Zeitungsartikel: 6-Jähriger mit Typ 1 in der Grundschule

  • AHHHH Hoffentlich macht er das nicht wirklich. ;)



    Ich kann mich an meine Grundschulzeit gar nicht mehr erinnern. Es muss aus heutiger Sicht ein Horror gewesen sein ;(


    Ich hab den Zucker mit 2 bekommen. Mit 1200, Krankenhaus und Koma, volles Programm damals.


    Wenn ich sehe wie es heute als Erwachsener nicht immer einfach ist. Der Zucker manchmal Berg und Talfahrt spielt...
    Wobei damals hatte ich (Anfang der 90er) ein 12 Stunden Insulin, und ein ich glaub 6 Stunden Insulin mit festen Essenszeiten, festem Essen usw.
    Süßes, oder Essen mit Zucker gab es nicht, und war schon fast Verboten. Erst mitte der 90er kam dann die Freigabe auch mal etwas Zuckerhaltiges essen zu dürfen :laub


    Heutzutage unvorstellbar.

  • ps3005 - danke für deine Schilderung. Das stelle ich mir schon übel vor. Und vor allem dein BZ damals von 1.200. Da ist man doch praktisch tot? Zum Glück gibt es ICT oder Pumpe, mit flexiblen Möglichkeiten, die Mahlzeiten einzunehmen. Schon echte Freiheit.


    Ich gehöre ja zu den Privilegierten (das ist jetzt ernst gemeint), die erst mit Anfang 50 an Diabetes Typ 1 erkrankt sind. Im Artikel in der Print-Ausgabe schaut der Bub mit seiner Insulinpumpe ganz fröhlich in die Welt und ich hoffe, es geht ihm weiterhin gut.

    Einmal editiert, zuletzt von petzi ()

  • Zitat aus


    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt…e8b84a9657.html von petzi


    "ist der Junge blass und träge, ist das ein Hinweis auf Unterzucker,


    -das Gegenteil gilt, wenn er zappelig wird"............. :patsch: :patsch: :patsch: ,


    Na, die werden es ja wissen!........


    Schrecklich, wenn so ein Halbwissen unter die Leute gebracht wird.

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub


  • "ist der Junge blass und träge, ist das ein Hinweis auf Unterzucker,


    -das Gegenteil gilt, wenn er zappelig wird"............. :patsch: :patsch: :patsch: ,


    Also bei mir deutet Unruhe auch eher auf höhere Werte denn auf Unterzucker ...

  • Ich habe bei der Beschreibung von Über- und Unterzucker auch gestutzt, ob man das so beschreiben kann. Ist vielleicht auch bei jedem Diabetiker anders. Mir wird bei einer Hypo ganz komisch schwummerig, aber "träge" würde ich dazu nicht sagen.

  • Ich habe bei der Beschreibung von Über- und Unterzucker auch gestutzt, ob man das so beschreiben kann. Ist vielleicht auch bei jedem Diabetiker anders. Mir wird bei einer Hypo ganz komisch schwummerig, aber "träge" würde ich dazu nicht sagen.


    Was uns eigentlich immer und immer wieder ärgert, diese Berichte lesen unzählige Laien, und wehe, wenn wir in einer UZ in deren Hände kommen! Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich drüber lachen, aber den Ernstfall möchte ich nicht erleben, das mir jemand dann Insulin verabreicht bei einem BZ von 29mg/dl oder so..........


    Bei einer früheren UZ, wo ich wie beschwipst gewirkt habe, kam doch die Frage: Na, haste schon gespritzt? :patsch:


    Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig!

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Ganz ehrlich?
    Je weniger Otto Normalverbraucher über Diabetes weiß, umso lieber ist mir das.
    Denn kaum etwas geht mir so auf den Geist wie gut gemeinte Ratschläge oder unnötige Besorgnis um mich. "Geht's Dir nicht gut, musst Du was essen?" nervt mich bei einer Hypo genauso wie, "Brauchst Du jetzt eine Spritze?"

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Was uns eigentlich immer und immer wieder ärgert, diese Berichte lesen unzählige Laien, und wehe, wenn wir in einer UZ in deren Hände kommen!

    Ich habe der Redakteurin von der Stuttgarter Zeitung gestern noch eine E-Mail geschickt und sie auf ihren Fehler hingewiesen. Sonst taucht die falsche Beschreibung in ihrem nächsten Bericht über Diabetes wieder auf.

  • Redakteurin von der Stuttgarter Zeitung gestern noch eine E-Mail geschickt und sie auf ihren Fehler hingewiesen


    Super petzi!


    So sollten wir Typ1er eigentlich alle reagieren, wenn Du mir E.Mail Adresse , gerne per PN, zukommen lässt, werde ich auch Dampf ablassen.... :thumbsup: ..

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Wenn ich in einem Artikel eine offensichtliche Falschinfo les, meld ich mich in der Regel schon bei der Redaktion oder dem Autor, die sind eigentlich recht dankbar. ;) Bei Onlineartikeln wirds meist grad geändert.


  • Super petzi!


    So sollten wir Typ1er eigentlich alle reagieren, wenn Du mir E.Mail Adresse , gerne per PN, zukommen lässt, werde ich auch Dampf ablassen.... :thumbsup: ..


    Könnt Ihr mir auch zukommen lassen. Schreibe dann auch :)

  • Oje, der Artikel ist wirklich unter aller Kanone.
    Zu den bereits gemachten Feststellungen hab ich noch etwas schönes im Artikel gefungen:


    Wenn er sich viel bewegt hat, dann weiß er, dass er mehr Insulin braucht.

  • karlhof, das hatte ich in meinem ersten Statement ja auch kritisiert und der Redakteurin eine Mail geschrieben.



    ps3005 und wgf: hier die Mail-Adresse - die kann ich offen posten, steht ja auf deren Homepage: redaktion@stz.zgs.de



    Ein wenig muss ich aber die Verfasserin in Schutz nehmen. Ich bin selbst Journalistin und weiß, dass man nicht immer bei den Themen, die man bearbeitet bis ins Detail informiert sein kann. Zudem kommt auch ein enormer Zeitdruck dazu, unter dem die Kollegen oft stehen, da die Verlage das Personal in den Redaktionen deutlich reduziert haben.

    Einmal editiert, zuletzt von petzi ()

  • Ich kann mich eigentlich noch ganz gut an meine Schulzeit erinnern.
    Meine Eltern waren sehr besorgt (habe ein 3/4 Jahr vor der Einschulung meinen DM bekommen). Aber in Absprache mit den Lehrern ging eigentlich immer alles ganz gut.
    Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie die Kinder eigentlich zur Unselbständigkeit erzogen werden, sie bekommen einen extra Helfer, oder sogar einen Diabetes-Hund. Hilfe ist ja ganz gut und schön, aber was die heute alles haben, was es damals bei mir nicht gab.
    Ich hatte damals die konventionelle Insulintherapie - starres Spritzschema, starres Essenschema. Hoher BZ = du hast genascht. Niedriger BZ = du hast unerlaubterweise zu viel rumgetobt. Essen war genau vorgeschrieben, vieles war verboten. Es gab nur Glasspritzen mit Stahlkanülen, die auch noch Widerhaken hatten. Testgerät oder Teststreifen? Gab es erst Ende der '80 Jahre.
    Meine Mutter hat das Essen immer ganz penibel abgewogen und hat mir zur Mittagszeit mein Essen immer in die Schule gebracht, da es bei uns auch einen Schulhort gab, durfte ich in den Räumen dann immer essen.
    Vom Sport hatte ich größtenteils eine Befreiung, was totaler Unsinn war, aber wie sollte ich denn meinen BZ testen? Ich musste mich darauf verlassen, wenn ich großen Durst hatte, dass mein BZ hoch war und wenn ich eben Heißhunger und am zittern war, Unterzucker. Dadurch habe ich meine Anzeichen eigentlich ganz gut wahrgenommen. Leider lassen diese ja im Laufe der Krankheitsdauer nach oder verändern sich. Also kann ich heutzutage nicht mehr davon ausgehen, wenn ich müde bin, dass mein BZ im Keller ist.


    Wie hier schon richtig bemerkt wurde, wäre eine intensivere Recherche der Autoren nicht schlecht. Denn wenn man wirklich mal auf Fremdhilfe angewiesen sein sollte, dann muss man ja froh sein, wenn Derjenige die richtigen Maßnahmen einleitet oder ergreift.

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Wenn ich in einem Artikel eine offensichtliche Falschinfo les, meld ich mich in der Regel schon bei der Redaktion oder dem Autor, die sind eigentlich recht dankbar. ;) Bei Onlineartikeln wirds meist grad geändert.

    Jaja, in der Schweiz, da gibt es ja auch Volksentscheide :thumbsup:

  • Wenn in der Zeitung Halbwissen steht kann ich das noch einigermaßen akzeptieren. Wenn in einem Typ-1 Forum (hier also!) einige immer noch glauben, die Zeitung mit ihrem persönlichen Hypo-Wissen korrigieren zu müssen, bekomme ich einen Schreck.


    Bei jedem sind die Hypo Symptome anders. Der eine wird zappelig, der andere wird müde und träge. Macht euch nicht mit Leserbriefen lächerlich, wenn ihr der Zeitung erklären wollt, welche Hypo-Symptome die richtigen wären.

  • Cindbar: Ich glaube, du verwechselst da was. Es ging mir nicht um Hypo- oder Hyper-Symptome, sondern um diese fatale Falschaussage:


    Zitat: "Wenn er sich viel bewegt hat, dann weiß er, dass er mehr Insulin braucht."


    Ich habe übrigens ausdrücklich keinen Leserbrief zum Veröffentlichen geschrieben, sondern eine E-Mail an die Redaktion mit besagtem Hinweis.



    Kochloeffel: es ist - jedenfalls in der hiesigen Presselandschaft - nicht üblich, Artikel gegenlesen zu lassen. Einzige Ausnahme sind Interviews (also in Frage-Antwort-Form). Die müssen vom Interviewten autorisiert werden.