Tipps und Tricks um Blutzucker im Bereich zu halten

  • Brander-Diab

    Es ist schön, wenn du nach 47 Jahren Diabetes das alles so locker flockig hinbekommst. Aber stiniboer versucht gerade ihre Einstellung in Ordnung zu bringen und fängt bei den Basics an. Dazu gehört ordentlich seine KH zu berechnen, dass man das als Fehlerquelle ausschließen kann.

    Wenn sie das alles wieder in Griff hat, kann sie auch wieder mit Sensor und Pi Mal Daumen anfangen.


    Chatti

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Ich hätte noch eine blöde Frage, und zwar habe ich nun diese Diabetes:M-App und kann sehen, wie viel Insulin noch aktiv ist, aber ich weiß noch nicht so recht wie ich damit dann umgehen soll.

    Wenn zb noch 0,4IE Insulin aktiv ist und ich was essen und dementsprechend spritzen möchte, wie berechne ich das aktive Insulin dann mit rein?


    Und vielen Dank chatti für dein Verständnis und deine lieben Worte.

  • Du berücksichtigst die 0,4 bei einer eventuellen Korrektur. Dein Essen braucht ja trotzdem sie gleiche Menge an Insulin.


    Wenn du in der App deine Faktoren hinterlegt hast, sollte sie anhängig von deinem aktuellen Wert und der Menge der KH einen Bolus vorschlagen.


    Chatti

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Und noch eine Frage hinterher: Hast du dir die MySugar App angeschaut? Ich denke, die wird sehr oft verwendet und scheint gut zu sein.....

    Deine App kenn ich leider nicht...

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Es kommt auch auf die Wirkdauer Deines Insulins an. Wichtig wäre auch noch zu wissen, wann das Wirkmaximum eintritt.

    Weiß aber nicht, ob man das bei dieser App angeben kann.

  • GMI ist dann im Prinzip der vom Sensor errechnete HbA1c?


    Ich finde die T.i.R. da etwas besser, da ich hier die Range selber bestimmen kann. Zb. 80 - 160. oder 70 - 140.


    Also für den Hausgebrauch : Der GMI ist so was wie der HBA1C nur aus den (wackeligen?) Sensordaten.

    Genaueres z.B hier : https://www.diabetes-symposium.org/download.php?id=8515 speziell Seiten 19ff
    Es gibt da aber noch eine alte geläufige (schlechtere?) Formel, darum der neue Name

    Juggluco zeigt z.B beide an


    Beides sind Kenngrößen für den Erfolg einer Behandlung wie PS, Anzahl Sitze, Gewicht, Kofferraum in Liter usw für ein Auto. Man kann nicht sagen "PS" ist besser als "Anzahl der Sitze", wenn man etwa 6 Kinder hat ^^

  • Ich hätte noch eine blöde Frage, und zwar habe ich nun diese Diabetes:M-App und kann sehen, wie viel Insulin noch aktiv ist, aber ich weiß noch nicht so recht wie ich damit umgehen soll.

    Zunächst ist wichtig, dass du den Bolusrechner richtig eingerichtet hast (Einstellungen), also KH-Faktoren, Korrekturfaktor und Wirkdauer passen. Setz die Wirkdauer erst mal auf 4,5 oder 5 Stunden. Zielwert 100-120, ist Geschmackssache. Je niedriger, umso mehr Hyporisiko, aber besserer HbA1c.


    Wenn ich den Rechner in Diabetes:M Android öffne und erst nur den Blutzucker eingebe, zeigt er oben ggf das IOB an und darunter Korrekturvorschläge. Da steht zB Du brauchst x g Kohlenhydrate oder x IE, um den Zielwert zu erreichen. Steht da keine Korrektur, ist noch alles im Lot. Wenn du eine neue Mahlzeit, also zusätzliche KH eingibst, wird das IOB und eventuell noch nicht verdaute KH, also der Korrekturvorschlag, automatisch vom Rechner berücksichtigt.


    Du kannst das auch im Kopf machen. Wenn ich zB 4 Stunden nach dem Essen, wenn die KH größtenteils durch sind, ein IOB von 1,5 IE angezeigt bekomme, aber leicht fallend bereits beim Zielwert oder kurz davor bin und zu der Zeit einen KH-Faktor von 3IE pro BE habe, weiß ich, dass ich noch 0,5 BE nachfuttern/trinken muss.


    Man kann auch den Korrekturfaktor verwenden und sich am Blutzucker orientieren. Wenn 1 IE den Blutzucker zB um 30 senkt, dann wird mich ein IOB von 1,5 wahrscheinlich noch um 45 runter holen (sofern KH nicht mehr wesentlich wirksam). Bin ich noch bei 150 mit 1,5 IE IOB, werde ich ungefähr im Ziel landen.


    Die Berechnungen sind natürlich nur überschlägig und können von lang wirksamem Fett oder Bewegung zunichte gemacht werden. Bei Sport mit IOB immer Reserven einplanen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Kappa ahhhhhh danke danke danke !!!

    Habe das Gefühl das alles gerade richtig durchschaut zu haben. Vielen Dank für deine Erklärung! War eben viel entspannter als mein Zucker nach dem Essen bis 180 (steiler Pfeil) gestiegen ist, ansonsten hätte ich direkt korrigiert, aber so habe ich erstmal abgewartet. Bin jetzt bei 145 und habe immer noch 2IE aktives Insulin, habe ungefähr vor 2h gegessen also werde ich gleich noch ein Äpfelchen essen, bevor ich spazieren gehe.

    Hat also gut geklappt, obwohl ich vor dem Frühstück einen Zucker von 68 hatte und es dementsprechend eine kleine Challenge für mich war das mit einzuberechnen. Mein Faktor liegt mittlerweile bei 0,8IE/10gKH und Korrektur 1IE pro 100mg/dl.

    Ab nächster Woche habe ich endlich Zeit meine Balsalratentestungen zu machen, gerade bin ich nämlich mitten in der Klausurenphase (mal sehen ob die was werden bei dem emotionalen Auf und Ab der letzten Tage) und habe nicht wirklich die Zeit dafür. :)

  • Und nun stell Dir vor, das ganze macht dein Loop für Dich :) Langfristig denke ich, solltest Du diese Lösung ins Auge fassen.

  • Wir haben grad einen etwas längeren Spaziergang gemacht, ging auch ne Weile bergauf und ab. Danach sind wir zur Pommesbude. Zucker fiel TZ rein. Dann zuhause noch 71. Tim kann in aller Ruhe seine Pizza essen und danach spritzen. Sonst rauscht er voll ab. Vor allem nach Bewegung. Nach 2 Stunden misst er blutig, dann sieht man wo die Reise hin geht.

  • @Kiki03 Spaziergänge sind "schlimmer" als meine schnelle Cardioeinheit am frühen Morgen. Spaziere hier auch immer überall hin, weil mein Fahrrad seit einem halben Jahr kaputt ist und das ist auf jeden Fall der beste Weg den Zucker runterzubekommen, muss danach auch nach dem Essen spritzen, um nicht jedes Mal in einer absoluten Hypo zu landen.

  • TIR = Time In Range also wie viele % der Zeit ist man zwischen 70 und 180 (oder wie auch immer man die Range sonst festgelegt hat)


    GMI = Glucose Management Indicator ist ne Art rechnerischer HBA1C, wird aus dem Durchschnitt der Glucosewerte der letzten Zeit berechnet. Da ist dann z.B ein eventueller Fehler des Sensors drinne, aber nicht die Fehler des HBA1C durch Vitamin C z.B.

    Und die "Ermittlungszeit" spielt noch eine Rolle. HBA1c sind etwa 90 Tage-Zeitraum.

    Der GMI kann beliebig berechnet werden (schaut mal in die xDrip-Statistik, da steht A1c ist aber eigentlich der GMI). GMI bezieht sich, was ich gelesen habe, auf 2 Wochen.


    Ich hänge mal PDF-Dateien an mit einigen Abkürzungen und Definitionen.
    Irgendwer? müsste da mal eine Datei draus machen.

  • Ich hätte mal nochmal eine Frage: Das hier ist mein nerviger BZ Verlauf der letzten 24h, leider war ich unverhältnismässig häufig im Unterzucker, das hat schon nach dem Frühstück gestarte. Wie man sehen kann habe ich so gegen 12 gefrühstückt und auch alles abgewogen und genau berechnet, habe Sojayoghurt mit bisschen Apfel und Beeren, Dinkelflakes und Nüssen, Nussmus und Hanfsamen gegessen, also sehr ausbalanciert. Habe einen SEA von 20 Minuten eingehalten. 6IE habe ich 20 Minuten vorher gespritzt und dann nochmal direkt vor dem Essen 1IE, weil ich das Gefühl hatte das sei doch zu wenig gewesen. Trotz des ausgeprägten SEA bin ich erstmal bis auf 180 hochgefetzt, um direkt danach im Unterzucker zu landen, aus dem ich nur mit Mühe und Not wieder rausgekommen bin.

    Sollte ich meinen SEA nochmal verlängern? oder so wie Kappa es empfohlen hat schon eine Stunde vorher ne winzige Menge Insulin für die Sensibilisierung spritzen?

    Bin irgendwie ratlos, weil ich diese Spitzen und danach den ekeligen Unterzucker gerne ausbügeln würde, aber nicht so ganz weiß wie. Meine Idee wäre den SEA auf 25 Minuten zu verlängern und dass die 7IE dann im Endeffekt doch zu viel waren. Was denkt ihr?

  • Mein erster Gedanke, reduziere die Zeit zwischen SEA und Mahlzeit. Vielleicht erst mal auf 15 Minuten.

    Wenn der Magen nicht so funktioniert wie es soll, kann die Verarbeitung der KH länger dauern.

    Durch die Wärme kann das gut sein.


    Und bist du sicher, das du tatsächlich 6+1 IE brauchst für das Essen?


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • Da gibt es einige Möglichkeiten, was es gewesen sein kann. Am besten versuchst du genau das gleiche Frühstück nochmal. Dieses Mal mit 6 IE und wieder den 20min SEA und beobachtest dann den Verlauf wieder. Je nach Verlauf beim zweiten Versuche kannst du ggf. dann einen weiteren Versuch machen wo du entweder den SEA verändern oder den Faktor verändern solltest. Aber das kommt auf den Verlauf an.

  • Mein erster Gedanke, reduziere die Zeit zwischen SEA und Mahlzeit. Vielleicht erst mal auf 15 Minuten.

    Wenn der Magen nicht so funktioniert wie es soll, kann die Verarbeitung der KH länger dauern.

    Durch die Wärme kann das gut sein.


    Und bist du sicher, das du tatsächlich 6+1 IE brauchst für das Essen?

    Aber direkt nach dem Essen gab es ja dann erstmal einen Peak, also ich hatte vor dem Essen irgendwie einen Bz von 130, dann habe ich gespritzt, gewartet und dann gegessen und war dann nach 45 Minuten bei 180 und dann bin ich in den Unterzucker gefetzt, da musste ich dann insgesamt 2 BE essen, um rauszukommen. Wenn ich den SEA verringere, gehe ich dann nicht noch höher und im Endeffekt trotzdem runter?

  • Da gibt es einige Möglichkeiten, was es gewesen sein kann. Am besten versuchst du genau das gleiche Frühstück nochmal. Dieses Mal mit 6 IE und wieder den 20min SEA und beobachtest dann den Verlauf wieder. Je nach Verlauf beim zweiten Versuche kannst du ggf. dann einen weiteren Versuch machen wo du entweder den SEA verändern oder den Faktor verändern solltest. Aber das kommt auf den Verlauf an.

    Danke ! Also ist so eine schnelle Spitze nach dem Essen ok?

  • Danke ! Also ist so eine schnelle Spitze nach dem Essen ok?

    Erst gilt es die richtige Menge an Insulin herauszufinden und dann als zweiten Schritt geht es um den SEA. Wenn du an beiden Stellschrauben gleichzeitig drehst, wird es nur komplizierter. Eine kurze Spitze ist weniger gefährlich als Unterzucker. Deshalb erst Unterzucker bekämpfen, dann den Anstieg.


    Übrigens ist es auch vom Ausgangswert abhängig, wie hoch der BZ trotz richtigem SEA steigt. Bist du vor dem Essen bei 130 ist es bis 180 weniger weit, als wärst du bei 100. Bist du natürlich schon vor dem Essen bei 160 oder so, ist es sehr wahrscheinlich, dass man ü180 oder gar ü200 kommt. Deshalb korrigiere ich hohe Werte schon min. 30 min vor dem Essen zubereiten.