Ab wann ist eine Hypo eine Hypo?

  • Moin,

    ab wann bezeichnet ihr eine Hypo auch als solche? Schon bei 68/69?

    Wenn ihr die allerersten Anzeichen merkt?

    Oder erst beim vollen Programm mit Schweißausbrüchen und zittern? (Unabhängig vom gemessenen Wert)

    😁

    Ich frage mich dass, weil ich öfter mal an den 68/69 rumkratze aber das Thema meist schon mit Kurz hinsetzen und/oder Milchkaffee erledigt ist…

    Bei Schweißausbruch etc brauch ich hingehen echt lange, um mich wieder zu berappeln, dass kommt auch echt selten vor🤔

  • Danke für deine Frage.


    Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Insbesondere auch, ab welchem Wert oder - vielleicht besser (weil der Wert bei jedem anders sein wird) - mit welchen Symptomen man von einer schädlichen Unterzuckerung ausgeht.

  • Ich habe keine definitive Antwort, aber ein sicheres Bauchgefühl, dass die Übergänge hier fließend sind - wie bei fast allen Körperfunktionen.


    Für uns als "Insulinabhängige" gilt es, einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren, damit die Hypo-Wahrnehmung nicht verloren geht. Ich versuche immer über 70 zu bleiben, möglichst über 80, Zielwert 100.


    Die Frage nach den Folgeschäden kann man sowieso nie pauschal beantworten, weil die Umwelteinflüsse unterschiedlich sind und nichts im Leben verhindern kann, dass wir irgendwann abbauen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Konstanze , eine gute Frage !

    Also ich kann dazu nur sagen, wir haben doch wunderbare Messgeräte, womit wir ablesen können, w a n n es uns mit einem tiefgehenden BZ-Wert erwischt.(Kurvenverlauf nach unten)

    Also, wenn das BZ-Gerät trotz Wohlbefinden Scheiße oder Mist anzeigt ( z. B.durch Sensorabfall oder verschmutze Fingerkuppen) dann lieber noch mal blutig nachmessen.

    Da ich nach 40 Jahren Typ 1 jegliche Hypo-Wahrnehmung fast verloren habe, bei mir fangen diese Unruhezustände, Schweißausbrüche erst bei unter 35 mg/dl an, sollte man z.B. nach

    Gartenarbeit, Joggen, usw. immer mal nachkontrollieren, sicher ist sicher !

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Finde ich auch extrem schwierig. Ich hatte letzte Woche tatsächlich nach Gartenarbeit ein Schlappheitsgefühl und Zitteranfälle. Da war mein Wert bei etwas unter 60. Ich habe das für mich als Zeichen gewertet, dass ich auf solche Unterzuckerungen reagiere. Zum Glück lässt such das schnell mit etwas Gegenessen korrigieren. Die Gefahr bei mir ist aber, dass mit zu viel Gegenessen ein Rebound Effekt eintritt und der Wert dann in die Höhe schiesst… 😫 Als Typ2er nur mit Basal ist das auch schwer zu justieren.

  • Die Gefahr bei mir ist aber, dass mit zu viel Gegenessen ein Rebound Effekt eintritt und der Wert dann in die Höhe schiesst

    Man muß ja nicht unbedingt immer 1 oder mehrere BE auf einmal gegenessen oder trinken.

    Ich habe für mich festgestellt, daß genau 3 Schlucke Orangensaft innerhalb kürzester Zeit wieder in normale BZ- Werte bringen. Gilt aber nur für mich.

    Anfangs dachte ich auch, schneller und viel essen zu müssen, funktioniert so aber nicht,

    sogenannte Achterbahnfahrt des BZ´s, die Verdauung geht ja nicht schneller durch schnelleres Essen oder trinken....

    Auch Schneeschippen ist wie heute morgen bei mir äußerst gefährlich,

    O-Saft vorm Schippen getrunken und gut ist......:ball

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Die UZ-Anzeichen werden unterschiedlich wahrgenommen.


    Früher hatte ich auch schon bei 100 mg/dl Anzeichen einer Unterzuckerung - aber da war auch mein HbA1c Wert total daneben. :arghs:


    Jetzt spüre ich es so bei unter 75 mg/dl und reagiere dann auch sofort wenn der Trend-Pfeil der Pumpe abfällt.


    Bei 60 mg/dl hänge ich jedenfalls total daneben. Dann lieber etwas höher und ich habe noch genug "Reserve" um zu reagieren.


    Starke Unterzuckerungen sind übrigens wesentlich schädlicher als ein etwas erhöhter Zuckerspiegel.


    Ich spreche da aus Erfahrung denn ich bin fast an einer starken Unterzuckerung gestorben!


    Die Folgen danach: Ich war lange Zeit gelähmt und habe mehrere Jahre gebraucht bis ich wieder der "Alte" war...

    Aber "Unkraut" vergeht ja bekanntlich nicht. ;)


    Deswegen liegen bei mir die Werte immer so zwischen 80 und 180 mg/dl. Mein Ziel sind Werte so zwischen 75 und 160 mg/dl.


    Ich halte auch persönlich NICHTS von HbA1c Werten von unter 6, die nur durch zahlreiche Unterzuckerungen erreicht werden.

  • Die Frage nach den Hypos ist auch eine meiner brennendsten Fragen im Moment.
    Ist niedriger Zucker überhaupt gefährlich bei ketogener Ernährung?

    Sind Werte unter 80? generell schädlicher je niedriger sie sind? Oder ist die Schädlichkeit nur darin begründet, dass die Messungenauigkeiten der Glukosemessung so groß sind und man dann halt leicht immer wieder mal unterhalb eines schädlichen Grenzwertes liegt und dann (Hirn)Zellen sterben?


    Ich lese z.Z Howorka's "Funktionelle Insulintherapie" quer und erhoffe mir Aufschlüsse

    Flatten the curve!

  • Die UZ-Anzeichen werden unterschiedlich wahrgenommen.

    Und es kommt auch darauf an, von welchem Wert man kommt, wie schnell der BZ sinkt und ob man vorher bereits eine oder mehrere Hypos hatte.


    Wenn man bspw. von einem Wert von 130 mg/dl auf 70 mg/dl in 3 oder 4 Stunden sinkt, ist die Wahrnehmung anders, als bei einem Absinken innerhalb von 15 Minuten. Bei mir zumindest.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Was meinst du mit Hypo?
    Wert bei dem man reagieren sollte = 80-90 wenn Pfeil nach unten
    Wert lt. DDG-Zielbereich = 70
    Wert bei dem ich es merke = 55-70 je nach Stärke des Abfalls
    Wert bei dem es mir schlecht geht = vielleicht bei 40

    Jetzt such dir was aus was eine Hypo ist...

  • Für mich ist es eine Hypo bei Werten unter 60mg/dl oder ich Hyposymptome habe. Eine schwere Hypo ist für mich, wenn ich Fremdhilfe benötige. Das ist aber in über 40 Jahren noch nie vorgekommen.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef