindet wird gefahren .
    Bei längeren Fahrten wird zwischenzeitlich gemessen und entsprechend reagiert .
    Wenn ich mit dem Motorrad unterwegs sein will selbe Prozedur ,
    nur wird sich dann mein BZ stärker erhöhen als beim Autofahren
    bedingt durch den Adrenalinausstoß.
    Dann lieber etwas erhöhte Werte haben und auf der sicheren Seite sein . ;)

    Ich bin nicht alt , ich bin nur etwas länger jung als andere. :P

  • Öhm... das ist ein Zitat aus der Gazette, nicht von mir! :whistling:


    ------------------------------------------------------------------------------------------


    Aber mind. 160 mg/dl vor Fahrtantritt halte ich auch für stark übertrieben.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • http://www.welt.de/motor/news/article126…uto-fahren.html


    Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" weist darauf hin, dass auch
    Diabetiker, die regelmäßig ihren Blutzucker messen, nicht vor einem
    plötzlichen Unterzucker gefeit sind.


    Schlimmstenfalls drohe die Bewusstlosigkeit am Steuer.

    Da komm ich mir irgendwie vor, das mich während der Fahrt jemand erschiesst oder mir irgendeiner Betäubungsmittel verabreicht... Plötzlich ...bummm :patsch: Auman.
    Also wenn ich Auto fahre, dann sind das meist mehere Stunden. Da werden 160mg/dl auch korrigiert. 130 sind top....
    Bei 60mg/dl werd ich immer son bisschen unkonzentriert. Dann gibt`s ein Apfel to go

  • Das ist so falsch nicht, Sylle. Der Gedankengang "Im Auto sind Traubenzuckerplättchen, mein BZ ist nur 40, ich nehm dort welche", verbunden mit einem langen Weg zum Parkplatz (also so 2 Minuten) reicht schon aus. Im Auto ist der Traubenzucker vergessen und es geht los. Mit Schwung in einen Brückenpfeiler oder so.


    Regelmäßiges Messen bedeutet ja zum Beispiel "vor jeder Mahlzeit und auf dem Weg ins Bett".


    Nur weil uns jetzt, bei gutem Blutzucker vieles logisch erscheint heißt ja nicht, dass das bei niedrigem BZ immer noch so ist...


    Tut mir Leid Floh, ich hab keine Ahnung was Du mir sagen möchtest ?(

  • Das Blöde am Diabetes ist: Manchmal MUSS man JETZT und SOFORT mit dem Auto wohin.


    Ich wette, dass manche mit einem BZ von 60 auch losfahren, aber hoffentlich erst, nachdem sie ein Glas Orangensaft getrunken haben.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Das Blöde am Diabetes ist: Manchmal MUSS man JETZT und SOFORT mit dem Auto wohin.


    Ich wette, dass manche mit einem BZ von 60 auch losfahren, aber hoffentlich erst, nachdem sie ein Glas Orangensaft getrunken haben.


    ...und nur, wenn sie sich gut fühlen. Ich hatte das neulich: Hatte es ziemlich eilig, hab trotzdem vor dem Fahren noch gemessen, um sicher zu gehen - 58. Hab mich aber, da ich mich normal fühlte, dafür entschieden, nach einem Glas Cola direkt loszufahren (wusste, dass kein Bolus mehr wirkte, ich hatte keinen Sport gemacht, die Fahrt war nicht sehr weit... und die angefangene Colaflasche durfte auf den Beifahrersitz)


    Sobald ich aber nur das geringste Symptom eines Unterzuckers habe, halte ich so schnell wie möglich an und mache dann notfalls auch eine Pause. Wenn mir unterwegs wegen eines niedrigen BZs was passiert, komm ich schließlich auch nicht schneller ans Ziel, als wenn ich kurz Pause mache.

  • Das ist schon recht gefährlich...da ich niedrige Werte gewöhnt bin, kann ich auch mit einem Wert von 40 fahren ohne was zu merken....tue ich natürlich nicht!!! Aber Ich habe zur Zeit kaum Hyposymptome und muss daher echt aufpassen....Außerdem kannst du ja auch unverschuldet in einen Unfall geraten und wenn dein BZ dann zu niedrig ist, wer weiß....kann auch Probleme geben....
    Also lieber ein paar Minuten zu spät als das Risiko eingehen!!!! :police::thumbdown:


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Caro, wenn du den BZ gemessen hast und zuverlässig weißt, dass Bolus nicht mehr wirkt und der BZ nach BE-Einnahme steigen wird, was sollte dann dagegen sprechen, mit dem Auto trotzdem loszufahren? Das ist ein Punkt, den ich bei solchen Diskussionen vermisse. Ich gestehe, dass ich auch schon mal in der Situation war, zwar nicht unter 60, aber doch schon im kritischen unteren Bereich. Hab natürlich sofort Traubenzucker und langsame BEs gegessen. Es war eine Strecke von 2 km, wo ich wusste, dass ich gleich wieder anhalten würde, da habe ich natürlich nochmal geprüft.


    Ansonsten fahre ich sehr selten Auto und ich kann meine Autofahrten in der Regel vorher planen bzw. verschieben.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Das mit den 2 km erwähnte ich nur, um zu sagen, dass ich den BZ gleich nochmal messen wollte. Ich fahre selten Auto und bin so vorsichtig, dass ich da vermehrt messe. Ich bin ja nicht "unversorgt" losgefahren. Es ist völlig klar, dass ich das zu vermeiden versuche.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."