Bin fast am verzweifeln :-(

Wahrscheinlich eine Up-Regulation, so etwas ähnliches läuft gerade auch bei mir ab.

Irgendetwas ungewöhnliches in letzten Wochen gewesen? Besonders viel Bewegung; oder Urlaub oder schwere Hypo oder dgl.?

Wichtig ist darauf zu achten, dass keine gefährlichen Unterzuckerungen passieren. Vor allem in der Nacht (zwischen 12-3) in einer solchen Phase lieber öfters mal den Weckern stellen ...

Ansonsten einfach die Basalrate bzw. die Bonusrate senken.

Aber nicht verzweifeln, sondern es positiv sehen.

Und mir sind Up-Regulationen ehrlich gesagt lieber als Down-Regulationen. Letztere stimmen mich irgendwie bedenklicher

bei mir spielt sich auch gerade ähnliches ab, habe es auf die hormone geschoben, auch wenn ich das bisher nie hatte. gibt es eine definition zu up-/down regulation Werner? Finde im WWW leider nichts, nur im text selbst erwähnte Suchergebnisse.

Die Begriffe kenne ich aus der Schulung von Doc Teupe.

Näheres dazu findet sich z.b. hier:

http://www.chrostek.de/Curriculum/up-und-down-regulation

bzw. basierend auf dem Buch vom Doc:

http://www.chrostek.de/neuesalthausen/up-und-down.html

Aber das ist doch eigenlich gut, oder? Ist doch schön, wenn dein Insulinhaushalt ohne Zufuhr von außen sich gut entwickelt.

Na ja. Gut ist meiner Meinung nach, wenn man wenig Überraschungen erlebt. Eine grundlegende Therapieanpassung ohne erkennbaren Grund würde mich auch eher irritieren. Bei einem Typ 2 wäre das vielleicht ein Signal der Hoffnung, dass sich eine Restmenge Betazellen wieder erholt und man es vielleicht hinbekommt, wieder ohne Insulin auszukommen. Aber damit ist hier ja nicht zu rechnen.

lg Hubi

Yes! Und das ist genau mein Problem, Alex!
Ein ständiges Up and Down.
Mein Diabetologe schaut immer ganz ungläubig und ratlos, wenn ich davon berichte.
lg kerstin

weniger eiweis oder fett gegessen?

Es ist auch deutlich kälter geworden. Da müssen die Muskeln für etwas Wärme sorgen. Auch nachts im Schlaf.

Zitat von d1werner

Irgendetwas ungewöhnliches in letzten Wochen gewesen? Besonders viel Bewegung; oder Urlaub oder schwere Hypo oder dgl.?

Oder vielleicht einfach nur in den letzten Wochen mal mittels einer kontinuierlichen Messung passgerechter und einen Kick bewußter/gezielter insuliniert und dadurch Insulin eingespart? Was dann halt zu einer Up-Regulation (=Erhöhung der Anzahl der Insulinrezeptoren) führt. Da mehr Insulinrezeptoren auch mehr Insulinmoleküle wegfangen, bevor diese durch Enzyme zerlegt worden sind, erhöht sich die die Insulinempfindlichkeit und die zuvor üblichen Basalraten und Bolusfaktoren werden zu hoch.

Daher:

Zitat

Ansonsten einfach die Basalrate bzw. die Bonusrate senken.

Fast.
Da sich aber die Insulinempfindlichkeit auf alles Insulin erhöht, sind Basalraten UND Bolusfaktoren anzupassen.

Leseprobe

Gruß
Joa

alex: Bevor Du weiter schwätzt, lese erst mal den Background zu up- und down.

Zitat von alex2010

Dank des Libre hab ich festgestellt, das ich Nachts immer in den UZ geraten bin! Und zum Glück ohne den Wecker zu stellen !

Das hab ich aber nun hinbekommen! Seit 3 Tagen!!

Nach einer Hypo hat man für mehrere Stunden eine erhöhte Insulinresistenz, braucht also mehr Insulin, als wenn man keine Hypo gehabt hätte.

Wenn du jetzt also nachts keine Hypos mehr hast, dann brauchst du jetzt Vormittags weniger Basalinsulin und weniger Insulin zu den Mahlzeiten. Daraus ergibt sich die von dir festgestellte Senkung deiner Insulinmenge.

Wenn das erst seit drei Tagen so ist, dann geht daraus folgend genau jetzt die Rezeptor-Up-Regulation los. Das bedeutet für dich in den nächsten paar Tagen eine weitere erhöhte Hypogefahr über den ganzen Tag und die Nacht. Darauf musst du dann mit einer Basal- und Bolusfaktoren-Senkung ganztägig reagieren, bis alles wieder stabil läuft und du keine Hypos mehr bekommst.

Wie stark sich das bei dir auswirkt ist individuell. Bei vielen sind solche Effekte so schwach, dass sie im Rauschen untergehen.

Zitat von Cindbar

Nach einer Hypo hat man für mehrere Stunden eine erhöhte Insulinresistenz, braucht also mehr Insulin, als wenn man keine Hypo gehabt hätte.

Wenn du jetzt also nachts keine Hypos mehr hast, dann brauchst du jetzt Vormittags weniger Basalinsulin und weniger Insulin zu den Mahlzeiten. Daraus ergibt sich die von dir festgestellte Senkung deiner Insulinmenge.

Interessanter Gedankengang. Allerdings vielleicht doch ein Bisschen zu absolut formuliert.
Ich bin mir nicht sicher, ob Alex ein, bzw. das Problem mit den posthypoglykämischen Insulinresistenzen hat.
Das ist die Situation, wenn die Gegenregulation zur Übersteuerung neigt und schon auf Wertverläufe im 60er Bereich mit der Ausschüttung der schweren Hormongeschütze (Cortisol, Wachstumshormon, Endorphine) reagiert.

Mit zunehmender Diabetesdauer wird diese Überregulationstendenz wahrscheinlicher und beruht möglicherweise darauf, dass unzureichendes oder fehlendes Glucagon kompensiert wird.

Wer da nicht von betroffen ist, wird auch keine nachhaltige Resistenz nach Hypos feststellen müssen.

Gruß
Joa

Hallo,

ich stecke gerade mitten drin in den Diskussionen zu "Bin fast am Verzweifeln:-(" und "Extrem hohe BZ-Werte".
Ich habe gerade meine Basasrate extem überarbeitet und um ca. 25% erhöht wegen BZ-Spitzen am Vormittag und späten Abend und gleichzeitiger Bolus-Faktor-Anpassung. Jetzt lief es die letzten 3 Wochen recht gut und plötzlich meldet sich das CGM mit ständigen Hypo-Alarmen und -Abschaltungen. ich fahre inzwischen wieder zurück mit dem Insulin, weiß abber nicht recht, warum?!?
Ich habe in den letzen Wochen weitgehend auf Sport verzichten müssen wegen starker Schmerzen beim Laufen. Nächste Woche steht der MRT-Termin auf dem Kalender. Jetzt sinkt der Insulihn-Bedarf wieder, owohl ich nach wie vor leider wenig Bewegung habe.
Neben den Frauen-bedingten Hormonschwankungen bin ich sowieso immer zwischen 3 festeingestellten Basalraten unterwegs. Die Situation jetzt überfordert mich ein wenig .

Liebe Grüße
"me"

@me: Oh mann...wünsche dir gute Besserung und schnelles wieder eintakten!

alex
ich tippe auf die beginnenden Wechseljahre des Mannes.
Sinkender Testesteronspiegel usw.
Naja ein bisschen Gerechtigkeit im Hinblick auf die Frauenquote muss es ja geben.
Es könnte natürlich auch an den Sonneneruptionen liegen, die sind dieses Jahr besonders augeprägt und können schonmal die ein oder andere Betazelle an und aus knipsen.
Ansonsten ist natürlich allen anderen Vordenkern zuzustimmen.

@me
ich nutze derzeit 6 BR zyklusbedingt, wenn man je nach Zykluszeitpunkt und morgendlicher Nüchternwerte hoch oder runter schaltet, wird es relativ easy ... überfordern tut einen das nur, wenn man die BR zu hoch laufen lässt und oft Hypos hat, die lösen u.a. so ein Gefühl von Überforderung aus finde ich.

Zitat von Wildrose

ich nutze derzeit 6 BR zyklusbedingt, wenn man je nach Zykluszeitpunkt und morgendlicher Nüchternwerte hoch oder runter schaltet, wird es relativ easy ... überfordern tut einen das nur, wenn man die BR zu hoch laufen lässt und oft Hypos hat, die lösen u.a. so ein Gefühl von Überforderung aus finde ich.

Hallo Wildrose,
Kompliment, seufz!!! Du scheinst sowohl die BR als auch die Zykluszeitpunkte komplett unter Kontrolle zu haben .
Immer wenn ich meine, alles läuft super, werfen mich Stress im Job, sportliche Betätigungen und Zyklusschwankungen wieder aus der Bahn. Faszinierend ist allerdings, dass ich durch dasCGM den HbA1c auf 5,8 - 6 halte und dabei die Hypos durch frühzeitiges Zufuttern früh genug im gut erträglichen Rahmen (d.h. ohne Symptome und Fremdhilfe) halte.
Kann mich also nicht beschweren!
Trotzdem ist da ein gewisser Ehrgeiz, alles im Griff zu haben, wahrscheinlich bedingt durch die wirklich extrem harten 39 Jahre DM OHNE CGM.
LG "me"