PM: Real-life-Daten von Menschen mit Diabetes zeigen: Zusammenhang zwischen besseren Glukosewerten und häufigerem Messen mit FreeStyle Libre

  • Sehr geehrter Herr Kunefke,


    erstmalig präsentiert Abbott Diabetes Care aggregierte Glukosedaten von FreeStyle Libre Lesegeräten aus dem echten Leben: Hierfür wurden anonymisierte Daten von zehntausenden europäischen Verwendern und ihren fast 64 Millionen Scans (1) analysiert. Das Ergebnis: Die höhere Scanhäufigkeit mit FreeStyle Libre führt zu einer Verbesserung der Glukosewerte: Die Nutzer verbringen weniger Zeit in Bereichen von Unter- oder Überzucker und mehr Zeit im Zielbereich. Zudem verbessert sich ihr geschätzter HbA1c-Wert.(2)


    (1) 63,8 Millionen Scans
    (2) Der geschätzte HbA1c ist eine Rechnung zur Schätzung des HbA1c-Werts basierend auf den Sensorglukosedaten.


    Mit freundlichen Grüßen
    Verena Busch
    --------------
    Rothenburg & Partner
    Medienservice GmbH
    Friesenweg 5f
    22763 Hamburg

    Dateien

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • erstmalig präsentiert Abbott Diabetes Care aggregierte Glukosedaten von FreeStyle Libre Lesegeräten aus dem echten Leben: Hierfür wurden anonymisierte Daten von zehntausenden europäischen Verwendern und ihren fast 64 Millionen Scans (1) analysiert.


    Ah, dafür also die ganzen Datenabflüsse von der Libre-PC-Software! :rofl

  • Marketing ist alles. :thumbdown: Erhofft hätte ich mir neue Erkenntnisse wie der BZ besser gesteuert wird. Alternativ wäre ein durchkämpfen der Anerkennung des Freestyle als normales BZ Messgäret , gegnüber der KV, natürlich auch sinnvoll. Nur sehr bis dato nichts davon. :S

  • Interessant, dass der Titel des Werbe-Dokuments mit "Microsoft Word - ..." beginnt. Das hat keiner gegengelesen. ;)


    "Die Zeit über einem Glukosewert von 180 mg/dl sank von 10,5 auf 5,9 Stunden pro Tag".
    Oha! Huch?


    lg, Adrian

  • "Die Zeit über einem Glukosewert von 180 mg/dl sank von 10,5 auf 5,9 Stunden pro Tag".
    Oha! Huch?


    lg, Adrian

    Hm, meinst du weil es so hoch klingt?
    zB nach der Mahlzeit eine Spitze zu 200, nach der Mahlzeit dann so 2h in dem Bereich...mal drei Mahlzeit pro Tag und man kommt recht schnell auf 5,9h mit >180.
    Selbst ein durchschnittlicher von 180mg/dl ergäbe immer noch einen hba1c von 7,9..gar nicht mal "so" schlecht wie erwartet.

  • Jeder, der die FreeStyle Libre Software auf seinem Computer installiert hat, hat den Lizenzbedingungen zugestimmt. Darin steht unter anderem:

    Zitat

    ... werden wir während Ihrer Nutzung der Software automatisch Daten über Ihre Nutzung der Software und Produkte über die Software erfassen. Dies bedeutet, dass ADC Informationen über Ihren Computer, die Software laut diesem Vertrag und das Gerät (einschließlich Seriennummer des Geräts) erfasst, um sicherzustellen, dass sich Ihre Software auf dem aktuellsten Stand befindet. Gesondert ermitteln wir ebenso anonymisierte Informationen zum Verbessern unserer Produkte und Dienstleistungen. Zudem teilen wir diese anonymisierten Informationen womöglich unseren Partnern mit...


    So gesehen, braucht man sich nicht über Kiras Text zu wundern. Auch wenn die Verwendung der eigenen Daten ohne ausdrückliche Zustimmung doch befremdlich ist.

  • Dieser Text dürfte kaum die Übertragung gesundheitsrelevanter Daten, nämlich die BZ, BE und IE-Werte erfassen, da diese laut BDSG besonders schutzbedürftige Daten sind:


    Und abgesehen davon, paßt von den aufgeführten Dingen schlicht auch nichts dafür.

  • zB nach der Mahlzeit eine Spitze zu 200, nach der Mahlzeit dann so 2h in dem Bereich...mal drei Mahlzeit pro Tag und man kommt recht schnell auf 5,9h mit >180.


    Das ist der Wert nachdem man einige Zeit CGM trägt. Also wenn man die Werte so sieht. Wenn das mehrfach in der Woche vorkommt und man das sieht, wird man wohl an seiner Einstellung bzw. dem SEA oder BE-Faktor arbeiten. 3x am Tag mag zwar mal an einem Tag vorkommen (oder auch an ein paar in Folge, wenn es grad irgendwo hakt), aber das wird ja wohl nicht die Regel sein.

  • Wie sollten die sonst wissen, dass die BZ-Werte und 1c der Nutzer sich gebessert haben, wenn BZ und BE und IE nicht übertragen werden?

  • Ah, dafür also die ganzen Datenabflüsse von der Libre-PC-Software!

    Das war auch mein erster Gedanke! :D
    Bei mir rödelt die blöde Libresoftware übrigens immer noch im Hintergrund, obwohl ich das Programm inzwischen deinstalliert habe.


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Dann hast du die sicher nicht deinstalliert. Für den Hb1 reichen doch die Bz Werte, BE/IE jucken den nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ja, klar reichen BZ- Werte, aber zum Einen gehören auch die zu eigentlich geschützten Daten und zum Anderen wage ich zu bezweifeln, dass die Software zwischen den Dingen unterscheidet. Ich denke, dass da einfach alles runtergeladen wird.

  • Wie sollten die sonst wissen, dass die BZ-Werte und 1c der Nutzer sich gebessert haben, wenn BZ und BE und IE nicht übertragen werden?


    Du hast natürlich recht, dass Abbott das nicht wissen könnte, wenn sie deine Daten nicht an sich selbst senden würden. Aber trotzdem widerspricht das den deutschen Datenschutzvorschriften. Nur wenn sie die ausdrücklich danach fragen und du bewusst zustimmst, dürften sie deine Daten vielleicht bekommen und auswerten. So wie Abbott das aber macht, dürfen sie das nicht.


    Sammelklagen gibt es in Deutschland nicht. Es muss sich also irgendjemand bereiterklären, Abbott wegen des Mißbrauchs persönlicher Daten zu verklagen und dafür die Klagekosten und Gutachterkosten u. s. w. zu übernehmen. Gibt es da einen passenden Verbraucherschutzverband, der die Klage unterstützen würde?

  • Wende dich an den Datenschutzbeauftragten deines Bundeslandes. Die Verbraucherzentrale könnte das ebenfalls als "wettbewerbswidriges Verhalten" abmahnen. Kannst auch ne Strafanzeige "gegen Unbekannt" wegen Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz stellen.


    https://www.gesetze-im-internet.de/bdsg_1990/__4.html ... irgendwo im Kleingedruckten "zustimmen müssen" um die Software nutzen zu können kanns nicht sein. Vor allem nicht wenn dein Diadoc die gleiche Soft hat und dann dieser beim Quartalscheck deine Daten ohne DEINE Einwilligung automatisiert überträgt. Bei mir gibts ein paar Einträge im Router des Typs "du kommst hier nicht raus".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Meine Klage könnten die Abbott Rechtsanwälte leicht abwehren. Ich nutze die Abbott Software nämlich nicht zum Auslesen, und habe sie auch nicht installiert.

  • Nochmal: Dafür gibts einen Staatsanwalt (Antragsdelikt) bzw. den Datenschutzbeauftragten deines Bundeslandes. Du musst diese "nur" offiziell in Kenntnis setzen. Bei Verstößen gegen geltendes Recht werden diese von ganz allein aktiv.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Als ich einen Sensor für 2 Wochen hatte um zu sehen wie es mit der Pumpe läuft, musste ich beim DiaDoc eine Einverständniserklärung unterschreiben, dass Abbott die Daten anonymisiert nutzen darf, gleichzeitig wurden meine Daten mit der Sensornummer darauf geschrieben und mir mündlich mitgeteilt, dass ich den Sensor nicht bekomme wenn ich nicht unterschreibe :pfeil: Glatte Erpressung meiner Meinung nach, aber in dem Moment habe ich mich meiner Gesundheit zuliebe drauf eingelassen.. :cursing: :S


    Wäre ich Nutzer, würde ich mir da auch was einfallen lassen, dass die Daten "bei mir" bleiben. Wird aber wohl spätestens beim DiaDoc schwierig

  • Die Pumpe wird auch bei jedem Arzt-Termin ausgelesen und ich gehe davon aus, dass die Daten leider auch bei Medtronic landen (weiß jetzt nicht, ob ich jemals unterschrieben habe, dass das ok wäre), kann mich aber wohl auch nicht dagegen wehren.


    Als der Diabetologe das vorletzte Mal das Libre-Lesegerät auslesen wollte, habe ich ihn darauf hin gewiesen, dass ich nicht möchte, dass die Kurven bei Abbott landen (wir tragen da keine KE oder IE-Infos ins Lesegerät ein, dennoch sehen sie dann ja die Blutzucker-Kurve und Scanhäufigkeiten). Er war dann lange auf der Suche nach einem Notebook, das nicht ans Internet angeschlossen ist, bzw. bei dem man das WLAN ausstellen konnte.


    Er hat so ein Notebook in der Ambulanz dann gefunden und die Daten eingelesen. Das war ok für mich.
    Was passiert allerdings, wenn das Notebook das nächste Mal ans Netz geht, womöglich saugen die dann auch die gespeicherten Kurven ab und dann auch noch mit dem echten Namen ;(


    Da hilft es wohl auch nicht, das wir die Software nicht auf unserem PC haben, 1x pro Quartal beim Arzt wird Abbott wohl auch dankend annehmen. ;(

  • Die Pumpe wird auch bei jedem Arzt-Termin ausgelesen und ich gehe davon aus, dass die Daten leider auch bei Medtronic landen (weiß jetzt nicht, ob ich jemals unterschrieben habe, dass das ok wäre), kann mich aber wohl auch nicht dagegen wehren.


    Für Ärzte gibt es die Software Medtronic Carelink Pro. Die funktioniert ohne Internetanschluss. Carelink Pro wird nur leider nicht an Privatpersonen herausgegeben. Deshalb sollte das Auslesen der Medtronic MiniMed Pumpen beim Arzt eigentlich unkritisch sein.