Diabetesvertrag von AOK, MEDI und Diabetologen-Genossenschaft

  • Baden-Württemberg: Einsatz innovativer Geräte zur Insulinbehandlung verbessert Versorgung



    Stuttgart. Für Diabetiker, die eine intensivierte konventionelle Insulinbehandlung (ICT) benötigen, wird die Versorgung durch innovative technologische Entwicklungen verbessert. Dies betrifft vor allem die kontinuierliche unblutige Gewebezuckermessung mittels neuartiger Geräte. Mit ihnen entfällt die fortwährende Blutzuckermessung durch entsprechende Teststreifen („stechen“). Zudem sind beispielsweise Zusatzinformationen über Glukosetrends und engmaschige Überprüfungen der Glukosewerte möglich. Der neue Diabetesvertrag von AOK Baden-Württemberg, der Diabetologen Genossenschaft Baden-Württemberg und MEDI Baden-Württemberg greift diese Entwicklung mit hohem Qualitäts- und Transparenzanspruch auf.
    https://aok-bw-presse.de/lande…logen-genossenschaft.html

  • Das heißt die AOK Baden-Württemberg hat mit den niedergelassenen Diabetologen Baden-Württemberg einen Vertrag abgeschlossen, dass alle Typ-1-Diabetespatienten ein CGM oder Flash Glucose Monitor (FreeStyle Libre) und die dazugehörige Schulung/Einweisung bekommen.
    Dann gibt es nach der Schulung das Lesegerät von der diabetologischen Schwerpunktpraxis und die Sensoren werden von einem unabhängigen Institut zum Patienten nach Hause geschickt.
    So dass die Bestellung der Libre-Sensoren bei Abbott entfällt.
    Das gilt nur für AOK-Patienten, die in Baden-Württemberg wohnen und der Patient sollte möglichst im Hausarztzentrierten Versorgung (HZV-Vertrag) bei seinem Hausarzt sein!

  • Das Schriftstück ist ja schon vom 11. April 2017 8o

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Das Schriftstück ist ja schon vom 11. April 2017 8o


    Das macht doch nix, meinst du das detaillierte Verhandeln mit der Krankenkasse geht so schnell, zudem tritt es erst ab 01.07.2017 in Kraft? :)


  • Das macht doch nix, es hat auch länger gebraucht bis alles mit der Krankenkasse ausgehandelt wurde, zudem tritt es erst ab 01.07.2017 in Kraft.


    "Erst" ist gut, denn den haben wir ja auch schon seit 10 Tagen :whistling:
    Es ist ja Super von Dir das wir diese Info jetzt haben, Danke dafür :nummer1:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • "..die Versorgung von Diabetes-Patientinnen und -Patienten mit einer
    Indikationsstellung
    für die kontinuierliche Glukosemessung sowie
    Insulinpumpe"


    Ich denke, man muss zu der Zielgruppe gehören, d.h. schlecht einstellbar oder mit schlechter UZ-Wahrnehmung. Ich bin AOK-Mitglied und im DMP-Programm, allerdings nicht im Hausarzt-Programm eingeschrieben. Diese Bedinungen müssen ja erfüllt sein, um in den Genuss vom Libre oder CMG zu kommen. Dann sitzt man ja nur noch ununterbrochen und stundenlang in den Artzpraxen herum - Lebensqualität?

  • "..die Versorgung von Diabetes-Patientinnen und -Patienten mit einer
    Indikationsstellung
    für die kontinuierliche Glukosemessung sowie
    Insulinpumpe"


    Ich denke, man muss zu der Zielgruppe gehören, d.h. schlecht einstellbar oder mit schlechter UZ-Wahrnehmung. Ich bin AOK-Mitglied und im DMP-Programm, allerdings nicht im Hausarzt-Programm eingeschrieben. Diese Bedinungen müssen ja erfüllt sein, um in den Genuss vom Libre oder CMG zu kommen. Dann sitzt man ja nur noch ununterbrochen und stundenlang in den Artzpraxen herum - Lebensqualität?

    Du musst Typ-1-Diabetes haben, egal ob ICT oder Pumpentherape, dann kannst du den FreeStyle Libre bekommen, dazu gibt es dann eine Schulung. Wenn das alles abgeschlossen ist gehst du wieder regelmäßig einmal im Quartal zum DMP Typ 1, wo ist da das Problem?

  • Also eigentlich macht die AOK BW ab dem 01.07. das, was andere KK schon lange machen. Sie übernimmt die Kosten für das Libre. Damit ist es wieder eine AOK mehr und die anderen werden wohl doch nach und nach auch die Kosten übernehmen.


    Der Brief liest sich, als würden sie dem Patienten jetzt wer weiß was Gutes tun; ich denke aber, es geht eher darum, die abwandernden Diabetiker zu halten.
    Vor ein paar Monaten würde ich von einer Mitarbeiterin der AOK Rheinland am Telefon noch ganz schön angemacht, als ich mich nach einer Kostenübernahme für das Libre erkundigt hatte. Und hab dann gewechselt...


    Edith sagt, von T1 steht da nix. Du mußt insulinpflichtiger Diabetiker sein

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Also eigentlich macht die AOK BW ab dem 01.07. das, was andere KK schon lange machen.

    Leider nicht!
    Die Deutsche BKK, jetzt Barmer zahlt nur 2/3 der Libre-Sensoren. Begründung: Ich hätte in der Vergangenheit nur 6-8 Teststreifen pro Tag verbraucht, deshalb legen sie meine Obergrenze :) auf 6 Teststreifen fest, das entspricht 975 € pro Jahr.


    Einige Unterschiede zu bisherigen Krankenkassen
    Bei dem Vertrag mit der AOK Baden-Württemberg funkt kein MDK mehr dazwischen, Arzt und Patient entscheiden über die Systeme, ob rt-CGM oder FGM und die umständliche Bestellerei der Sensoren bei Abbott fällt weg. Zudem gibt es dafür endlich eine Schulung/Einweisung durch die Diabetologen/Diabetesberater für den Patienten.

  • Hast du noch andere Infos, als man unter dem Link erreicht? Ich ziehe aus der Pressemitteilung nicht den Schluß, dass es sooooo einfach ist, an ein FGM oder CGM zu kommen. Auch mit dem Vertrag gibt es das nur mit Indikationsstellung. Das mit den Schulungen finde ich ok, aber was ist, wenn ein Versicherter sagt, er braucht keine weitere Schulung? Fliegt er dann wieder raus?


    Was ist mit den Versicherten, die NICHT am Haus- und Facharztprogramm teilnehmen?


    Natürlich finde ich es gut, das auch mehr und mehr AOKs nachziehen mit dem Libre (CGM ist ja schon bei entsprechender Indikation Kassenleistung). Und so, wie es die Barmer macht, finde ich es auch nicht gut... aber meine neue KK (TK) hat mit dem Libre überhaupt kein Gedöns gemacht. Quartalsrezept eingereicht und direkt die Genehmigung für 1 Jahr bekommen.


    Nichts desto trotz müssen die Kassen Mittel und Wege finden, ihre (chronisch kranken) Versicherten zu halten. Für jeden Diabetiker bekommen sie schließlich pro Quartal Geld aus dem Risokostrukturausgleich. Mit dem Libre sparen sie gegenüber den CGM eine Menge Geld, wenn sie den Zugang erleichtern. Dementsprechend unterstelle ich Kalkül bei solchen Verträgen. Aus reiner Nächstenliebe werden die das nicht bezahlen wollen.


    Egal, die allermeisten insulinpflichtigen Diabetiker profitieren vom Libre und dementsprechend kann die Motivation der AOK IMO vernachlässigt werden

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Hast du noch andere Infos, als man unter dem Link erreicht? Ich ziehe aus der Pressemitteilung nicht den Schluß, dass es sooooo einfach ist, an ein FGM oder CGM zu kommen. Auch mit dem Vertrag gibt es das nur mit Indikationsstellung. Das mit den Schulungen finde ich ok, aber was ist, wenn ein Versicherter sagt, er braucht keine weitere Schulung? Fliegt er dann wieder raus?


    Was ist mit den Versicherten, die NICHT am Haus- und Facharztprogramm teilnehmen?
    ....


    https://www.dialog-bw.de/faq-d…w/fragen-zum-vertrag.html
    https://www.dialog-bw.de/nc/ak…-diabetologievertrag.html

  • Was ist mit den Versicherten, die NICHT am Haus- und Facharztprogramm teilnehmen?

    Zuckerlöffel: genau das hat sich jetzt geklärt. Da ich im DMP-Programm (AOK) eingeschrieben bin, sehe ich nicht ein, dass ich auch noch am Hausarzt-Programm teilnehmen muss. Ich werde bei meinem Diabetologen ohnehin ständig umfassend untersucht. Weshalb soll ich dann noch genau dasselbe beim Hausarzt machen lassen. Das fände ich dann schon Geldverschwendung.

  • Ich habe den Verdacht, dass die Kassen eingesehen haben, dass sie die Übernahme der Kosten für die kontinuierliche Glucosemessung nicht mehr aufhalten können.
    Jetzt möchten sie, dass alle infrage kommenden DiabetikerInnen so schnell wie möglich das Libre nehmen, weil das viel günstiger kommt als die anderen Systeme.
    Der Umstieg auf ein "echtes" CGMS wird vermutlich ziemlich schwierig werden.



    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt :-)

  • ... dass alle infrage kommenden DiabetikerInnen so schnell wie möglich das Libre nehmen, weil das viel günstiger kommt als die anderen Systeme.


    Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, diese Reihenfolge hat nicht nur etwas mit Geldsparen zu tun. Wer nicht den besonderen Schutz durch Hypoalarm braucht, für den ist das FreeStyle Libre auch wirklich besser als ein derzeitiges Realtime CGMS, falls es bei ihm/ihr einigermaßen genau misst. Das häufige Kalibrieren, die kürzere Sensorlebensdauer, die unbequemer zu klebenden und zu tragenden Sensoren sind tatsächlich Nachteile im Vergleich mit dem FreeStyle Libre.


    Ich würde eher das FreeStyle Libre empfehlen, als ein CGMS, wenn es nur um die kontinuierlichen Messwerte geht.


    EDIT: Komisch, "Zitat von Petzi" und die falsche Verlinkung hat die Foren-Software geschrieben, obwohl ich auf Inas Beitrag geantwortet habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Cindbar ()

  • also ich kann gerne drauf verzichten daß ich dann lückenlos überwacht bin und für jeden Ausrutscher, Fehlschlag usw. mich hochnotpeinlich zu rechtfertigen habe. Das hatte ich alles früher schon mal. Ist ja nicht so daß ich schludere aber ich habe zu viele Baustellen und wechselnde Prioritäten. Jeder zusätzliche Arzt hält mir eine Rede was so nicht ginge und was für seinen Fachbereich zuträglich wäre und das Gegenteil sagt der Nächste. Brauche ich nicht denn ich muß mit den Krankheiten und Spezialitäten existieren, nicht die Anderen.

  • Ich habe den Verdacht, dass die Kassen eingesehen haben, dass sie die Übernahme der Kosten für die kontinuierliche Glucosemessung nicht mehr aufhalten können.
    Jetzt möchten sie, dass alle infrage kommenden DiabetikerInnen so schnell wie möglich das Libre nehmen, weil das viel günstiger kommt als die anderen Systeme.
    Der Umstieg auf ein "echtes" CGMS wird vermutlich ziemlich schwierig werden.



    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt :-)


    Es ist eigentlich gerade umgekehrt.
    Das Libre dürfen die Kassen eigentlich nicht bezahlen da hierfür keine Nutzenbewertung des GBA vorliegt.
    Meine Kasse war sehr froh darüber, dass ich einen Antrag auf ein rtCGMS gestellt habe. Der Sachbearbeiter rief mich sogar extra an und sagte mir dass er es genehmigt habe (ohne MDK) weil ich ja bereits ein Libre von der Kasse bezahlt bekomme und sie dieses eigentlich nicht bezahlen dürfen. Er hat mich nur ausdrücklich gebeten, das "unsichere" Libre nicht mehr weiterzuverwenden und statt dessen nur noch das rtCGMS zu benutzen.


    Also dass die Genehmigung so einfach verläuft hätte ich nie gedacht.

  • Das Libre dürfen die Kassen eigentlich nicht bezahlen da hierfür keine Nutzenbewertung des GBA vorliegt.


    Das halte ich für ein Gerücht. (eines was im übrigen wohl tatsächlich mal von einigen Kassen gestreut wurde, als sie das BSG-Urteil(?) für sich ausnutzen wollten, das aber zu rtCMGs ergangen ist)


    a) als Satzungsleistung dürfen die ja sogar Voodoo äh Homöopathie und Konsorten bezahlen
    b) es ist ein zugelassenes Hilfsmittel und damit immer erstattungsfähig. Denn der Patient hat die volle Hoheit über die verwendeten Hilfsmittel. Er muß nur ggf, den Aufpreis zahlen zu den Streifen in unserem Fall. Denn eine Nutzungsbewertung ist nur für neuartige Untersuchungs und Behandlungsmethoden oder wie das heißt nötig. Und als solche wurden per Urteil nur rtCMG, gerade wegen der Echtzweitwarnungen eingeordnet. Nicht aber ein FGM.

  • Moin zusammen,


    ich bin über Google auf diesen Fred gestoßen und kann (vielleicht) etwas Licht ins Dunkel bringen.
    Ich selber bin bei der AOK BW und habe seit Ende Juni das Freestyle Libre über die AOK.


    Die Pressemitteilung ist in der Tat veraltet. Die AOK arbeitet seit März/April daran Ihren Mitgliedern das Freestyle Libre bereitzustellen. Damals gab es die ersten offiziellen Infos zur Übernahme durch die AOK.
    Leider hat es sich doch alles verzögert und nun ist, meines Wissens, erst eine kleine Pilotgruppe "berechtigt" sich das FGM über die AOK verschreiben zu lassen. Der offizielle Programmstart war der 1 Juli.


    Aber nun zu den "Vorraussetzungen" :
    - Eingeschreiben ins AOK Hausarztprogramm
    - Eingeschreiben ins Facharztprogramm (zusätzlich zum DMP; bekannt/eingeführt seit 22. Juni 2017 )
    - Absolvieren eine 6-stündigen Schulung


    Das Einschreiben musste bis zum 1 Juli passieren, sonst würde es kein Freestyle Libre in diesem Jahr mehr geben. Anmerkung: Es gab die Option, dass die AOK einen über die Entwicklungen des Freestyle Libre informiert. Daraus habe ich die Informationen.


    Nun kommt der Knackpunkt an der Geschichte. Alle Diabetologen benötigen ein zusätzliches Softwaremodul für das Facharztprogramm. Das kann nicht jeder Diabetologe zeitgerecht umsetzen. Deswegen gibt es hierbei große Verzögerungen.
    Auch bei der AOK ist das ganze Prozedere recht neu und die haben dort nicht den Durchblick.


    Der "Bestellvorgang" ist recht einfach. Rezept anfordern, der Diabetologe/Ihr selbst schiockt das Rezept an den Dienstleister der AOK und dieser organisiert euch die Sensoren von Abott. Hierbei gibt es immer den Quartalsvorrat von 7 Sensoren.


    Wer in BW bei der AOK ist, kann sich gerne mit der enstrpechenden Fachbateilung in Verbindung setzen oder seinen Diabetologen ansprechen.
    ------
    Zu den Programmen der AOK die Vorraussetzung ist:
    Nein, Ihr MÜSST nicht jedes Quartal einmal zu eurem Hausarzt. Es geht nur darum, dass er euch Überweisungen ausstellt und alle Infos an Ihn kommen....
    Beim Facharztprogramm, was idR euer Diabetologe ist, ändert sich auch nix für euch.


    in diesem Sinne...


    mfg