Basalinsulin vorher nicht geschüttelt

  • Heii , ich bin 15 und weiß seit 3 Wochen das ich Diabetes typ1 habe. Heute morgen habe ich 10 Einheiten vom basal Insulin gespritzt ( protaphane) aber habe vergessen es zu schütteln . Ist das jtz sehr schlimm , muss ich von hohem Werten heute ausgehen oder bleiben Sie normal ? Bin grade etwas am verzweifeln

  • Guten Morgen Mandy,


    am Anfang ist das mit dem Diabetes alles sehr viel. Die ein oder andere Sache wirst du da öfter mal vergessen. Das "nicht schütteln" von Protaphane würde ich eher als harmlos betrachten. Gerade am Anfang während der Remissionsphase vergibt dein Körper kleine Fehler.


    Im Wesentlichen können 3 Fälle auftreten:
    - Du bist die nächsten 8 Stunden zu hoch. (kein Beinbruch)
    - Es verhält sich ganz normal (davon gehe ich aus)
    - Du bist zu niedrig (das ist der schlimmste Fall. Nimm am besten etwas mehr Traubenzucker/Essen mit als normal. Nur zur Sicherheit.)


    Da ich selbst die ersten paar Jahre dieses Insulin gespritzt habe, ein Tipp von mir:
    Wenn du es langsam rollst und von A nach B kippst, wird es besser gemixt, als wenn du es schüttelst. Die Flüssigkeit ist recht zähflüssig. So schnell wie man da schüttelt, reagiert das gar net.


    Abschließende Worte um dir Mut zu machen: Es wird vermutlich gar nix passieren :)


    Halte die Ohren steif und viele Grüße
    grosb

    Using FSL

  • Ich habe eine Zeit lang Huminsulin Basal genommen, in etwa vergleichbar mit Protaphane. Meine Diabetologin hat mich erstaunt angesehen (beim ersten Besuch) und gefragt, warum ich denn ein so veraltetes Insulin nehme.


    Frag mal Deine/n DiabetologenIn, ob nicht ein Umstieg z.B. auf Levemir möglich wäre. Ist auch von Novo Nordisk und Du musst nichts "mixen". Die Wirkdauer ist ähnlich. Ich benutze es jetzt auch und bin froh, dieses geschüttel hinter mir zu haben.


    Nur so, als Überlegung. ;)

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Frag mal Deine/n DiabetologenIn, ob nicht ein Umstieg z.B. auf Levemir möglich wäre. Ist auch von Novo Nordisk und Du musst nichts "mixen". Die Wirkdauer ist ähnlich. Ich benutze es jetzt auch und bin froh, dieses geschüttel hinter mir zu haben.

    Hat zwar jetzt nichts mit Mandys Problem zu tun, aber dazu gebe ich kurz meine Meinung ab, da ich auch von Protaphane auf Levemir umgestiegen bin :)


    Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, gerade am Anfang noch Protaphane zu spritzen. Es wirkt nur 8 Stunden (Levemir 12 Stunden) und ist nach etwa 10 Stunden aus dem Kreislauf (Levemir 14 Stunden). D.h. wenn man nur 2x spritzt, ist man immer sicher, dass es keine Nachwirkungen der letzten Dosis sind, die jetzt für ein Verhalten X-Y verantwortlich sind. Der Faktor spielt zwar nach Jahren keine Rolle mehr, da man sich und seinen Diabetes bestens kennt, jedoch ist es gerade am Anfang gut, wenn man seinen Diabetes kennenlernen will.


    Sobald die Remissionsphase vorbei ist und du deine Erfahrungen gesammelt hast, würde ich allerdings sofort umsteigen Mandy. Cassiopeija hat da vollkommen recht :D 3x spritzen nervt bedeutend mehr als 2x, da man es genau timen muss, um 24 Stunden abgedeckt zu sein :) Da ist dann nix mehr mit "mal 12 Stunden schlafen" oder 2x "5 Stunden Autofahrt" :(



    Viele Grüße
    grosb

    Using FSL

  • Ich spritz das Zeug auch heute noch, rund 8 Jahre nach der Diagnose. S tut seine Arbeit, da will ich nichts Neues. Zum Thema Schütteln ... mir wurde am Anfang eingebläut, ja nie zu vergessen, zu schütteln (resp. zu rollen oder zu kippen, je nachdem), da sonst das Mischverhältnis der beiden Flüssigkeiten nie wieder stimmen kann, solange man den Pen, resp. die Patrone verwendet.


    Natürlich hab ichs am Anfang auch mal vergessen. Und passiert ist ... nix. Ich würde darauf achten, das Mischen nicht zu vergessen. Denn wenn mans einige Male vergessen hat, wird das wohl tatsächlich nicht mehr so wirken, wies soll. Aber ein einmaliger Ausrutscher macht da nicht viel. Wenn du besorgt bist, miss halt etwas mehr.


    Schlimmer wärs, wenn du Bolus- und Basalinsulin vertauschst. Das sind dann die Tage der reichhaltigen Frühstücke. ;)

  • Hey Xoxmandyxo,


    mein Tipp: schau mal da rein: diabetes-kids.de


    Da findest Du viele Typ 1 Diabetiker in jugendlichem Alter. Lass Dich nicht verrückt machen, Deine Ärzte wissen, was Dir gut tut!


    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

  • Da muss ich für Basal einsteigen. Das ist ein Insulin, der dem menschlichen ähnlich ist, nicht genetisch modifiziert. D.h. die Insulin Kette ist identisch zu Insulin, was unser Körper produziert.


    Somit verstehe ich die Wahl der Diabetolog(in). Wenn ich vor viele Jahren (gab es begrenzte Angebot) Insuline ausprobiert habe, war Humaninsulin am wenigsten, wo ich allergisch reagiert habe. Nur Paar Wochen rote Punkte auf Beinen. Alle andere Insuline haben stärkere Allergien verursacht.


    Immer noch ist Humaninsulin mehr verbreitet und mehr nutzbar in der Welt als alle andere, genetisch modifiziert inkl.


    Dazu noch alte Studien haben gezeigt (damals war Insulin von Stiere, wo auch Insulinkette sich von der Menschlichen mit ein oder Paar Aminosäure unterscheidet), dass viele Allergien auf solche Insuline auftreten.


    Aktuell in gen. modifizierten Insuline (Beispiel Glargin) modifizieren sie auch die Struktur, was selbstverständlich höheren Allergiereaktion verursachen kann, als Humaninsulin, deren Kette menschlichen Insulin gleich ist. Somit ging die Ärztin auf Nummer sicher und hat meiner Meinung nach, gute Wahl getroffen.

    Einmal editiert, zuletzt von WG_ ()

  • Wenn man die Struktur, will ich es mal nennen, ansieht, ist es vielleicht die richtige Wahl, aber du bist damit wesentlich unflexibler als mit den "neuen" Insulinen. Das Basal hat bei mir nur an den falschen Zeitpunkten die Wirkhochs gehabt und so alles durcheinander geworfen. Man muss auch mal auf die Wirkweise und den Lebensstil der Patienten schauen, spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle bei der Insulinwahl.


    Aber, um das klar zu stellen, der Diabetologe ist für die Insulinwahl der Ansprechpartner, im Netz kann man sich lediglich Tipps holen, Ferndiagnosen sind nicht zu empfehlen.

  • Es geht aber hier um das vergessene Schütteln oder?

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ja, es ging ums schütteln. ^^


    WG_


    Lantus, Levemir und Toujeo (ich hoffe, ich habs richtig geschrieben), sind auch Humaninsuline (Humaninsulinanalogon) und Basalinsuline, nur das ihre Bindung und die Art, wie es zeitverzörgert freigesetzt wird, anders sind.


    Falls ich mich irre berichtigt mich.

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  • Lantus, Levemir und Toujeo (ich hoffe, ich habs richtig geschrieben), sind auch Humaninsuline (Humaninsulinanalogon) und Basalinsuline, nur das ihre Bindung und die Art, wie es zeitverzörgert freigesetzt wird, anders sind.


    Nicht ganz. Insulinanaloga sind eben kein Humaninsulin, sondern gegenüber dessen Struktur leicht verändert und kommen so in der Natur nicht vor.


    Da muss ich für Basal einsteigen. Das ist ein Insulin, der dem menschlichen ähnlich ist, nicht genetisch modifiziert. D.h. die Insulin Kette ist identisch zu Insulin, was unser Körper produziert.


    Der Begriff Basalinsulin hat nichts mit der Struktur zu tun, sondern bezeichnet einfach (langwirkende) Insuline, die zur Abdeckung des Basisbedarfs benutzt werden. Das können sowohl Analoginsuline (Levemir, Lantus, Toujeo) als auch Humaninsuline mit verzögernden Zusätzen (NPH oder zinkverzögerte Insuline) sein.

    May contain nut.

  • Ja, es ging ums schütteln.

    WG_

    Lantus, Levemir und Toujeo (ich hoffe, ich habs richtig geschrieben), sind auch Humaninsuline (Humaninsulinanalogon) und Basalinsuline, nur das ihre Bindung und die Art, wie es zeitverzörgert freigesetzt wird, anders sind.

    Falls ich mich irre berichtigt mich.


    Es wird meines Erachtens unterschieden zwischen Humaninsulinen, wie z.B. Protaphane und Analoginsulinen die z.B. Lantus.


    Ich habe zuerst Lantus bekommen (abgesehen von den ersten Tagen) und bin dann auf Protaphane umgestiegen und damit sehr zufrieden, zufriedener als mit Lantus, weil ich die Hypo-Problematik von Lantus los bin.


    Das Schwenken und Drehen (bitte nicht schnell schütteln) habe ich auch schon vergessen, hatte aber bislang keinen Einfluss auf die Wirkweise.
    Liebe Grüße und ruhiges Blut, es wird schon ;)


    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Traute


    Man nennt sie Humaninsulinanalogon. Humaninsuline sind sie alle. Das NPH Insulin ist an Protamin gekettet, ein Eiweiss. Das ist bei Insulin Glargin und detemir ein wenig anders gemacht, auch ist der Säuregrad anfangs anders.
    Alles andere übersteigt ein wenig mein biochemisches Wissen. ;)

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  • Man nennt sie Humaninsulinanalogon. Humaninsuline sind sie alle.


    Nö.
    Bei Insulin glargin (Lantus, Toujeo) ist z. B. gegenüber Humaninsulin eine Aminosäure ersetzt (Asparagin durch Glycin), und eine der Ketten um zwei Stück Arginin verlängert.
    Daher auch der Name "glargin" als Kontraktion der Worte "Glycin" und "Arginin".

    May contain nut.

  • Nö.
    Bei Insulin glargin (Lantus, Toujeo) ist z. B. gegenüber Humaninsulin eine Aminosäure ersetzt (Asparagin durch Glycin), und eine der Ketten um zwei Stück Arginin verlängert.
    Daher auch der Name "glargin" als Kontraktion der Worte "Glycin" und "Arginin".


    Ahso, danke.

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  • Das gilt übrigens für alle Insulinanaloga - nichts anderes bedeutet nämlich der Begrif Insulinanalogon: Ein analog zu (natürlichem) Insulin strukturiertes Molekül.

    May contain nut.