Wie schlimm sind kurzfristige Blutzuckerspitzen?

  • In Bad Mergentheim sagte man Blutzuckerspitzen wo nur bis zu zwei Stunden gehen seien kein Problem. Habe auch öfters mal einen PP über 160 aber halt meistens nicht länger als zwei Stunden was dem Hba1c nicht schadet.

  • Als LADA tippe ich, dass ich sehr sicher 1-2 Jahre katastrophale Werte hatte ohne das zu wissen...

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Grounded: ja, das habe ich mir auch schon überlegt. Es kann eigentlich nicht anders gewesen sein bei so einem langsamen Fortschreiten der Betazellzerstörung.
    Hilft uns aber leider jetzt auch nichts mehr.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat

    Moin Geri,

    Zitat

    Könnten es Puls oder Blutdruck-Spitzen sein?

    Zitat

    MlG

    Zitat

    Hinerki

    Hallo Hinerki,


    Nein, ich meine natürlich BZ-Spitzen. Warum sollte ich
    meinen Puls oder Blutdruck künstlich steigern?


    Einen Tauchgang beginne ich immer mit einem Wert von 200+.
    Ist der BZ tiefer, wird eben rauf gefuttert. Während der knappen Stunde unter
    Wasser sinkt der BZ häufig um 100 mg/dl ab. Warum das so ist, beim Tauchen
    bewegt man sich eigentlich sehr wenig, weiß ich nicht. Natürlich kann ich bei
    Hypo-Gefahr die süße Kondensmilch aus der Tube schlürfen, wenn's geht, versuche
    ich aber dem klebrigen Zeug zu entgehen.


    Bei ungesichertem Klettern in Fels- und Eiswänden, oder
    aber, wenn ich für die Sicherung anderer verantwortlich bin, halte ich meine
    Werte auf ca. 170+, und da sind sie wohl auch immer wieder über 200, so
    treffsicher bin ich ja nicht.


    Am häufigsten kommt sicher vor, wenn man nach 8-12 Stunden
    Sport, diese Zeit hat man mit Radfahren oder Bergsteigen schnell beieinander, den
    nächtlichen Muskel-Auffüll-Effekt abfangen muss. Basalreduktion allein reicht
    da bei mir nicht aus. Dann stimmt es hinten heraus nicht mehr. Also mit
    deutlich erhöhten Werten in den Schlafsack, der Körper bringt den BZ recht
    schnell wieder ins Lot.



    Zumindest bei mir kann ich feststellen: bin ich inaktiv,
    habe ich kaum BZ-Spitzen. Gestalte ich mein Leben aktiv und abwechslungsreich,
    kommt es vermehrt zu BZ-Spitzen, gewollt und auch ungewollt.


    Dies gilt im übrigen auch für die Nicht-Diabetiker. Habt ihr
    schon mal die BZ-Werte von euren Sportsfreunden gemessen? Nach anaeroben Phasen
    sind da schnell Werte um 180-190 zu messen.


    Emotionale Berührungsängste mit höheren BZ-Werten kenne ich
    nicht und sie wurden mir auch noch nie von Diabetologen eingeredet.


    LG Geri


    PS: Das mit dem Zitieren muss ich wohl noch lernen.


  • Dann wäre ja für fast alle Diabetiker direkt "Game Over" :thumbsup: und keiner käme am Ende noch gut davon, wenns bei 160 schon mit Schäden los geht. :rolleyes:
    Weil keiner wird diese Werte immer vermeiden können...

    Ich sehe das etwas pessimistischer.
    Im meinem ersten Diabetes-Jahrzehnt habe ich "hohe Werte" selbst bei 200 nur auf dem Display vom Blutzuckermessgerät gemerkt und darauf natürlich reagiert.
    Mittlerweile würde ich bei 160 schon ein deutliches "Matschgefühl" beschreiben.


    Und durch den wechselhaften Blutzuckerverlauf sehe ich solche Werte mindestens 1x am Tag , oft pendelt es auch mehrmals zwischen LO und HI. Also so etwa 60 und 280.


    Mit etwas Abstand könnte ich *für meinen Fall* nur sagen, die Ersteinstellung und die "Weisheiten" die mitgegeben wurden sind Mist.
    z.B: Ein Diabetiker kann heute alles essen, er muss nur das Insulin dosieren. :blerg:
    ...kann er , wenn er unter die Grasnarbe will....


    Normal müsste es eine "Spezialernährung" mit festem niedrigen GI geben, der an die zur Verfügung stehenden Insuline angepasst ist.


    Die "starren" Zuckerbehandlungen von Omma hatten schon ihren Sinn.


    Nur meine unmaßgebliche Meinung.... und ich bin heute mies drauf.. :hmmz:

  • Moin Christian,


    ich erinnere mich an meinen Beitrag,


    "neuere Forschungen geben Anlass auch kurzfristige BZ Spitzen von über 160, als potentiell Gefäß schädigend zu betrachten".


    Nur befürchte ich gesteinigt zu werden wenn ich bei allen Beiträgen in denen BZ Werte über 160 als ok. Bezeichnet werden diese Nachricht wiederhole.


    MlG


    Hinerki

  • Die Frage ist wohl meistens eher nicht nachdem was "schädigend" ist sondern was tatsächlich "machbar" ist.
    Nicht nur hohe Werte schädigen sondern auch niedrige Werte schädigen. Wenn ich immer davon ausgehen würde, dann müsste ich mit meinen fast 30 Jahren DM auf Grund hoher und niedriger Werte schon die Karotten von unten ansehen....
    Genauso wie ein Hba1c für mich unter 6 unerreichbar war und auch immer noch ist, genauso ist ein Wert unter 180 nach dem Essen für mich unerreichbar (trotz CGM).
    Bewunderung für alle die das schaffen
    Um nochmal auf die eigentliche Frage zurück zu kommen...ich korrigiere erst wenn ich nach 2,5 Stunden immer noch oben bin, früher rausche ich direkt in die UZ und wenn nicht bin ich deutlich unter meinem eigentlichen Zielwert (100)

  • Zitat

    Mit etwas Abstand könnte ich *für meinen Fall* nur sagen, die Ersteinstellung und die "Weisheiten" die mitgegeben wurden sind Mist.

    Zitat

    z.B: Ein Diabetiker kann heute alles essen, er muss nur das Insulin dosieren. :blerg:

    Zitat

    ...kann er , wenn er unter die Grasnarbe will....

    Woher nimmst du diese Aussage? Das hat doch nichts mit der
    Realität zu tun. Hast du irgendwelche Untersuchungen parat, die das belegen?


    Warst du schon in Selbsthilfegruppen, die Vorgänger solcher
    Foren, unterwegs? Dort triffst du vermehrt auf die Typ1er, die nun langsam auf
    die 80 zugehen und seit 50-60 Jahren ihren DM haben. Die ersten 30 Jahre
    konnten sie nicht einmal ihren BZ messen, trotzdem fit wie ein Turnschuh, voll
    im Leben und kein Abenteuer auslassend. Die müssten alle schon lange tot sein.


    Und was nützt es, die Grasnarbe von oben zu sehen, wenn man sein
    völlig freies Leben ohne wirkliche Notwendigkeit lebenslang in ein enges
    Behinderten-Korsett zwängt?


    Zur Zeit meiner Diagnose 1984 lag die Lebenserwartung
    männlicher Diabetiker um 7 Jahre unter jener der Nicht-Diabetiker. 2011 waren
    es noch 2 Jahre, obwohl auch damals noch mehr als 50% mit CT behandelt wurden.
    Neuere Zahlen kenne ich nicht, die Prognosen für Frauen waren immer günstiger
    als jene für Männer.


    Was soll ich erreichen mit diesem überirdischen Stress rund
    um die BZ-Werte. Diese 2 Jahre herausschinden? Ich kenne herzlich wenige
    Menschen, die zwischen dem 84. und 86. Lebensjahr all das nachgeholt haben, was
    sie bis zum 84. Lebensjahr verpasst haben.


    LG Geri

  • Zitat

    Warst du schon in Selbsthilfegruppen, die Vorgänger solcher Foren, unterwegs? Dort triffst du vermehrt auf die Typ1er, die nun langsam auf die 80 zugehen und seit 50-60 Jahren ihren DM haben. Die ersten 30 Jahre konnten sie nicht einmal ihren BZ messen, trotzdem fit wie ein Turnschuh, voll im Leben und kein Abenteuer auslassend. Die müssten alle schon lange tot sein.


    Die Toten können dort kaum aufkreuzen. Ist das gleiche wie "solide Oldtimer" (die Rostlauben sind schon lange im 2nd Life als Baustahl gelandet) bzw. die Beobachtung, dass Rauchen und Alkohol kein Grund sind nicht alt zu werden. Siehe Queen Mum oder Winston Churchill.


    http://www.diabetes.co.uk/diabetes-life-expectancy.html ... Ja, die ist reduziert. Warum auch immer.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich kenne herzlich wenige
    Menschen, die zwischen dem 84. und 86. Lebensjahr all das nachgeholt haben, was
    sie bis zum 84. Lebensjahr verpasst haben.


    Genau, die richtige 'Balance' ist das Ziel, getreu dem Motto:
    "Mit eiserner Disziplin lässt sich das Leben vielleicht zwar nur um 2 Jahre verlängern, dafür fühlt es sich um 30 Jahre länger an!"
    :rofl:rofl

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • 1) Wir werden sterben. Früher oder später. Und zwar ausnahmslos alle. Egal wie gut der Blutzucker ist.


    2) Ich denke man brauch nicht darüber zu diskutieren, dass zu hohe Blutzuckerwerte schädlich sind. Aber das ist denke ich nur ein Aspekt der Krankheit Diabetes.


    3) Wo genau die Grenze für die Schädigung ist, dürfte meines Erachtens individuell verschieden sein. Nichts desto trotz sollte ein jeder sich natürlich um gute Werte bemühen. Im Rahmen des individuell Möglichen. Jeder Mensch ist anders und hat andere Lebensumstände.


    4) "neuere Forschungen geben Anlass auch kurzfristige BZ Spitzen von über 160, als potentiell Gefäß schädigend zu betrachten" - Welche genau? Quelle?
    Würde mich wirklich interessieren. Ansonsten wirkt die Behauptung leider etwas aus der Luft gegriffen. Im übrigen halte ich persönlich es genauso für ein Gerücht, Gesunde hätten nie Blutzuckerspitzen über 140mg/dl. Das Thema wurde hier aber auch schon mal angerissen. Ich habe leider dazu auch keine Quelle zur Hand, darum halte ich da nun meine Klappe.



    just my 4 cents :D

  • Aber > 140 mg/dl ist eben selten beim Gesunden.

    Weiß man das wirklich sicher?

    Und bei einmalig > 200 mg/dl hat derjenige definitionsgemäß schon Diabetes.

    Ja, das ist auch meines Wissens nach die aktuelle Definition.


    Nur fragt sich bei beiden Werten, ob dem wirklich so ist. Wie viele wirklich aussagekräftige Studien an Gesunden (was immer das heißt...) zum Thema Blutzuckerspitzen gibt es denn? Vermutlich nicht allzu viele. Deswegen halte ich diese Definitionen / Grenzen nach wie vor für gewagt. Auch wenn sie dem aktuellen Kenntnisstand entspricht.


    Ansonsten gebe ich Dir Recht.


    PS: Dank Libre versuche ich auch gerade, die Spitzen nach dem Essen in den Griff zu bekommen :)

  • Moin Nick,


    Zitat Nick



    PS: Dank Libre versuche ich auch gerade, die Spitzen nach dem Essen in den Griff zu bekommen :)
    Ende Zitat


    Gute Idee.


    Leider habe ich kein Libre und muss meine Therapie Kontrolle blutig vornehmen.


    Auf jeden Fall ist Dein Ansatz nach meiner Meinung richtig.


    MlG


    Hinerki


  • Woher nimmst du diese Aussage? Das hat doch nichts mit der
    Realität zu tun. Hast du irgendwelche Untersuchungen parat, die das belegen?


    [.....Viel Text :).........]
    LG Geri

    Natürlich habe ich da keine Quelle ausser eigenes Empfinden. Einiges wurde ja auch schon von anderen dazu geschrieben, was ich gar nicht wiederholen möchte, da ich es auch nicht besser schreiben kann.


    Mir kommt es nicht darauf an mit genau abgewogenem Essen einen idealen BZ-Verlauf und damit "vermeintlich" lebensverlängernd unterwegs zu sein....
    Mir würde es schon genügen, durch halbwegs stabile Werte (-> Quasi eine feste CT ) zu erreichen, damit ich mich jetzt im Alltag besser fühle - wie lange das auch sein mag -> daher das mit der Grasnabe.


    Was mir zunehmend aufgefallen ist, ist die Tatsache wie extrem körperliche Belastungen reinhauen. Oder bestimmte Lebensmittel. Ein Restaurantbesuch hat manchemal 3-4 Tage Chaos zur Folge wo der BZ sich entgegen aller sonstigen verläufe sträubt vernünftig zu laufen.
    Und wer kann schon für jede Mahlzeit die Mahlzeiten der letzten 3 Tage :essen: mit berücksichtigen. ICh weiß manchmal abends schon nicht mehr was ich zum Frühstück gegessen hab.....


    Ich lebe mit dem Diabetes nicht für dien Diabetes. :pfeil:


    Grüße

  • Das Leben ist zu kurz, um es mit Low Carb verlängern zu wollen 8)


    (Sorry diesen Spruch konnte ich mir nicht verkneifen).
    Nicht ganz ernst gemeint. Das Konzept an sich ist interessant und erwägenswert.

    -Please stand by-


  • Was soll ich erreichen mit diesem überirdischen Stress rund
    um die BZ-Werte. Diese 2 Jahre herausschinden? Ich kenne herzlich wenige
    Menschen, die zwischen dem 84. und 86. Lebensjahr all das nachgeholt haben, was
    sie bis zum 84. Lebensjahr verpasst haben.


    LG Geri

    Ich würde mal behaupten, das dieser und anderer Stress sich schlimmer auf den Körper auswirkt als Bz Spitzen.


    Meine Gesundheit hat durch weniger Stress (vor allem den den man sich selber macht), deutlich verbessert, in den Zeit mit Cgm war es genau andersrum, die permanente Überwachung, Sichtbarkeit der Werte, Handlungszwang auslösend und vermehrtes Gefühl des Ausgeliefertseins der Krankheit.


    In der Schwangerschaft macht es Sinn Bz nach dem Essen zu messen und zu korrigieren, aber wenn der Bz ansonsten stabil läuft, ist die Frage ob dieses Feintuning im Verhältnis mehr schadet (Unruhe und vermehrte Schwankungen) oder nützt.


    140 nach dem Essen gilt in der Regel für Schwangere, hier spielt auch die herabgesetzte Nierenschwelle eine Rolle.


    Versucht Eure Einstellung so zu gestalten, dass ihr Euch auf jeden Tag freuen könnt.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Es wäre ja mal sehr interessant den Hba vollen allen "gesunden" bestimmen zu lassen. Dann hätte man ja vielleicht eine Ahnung davon wie deren Blutzucker sich verhält. Ich glaube sehr wohl das es da so einige gibt die oft über 140 oder höher sind.
    Und eines ist meiner Meinung nach auch sicher, wenn man auch sein Leben lang einen noch so geilen Hba hat, alle anderen Werte aber scheiße sind hat man mit Sicherheit auch keine Chance auf ein langes Leben.
    Es gab vor einiger Zeit im TV mal eine Sendung: "Die cholesterin Lüge" hieß der mein ich. Falls einer den Beitrag mal findet sollte er/sie ihn sich ansehen, war sehr interessant. Es ging um die HDL und LDL Werte und wie die sich auf die länge des Lebens wohl auswirken.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Moin,


    Bei mir entsteht bei dem lesen einiger Beiträge,der Eindruck, was ich nicht will, das darf nicht sein und ist falsch.


    Bei Kindern würde es trotz Reaktion genannt werden.


    Es ist halt Teil unseres Dia-Lebens sich bestimmten Bedingungen zu unterwerfen oder man lässt es und trägt die Folgen.


    Ich meine, es ist der bessere Ansatz zu versuchen die Werte zu erreichen als nichts zu tun und später mit, ja hätte ich das gewusst etc. zu reagieren.


    MlG


    Hinerki