Blutige Messung trotz Libre?

Warum probierst Du das Libre nicht einfach aus? Und entscheidest dann, ob es für Dich passt oder nicht?

[color=#000099]weiß nicht, was die anderen geschrieben haben - aber eines ist doch ganz wichtig:
mit Libre siehst du einen Trend, den du mit zahlreichen Messungen nicht hast. Habe das Libre von Anfang an gehabt, mal hat es korrekt gemessen, mal völlig daneben. Das merkt man aber irgendwann. Das CGM ist da wesentlich genauer und ich messe kaum dazu, außer Kalibration und wenn der Sensor verlängert wurde. Das ist aber beim Libre nicht so und ich musste häufig nachmessen, wenn es mir seltsam vorkam oder besonders vor den Boli!
Lass dir ein Starterpaket zusenden und fang doch mal an - schlechter wirds auf keinen Fall, mir hat es die 2,5 Jahre geholfen, aber es ist kein Vergleich zum CGM und hat selbstverständlich Schwachstellen!
cd63

Zitat von wiewaldi

Das habe ich früher auch gedacht ! Spätestens wenn der BE-Faktor 1,7/1,9/1,6 ist, die BE's im Essen 4,3 oder 5,7 sind,
ein Korrekturfaktor mit einzuberechnen ist und dann das noch wirksame Insulin aus der vergangenen Mahlzeit oder
Korrektur zu berücksichtigen ist, bist Du froh einen Bolusrechner (der das eben erwähnte alles korrekt berücksichtigt) hast !

Es sei denn Du bist Mathematiker o.ä.

Ausbildung zum Meßtechniker, Studium Informatik (Systeminformatik) & Kommunikationstechnik, Systeminformatiker (Studium), Kommunikationstechnik (Studium), Meßtechniker(Ausbildung), CSV-Spezialist(Weiterbildung), Projektleiter für Software-Rollouts(Studim & Weiterbildung). Und das Ganze innerhalb der Pharma/Medizintechnik...

Oder, um es kurz zu sagen, ein BIT-Schubser.

Also ich hab's eben mit dem Rechnen probiert:
1,7*4,3 = 4,3 + 4,3*7/10
Dat geht. Einfach die Rechnung segmentieren.

Zitat von n1kl4z

Hm, ich muss sagen unter diesen Voraussetzungen lohnt sich ein Libre für mich dann wohl doch nicht. Ich hätte nach den vielen positiven Meinungen, die ich zum Libre gelesen habe, nicht gedacht, dass die Abweichungen und die notwendigen blutigen Messungen doch so signifikant sind. Den allgemeinen BZ-Verlauf sehen zu können wäre hin und wieder (Sommer, Urlaub, Wandern) ziemlich praktisch (da ich da häufig in die Hypo rutsche). Aber für den Großteil meiner Therapie ziehe ich relativ exakte Werte vor.

Probiere es aus und messe häufig parallel auch blutig. Wenn das Ding über mehrere Sensoren hinweg korrekt arbeitet, ist es doch ok. Ist ein schnuckeliges System. Ich würde es sofort wieder nehmen, wenn es bei mir korrekt messen würde. Fairnesshalber muß ich sagen, daß ich am Bauch selbst mit 4mm Nadeln manchmal am Muskel kratze (BMI um 17,5). Und da hat das FSL mit seinem 5mm Filament am Oberarm halt großteils definitiv keine Chance.

Ich bin der Auffassung, daß jeder eine eigene Meinung zum System hat. Ebenso funktioniert das FSL bei jedem etwas anderst. Probiere es aus und Du wirst wissen. Lies hier alle Posts und Du weißt nichts.

Vielleicht ist auch eine Frage ob du in Zukunft immer noch so oft messen willst/musst.
Es liest sich so als würdest du nur wegen einer Neu-einstellung häufiger messen, diese Phase wird ja irgendwann (hoffentlich erfolgreich) abgeschlossen sein. Solange muss ein kurzzeitiger begründeter Mehrbedarf doch drin sein...?
Also entweder die nötige Anzahl Teststreifen oder ein paar Libre-Sensoren. Auch musst du das Libre ja nicht unbedingt weiterverwenden.

Moin,
Die vorhergehenden Diskussionen, wie muss ich Mathematiker oder ähnliches sein um meine Bolusrate bestimmen zu können ist natürlich bei den einfachen erforderlichen Rechenarten etwas überzogen.
Aber trotzdem ist es sehr wichtig Einfluss nehmende Faktoren in die gesamt Rechnung einfließen zu lassen.
Wer das sorgfältig beachtet wird sein Bolus Insulin relativ exakt berechnen können und entsprechende gute BZ Werte erreichen können.
Meiner Meinung nach sollten die pp. Werte und der nüchtern BZ sich im Rahmen von 80 -120 bewegen, denn in diesem Wertebereich sind wir alle bei den guten.

MlG

Hinerki

@n1kl4z

Du benutz ja auch das Accu Check wich ich früher. Damit habe ich eine max Abweichungen von plus minus 15 gehabt.
Natürlich muss man wissen das es so ist das die Werte etwas verzögert sind , aber die Trendkurve zeigt dir das super an ob du runter gehst , gleich bleibst oder der Zucker steigt. Und das auch noch ob schnell oder langsam.
Wenn Du ein Android Smartphone mit NFC hast , kaufe dir doch mal ein Sensor und teste es aus. Oder beantrage das Starterset über die Kasse. Dann misst du 2 Wochen , dazu blutig und dann entscheide selber. Aber generell ausschließen würde ich es nicht. Ich habe seit dem Libre meinen Zucker von durschnitt 179 auf 120 bekommen. Und die Freiheit selbst auf dem Fahrrad während der Fahrt zu messen. Oder im Auto mal schnell an der Ampel. Im Restaurant einfach ran fertig. Es erleichtertt dir sehr stark das Leben. Bolus Rechnung mache ich im Kopf. Wenn etwas zu hoch der Wert etwas mehr Insulin fertig. Klappt super. Sonst gibt es genügend Apps dafür.
Gerade mal für dich gemessen

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Gruß Mike.

Als dieser Beitrag gestartet wurde hätte ich Dir die Antworten zum großen Teil schon vorher geben können. Es gibt welche (wie ich), die zu fast 100 % hinter dem Libre stehen und welche, die es zu 100 % ablehnen. Und alles dazwischen. Bild Dir selbst Deine Meinung. Wenn Du jemand bist, der sein Insulin mit einer Genauigkeit von 0,1 E dosiert, dann ist das Libre sicher nichts für Dich. Aber für mich und die 100 %-Befürworter zählt im Grund nur eines: ich kann schnell den Verlauf sehen, den Dir kein noch so teures Laborgerät verraten kann. Und außerdem kann ich jederzeit, so oft ich will, innerhalb von 2 bis 3 Sekunden, meinen Verlauf und aktuellen Wert (die Abweichung ist mit meistens ziemlich egal) checken.

Du wirst verrückt wenn du mit dem Libre auch noch blutig nachmessen willst. Ich hab am Anfang nach dem Setzen gemessen und gut wars. Ob jetzt das Libre genau genug für deine Therapieentscheidungen ist musst du beurteilen. Ich lag auch manchmal mit meinen Korrekturen etwas daneben aber das passiert ja auch so, wenn man nicht unbedingt alle Parameter genau berücksichtigen und einhalten kann.

Der Vorteil des Libre wie auch eines CGMS besteht ja darin dass du den akt. Wert beurteilen kannst und abschätzen kannst wohin die Reise gerade geht.

Zitat von wiewaldi

Das habe ich früher auch gedacht ! Spätestens wenn der BE-Faktor 1,7/1,9/1,6 ist, die BE's im Essen 4,3 oder 5,7 sind,
ein Korrekturfaktor mit einzuberechnen ist und dann das noch wirksame Insulin aus der vergangenen Mahlzeit oder
Korrektur zu berücksichtigen ist, bist Du froh einen Bolusrechner (der das eben erwähnte alles korrekt berücksichtigt) hast !

Es sei denn Du bist Mathematiker o.ä.

Ach geh, wer rechnet schon damit ob man 4,5 oder 4,6 BE isst? Berechnest du dann auch wenn eine Treppe mal statt 15 Stufen vielleicht 17 Stufen hat oder wenn das Telefon klingelt und du deswegen Stress hast? Man muss doch auch hierbei die Kirche im Dorf lassen und sich damit abfinden, dass man im Leben nicht alles bis auf die letzte Kommastelle berechnen und beeinflussen kann.

Klar blutige Messung und Libre.

Und das nicht wegen den Abweichungen, teilweisen Streuungen sondern aus Sicherheitsgründen.
Bei einem Ausfall des Libre stellt sich die Frage wie ich dann in kritischen Situationen (Fahren, Maschinenbedienung,...) eine Messung bekomme.
Eine Stunde warten bis ein neuer Sensor aktiviert ist, ist keine Option.

Zitat von wurzelsepp

Klar blutige Messung und Libre.

Zitat von wurzelsepp

Und das nicht wegen den Abweichungen, teilweisen Streuungen sondern aus Sicherheitsgründen.
Bei einem Ausfall des Libre stellt sich die Frage wie ich dann in kritischen Situationen (Fahren, Maschinenbedienung,...) eine Messung bekomme.
Eine Stunde warten bis ein neuer Sensor aktiviert ist, ist keine Option.

Für Kritische Situationen muss ich auch bei Verwendung eines blutigen. messsystems gerüstet sein.
Auch ein Contur Next,oder welches Gerät auch immer können ausfallen.

Mir hat das libre bestimmt auch schon die ein oder andere Unterzuckerung verursacht, aber der positive nutzen überwiegt das um ein vielfaches. Da nehme ich gerne die paar falschen Werte, die eventuell sogar wegen falscher Bedienung Zustandekommen, in kauf. Hatte gerade heute früh ein Beispiel:

Leider etwas hoch auf gewacht: 6:00Uhr 171(libre) 2 IE korrektur
7:30Uhr 199(Libre) 2IE korrektur
9:00Uhr 65(libre) 0,5Be gegessen

also haben die 199 bestimmt nicht gestimmt bzw es war einfach noch etwas zu früh, aber so eine leichte UZ empfinde ich jetzt nicht als weiter schlimm

Zitat von Karlinchen

Für Kritische Situationen muss ich auch bei Verwendung eines blutigen. messsystems gerüstet sein.
Auch ein Contur Next,oder welches Gerät auch immer können ausfallen.

Das ich auch dort für ein Backup bei der blutigen Messung sorgen muss ist unbestritten. Es ist aber auf jeden Fall viel Einfacher als beim Libre nach meiner Meinung.

Zitat von Oberlix

aber die Trendkurve zeigt dir das super an ob du runter gehst , gleich bleibst oder der Zucker steigt. Und das auch noch ob schnell oder langsam.

Nope. Das ist grundlegend falsch. Sowohl Verlauf als auch Trend kommen nicht aus dem Nirvana. Sie basieren auf Meßwerten. Wenn es dumm läuft, misst das FSL zuerst viel zu hoch. danach viel zu niedrig. Und schon kann aus einer schnell steigenden Tendenz eine ebenso schnell fallende werden.

Intressante Aussage. Das der nicht aus dem Nirvana kommt ist mir klar. Aber da das Libre kontinuierlich deinen Wert ausliest bzw in Sensor die letzten 8 h speichert können Sie damit sehr gut festellen was passiert. Wenn ich sehe das er ansteigt aber noch in der Norm ist nochmal in 1h testen. Das kann man auch mit den anderen Gerät wenn ich mich halt jede Stunde stechen möchte. Aber das will ich halt nicht mehr. Hinsetzen Sachen raus kramen , stechen , Tupfer nee. Nervig , besonders wenn du einen stressigen Job hast oder beim Radfahren. So gerät ran , piep, ablesen fertig. . Wenn er rasch fällt und schön tief ist kann man schon mal anfangen zu reagieren. Mir persönlich ist es egal was jemand benutzt , ich muss keine Werbung dafür machen , aber jeder sollte selber seine Erfahrungen mit den Geräten machen.

Zitat von Oberlix

Intressante Aussage. Das der nicht aus dem Nirvana kommt ist mir klar. Aber da das Libre kontinuierlich deinen Wert ausliest bzw in Sensor die letzten 8 h speichert können Sie damit sehr gut festellen was passiert. Wenn ich sehe das er ansteigt aber noch in der Norm ist nochmal in 1h testen. Das kann man auch mit den anderen Gerät wenn ich mich halt jede Stunde stechen möchte. Aber das will ich halt nicht mehr. Hinsetzen Sachen raus kramen , stechen , Tupfer nee. Nervig , besonders wenn du einen stressigen Job hast oder beim Radfahren. So gerät ran , piep, ablesen fertig. . Wenn er rasch fällt und schön tief ist kann man schon mal anfangen zu reagieren. Mir persönlich ist es egal was jemand benutzt , ich muss keine Werbung dafür machen , aber jeder sollte selber seine Erfahrungen mit den Geräten machen.

1. Dir hat Abbott vermutlich genauso wenig die Funktion zum Ermitteln des Trends gezeigt, wie mir. Wenn es gut läuft, nehmen sie alle Messwerte. Wenn es blöd kommt, den ersten und letzten. Wir wissen es nicht. Dementsprechend können wir über die Zuverlässigkeit keine genauere Angaben machen. Und somit gilt per se der Trend als Schätzung. Es könnte sein, daß... Man sollte die Box nicht als unfehlbar betrachten. Abbott betitelt beim FSL eine Abweichung von 30% als ok. Das Gesetz hingegen erlaaubt max. 15% als tolerierbar.

2. Ich bin voll bei Dir, daß jeder eigene Erfahrungen sammeln sollte. Nur sollte man eben auch das mögliche Negative mit berücksichtigen und nicht nur blind folgen. Zudem bin ich der Meinung, daß man nicht unbedingt zum Berufsdiabetiker in Vollzeit mutieren muß/sollte. Wenn was nicht passt, kann man das beim nächsten Spritzen kompensieren.

Übrigens: Das Genie beherrscht das Chaus.

Ich denke auch, dass Ausprobieren und Testen eine vernünftige Option ist, besonders wenn die KK die Kosten übernimmt. Behalte dir aber den Weg offen, zur alten Messmethode zurückzukehren. Selbst testen ist überhaupt DER Weg, um eine individuelle, an die eigenen Bedürfnisse angepasste Diabetes-Therapie zu entwickeln.
Bei uns in Österreich übernimmt die KK die Kosten für den Libre und so habe ich ihn auch gleich bekommen. War eine interessante Erfahrung, ich bin aber bald wieder zum blutigen Messen zurückgekehrt. Der Libre passt eben so gar nicht in mein Leben rein, aber das konnte ich ja erst wissen, nachdem ich ihn ausprobiert habe.

LG Geri

Mein Problem ist, dass ich Unmengen an Teststreifen bezahlt bekomm, ohne dass jemand nachfragt. Das Libre aber muss ich selbst berappen, bis ich eine Verschreibung eines Diabetologen hab. Und das ist etwas schwierig.