Meine Gedanken zur Ernährung bei Typ 1 Diabetes

  • Aber das ist anscheinend der Weg, den die Leute gehen müssen, um das Verhalten, von dem sie wissen, dass es nur sehr schwer zu rechtfertigen ist, zu rechtfertigen.

    Ich hab kein Problem damit meinen Fleischkonsum zu rechtfertigen. Ich nagel mir definitiv nicht ins Knie weil jemand anders zu verfilzt/bequem ist nen "sehr einfachen Meter" zu gehen. Ist das gleiche wie Leute, die drei mal im Jahr in Urlaub und nach Übersee fliegen, aber sich beim Glas Bio-Rotwein was auf nen sparsamen Prius einbilden und wie dreckig der Rest doch lebt. Kein Fake-Beispiel, sowas gibts in Massen.


    Angesichts der Minderkilometer, die ich 2020 gefahren bin - da kann ich mir zig Steaks die Woche mehr leisten und bin bilanziell trotzdem noch besser. Das wir alle in Europa überm Schnitt leben muss ich glaub ich nicht explizit erwähnen?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das beste für die Seele sind gute Laborwerte ;)

  • "Das beste für die Seele sind gute Laborwerte"


    Nun, vielleicht für dich, meine Seele ist da etwas anspruchsvoller.


    Ich würde mich nie mein ganzes Leben nur von einem Salatblatt ernähren, um so alt wie möglich zu werden. Nur um dann um die 80 festzustellen, dass ich mit Alzheimer im Heim sitze, nichts mehr weiß, nichts mehr kann und mir die lebenslangen guten Laborwerte auch nicht geholfen haben.


    Meine Laborwerte sind bei 6,5 oder darunter. Werte, die vor nicht allzu langer Zeit noch als gesund galten. Das ist für mich okay und ich genieße mein Leben und auch das Essen und Trinken, solange es nicht ausufert.


    Das mag vielleicht den einen oder anderen schockieren, aber das ist meine Meinung.

  • Schmeckt das oder macht es nur satt?

    Ich mag's.


    Ich halte nichts von Missionierung in Essensfragen.

    Ich auch nicht.


    Aber vielleicht wurde das hier von einigen falsch verstanden: Ich habe die Sachen hier reingestellt, weil ich freundlich darum gebeten wurde. (jedoch nicht, damit daran rumkritisiert wird oder Leute sich einem Missionierungsversuch ausgesetzt fühlen)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Die gesündeste Ernährung bei Typ 1 Diabetes wäre also eine Mischung aus einer Low-Carb und einer Veganen Diät.

    Naja, Eisen, Protein, Omega 3 Fettsäuren, Vitamin A, Vitamin B12, Vitamin K2, Calcium, Selen, Zink, Cholin, Carnosin sind schwer mit einer rein veganen Ernährung zu decken.

    Sind das nicht einander widersprechende Aussagen? :/

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Das beste für die Seele sind gute Laborwerte

    Echt? Also wenn ich ne Pille hätte, die Folgeschäden zu 99,9% verhindert (oder beheben kann), würde ich alle Pens wegwerfen, irgendein ultra-Langzeit-Insulin gegen die Keto spritzen und es wäre mir völlig egal, ob mein BZ bei 80 oder 800 ist. Mein Therapieziel ist es, Folgeschäden zu verhindern und die Labor/CGM-Parameter sind nur ein (leider eher schlechtes) Mittel zum Zweck dafür. Mir gings in dem Jahr vor der Diagnose, wo ich essen konnte was ich wollte und dennoch 20kg abgenommen habe, seelisch ausgezeichnet, auch wenn die Laborwerte sicher katastrophal waren.


    Aber genau diese Einstellung ist der Grund, warum ich diese Diskussionen immer wieder so ermüdend finde. In den meisten Threads zur Einstellung oder Ernährung habe ich irgendwie den Eindruck (und da nehme ich mich selbst gar nicht von aus), es geht nur noch darum irgendwelche Labor- oder CGM-Parameter zu optimieren.

    Wieviel klinischer Nutzen am Ende daran hängt bzw. welche Einschränkungen oder welcher Aufwand dafür nötig ist, wird überhaupt nicht mitberücksichtigt.

    Ist auch keine große Überraschung, denn ein klinischer Benefit (insbesondere in der Gruppe der Diabetiker) lässt sich in diesen Regionen kaum noch signifikant messen.


    Inzwischen ist der Unterschied zwischen strengem low-carb mit genau ausgetesteten Mahlzeiten (Bernstein-Diät) und einem all-you-can-eat Closed-Loop mit nur minimalen Interaktionen durch den Nutzer teils schon im 0,x% Bereich angelangt (gilt ebenso auch für die anderen Parameter wie GVI, TIR oder SD).

    Da fände ich eine verlässliche Antwort auf die Frage, wie groß der Unterschied im Langzeit-Risiko dort überhaupt noch vorhanden ist, durchaus relevant für die Frage, ob sich der Aufwand für die paar Promille überhaupt noch lohnt.

    Schließlich lebe ich ja auch nicht asketisch im Kloster, obwohl das auch klar mit einem verlängertem Überleben assoziiert ist.

  • Oh, dann muss ich mich entschuldigen. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.

  • Ob es bei verbesserten Laborwerten überhaupt noch Nutzen bei der Reduktion von Folgeschäden gibt, läßt sich individuell nicht beantworten. Da hat man nur statistische Auswertungen die einem evtl. den Weg weisen können. Das ganze ist aber wie alles im Leben etwas ungewiß.


    Ich gehe aber mal einfach davon aus, das wenn sich Laborwerte verbessern, sich auch das eigene Wohlbefinden im Alltag bessert. Jedenfalls war das bei mir so.


    Welche Einschränkungen oder welcher Aufwand dafür benötigt werden ist ebenfalle von Person zu Person unterschiedlich.

    Der Eindruck den Du hast, es ginge nur noch darum Laborwerte zu optimieren, was anstrengend ist, ist nicht ganz falsch. Im Endeffekt geht es aber darum das eigene Verhalten zu optimieren bzw. zu ändern im Bezug auf den Diabetes. Laborwerte haben in diesem Zusammenhang auch eine psychologische Komponente, die zur medizinischen hinzukommt.

  • Hype

    Ich find es gut, dass du dir Gedanken darum machst und das wir jetzt in einem extra Thread darüber diskutieren können.


    @all


    Angesichts der Minderkilometer, die ich 2020 gefahren bin - da kann ich mir zig Steaks die Woche mehr leisten und bin bilanziell trotzdem noch besser. Das wir alle in Europa überm Schnitt leben muss ich glaub ich nicht explizit erwähnen?

    Am umweltschädlichen Autofahren sparen und dann die gesparte Energie als Fleisch essen ist ein super Argument!:S


    Veganer*innen sparen acht Flüge ein

    Poore zufolge produziert jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich elf Tonnen Treibhausgase jährlich. Wer vegan lebe, spare jedes Jahr zwei Tonnen ein, darunter 670 Kilogramm CO2. Zwei Tonnen Treibhausgase entsprechen dem Spiegel zufolge etwa acht Economy-Class-Flügen zwischen London und Berlin.


    Bei seiner Berechnung ging Poore unter anderem davon aus, dass die Herstellung von veganen Lebensmitteln deutlich weniger landwirtschaftliche Fläche braucht. Auf der dank Veganer*innen freien Fläche können Pflanzen und Bäume wachsen, die Kohlendioxid binden.

    Noch ein Link:

    Veganes Leben als CO2-Spartipp


    Aber Beratungsresistenz ist einfach nicht zu toppen.:thumbup:

    Ich mach mir keinen Stress damit, irgend jemanden, der einfach von Grund auf nichts ändern will, zu überzeugen.

    Nicht weil ich resigniere, sondern aus einem ganz anderen Grund:


    Die Art wie die Nahrungsmittelproduktion jetzt aktuell läuft, werden wir uns nicht mehr lange leisten können, ökologisch nicht, gesundheitlich nicht und politisch erst recht nicht.

    Tierische Produkte werden in den nächsten Jahren deutlich teurer werden müssen*. Das was die Einsicht also jetzt nicht schafft, schaffen dann halt Sachzwänge.

    Wenn beim Kauf der ökologische Fußabdruck mit bezahlt werden muss, werden vegetarische und vegane Produkte im Verhältnis zu Fleisch deutlich billiger, regionale Produkte werden im Verhältnis zu exotischen Sachen deutlich billiger.

    Dann werden alle Menschen, die keinen Goldesel im Keller haben, nachrechnen müssen. Und die wenigen, die genug Geld haben um weiter übermäßig zu konsumieren, zahlen dann zumindestens einen anständigen Preis dafür.


    LG

    zuckerstück


    *Wird auf Regierungsebene schon diskutiert, das ist also kein Hirngespinst von mir.

    Sogar die CDU will was ändern, also nicht nur die GRÜNEN. Die wollten das nur schon 20 Jahre früher.:)

    Tierwohl und Klimapolitik

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Das schockiert mich nicht, da jeder individuelle Ziele bezüglich seines Diabetesmanagments hat.


  • 1. Nie im Leben erreichst man mit einem Closed Loop system bei absolut freier Ernährung (Pfannkuchen zum Frühstück, Mittags Spaghetti und ein Glas Cola,...) auch nur annähernd so gut werte wie mit der Bernstein-Diät.


    2. Das dauerhafte tragen einer Pumpe und die ständigen probleme und justierungen mit einem selfmade closed loop system wären für mich eine viel größere einschränkung als low carb zu essen.


    Wer glaubt er bräuchte Nudeln (im nicht übertragenen Sinne ;) ) um glücklich zu sein, der hat noch nie ausprobiert mal für längere Zeit (mind. 1 Jahr) darauf zu verzichten.

  • 1. Nie im Leben erreichst man mit einem Closed Loop system bei absolut freier Ernährung (Pfannkuchen zum Frühstück, Mittags Spaghetti und ein Glas Cola,...) auch nur annähernd so gut werte wie mit der Bernstein-Diät.

    Hängt davon ab, wie man "annährend" definiert und sicher auch wie gut der Loop-Algo zum eigenen Körper passt bzw. wie "viel" man ihm noch unter die Arme greift.

    Aber letztendlich war ja genau das die Frage, die mich eben am meisten umtreibt: Wie groß ist der Vorteil durch diesen Unterschied?


    Aktuell komme ich mit ICT inkl. Tagen mit der von dir erwähnten Ernährung (allerdings mit O-Saft statt Cola) auf ne 5,3% mit >90% TIR (70-140).

    Wieviel "bringt" mir nun eine Umstellung auf low-carb, wenn ich damit auf ne 4,8% und 100% TIR kommen würde?

    Wieviel "verliere" ich, wenn ich auf nen full-closed-loop umstelle und damit z.B. auf 6,0% und 80% TIR komme?


    Das wäre die Kennzahl an der ich interessiert wäre, denn dann könnte ich diese auch mit den anderen Lebensrisiken (stressiger Job, Schichtdienst, Innenstadtwohnung mit Feinstaub) vergleich, die ich ebenso wissentlich und willentlich eingehe. Wieviel einen selbst die verschiedenen Methoden die Werte zu erreichen einschränken, dass muss natürlich jeder für sich selbst abwägen.

    2. Das dauerhafte tragen einer Pumpe und die ständigen probleme und justierungen mit einem selfmade closed loop system wären für mich eine viel größere einschränkung als low carb zu essen.

    Vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn sich die erste Pumpenbegeisterung gelegt hat, aber momentan wäre mir (persönlich!) alleine die Tatsache vom Handy aus bolen zu können statt dem ganzen Geraffel mit den Pens (auspacken, nadel drauf, entlüften, piecksen, wegpacken) schon Grund genug für nen Umstieg.

    Wer glaubt er bräuchte Nudeln (im nicht übertragenen Sinne ;) ) um glücklich zu sein, der hat noch nie ausprobiert mal für längere Zeit (mind. 1 Jahr) darauf zu verzichten.

    Brauchen tut der Mensch zum glücklich sein recht wenig, siehe mein Beispiel mit dem asketischen Mönch im Kloster.

    Dennoch machen mir manche Dinge (u.a. auch bestimmte Essen) eben Spaß und wenn ich keinen plausiblen Grund habe, darauf zu verzichten, warum sollte ich das tun?

  • Ein paar Gründe die ich überzeugend finde, liste ich hier mal auf (alles ohne gewähr)


    -Eine Kohlenhydratreduzierte Kost kann das Lipidprofil verbessern. Besonders in Hinsicht in Hinsicht auf 'small dense LDL' Partikel, die atherogener sind als große LDL Partikel.


    -Insulinreduktion durch weniger Kohlenhydratkonsum kann sich ebenfalls langfristig positiv auf die Gefäßgesundheit auswirken, da Insulin die Verdickung der Intima triggert.


    -Durch einen moderaten Ketonspiegel läßt sich evtl. Alzheimer & Demenz vorbeugen.


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  • Aktuell komme ich mit ICT inkl. Tagen mit der von dir erwähnten Ernährung (allerdings mit O-Saft statt Cola) auf ne 5,3% mit >90% TIR (70-140).

    Wieviel "bringt" mir nun eine Umstellung auf low-carb, wenn ich damit auf ne 4,8% und 100% TIR kommen würde?

    Da könnte ich vor Neid erblassen. - Wenn ich auf dein Profil schiele, vermute ich allerdings eine noch andauernde Honeymoon-Phase.


    Ich liege mit meiner (zugegebenermaßen recht restriktiven) LCHF-Ernährung bei ca. 6,0% ohne nenneswerte Hypohäufigkeit.

    Vorher lag ich im Bereich 7,0-7,5% und - viel wichtiger: - Hypos waren mein täglicher Begleiter. Und bei der ständigen Hypo-Gefahr kommt dann auch das Thema "seelisches Wohlbefinden" ins Spiel.

    Dennoch beobachte ich die Loop-Entwicklung natürlich mit großem Interesse. Es wird sicherlich der Tag kommen, an dem ich mir ein Loop anlege und Low-Carb Goodbye sage.


    Mein weitgehender Verzicht auf Fleisch, Käse, Butter, etc. (mit seltenen Ausnahmen) ist aber vor allem durch den Klimawandel motiviert.

    Wenns danach geht schalte deinen PC ab. (...)

    Der Kommentar ging an mich, oder?

    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie Deine Antwort gemeint war.


    Deutung 1:

    Du wolltest nur lustig sein (und nimmst evtl. meine Motive nicht ernst). In diesem Fall: ^^ (...?()


    Deutung 2:

    Das war ernst gemeint. - In diesem Falle: Wenn das für Dich eine wirksame Option mit hinreichendem Aufwand-Nutzen-Verhältnis darstellt, dann kannst Du das gerne so machen.


    In Bezug auf meinen eigenen persönlichen CO2-Footprint nehme ich Mobilität und Ernährung als die wirksamsten und beeinflussbarsten Hebel war.

    Insbesondere die Ernährung hat mich kaum zusätzlichen Aufwand gekostet. (Vom "sich informieren" mal abgesehen.)


    Und damit bekomme ich hoffentlich wieder den Bogen zum ursprünglichen Thread-Thema "Ernährung" (lt. Eröffnungs-Post mutmaßlich "LC vegan").

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Was ich kurzgefasst ausdrücken wollte - auf Krampf als Typ-1 an der eigenen Ernährung zu "drehen" (damit der CO2 Footprint passt) ist rational nicht mal ansatzweise sinnvoll, so lange eine RWE ungestraft und mit voller politischer Rückendeckung Braunkohlekraftwerke laufen lässt. Wir können als Gesellschaft nicht mal ansatzweise das durch Umstellung & Verzicht sparen, was die Betreiber der (abgeschriebenen) Braunkohlekraftwerke vermeidbar aus dem Schornstein hauen.


    Irgendwie will ich als Naturwissenschaftler daran glauben, dass die Potenziale mit dem besten Kosten-Nutzenverhältnis als erstes gezogen werden. Was es in der Politik regelmässig nicht wird. Was zwei Fragen aufwirft - sind die bestochen oder haben die nur zufällig extrem viel Pech bei allem, was mit "Nachdenken" zu tun hat?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Bei der Klimaproblematik bezüglich unseres Fleischkonsums kommen 2 Dinge zusammen:


    -Die Lebensmittelindustrie die durch billige pflanzliche Lebensmittel größere Profite erwirtschaften möchte, als das zur Zeit mit tierischen Lebensmittel möglich ist. Die Verarbeitung von Lebensmitteln ist nun mal das Spezialgebiet der Lebensmittelindustrie, darum ist man natürlich daran Interessiert 'Veggie Burger' oder andere stark verarbeitete Lebensmittel in den Handel zu bringen.


    -Die Umweltproblematik die sich durchaus durch Tierhaltung ergibt, sowie ethische Probleme der Tierhaltung.


    Beides wird ideologisch vermengt und ein narrativ geschaffen das Fleisch schlecht ist, und Pflanzen gut sind. Für die Umwelt, für die Gesundheit und für Tiere ist es dann besser auf Fleisch zu verzichten.

    Das ist natürlich in dieser Binärität humbug. Wer sich genauer mit Tierethik, der Umweltproblematik oder gesundheitlichen Fragen beschäftigt wird sehen das im jetzigen Diskurs viele thematische Nuancen einfach ignoriert werden.

    Dazu gab es letztes Jahr einen interessanten Artikel im Ärzteblatt:


    https://www.aerzteblatt.de/arc…h-essen-die-Evidenz-fehlt

    4 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Irgendwie will ich als Naturwissenschaftler daran glauben, dass die Potenziale mit dem besten Kosten-Nutzenverhältnis als erstes gezogen werden.

    OK, da sind wir uns prizipiell einig.

    Aber ich kann ja primär mein eigenes Handeln beeinflussen und kaum das "der Politik".

    Natürlich ist es etwas demotivierend, mit anzusehen, dass woanders größere Hebel nicht gezogen werden und die ganze Verantwortung dem Konsumenten aufgebürdet wird.


    Ist das gleiche wie Leute, die drei mal im Jahr in Urlaub und nach Übersee fliegen, aber sich beim Glas Bio-Rotwein was auf nen sparsamen Prius einbilden und wie dreckig der Rest doch lebt.

    Auch hier sind wir uns einig.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Schade das ich die links zu 2 Studien nicht mehr habe, denn dort wurde bei HBA1 Werten unter 6.5 nur eine 0.x % Verbesserung was Folgeschäden betrifft erzielt und im Fazit stand solange man bei max. 6.5% ist hat man auch nichts zu befürchten.

  • Was ich an den HbA1c Werten alleine nicht gut finde - es sagt nicht so viel über die Spitzen aus.


    Nur als Annekdote zum drüber Nachdenken - in den 6-7 Jahren vor meiner LADA war ich gefühlt zwei mal im Jahr beim Zahnarzt. Meist "die Füllung/das bischen..." gefolgt von "oh, das geht ja tiefer" bis zu "Wurzelbehandlung". Kaum kam die Diagnose, Insulin rein -> nix mehr. Früher einmal beim Rasieren leicht geschnitten - es folgte mit 30-50% eine Haarfollikelentzündung, ein bis zwei mal im Jahr bis hin zu "Antibiotikasalbe nötig". Auch das ist komplett weg und es liegt ganz sicher nicht daran, dass ich mich nun gründlicher wasche.


    Meine Erklärung - ich hab die Untermieter übers Blut bzw. den korrelierenden Gewebezucker gut gefüttert. Wusste halt nichts davon und so "tierlieb" bin ich eigentlich nicht. Der HbA1c war wohl erhöht (weil mich einige Ärzte nach Diabetes in der Familie rückwirkend betrachtet etwas zu intensiv befragt haben), aber eben nicht so hoch um "du hast Diabetes" nebst OGTT auszulösen. Ich vermute knapp unter 6 oder so, halt null bis negatives Übergewicht.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Was ich an den HbA1c Werten alleine nicht gut finde - es sagt nicht so viel über die Spitzen aus. ...


    Meine Erklärung - ich hab die Untermieter übers Blut bzw. den korrelierenden Gewebezucker gut gefüttert.

    Meine Vergangenheit verlief identisch zu deiner Anekdote, ergänzt um regelmäßige Pilzinfektionen, für die kein Hautarzt eine Erklärung fand. Allerdings hatte ich damals noch einen HbA1c von 8-9 % (wonach kein Hautarzt mal gefragt hat und ich den Zusammenhang noch nicht kannte). Das alles hat sich gelegt, nachdem der HbA1c unter 7 % fiel – verbunden mit einem Wechsel zu FIASP, das die Spitzen kappte.


    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass alles unter 160 mg/dl harmlos ist, auch wenn der HbA1c nicht exakt der Norm eines Gesunden entspricht.