Wie streng seid ihr eigentlich mit euch?

  • Soweit ich weiß, hat Kinga Howorka ihren Standpunkt in dieser Hinsicht nicht geändert. Ich habe das schon vor 25 Jahren gehört.
    Aber: offensichtlich kann das Buch die tatsächliche Schulung und die Diskussion mit ihr nicht ersetzen. Im Buch steht etwas geschrieben und der Leser nimmt es möglicherweise als Dogma.
    Kinga Howorka hat keine einheitliche Diabetes-Therapie. Sie fragt, wie willst du den Leben gestalten und dementsprechend wird eine Diabetes-Therapie "gebastelt", die dann bei jedem etwas anders aussieht.
    Lange Zeit habe ich geglaubt, ICT und FIT wären dasselbe. In letzter Zeit zweifle ich etwas daran. Ich habe das Gefühl, die FIT-Therapie sei lockerer, aber möglicherweise liegt das nur an manchen ICT-Ärzten, denen noch immer Idealwerte wichtiger sind als das entspannte, freie Leben der Diabetiker.
    Das mit dem Morgengupf gilt noch immer und es bewährt sich für mich großartig. Einig sind sich alle bezüglich des höheren Insulinbedarfs am Morgen. Andere Therapien gleichen das durch einen erhöhten BE-Faktor in dieser Zeit aus. Das halte ich nur für sinnvoll, wenn ich immer in etwa das gleiche frühstücke. Wenn ich mal gar nichts esse, dann wieder mal 10 BE, der morgendliche Insulinmangel ist immer gleich groß und am besten mit einem Gupf zu bewältigen. 10% des Tagesbedarfs : so hoch kann er maximal sein, muss es natürlich nicht. Muss man eben austesten, bei mir sind es 6%.


    LG Geri

  • Hallo Geri,


    ... vielen Dank für Deine Antwort.


    Ich hatte morgens 2 IE bei nur bei NPH gespritzt. Wurde aber vom Ärzt dafür kritisiert. Bei Lantus brauch ich es nicht mehr. Ich fand immer die Begriffe unterschieden sich, was wohl auch zu Nachfragen geführt hat.


    Gruß thomas

  • Streng sein zu können oder eben nicht ist wohl ein LADA-Luxus.
    Ich mach alles damit Werte im Rahmen sind, weil das weniger Aufwand bedeutet.

    Easy come, easy go.

  • nur um geri (als howorkianerin) zu ergänzen:


    die prozentregel ist nur als analyse-instrument zu verstehen. menschen, die levemir als basis haben und womöglich noch wenig BEs essen oder sport nur per BEs und nciht basal anpassen, werden damit nicht viel weiterkommen. man könnte sich fragen: wie wäre mein verhältnis durchschnittlich unter NPH und ca. 16 BE, das wäre dann ein anhaltspunkt. es ist nur eine faustregel, die davon ausgeht, dass man eine möglichst flexible BR hat, in die man eben wirklich GAR nicht hineinfuttert. unter CSII geht sie von 50:50 aus und auch davon, dass man die BR erhöhen sollte temporär bei hohen KH-mengen, sprich die BR immer wieder zum support anhebt oder natürlich absenkt bei sport, alkohol etc. (ich bin als insulinsensitive mit diesen temporären erhöhungen übrigens gar nicht klar gekommen und liege unter CSII auch eher bei 35-40% basal bei ca. 20 BEs.)


    zur unterscheidung ICT/ FIT, als deutsche in österreich:
    ich wurde bei ersteinstellung 1990 auf die damals sogenannte ICT eingestellt, die aber noch ohne tagesbasal auskam und auf actrapid/ NPH basierte. mitte der 90er wurde ich auf NIS (der begriff ist völlig ausgestorben) umgestellt, sprich flexibler mit tagesbasal und humalog, die erstmalig von der unabhängigkeit basal/ bolus ausging. heute: ICT im allg. dann ab nach Wien und zu howorka: FIT. die wirklichen unterschiede zwischen NIS und FIT waren aus meiner sicht: morgengupf, noch mehr mit basal experimentieren (z.B. kombi lantus, levemir oder NPH + lantus), sehr genaue schulung und absolute flexibilität ohne kompromiss. BR-tests hat mir howorka nie empfohlen, wegen meiner sehr wechselnden BE-mengen (leber), und wenn dann geht sie mittlerweile glaube ich von 6-8h auslassung aus.


    lg, h

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich finde diese Vorgaben sollten als Anhaltspunkte dienen. Aber wie bei vielem sollte man nicht zu verbissen auf diesen Zahlen sitzen.


    Bei mir z.B. ist das Verhältnis eher 75% Basal zu 25% Bolus. Klar, ich esse um nicht zu unterzuckern, aber ich habe das so ausgetüftelt, dass ich essen muss, wenn ich sowieso essen würde. Da ich einen Lebensstil habe, bei dem ich regelmäßig esse, ist das auch keine Einschränkung und die KH-Menge ist auch nicht mehr, als ich sowieso essen würde. Dadurch sind natürlich auch die Faktoren entsprechend niedrig (0,5 - 1 - 0,75). Auf die Art habe ich einen hba1c von unter 7 und im Normalfall keine üblen Schwankungen. Funktioniert also.


    Damit will ich sagen, dass sich jeder als Einzelfall betrachten sollte.

    Trust in God and keep your Martinis dry :police:

  • In deinem speziellen Fall müsstest du aber einigermaßen an deiner Einstellung rumschrauben, wenn du mal eine Mahlzeit auslässt, bzw bei Wandertagen, Radtouren etc? Oder sorgst du einfach dafür, DASS du auf jeden Fall isst, komme was da wolle?

  • unter CSII geht sie von 50:50 aus und auch davon, dass man die BR erhöhen sollte temporär bei hohen KH-mengen, sprich die BR immer wieder zum support anhebt oder natürlich absenkt bei sport, alkohol etc. (ich bin als insulinsensitive mit diesen temporären erhöhungen übrigens gar nicht klar gekommen und liege unter CSII auch eher bei 35-40% basal bei ca. 20 BEs.)

    Meinst du, dass es sein könnte, dass das Verhältnis auch mit der Insulinsensitivität zu tun hat? Dazu fällt mir nicht so recht ein Erklärungsmodell ein, aber intuitiv gefällt mir die Idee irgendwie...


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hallo,


    ein spannendes Thema. Ich versuche ebenfalls gute Werte zu erreichen und nehme lieber Unterzuckerungen in kauf als zu hohe Werte. Habe hierdurch wohl eine Hypowahrnehmungsstorung entwickelt. Mein Arzt sagte mir ich solle mich nicht so anstellen- andere würden höhere Werte in kauf nehmen auch HBA1C Werte von 7,5 ;( ....... ein Psychologe solle mir helfen nicht zu streng mit mir zu sein.....


    Ich sehe das nicht so! Ich lebe vermutlich schon streng habe aber ein paar Tag imMonat an dem ich esse was ich will.....gerne Schokolade! 8o
    Der Kater am nächsten Tag ist manchmal übel :xD:
    Ebenso esse ich nicht nach 18:30 Uhr da meine Werte Nachts hochschnellen und es mir nicht mehr gut geht. Lebensumstände passe ich gerne dem DM an und geniesse so Lebensqualität weil es mir gut geht.


    Lg Tilda

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Tilda ()

  • Hubi: bei einer restproduktion natürlich sowieso, die stützt ja eher die BR als die bolusgaben. ansonsten kann man wohl sagen, dass zumindest das gegenteil, also eine resistenz, nach einer dickeren basis schreit. für einen sensitiven ist es fataler, wenn die BR zu hoch ist, weil er insgesamt eher zu schwankungen neigt (in beide richtungen) und hypos tunlichst vermeiden sollte, was eh schwierig ist. sprich, ein gut geschulter insulinsensitiver DM wird immer schauen, dass die BR präzise und eher niedrig ist. auch: hohe werte gehen ohne resistenz schneller wieder runter, man kann sich also eine geringere BR "leisten".


    vielleicht mal zum thema zurückgehend, und howorka mitdiskutierend ... was heißt streng sein mit sich selbst? ich persönlich halte nichts vom disziplingedanken, sondern von viel wissen und auch viel ausprobieren - und sich klar machen, was ist eigentlich mein ziel?


    ich z.B. hätte gern einen hba1c 6,5-7,5% (zur zeit eher drunter), wenig hypos und schwankungen, volle flexibilität, keine anpassung meiner lebensgewohnheiten an den DM, hohes HDL, niedriger blutdruck.


    dafür muss ich natürlich regelmässig kontrollieren, aber eben auch durchaus lustvoll viel analysieren und auf mein körpergefühl hören, ein bisschen was über ernährung wissen, kann aber machen, was ich will ohne schlechtes gewissen oder perfektionismus.

  • Hannah Du schreibst, was ich vom idealen Pumpenträger fordere:
    Den Dm so zu verstehen, dass Dir die Pumpe hilft mit möglichst wenig Insulin
    eine gute Einstellung zu erzielen, sowohl Basal, aber auch zu den Mahlzeiten,
    mit Hilfe des verzögerten oder Multiwave Bonus.
    Ich komme fast nie mit dem Normalbolus hin. Das heißt aber beobachten und merken oder
    aufschreiben.Dazu finde ich es durchaus bedenklich, dass trotz des Wissens über die Notwendigkeit FPE zu insulinieren,
    nur Wenige davon Gebrauch machen und es kaum bei Schulungen angesprochen wird.
    Einen erheblichen zusätzlichen Nutzen bei einer guten Einstellung leistet auch ein CGM, das allerdings verlässlich nahe an den
    Messwerten des BZ-Messgeräts liegen sollte. Das konnte ich bisher nur vom Dexcom behaupten. Siehe auch Yvonnes Erfahrungen.
    Dann kannst du wirklich ein scharfes Regime fahren. Bei Bedarf und einer solchen Sicherheit kann man einen 1c auch um die 6,0 akzeptieren.
    Das also der einzige Punkt, wo ich anderer Meinung bin.
    Das CGM sollte für alle 1er zur Pumpe gehören. Schließlich ist nachgewiesener Maßen eine möglichst große TIR ( time in range ) entscheidend für eine Verringerung der kardinalen und mikroangiopathischen Probleme. Dazu sollten die Hypos unter knapper Einstellung keinesfalls öfter auftreten.

    Sweetboy


    Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler !

  • Hubi


    wie muss ich mir eine Restfunktion vorstellen. Giben die ß-Zellen kontinuierlich ein festes Profil ab, oder machen die Zellen ein bisschen was sie wollen, wenn sie gereizt werden viel abgeben und mal gar nichts?


    vielleicht mal zum thema zurückgehend, und howorka mitdiskutierend ... was heißt streng sein mit sich selbst? ich persönlich halte nichts vom disziplingedanken, sondern von viel wissen und auch viel ausprobieren - und sich klar machen, was ist eigentlich mein ziel?



    ... deshalb verwundert mich auch die scharf abgrenzende Formulierung von Howorka in Auflage 8.


    Gruß thomas

  • Um mal zum Thema streng oder nicht streng zurückzukommen:


    Ich bin normalerweise eher diszipliniert, aber manchmal entscheide ich mich bewußt gegen den Diabetes, bemühe mich aber um Schadensbegrenzung.
    Ein Beispiel: Ich würde normalerweise bei einem Blutzuckerwert über 250 nichts essen, sondern erst korrigieren, warten bis der Zucker mindestens unter 200 ist und dann was essen mit langem DEA.
    Jetzt war ich aber vor Wochen mit meinem Vater im Cafe und hatte einen BZW von etwas über 300. Ich hab mich gegen das eigentlich korrekte Verhalten entschieden, hab mich aber um Schadensbegrenzung bemüht. Ich hab also den Ketonwert gemessen, der war negativ, und hab dann einen Kakao mit massenhaft ungezuckerter Sahne getrunken, um durch das Fett der Sahne den Blutzuckeranstieg zu verzögern. Die Bedienung hat mich ganz ungläubig angeschaut, als ich den Kakao mit extra viel ungezuckerter Sahne bestellt hab[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/laie/LaieA_012.gif], ich hab sogar noch Sahne von meinem Vater bekommen und reingekippt. Mit dem Sahnekakao hab ich wahrscheinlich meinen Kalorienbedarf der nächsten zwei Tage gedeckt, aber geschmeckt hats.
    Der nächste Wert zwei Stunden später war irgendwas bei 250, den hab ich noch nicht korrigiert und war dann vier Stunden später wieder im guten Bereich.
    Sowas mach ich natürlich nicht täglich oder wöchentlich, aber manchmal entscheide ich einfach, dass der Diabetes mal nicht die Hauptrolle spielt. :hihi:

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • wie muss ich mir eine Restfunktion vorstellen. Giben die ß-Zellen kontinuierlich ein festes Profil ab, oder machen die Zellen ein bisschen was sie wollen, wenn sie gereizt werden viel abgeben und mal gar nichts?

    Ich kann's nicht sehr gut erklären und versuche mich mal kurz zu fassen wegen OT:
    Grundsätzlich habe ich hier folgendes gelernt: es gibt da mindestens zwei Trigger - einmal, wenn der BZ über einen körpereigenen Sollwert steigt (um die 80 mg/dl), oder beim Essen von Kohlenhydraten (dann wird ein Hormon ausgeschüttet, dass die Insulinproduktion in Gang setzt...quasi der körpereigene SEA). Insbesondere dieser zweite Weg kann bei Überlastung der BSD auf Dauer gestört sein, dann kann es zu extrem verspäteter Insulinausschüttung nach dem Essen kommen. Normalerweise typisch für fortgeschrittenen Typ 2, kann aber auch bei Typ 1 (meiner Vermutung nach bei langsamem Verlauf) vorkommen. Irgendwann funktioniert dass dann gar nicht mehr. Dass es hier zu merkwürdigen BZ-Verläufen und Misserfolgserlebnissen beim Austüfteln einer Therapie kommen kann, finde ich logisch...
    Aus Kommentaren von Leuten mit Remi lässt sich auch kein klares Bild sehen, manche brauchen mehr Bolus, manche mehr Basal. Da muss sich wohl jeder selbst durchhangeln.
    Wenn wir das vertiefend diskutieren wollen, müssten wir wohl besser einen neuen Thread aufmachen...hab schon ein schlechtes Gewissen. :ren


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Danke Hubi, das klingt sehr unangenehm und kompliziert, gerade wenn man nach dem Essen noch mal eine Insulinausschüttung hat. Das sieht nach noch mal essen aus.


    Bei fast jedem Thread wandert das Thema so ein bisschen ab. Hat mich auch schon gewundert, dass sich keiner beschwert.


    Gruß thomas

  • Huch, ich hätte nicht gedacht, dass ich so eine Riesendiskussion mit meiner Frage auslöse!
    Es ist aber für mich, Anfängerin, eine unglaublich spannende Sache, die verschiedenste Meinungen und Erfahrungen zu lesen. Ich danke euch Allen, mit jeder Meinung kann ich mein Wissen vertiefen und hoffentlich meinen "richtigen" Weg finden. DANKE

    - Cassiopeia -

  • Cassiopeia23


    ... war auch für mich spannend alles zu verfolgen und ich habe bisher festgestellt, dass ich immer noch etwas dazu lernen kann, wie ich überhaupt schon einiges im Forum einfach an Wissen dazugewonnen habe. Deshalb auch von mir einen Dank an Dich und das Forum.


    Gruß thomas

  • Dem kann ich mich nur anschließen! !! Danke, dass gilt auch für viele andere threats!!!


    Gruss und Schluss
    Caro♢
    von unterwegs


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Streng sein zu können oder eben nicht ist wohl ein LADA-Luxus.


    Sorry, aber ich finde LADA nicht sonderlich luxuriös. Mal muss ich alles genau abwiegen und spritzen wenn irgendwelche Hormone unterwegs sind. Und am nächsten Tag eben wieder bloß nicht.
    Es ist ein ständiges Grübeln .... Und keiner ist sich wirklich sicher, ob da vielleicht nach 10 Jahren doch noch ein kleines bissel an Remi unterwegs ist, vor allem wenn man mal größre Mengen ab 5 E. spritzt.
    Ich würde gern mal entspannen.... Geht nur leider nicht so oft. Aber wenn dann läuft es auch ganz gut.
    Die Beste Krankheit taugt nüscht. :xD:


    Ich schliesse mich den anderen an, ohne die vielen Erfahrungen wäre ich noch rastloser. Danke schön :love:

    Einmal editiert, zuletzt von Sorry ()

  • "Im Buch steht etwas geschrieben und der Leser nimmt es möglicherweise als Dogma."


    Ob im Buch, der Bibel, Der Bildzeitung im diabetesforum oder wo auch immer.


    Nemmt es als Anregung und bedenkt jeder ist eigen.


    Das mit dem Strengnehmen: Der Hba1c-Wert der eröffnerin des fadens ist wirklich gut.


    Aber vielleicht nimmt Sie es ja auch zu streng?


    Gerade schwankende Bz haben Störungen an den Blutgefäßen der Augen zur Folge.


    Insulin und zwar jedes mag das Wachstum der Zellen fördern. Das ist aber etwas anderes als das Wachstum von Blutgefässen im Auge!!


    Vieles hier Geschriebenes finde ich richtig. Ist aber im Bz-Verlauf der Wurm drin kann das viele Gründe haben. etwas "Strenge" wie nicht unbedingt die Radler-Maß oder Pizza mit Eisbecher zu essen kann dann schon helfen etwas Durchblick zu bekommen. Regelmässiges Essen lässt sich vielleicht noch bewerkstelligen - ich werde aber zu sehr im Job und von Freunden und Familie gefordert als daß ich auch nur ein paar halbwegs vergleichbare Tage hinbekomme. So ist auch immer schwierig auf Erfahrungswissen bei der Diabetesbehandlung zurückzugreifen.


    "Strenge" wäre dann schon hilfreich in dem Sinn nicht nur 5x sondern vielleicht 7x am Tag den BZ zu messen.


    Vielleicht noch ein vielfach erwähnter Tipp:


    Langsame BE, Eiweiß und Sport helfen die natürliche BZ-Regulierung zu aktivieren. Ihr reagiert somit "einfacher " auf KE- und IE-Zufuhr.


    Thema "Strenge": Erzwungerner unentspannter Sport geht oft nach Hinten los. Das fängt schon mit den hohen Werten vor dem Sport an. Der BZ steigt dann schon vor Vorfreude, Stress oder wei Ihr auch das immer nennen wollte. Selbst Ballet-tänzer schwitzen schon vor dem Auftritt, wenn Ihr wisst was ich meine.


    Keep on Rocking. Auch das hilft beim Blutzucker.

    let the sun shine

  • noch zwei anmerkungen zum thema "strenge":


    howorka kommt im buch immer strenger rüber als sie in der praxis ist. sie stellt erst mal was in den raum - man kann sich provoziert fühlen - letzlich geht es bei ihr/ FIT extrem darum, dass jeder DM wirklich selbst kriterien aufstellt und therapie-entscheidungen trifft. ihre instrumente, die sie zur verfügung stellt, kommen erst mal dogmatisch rüber, um die sache auch ein wenig einfacher zu gestalten - faustregeln sind immer ein wenig "grob". letztlich geht sie stark von individuellen gewohnheiten und zielen aus und wird deshalb auch ein wenig hart, wenn sie eine einstellung als unflexibel wahrnimmt oder sie das gefühl hat, der patient weiß gar nicht, was bei ihm abgeht, sprich wenn die basal:bolus trennung nicht vorhanden oder sehr undurchschaubar ist.


    das finde ich, ist für mich auch der deal: etnweder ich lebe regelmäßig und kann mich DM-technisch auf eine konservativere, gemütlichere einstellung verlassen, oder ich kontrolliere viel, schraube am basal, bin gut geschult und kann dann wirklich machen, was ich will. hat es was mit strenge zu tun, wenn ich 7x am tag kontrolliere? für mich nicht. ist ein besonders niedriger hba1c gut? ich fliege schnell in hypos, also: nein. da muss ich halt streng sein mit mir, ich will meine super awareness nicht aufs spiel setzen, die geht mir über alles.


    wichtig sind wirklich individuelle ziele, nicht ehrgeiz oder druck von ärzten, die nach schema f vorgehen. letztlich ein "wohlfühlen" damit.


    sweetboy: ich hatte 9 monate cgms, und fand es einen traum, besonders weil ich nicht mehr so geschwankt/ gebrittelt habe als insulinsensitive und echt feintunen konnte. andere in der studie hatten probleme, weil sie das gefühl hatten, dass sie sich mit nichts anderes mehr beschäftigen, weil sie jetzt gar keine schlechten werte mehr haben "dürfen", sie fühlten sich überkontrolliert und krampften ziemlich durch die gegend.


    einige DMs mögens lieber ein bisschen entspannter, andere habens gerne genauer oder so wie ich flexibler. hauptsache happy. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hannah34 ()