Warum ist Dr. Teupe umstritten?

  • Zitat

    Das sieht Teupe nicht so, zumindest für kurzfristig erforderliche BZ-Korrektur. Mmmh, ich denke, dass ich ja auch eine BZ-Entgleisung sc direkt und möglichst schnell korrigiere und nicht über Tage oder Wochen nur langsam wieder in den Normbereich bringe.

    Macht auch Sinn. Der Ärger kommt u.a. vom osmotischen Druck, der kommt wiederum durch Konzentrationsunterschiede. Ist im Gewebe wenig Zucker, im Blut aber viel, dann sollte der im Blut schnell runter um die Differenz abzubauen. Ist ein Diabetiker scheiße eingestellt und auch im Gewebe viel Zucker, dann ist zu schnelles runterschießen definitiv schlecht, weils den Differenzdruck erhöht bis der Zucker aus dem Gewebe ausgeschwemmt ist.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Also ich mache auch nicht immer alles, was Ärzte sagen. Gründe können sein, dass etwas für mich nicht praktikabel ist, eine persönliche Abneigung oder was auch immer. Unerheblich ob Howorka oder Teupe oder der Arzt um die Ecke, ich nehme das mit, was ich für mich sinnvoll, durchführbar und zu mir und meiner Gesundheit passend halte.


    Eine Abneigung oder "warum umstritten" auf bspw. eine i.v.- Praktik zu reduzieren ist irgendwie Tellerranddenken. Und führt ganz nebenbei, wie so oft, zu Diskussionen, die sich vom eigentlichen Thema entfernen.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"


  • Eine Abneigung oder "warum umstritten" auf bspw. eine i.v.- Praktik zu reduzieren ist irgendwie Tellerranddenken. Und führt ganz nebenbei, wie so oft, zu Diskussionen, die sich vom eigentlichen Thema entfernen.


    Aber schon ein Faktor, der wirksam ist. Mein örtlicher Diabetologe fiel mir fast vom Stuhl, als ich um eine neues Stauband aus den Werbepräsenten der Praxis fragte. Hat er glatt verweigert, weil iv so lebensgefährlich sei. 8o
    Wenn wer seinen Arzt fragt, was der von i.v.-Korrektur hält und der Arzt holt sofort die Weihwasserflasche aus dem Schrank um den Teufel auszutreiben, dann prägt das ggf. schon sehr die Einschätzung des Fragenden gegenüber Teupes Regelwerkerei?


    Teupe wird halt auch gerne fachöffentlich diffamiert. So sagen Leute, die selbst weit auflagenstärkere Bücher als Teupe schreiben, dass Teupe über Leichen gehe, begründet mit der A-Korrektur (Azidose-Korrektur). Dann wird Chantelau zitiert, der Elekrolytverschiebungen in den Zellen schon bei kurzen Entgleisungen nachgewiesen habe. Folglich sei Teupes Korrekturregel viel zu schnell und gefährlich.


    Na ja. Schau ich aber in das eigene Buch derjenigen Person, dann steht da zur Korrektur einer Keto(azido)se, fast auf die Insulineinheit genau, das gleiche Schema als Empfehlung. 8|


    Da sind halt manchmal auch althergebrachte Animositäten und recht dumpfe Emotionen im Spiel. So eine Art hisotrisch geprägter Kriegesschauplatz, wobei Fronten zwischen Düsseldorf, München und Bad Mergentheim das Geschehen prägten.



    Gruß
    Joa

  • Ich weiß nicht, was ich von dem ganzen "Zirkus" um schnelle Korrekturen halten soll. Ja, i.v. geht schon sehr schnell. Aaaaber - ich hatte auch schon Situationen, in denen einige wirkverstärkende Faktoren zusammentrafen.


    Dabei meine ich beispielsweise: up-Regulation, hohe Temperatur (Sommerhitze), Sport, später Nachmittag (insulinsensible Tageszeit), maximale Wirksamkeit vom Bolus, körperliche starke Bewegung. Das fällt mir jetzt nur mal so auf die Schnelle ein und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


    Dann höre ich auch von Seiten der Ärzteschaft, dass nicht die schnellen Korrekturen schädlich seien, sondern die schnelle Absenkung des HbA1c's.


    Naja, vielleicht bin ich schlecht informiert oder bringe auch was durcheinander, aber irgendwie dreht das jeder so hin, wie es ihm gerade passt.


    Und Joa muss ich zu seinem vorigen Beitrag zustimmen.


    Ich war selbst bei einem Arzt in Behandlung, der mit den Schwabingern verstritten war und dessen Patienten dort in Szene (Folgeschäden wurden "präsentiert") gesetzt wurden, um die Behandlungsart des Kollegen abzuqualifizieren. Was da hinter dem Rücken der Patienten ausgetragen wird, mag man sich kaum vorstellen.



    Viele Grüße


    Bratbäcker

  • Dr. Teupe sagt doch klar, wann eine i.v.-Korrektur Sinn macht und wann sie unnütz ist. Alle Argumente, die in den vorhergehenden Beiträgen gegen eine i.v.-Korrektur genannt wurden, passen nur zu den hohen Blutzuckern, bei denen laut Dr. Teupe eine i.v.-Korrektur sowieso keinen Sinn macht.


    Dr. Teupe schult gerade auch die Dinge, die in krankenkassenfinanzierten DMP-zugelassenen Schulungen überhaupt nicht erreicht werden.(* siehe unten) Jeder der nach zehn solcher normalen Schulungen von fünf verschiedenen Wald-und-Wiesen-Diabetologen noch unlösbare Probleme mit seinem Diabetes hat, wird bei Dr. Teupe eine Lösung für sein Problem bekommen. Deshalb die teilweise in-den-Himmel-hebende Verherrlichung durch diese Patienten. Alle anderen brauchen die Althausen-Schulung nicht unbedingt und können diese Verherrlichung deshalb wohl auch nicht verstehen (... und wenn sie einen schlechten Character haben, verunglimpfen sie dann Dr. Teupe und seine Patienten).


    (* Themen, die es woanders in Schulungen meistens nicht gibt:)

    • i.v. Korrektur, und wann sie Sinnvoll ist
    • Genaue Abhängigkeit des Insulinbedarfs vom täglichen/monatlichen Biorhythmus
    • Insulinbedarf von Nahrungsfett/-Eiweiß
    • Korrekturfaktoren abhängig vom Blutzuckerverlauf vorher und nicht nur vom aktuellen Wert
    • Bei Cortison-Spritzen/-Tabletten konkrete Insulinmengen rechtzeitig, statt den astronomischen BZ-Werten hinterherzukorrigieren
  • Deshalb die teilweise in-den-Himmel-hebende Verherrlichung durch diese Patienten. Alle anderen brauchen die Althausen-Schulung nicht unbedingt und können diese Verherrlichung deshalb wohl auch nicht verstehen (... und wenn sie einen schlechten Character haben, verunglimpfen sie dann Dr. Teupe und seine Patienten).

    Ich kritisiere nicht, dass Dr.Teupe verherrlicht wird, das sehe ich eher schmunzelnd. Aber ich krisiere deutlich wenn alle anderen Diabetologen als "Wald und Wiesen" Diabetologen oder medizinische Dorftrottel dargestellt werden. Da wird aus Verherrlichung danz schnell Arroganz.

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Ich kritisiere nicht, dass Dr.Teupe verherrlicht wird, das sehe ich eher schmunzelnd. Aber ich krisiere deutlich wenn alle anderen Diabetologen als "Wald und Wiesen" Diabetologen oder medizinische Dorftrottel dargestellt werden. Da wird aus Verherrlichung danz schnell Arroganz.


    Ja, das kann dann zum Beispiel daran liegen, dass der Teupe-Begeisterte seinem Diabetologen oder anderen Diabetikern von irgendeinem Aspekt der Behandlung durch Dr. Teupe erzählt, ohne die kompletten in der Schulung dazu gesagten Randbedingungen und Einschränkungen zu erwähnen. Wenn der Diabetologe oder andere Diabetiker deshalb nicht sofort begeistert ist, kommt die Arroganz beim Teupe-Begeisterten zum Vorschein. Und umgekehrt lehnen die, die Dr. Teupe noch nie gehört haben, ihn oder seine Behandlungsmethode dann ab, obwohl sie nur den arroganten Teupe-Begeisterten kennengelernt haben.


    Wenn alles Teupe-Wissen und seine Methoden, außer dem, was erwiesenermaßen falsch ist, in die allgemeine Wald- und Wiesendiabetologie mit aufgenommen würde, hätten alle Diabetiker etwas davon und die Methoden wären gar nicht mehr umstritten. Das ist mein Vorschlag zur Lösung des Problems.


  • Ja, das kann dann zum Beispiel daran liegen, dass der Teupe-Begeisterte seinem Diabetologen oder anderen Diabetikern von irgendeinem Aspekt der Behandlung durch Dr. Teupe erzählt, ohne die kompletten in der Schulung dazu gesagten Randbedingungen und Einschränkungen zu erwähnen. Wenn der Diabetologe oder andere Diabetiker deshalb nicht sofort begeistert ist, kommt die Arroganz beim Teupe-Begeisterten zum Vorschein. Und umgekehrt lehnen die, die Dr. Teupe noch nie gehört haben, ihn oder seine Behandlungsmethode dann ab, obwohl sie nur den arroganten Teupe-Begeisterten kennengelernt haben.


    Wenn alles Teupe-Wissen und seine Methoden, außer dem, was erwiesenermaßen falsch ist, in die allgemeine Wald- und Wiesendiabetologie mit aufgenommen würde, hätten alle Diabetiker etwas davon und die Methoden wären gar nicht mehr umstritten. Das ist mein Vorschlag zur Lösung des Problems.


    Der Ansatz ist mit Sicherheit richtig und auch gut, aber es gibt auch Ärzte, die sich untereinander überhaupt nicht wohl gesonnen sind. Und das hat dann auch nichts mehr mit "Arroganz" zu tun. Ich finde es nur schade, wenn sich die Ärzte untereinander schlecht machen bzw. den anderen bloß stellen...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von yvonne ()

  • Was ist denn erwiesenermaßen falsch?


    Keine Ahnung. Ich habe nichts entdeckt, was falsch sein könnte. Methoden und Lehrmeinungen werden ja nicht einfach so von allen Ärzten übernommen, schon gar nicht wenn Patienten sich das wünschen, sondern müssen vorher von DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft) oder IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) beschlossen und abgesegnet werden. Die würden deine Frage beantworten, wenn es da was gibt.

  • Aber schon ein Faktor, der wirksam ist. Mein örtlicher Diabetologe fiel mir fast vom Stuhl, als ich um eine neues Stauband aus den Werbepräsenten der Praxis fragte. Hat er glatt verweigert, weil iv so lebensgefährlich sei. 8o
    Wenn wer seinen Arzt fragt, was der von i.v.-Korrektur hält und der Arzt holt sofort die Weihwasserflasche aus dem Schrank um den Teufel auszutreiben, dann prägt das ggf. schon sehr die Einschätzung des Fragenden gegenüber Teupes Regelwerkerei?


    Zur Ehrenrettung der übrigen Diabetologen muss ich sagen, dass es auch andere gibt. Mein Doc hat auch schon eine Schulung bei Dr. Teupe besucht. Auf meine Frage ob er mir die i. V. Injektion zeigen kann, hat er das bejaht und wird es mir beim nächsten Mal mit mir zusammen üben. Also es scheint schon ein paar Docs zu geben, welche die Methoden von Dr. Teupe zumindest nicht ganz ablehnen.

  • Vorab: Ich habe überhaupt nichts gegen Dr. Teupe, bin sogar an seinen Thesen sehr interessiert, hatte bisher allerdings auch noch keine größeren Schwierigkeiten mit meinem Diabetes, so daß ich auch noch keinen dringenden Bedarf an weiterführenden Themen hatte.


    Ich bin (schon immer) absoluter Autodidakt, habe mir mein ganzes (berufliches) Wissen angelesen und würde NIEMALS eine Diabetes Schulung besuchen. (sofern man im Zusammenhang mit Krankheiten das Wort "niemals" benutzen darf :))


    Für mich ist daher Dr. Teupes Buch der Maßstab mit dem ich mich mit seinen Aussagen beschäftigen müßte.
    Und das geht für mich gar nicht, alle "Testseiten" welche verfügbar sind, sind (für mich) weder verständlich und nachvollziehbar, noch in einer halbwegs wissenschaftlich "ordentlichen" graphischen Form niedergeschrieben. (Und ich habe schon sehr "schwierige" Bücher gelesen.)


    Von daher würde ich mir wünschen, wenn sich ein Teupe-Jünger mal die Mühe machen würde, ein wirklich verständiges Buch über seine Forschungen zu schreiben, andernfalls bin ich halt (ohne Wunsch nach Besuch seiner Schulungen) kein "Teupe-Typ"


    PS: Kinga Howorka hat es doch auch hinbekommen !

  • Prof. Howorka ist doch an die Uni angeleint, soweit ich das in Erinnerung habe. Hab' grad geschaut, ja, ist sie immer noch: http://www.diabetes-austria.co…title=%C3%84rzteportraits


    D.h. sie verbreitet ihr Wissen von oben herab. Bei Teupe ist das genau umgekehrt.


    Ich kann mich seinerzeit noch gut an ein Gespräch mit Wolfgang Delekat (+) erinnern, als dieser bemängelte, dass Howorka ein Buch für Patienten mit damals vielen Fremdwörtern (z.B. postprandial) geschrieben hatte. Er meinte, wenn man ein Buch schreibt, sollte es für die Leserschaft - in diesem Fall ganz normale Leute - auch verständlich sein, ohne viel Fachgedöns.


    Mir ist das egal, Hauptsache ich finde was für mich nützliches in dem Schmöker. :)



    Viele Grüße


    Bratbäcker

  • Gelöscht

    4 Mal editiert, zuletzt von T.K. () aus folgendem Grund: Verzeichnis - welche Seiten befinden sich wo in der Leseprobe

  • Ich würde das Thema nicht an i.v. festmachen.


    Ein Teil hängt nach meiner Meinung an der Ablehnung ander Diabetologen seiner Therapie und auch - vor allem - an dem Verhalten der Teupianer.
    Wenn jeder andere Arzt und Schulungseinrichtung schlecht gemacht wird - Wald und Wiesen.... - und nur Teupe in den Himmel gelobt wird ist das halt verherende Aussenwirkung.

  • @all,
    bisher habe ich nur mitgelesen, jetzt mag ich mich äußern!
    Kenne Dr. Teupe aus dem Insuliner, vom Insulinertreffen und war 2013 bei seinem letzten Pumpentreffen.
    Seine Art der Kommunikation ist nicht für jeden nachvollziehbar und verständlich. Bei den ersten 2-3 Insulinertreffen waren viele "Teupianer "da, die sich "nicht in die Karten schauen ließen " und das Gespräch stoppte, wenn eine Interessierter auftauchte.
    Dann habe ich jemanden gefunden, der mir Teupe erklärt hat!
    2008 war ich in der Diabetesklinik in Bad Mergentheim zur Schulung, was kurzzeitig klappte, aber jetzt nicht wirklich mehr.
    Jetzt habe ich mich entschieden, eine Schulung bei Teupe zu machen, die ist fest gebucht.
    Mein Diabetologe kennt Dr. Teupe von einigen Treffen und steht ihm positiv gegenüber: Zitat "wenn einer dir noch eine bessere Therapie, besseren HBA1c ohne Hypos vermitteln kann, dann Dr. Teupe"


    Ich habe Hoffnung

    Britta

  • 2008 war ich in der Diabetesklinik in Bad Mergentheim zur Schulung, was kurzzeitig klappte, aber jetzt nicht wirklich mehr.

    Nun ja - in sieben Jahren ändert sich doch einiges.... Übrigens solltest du dort das Wort Teupe nicht in den Mund nehmen. Die exorzieren dich...

    Mein Diabetologe kennt Dr. Teupe von einigen Treffen

    Meiner auch. Außerdem mein Endokrinologe und besagtes Diabeteszentrum in Mergentheim. Die einzigen Reaktionen sind Augenrollen und Themenwechsel.


    Mich stört Teupe nicht. Er ist approbiert und gegen Kunstfehler versichert. Mich nervt einfach nur wie viele andere auch seine Stilisierung zur Mutter Theresa der Insulinkanüle, zum ewigen Retter und Heiler durch einige auch und gerade hier. Ich kenne eine Menge sehr fähiger Mediziner - ich kenne aber auch eine ganze Menge Approbierter, deren Approbationsurkunde ich persönlich zur Bezirksregierung bringen würde, weil man sich fragt, wie sie das Physikum überstanden haben, ohne von Patienten erschlagen worden zu sein.


    Zu welcher Gruppe Teupe gehört, weiß ich nicht. Was ich weiss: er geht in Rente und vielleicht hört dann die Sanktifizierung auf...

  • Denke, das was Dr. Teupe umstritten macht, sind seine "Anhänger", die überall und ständig alles besser wissen und es aber trotzdem nicht besser können. Die sind sicher eine Minderheit mit durchschlagender Abwehrhaltung auf der anderen Seite. Habe auf einer Reha einen eigentlich netten Teupe-DM1er getroffen, der in keiner Schulung den Mund halten konnte, ständig chaotische Werte hatte... und inzwischen sogar deutliche Spätfolgen - nicht gerade ein Teupe-Vorbild! Ich bin da neutral, weil ich selbst noch nicht dort war!
    Ach ja, ich lege sehr gerne Nadeln i.v., aber nicht bei mir! Das wäre eine zu große Überwindung, aber ich hatte es auch noch nicht nötig!
    cd63

    Grüße nest

  • Die Therapie nach Dr. Teupe unterscheidet sich kein bisschen von der Diabetestherapie anderer Ärzte. Die richtige Insulinmenge zur richtigen Situation. Der Unterschied liegt darin, dass Dr. Teupe erklärt warum und wie man etwas machen kann, und wie die Diabetestherapie funktioniert.