Wie viele Typ 1 Diabetiker in Deutschland?

  • Moin moin!


    Seit ich zum Kreis der Typ 1 Elite gehöre, lese ich immer wieder, dass es in Deutschland ca 300.000 Typ 1 er gibt.


    Gleichzeitig liest man aber auch, dass die Zahl der Neuerkrankten ständig steigt, teilweise von ca 1.000 Neuerkrankungen pro Tag. Genaue Quellen kann ich leider jetzt nicht liefern, aber das ist so in etwa das was man via Google zu Tage befördert.


    Es gibt auch Angaben, wonach es momentan 500.000 Typ 1 er sind, aber diese Zahl taucht seltener auf. Es müssen ja mittlerweile mehr als 300.000 sein, aber wie viele sind es tatsächlich?



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  • Mir geht es wie dir, was die Zahlenangaben betrifft. Meist werden 300.000 angegeben, dann las ich kürzlich von 500.000. Aber die Rate erhöht sich ja nicht unendlich, weil natürlich auch Typ 1er sterben...

  • Fest scheint zu stehen, daß es gerade bei Diabetes eine unglaubliche Dunkelziffer derer gibt, die nichts von ihrer Krankheit wissen.
    Ich vermute, daß sich das durch alle "Unterarten" des Diabetes zieht.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Der Typ 1 bleibt allerdings wohl selten lange unentdeckt, von ein paar LADAs wie mir abgsehen :(
    So ne Ketoazidose fällt doch eher schneller auf.

    May contain nut.

  • Das Interesse wurde bei mir geweckt durch die neue Situation auf dem CGMS Markt. Wenn jetzt 80% der Typ 1 Diabetiker eines beantragen, und bewilligt bekommen, dann wären ja die Kosten immer noch moderat, bei 300.000 Kandidaten. Das zahlen die doch eigentlich aus der Portokasse ;-)


    So gewaltige Unsummen sind das garnicht, jedenfalls nicht für das nationale Gesundheitssystem. Es macht den Kohl nicht fett will ich damit sagen.


    Aber 300.000 oder 500.000 macht dann eben doch einen Unterschied..



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  • Die Wissenschaftler und Mediziner sind sich nicht wirklich einig. 350.000 Typ 1 Diabetiker sind wohl bekannt, die 500.000 sind inklusive Dunkelziffer, also solche, die zwar schon leichte Auswirkungen haben, aber noch nichts davon spüren. Also solche, wo das Imunsystem etwas länger braucht, bis es offensichtlich wird. Soll in erster Linie den Typ Lada betreffen.


    Bei Typ 2 gehen die Meinungen und Schätzungen noch weiter auseinander. So sind ca. 6.2 Millionen Typ 2er bekannt, mit Dunkelziffer sollen es 8 Millionen sein, also jeder 10. Bürger.


    Einige Wissenschaftler schätzen sie Zahl doppelt so hoch ein, also ca. 16 Millionen. Wer da nun recht hat, wird sich in den nächsten 10-15 Jahren zeigen.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Wobei angeblich bis zu 10% der Typ-2 Diabetiker eigentlich "LADA" sein sollten. Somit wären mehr als doppelt so viele unerkannt Typ-1 wie aktuell "amtlich anerkannt". Blöd, weil bei denen Metformin und andere Tabletten nix bringen, ganz im Gegenteil. Die reiten auf einem angeschossenen Organ rum statt es durch zeitige Insulingabe zu entlasten.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.



  • Es gibt auch 300.000 oder gar 500.000 Insulinpumpen- Träger, weil die Insulinpumpe eine Leistung der vertragsärztliche Versorgung ist. Das hat den Kohl auch nicht Fett gemacht. Schlimm aber war die Einführung der blutigen BZ Messung, das gesammte Gesundheitssystem ist eingestürzt. Was das alles kostet? Sollen die Patienten doch alles selbst bezahlen, was kann ein Gesunder dazu, dass andere krank sind! ;-)

  • Metformin ist meiner Meinung nach grundsätzlich Blödsinn, gehört aber noch zu den weniger schlechten Pharma Produkten. Es gibt aus so Schrotttabletten wie Novo Norm. Das Zeugs geht her und quetscht für 2 Stunden alles was möglich ist an Insulin aus der ohenhin angeschlagenen BSD.


    Wann man da nur noch zerstörte Betazellen hat und vom 2er zum 1er mit Insulinresistenz wird, kann man sich gut vorstellen.


    Prof. Dr. Mehnert, noch immer die Diabeteskapazität in Deutschland sagt, je früher man bein Typ 2 mit der Insulintherapie beginnt, desto länger halten die Betazellen durch.


    Die Ärzte wollten mich auch mit Metformin und in der Klinik sogart mit NovoNorm behandeln. Ich habe mich geweigert und die Tabletten nicht geschluckt, bis mein BZ über 500 mg/dl lag und sie der von mir gewünschten ICT zugestimmt haben. :)


    Das aber nur mal so am Rande, trifft ja das Thema nicht wirklich. :)

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  • Aber dazu muss man Hintergrundwissen haben! Der Standard Diabetiker macht genau das was der Arzt ihm vorschreibt. Zumindest als Neuling. Kenne einige Typ 2 er, die haben daurhaft hohe Werte, trotz Diabetologen. Die definieren die Schwere ihres Diabetes über die Höhe ihres Blutzuckers.



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  • Zitat

    Das Interesse wurde bei mir geweckt durch die neue Situation auf dem CGMS Markt. Wenn jetzt 80% der Typ 1 Diabetiker eines beantragen, und bewilligt bekommen

    Ich denke, dieser Situation können die Kassen gelassen entgegen sehen. Auch bei völliger Freigabe von Pumpe und CGM würden wohl nur wenige Diabetiker diese beanspruchen.


    LG Geri

  • Wenn es zum Standard würde, umso besser. Wir hinken seit Jahren hinterher!


    Ich glaube auch, wie Geri, dass es am Ende ein geringer Teil der Diabetiker sein wird, der das Maximum aus seiner Therapie mit Hilfe neuer Technologien herausholen möchte. Ich glaube nicht an den großen Ansturm!


    Das riesige Interesse was wir hier empfinden rührt daher, dass wir uns hier organisiert haben. Und Leute die kein Interesse an so etwas haben, fallen so unter den Tisch.



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  • Jein.
    Würde nicht sagen dass es an "mangelndem Interesse" liegt wenn jemand nicht scharf auf die "beste" Therapie ist.


    Es ist schon ein Unterschied zwischen morgens ein paar Tabletten zu jeden Tag Spritzen in den Bauch. Selbst wenn man sich ein bischen informiert sind die Nachteile der Tabletten total abstrakt: "Möglicherweise insulinresistenz in paar Jahren", "Betazellen" - wer kann sich darunter schon etwas vorstellen? Aber Spritzen, mit Blut rumschmieren, Tagebuch führen, Essen abschätzen, UZ-gefahr,..das ist auf den ersten Blick ganz klar scheisse. (Das es dann doch nicht so schlimm ist, weiss man erst danach.)
    Was ich in Wartezimmern, Treffen usw mitgekriegt habe ist die grosse Frage total oft wer denn "schon" spritzen muss.


    Und wenige werden sich direkt nach Diagnose irgendein Gerät (CGM oder Pumpe) an den Körper klatschen wollen. Und selbst wenn zB ein Sensor irgendwann mal unsichtbar unter der Haut sitzen sollte, dann ist es trotzdem ein grosser Schritt sich so etwas einbauen zu lassen.
    Man denke auch an Menschen die vor der Diagnose als LADA oder Typ2 noch gefühlt gar keine (oder sooo grossen Beschwerden) hatten.

  • Ich kann es nur für Österreich beurteilen, wo jeder Typ1er, der will, eine Pumpe haben kann. Nur wenige wollen eine. Ein CGM bekommt man schon schwerer, aber der Libre ist seit neuestem Kassenleistung. Mal sehen, wie viele darauf umsteigen werden.
    Im übrigen glaube ich nicht, dass der Verzicht auf neuere Technologien etwas mit Vernachlässigung des eigenen Diabetes zu tun hat.


    LG Geri

  • Das riesige Interesse hier kommt dadurch, das hier alle "betroffen" sind.


    Wenn Du Dich aber unter Leuten umhörst, die wenig bis gar keine Berührung mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetikern haben, dann ist das "Wissen" in der Regel: "die dürfen keinen Zucker" (ohne zu wissen, das jede Art von Kohlehydraten auch den BZ erhöht/indirekt Glucose ist) und "das sind die Dicken". Bestenfalls kommt noch "kenn ich, mein Onkel (oder sonstige/r Verwandte/r) hat das auch und muss Tabletten nehmen."


    Fast niemand weiss, was Insulin ist und wofür es benötigt wird, selbst manch Typ 2er mit Metformin nicht - selbst erlebt. ;)


    Da wird immer soviel von Aufklätrung und Prävention geredet und Gesundheitsminister Rühe verabschiedet feierlich eine neues Programm zu eben diesen Themen. Prävention gegen was? Wissen? ;)
    Aufklärung? Ohja, das gutefrage.net ist voll von so Sachen wie "Ich hab gestern 2 Tafeln Schoki gegessen, bekomm ich jetzt Diabetes?".


    Ich denke Geräte wie das Liebre (und kommende) werden in den nächsten Jahren nach und nach die Standard BZ-Messgeräte ablösen. Teststreifen wird man weiterhin brauchen, um die Geräte zu kalibrieren, nur eben weitaus weniger.


    Warum sich die Kassen bei Typ 1 so schwer mit Pumpe und CGM tun, ist trotz allem anscheinend eine Kostenfrage. Mit der Gesundheit kann es ja nichts zu tun haben, sonst würden alle 1er die Geräte auf Wunsch bekommen. Und trotz GBA Entscheid muss doch ein CGM noch immer gesundheitlich begründet werden. Typ 1 allein scheint doch kein Argument zu sein. Aber derlei "Spielchen" werden ja nicht nur bei den Geräten gemacht, siehe Tresiba.


    Lustig ist, das die AOK da das geringste Entgegenkommen hat, aber das ist ja auch die Gesundheitskasse. Da darf man eben nicht krank werden. ;)

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  • Ein sinnvoll eingesetztes CGM setzt aber auch voraus, dass die Leute wissen was gerade auf der Skala abgeht und daraus folgt "warum" und die Konsequenz daraus ziehen. Wers nicht weiss und sich einmal im Quartal seine "Faktoren" vom Arzt nennen lässt, der hat mit CGM genau gar nichts gewonnen. Pumpe das selbe - ich versuche so lange es geht ohne auszukommen. Ich will einfach nicht (weiteres) an mir rumbaumeln haben. Vor allem nichts, was man irgendwo in einer Tasche verstauen muss.


    Dachte, es gibt zwei Sorten Diabetes:


    (a) Zucker, man nimmt Tabletten und jammert während man an der Butter auf dem Brötchen spart und fettreduzierten Käse aufpackt
    (b) Bösen Diabetes, das ist der wo man sich spritzen muss.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Korrekt. Die einen haben leichten Zucker und können Tabletten nehmen, bei den anderen ists schlimmer geworden, die müssen schon spritzen. Mit etwas Sport und mehr Salat ginge es aber sowieso weg. Muss man wissen.


    Ich glaub, die Zahlen, wie viele Betroffene es gibt, bleiben beim Typ 1 immer etwa gleich. Schon bei meiner Diagnose vor acht Jahren warens so viele. Nur Typ-2er gibts täglich ein paar Millionen mehr. Oder so.


    Ein CGM würd ich gerne mal ausprobieren. Aber wie bereits Geri geschrieben hat, Pumpe würd ich wohl kriegen, fürs CGM hab ich zu gute Werte. Mal schaun, wies sich mit dem Libre entwickelt. Ist bei uns ja noch nicht auf der Liste der zu erstattenden Hilfsmittel.

  • Die Typen mit dem "leichten Zucker" spritzen später auch Insulin. Und dann noch das typische Blabla von Sport und Salat. Was weisst Du von steigenden Resistenzen? Da hilft Dir auch kein Sport und Salat.


    Ja, Typ 2er haben in der Regel noch Insulin und wenn es sehr früh entdeckt wird, hilft auch nur gesunde Ernährung und Bewegung um vernünftige BZ Werte zu erreichen, nur der Diabetes ist deswegen nicht weg, er bleibt auch nicht stehen. Die Tabletten sorgen nur dafür, das später noch weniger Insulin ober gar keins mehr vorhanden ist.

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