Ernährungsrichtlinien für T2 (und T1)

  • weil es eine Ernährungsrichtlinie für Diabetiker gibt, die - wie hier diskutiert - mir Low Carb vorschreibt. Und wenn ich das nicht mache, dann werde ich z.B. mit hohen Krankenkassenbeiträgen bestraft.


    Ich glaube, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Wie soll denn die Kontrolle funktionieren? Anhand des verbrauchten Insulins? Dann war das Insulin statt für Kohlenhydrate eben für FPEs :whistling: !

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  • Ich glaube, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Wie soll denn die Kontrolle funktionieren? Anhand des verbrauchten Insulins? Dann war das Insulin statt für Kohlenhydrate eben für FPEs !

    Wir sind ja zum Glück nicht im Orwell-Staat. :S Aber wer weiß, welche Methoden da in einer düsteren Zukunft entwickelt werden könnten, um die entsprechende KH-Menge im Blut zu identifizieren...


    Es gibt inzwischen ja schon Versicherungen, die Zugriff auf Fitness-Armbänder haben wollen. Diese Entwicklung in so eine Richtung sehe ich einfach kritisch.

  • Aber wer weiß, welche Methoden da in einer düsteren Zukunft entwickelt werden könnten,...

    Das ist dann das Ende der solidarischen Krankenversicherung, wenn auf Basis von x Wearables für jeden ein individuelles Versicherungsrisiko berechnet wird.


    Dazu dann noch eine Genom-Analyse ;( ...

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  • Im Artikel stand nichts von Kohlenhydratefreier Ernährung, sondern davon, dass die KHs reduziert werden sollen, vor allem raffinierter Zucker und Fructose.


    Es wird auch nicht zu Eisbein+Sauerkraut ohne Knödel geraten, sondern dazu, statt der Haxn lieber gesunde Fette zu essen.

  • Typ 2, Typ 2, Typ 2 .....ah da steht einmal Typ 1 drin "Dr. Elliot P. Joslin (1869–1962), Namensgeber des Joslin Diabetes Center und Pionier der Diabetesforschung, empfahl schon 1923 eine stark kohlenhydratreduzierte Diät, die „Joslin Diabetes Diet“ und "Basierend auf seiner klinischen Beobachtung, T2DM im Rahmen dieser Ernährung in Remission zu bringen sowie T1DM besser kontrollieren zu können" und weiter "Erst mit der Erfindung und kommerziellen Verfügbarkeit des Insulins sowie später der oralen Antidiabetika geriet diese wirkungsvolle Therapie in Vergessenheit".


    Wie blöd, dass Insulin in die Therapie Platz gefunden hat und T1D Patienten lange und gut leben können. Ganz im Gegensatz zu den Jahren zuvor :rofl

  • Vor der Entdeckung des Insulins als lebensrettendes Medikament, war für T1 die einzige Möglichkeit noch ein paar Wochen/Monate zu überleben komplett KH-frei zu essen.

  • Stimmt. Das zeigt mal wieder wie (gut) wir es heutzutage eigentlich haben :rolleyes:.

    Personalführung ist die Kunst,
    einen Mitarbeiter so schnell über den
    Tisch zu ziehen,
    daß er die entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfindet.

  • Was aber kein Grund ist ein schlechtes Gewissen zu haben. Für mich ist eine feste Richtlinie nichts, ich esse wonach mir ist, und was ich zur Verfügung habe ;-)


    Ausser Zucker Orgien und Süßgetränken verkneife ich mir nix. Sei jedem selbst überlassen



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  • Wenn ich aber Fett nicht so gut verdauen kann, scheint es mir unlogisch, besonders viel davon zu essen.


    Man könnte auch sagen: Unsinnig! :D


    P.S.: In dem Satz von Ikebana steckt für mich die gesamte Weisheit aller 'Ernährungsberatung'. :ren

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Man könnte auch sagen: Unsinnig!
    P.S.: In dem Satz von Ikebana steckt für mich die gesamte Weisheit aller 'Ernährungsberatung'.


    Und wenn man sich nicht ausreichend darüber informiert und selbst noch keine Erfahrung gemacht hat, dann sollte man sich eine solche Aussage lieber für sich behalten.


    Nichts für Ungut.

    - Cassiopeia -


  • Musst du nicht. Aber dann musst du auch mit den Konsequenzen daraus leben. Wenn das für dich passt, kein Thema!


    ich zitiere einen der kommentare vom anfang von butterkeks, der, so denke ich, das problem der diskussion abbildet, die, wie mir scheint, gerade etwas hitziger wird. wir sollten uns dringend nicht über etwas wie low carb streiten. das kann gut sein, das muss nicht für jeden stimmen, und wir sollten alle im auge behalten, dass wir nicht nur unterschiedliche erfahrungen und vorlieben haben, sondern dass es eben den goldenen weg gar nicht geben kann und muss. und dass wir alle auch gar nicht final wissen können, zu welchen "konsequenzen" welches verhalten führt. dass ernährungswissenschaftler mittlerweile ahnen, dass es für niemanden (auch nicht für nicht-DMs) gut ist, den lieben langen tag cornflakes zu essen, ist ja eine schöne tendenz, die es schon länger gibt, zumindest im diät bereich (viel gemüse, EW, gute fette und KHs aus dem vollkorn-bereich). das hat aber vergleichsweise wenig mit insulintherapie zu tun.


    vielleicht sollten wir alle im auge behalten, dass in diesem forum genügend menschen sind, die noch die alternativlose CT praktizieren mussten in den alten tagen und ziemlich strenge KH-regeln zu beachten hatten, auch im bereich essenszeit. und auf der anderen seite DMs, die erst vor relativ kurzer zeit mit der manifestation konfrontiert wurden, relativ wenig insulin brauchen und sich vielleicht darüber freuen, wenn sie sich noch nicht so abhängig fühlen müssen von der spritze. ob low carb eine remission verlängert, kann ich nicht sagen, das einzige, was an der stelle relativ klar ist, ist dass eine basalversorgung von anfang an die verbleibenden betas gut entspannt. aber das ist ein anderes thema. sollte man aber suggerieren: wenig insulinbedarf ist gleich bessere DM-einstellung, halte ich das für vorschnell. als jemand der seit dem honeymoon gleichbleibend wenig insulin braucht, kann ich nur sagen, ein insulinsensitiver DM kann genauso schwer einzustellen sein wie ein resistenter, besonders unter ICT/FIT.


    lg, h

    2 Mal editiert, zuletzt von Hannah34 ()

  • und wir sollten alle im auge behalten, dass wir nicht nur unterschiedliche erfahrungen und vorlieben haben, sondern dass es eben den goldenen weg gar nicht geben kann und muss.


    Genau. :D

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Ich finde auch, wir könnten wieder ein bischen sachlicher werden, ist zwar stellenweise sehr interessant, aber auch für die Ein oder Andere Seite verletzend.


    Ich habe einen sehr ernsthaften, fachlich begleitenden Versuch über 6 Wochen mit LOGI unternommen. Das war vor 5-6 Jahren. Ich war die Einzige mit Typ I in der Gruppe, der Rest Typ II mit oralen Antidiabetika, nicht zwingend übergewichtig. Die Kurzfassung ist, dass es bei mir überhaupt nicht funktioniert hat. Ich esse zwar sehr kontrolliert KH ( im Regelfall < 100 g / tgl ) und hier war das Ziel bei max. 50 g , eher weniger zu bleiben.
    Ich hatte starke BZ Schwankungen, reagierte völlig unerwartet und nicht berechenbar auf FPE's, weder die Basalrate noch die Bolis ließen sich vernünftig oder gleichmäßig berechenbar einstellen. Die Rezepte waren sehr lecker, ich war immer satt, allerdings macht mein Magen auch bei erhöhten Fett Mengen dolle Probleme- egal ob pflanzlich oder tierisch und Eiweiß war irgendwann in der Wirkung wie Glucose pur. Böse Zungen könnten jetzt behaupten, ich hätte falsch berechnet- schließe ich grundsätzlich gar nicht aus, aber es muss eben auch alltagstauglich sein und das war es in meinem Fall einfach nicht. Ich empfand es als Wissenschaft für sich. Durch viele Korrekturen habe ich auch nicht weniger Insulin verbraucht, eher das Gegenteil.


    Alle anderen Teilnehmer hatten übrigens fast keine Probleme, von daher auch mein Appell, es einfach als sehr individuell zu betrachten. Ich bin mit meinem Modell bei < 100 g KH/ tgl. sehr zufrieden und fahre damit eine sehr gleichmäßige BZ- bzw. auch Insulineinstellung. Deshalb kann es bei euch trotzdem ganz anders sein.
    Und grundsätzlich schadet es auch nicht, dass man sich mit dem was Man(n)/Frau so isst auseinandersetzt, denn klar, wir dürfen alles, ob es aber gut ist, sei dahingestellt.
    Aber mich stört ein wenig dieses Gefühl, zu behaupten irgendeine Ernährungsweise sei DAS Ultimum, wenn es das nicht geben kann.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Die ketogene Diät hilft übrigens nur bei einem kleinen Teil der Epileptiker die Anfälle unter Kontrolle zu bringen, womit wir wieder bei der These wären das Low-Carb nicht der ultimative Heilsbringer ist, sondern für einen Teil der Bevölkerung sinnvoll ist. Meiner Meinung nach steigen die Typ-2 Diabetesfälle seit 1970 nicht durch Kohlenhydrate per se, sondern durch hemmungslosen Konsum von Süßwaren.
    Süßwarenkonsum seit 1970
    Die tatsächlichen Zahlen lassen sich leider nicht anschauen, aber man sieht deutlich, dass wir heutzutage dreimal so viele Süßigkeiten essen wie 1970.


    300g Tafeln Schokolade, Riesengläser Nutella, Süßwaren als Pausenbrot und Süßigkeiten am Schulkiosk beispielsweise könnten vermieden werden, dann könnten die Leute problemlos weiter Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornreis essen und würden trotzdem abnehmen, dann noch Gemüsekonsum erhören und viele Gesundheitsprobleme wären, meiner Meinung nach, vermieden.

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hier wurde aktuell ein Bioelektronik-Unternehmen gegründet, das elektronische Miniaturimplantate entwickelt zur Behandlung chronischer Krankheiten, wie u.a. Diabetes.


    Also die Befürchtungen sind nun nicht so weit hergeholt, einmal dauerüberwacht und kontrolliert zu werden. z.B. ob eben die dann herrschende "Ernährungsrichtlinie" auch eingehalten wird. ;)


    http://www.spiegel.de/wirtscha…elektronik-a-1105650.html

  • Hier wurde aktuell ein Bioelektronik-Unternehmen gegründet, das elektronische Miniaturimplantate entwickelt


    Als ich im Zoo gehört habe, dass jedes Tier (bei Ameisen und Fischen auch? :D ) automatisch gechipt wird, da kamen mir auch solche Gedanken hoch, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis jeder Mensch von uns (vielleicht von Geburt an?) gechipt werden kann.


    Gruselige Gedanken......................

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • dann könnten die Leute problemlos weiter Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornreis essen und würden trotzdem abnehmen, dann noch Gemüsekonsum erhören und viele Gesundheitsprobleme wären, meiner Meinung nach, vermieden.


    Und hier ist das Problem: Probiere es für dich aus, ob das was bringt, aber ob das für jemand Anderes sinnvoll, wünschenswert etc. ist, das ist eben die Frage! Viele Leute vertragen Vollkornprodukte nämlich gar nicht und haben Verdauungsprobleme!


    Es bleibt dabei: Sogenannte verbindliche Richtlinien sind einfach unsinnig! Die Profession des Ernährungsberaters bzw. der -beraterin ist aber ein Wachstumsmarkt, deshalb wird es immer wieder solche Diskussionen geben. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Das mit dem Vollkornbrot und den Vollkornnudeln war als Übertreibung gedacht, mist, dass da mein Gesichtsausdruck nicht zu sehen war. ;)
    Ich bin übrigens eine, die kein Vollkornbrot verträgt. :)

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼