Stress mit der Basalrate?

So, meine ersten 24h mit Pumpe sind um. Fazit:

• Bedienung der Pumpe ist easy. Nach einem Tag schon das Gefühl völliger Vertrautheit

• Ermittelte Basalrate nach Renner ist nicht 100%ig, aber auch nicht komplett verkehrt. Muss noch ein paar Tage anpassen. Musste mal ein wenig(!) Insulin nachschütten, dann mal ein wenig KH nachfüllen.
• TIR so gut wie selten. Basal von der Pumpe ist deutlich besser als abends mit der Kelle alles rein. Schwankungen ebenfalls deutlich moderater als beim Pen.
• Bin schon Profi im Ampullenaufziehen und Alte-Pens-Verwursten. Solange Fiasp in PumpCarts nicht lieferbar ist, muss man das halt so machen. Unglaublich, welche Müllmengen man damit produziert.
• Zweifle schon, ob der Katheter noch 2 Tage hält. Pflaster hängt schon auf halb 8.

Bin bisher super zufrieden. Mal schauen, wie lange ich für eine halbwegs passende Basalrate brauche.

Lange und wenn die dann richtig gut läuft, kommt ein anderer Tag und es paßt überhaupt nicht mehr. Immer locker bleiben.

Zitat von Hobbybauer

... kommt ein anderer Tag und es paßt überhaupt nicht mehr. Immer locker bleiben.

...is das bei uns nicht immer so?

Gestern war bei mir auch so ein Tag. Letzte Woche war schon fast erschreckend gut -TIR von lockeren 100%, alles völlig easy.

Und gestern dann lief die Sache ab Mittag völlig aus dem Ruder.

Ohne erkennbaren Grund (und ohne Essen) auf einmal rauf bis auf 220 - dann gegenkorrigiert, dann runter auf unter 50, Traubenzucker eingeworfen, kurz rauf auf 140, dann wieder langsam bis zum Abendessen hin auf 80 runter nur um nach einer Scheibe Roggenbrot und etwas Hähnchenbrust (natur) wieder bei 240 rauszukommen.

Heut Nacht war dann zwischen 60 und 200 so ziemlich alles drin.

Und heute Morgen dann nüchterne 120 - ohne Morgengupf, ohne Korrektur, einfach so.

...dachte ja schon der Libre läuft Amok, aber blutig nachgemessen lagen immer nur so +- 5-10 Punkte dazwischen.

...mein Körper, das unbekannte Wesen...

kann ich bestätigen ... einige Wochen lang völlig moderate kleine BZ Wellen TIR über 80% und letzte Woche insbesondere die letzten Tage leichtes Chaos wobei ich Frühstück und Abendessen immer standardmäßig fahre abgewogen und ausgerechnet ...

DerAndi

Glückwunsch dazu das es offensichtlich ein guter Start war.

Am Anfang ist es ja klar, daß man an den Feinheiten justieren muss.

Kleiner Tipp von ner Alt-Pumpi

Setzstelle großzügig mit Desinfektionsspray einsprühen und gut abwischen.

Kauf dir eine Rolle Fixomull, pack sie zur Lagerung in eine verschließbare zb Tupper Dose oä. Dann hält der Kleber länger. 😉

Das Fixomull ist perfekt um Katheter oder Sensoren zu fixieren und ihnen nochmal Halt zu geben.

Spiel nicht zu oft an den Faktoren, warte 3 Tage bevor du wieder etwas änderst. Schreib dir auf, was du wann um wieviel geändert hast.

Das merkt man sich irgend wann nicht mehr. 😉

Und freu dich über die neue Lebensqualität zb nachts oder unterwegs, beim Essen gehen etc. 😉

Alles Gute für dich und dein neues Team.

👍☀️🌈

Zitat von bierernst

Kauf dir eine Rolle Fixomull, pack sie zur Lagerung in eine verschließbare zb Tupper Dose oä. Dann hält der Kleber länger. 😉

Das ist eine Superidee. Danke!

Kann ich auch bestätigen. Bei mir waren die Werte letzte Woche eine Katastrophe (vorher lief es gut) und viel zu hoch und blieben lange hoch. Zum Verzweifeln! Vielleicht lag es am Wetter. Wenn etwas nicht gut läuft und ich nicht weiß weshalb, ist bei mir immer das Wetter Schuld.

Nun war ja auch Ostern. Da läuft das Leben bei den meisten anders als im normalen Alltag. 😉

Das lag nicht an Ostern, es war danach.

Zitat von C.M.Burns

...mein Körper, das unbekannte Wesen...

Mein Diabetologe sagt dazumal, dass wir den Blutzucker messen können (damals hatte ich noch keinen Sensor), das Essen abwiegen können, auf die Spritzstellen achten können, genau wissen, was wir tun – und doch ist in unserem Körper irgendwo eine Blackbox, in die wir nicht hinein schauen können und wo wir nicht wissen, was passiert. Deswegen dürfte man nicht frustriert sein, wenn die Dinge nicht glatt laufen, auch wenn man sich noch so viel Mühe gibt. Die Blackbox bleibt. Das fand ich damals sehr ermutigend, als ich wirklich verzweifelt war, weil es einfach nicht so lief, wie ich es mir vorstellte.

Zitat von Frogchen

und doch ist in unserem Körper irgendwo eine Blackbox, in die wir nicht hinein schauen können und wo wir nicht wissen, was passiert. Deswegen dürfte man nicht frustriert sein, wenn die Dinge nicht glatt laufen, auch wenn man sich noch so viel Mühe gibt. Die Blackbox bleibt.

Ja, das ist wohl die einzig vernünftige Erklärung - heute z.B. bin ich wieder im Büro, hab teilweise Stress ohne Ende und ansich wirklich keine guten Randbedingungen - und hab seit heut Morgen eine quasi gerade Linie bei 110-120...

Die ersten Wochen meiner Diagnose hat mich sowas auch wahnsinnig gemacht - aber da ich ja im wöchentlichen, dann im 14 tägigen Rhythmus bei meinem Doc war und immer wieder genau das gleiche was Du geschrieben hast gehört habe, fange ich langsam an mich damit abzufinden.

Gut finde ich es zwar immer noch nicht und werde das wohl auch nie, aber irgendwann fängt man halt an es zu akzeptieren

Endgültig akzeptiert hast du das Diabetiker-Werte-Lotto, wenn du auf dem CGM eine gerade Linie siehst, und dich fragst, ob das Teil kaputt ist.

Zu gleichmäßige Werte sind mir immer suspekt.

LG

zuckerstück

Zitat von Zuckerstück

Zu gleichmäßige Werte sind mir immer suspekt.

...was meinst Du, wieso ich heute schon 4 oder 5 mal blutig gemessen habe??

Ein Arzt sagte mal zu mir, dass wir den Diabetes zwar inzwischen gut behandeln können und vieles wissen und beeinflußen können, aber am Ende bleibt es dennoch : immer eine grobe Prothetik!!! Wie wahr.

Es spielen so viele Faktoren eine Rolle. Wenn es mal nicht so läuft und man nicht weiß warum, ist es das Beste es einfach so zu akzeptieren. Sonst regt man sich auf und der Zucker steigt noch mehr an.

Ich hätte eine Erkältung zu verschenken, mag jemand?

Ich mag nämlich nicht mehr

Oje, gute Besserung!!!

Ich verstehe sowieso nicht warum manche so scharf auf eine Flatline sind? Bei Nichtdiabetikern ist das doch auch nicht so.

Bei mir lässt sich das Essen generell gut berechnen und spritzen. Unberechenbar ist bei mir das Adrenalin bzw der Stress im Job. Am Wochenende mit Couching selbst mit "ungesunden" Sachen (Pizza, Nachtisch, Torte...) - korrekt berechnet mit SEA, Insulin wirkt top.
Unter der Woche, nur einmal meinen "Lieblingsmitarbeiter" angeschaut und der Zucker steigt von ganz alleine auf 250 ... da kann man auch schlecht einen SEA einhalten um so eine Spitze zu vermeiden.

Von Flatlines hab ich mich schon lange verabschiedet, das ist Utopie.

Es gibt die Empfehlung TIR über 70 %; gibt es auch eine Empfehlung bzgl. Standardabweichung?