Wechsel Diabetespraxis: Wie läuft es mit DMP, Dauerverordnungen und co.

  • Ich werde meine Diabetespraxis wechseln und habe jede Menge Fragen. Mit DMP und Dauerverordnungen ist das ganze ja vermutlich nicht so einfach, wie bei einem "normalen" Arztwechsel.


    Bis jetzt habe ich drei mögliche Praxen gefunden. Bei einer habe ich einen Termin im Oktober, bei den anderen zwei muss ich noch anrufen und hoffe sehr, auf einen zeitnahen Termin.


    Ich hoffe sehr, dass ich eine gute Praxis finde. Normalerweise ist es bei anderen Fachärzten kein Problem bei zwei drei Praxen Kennenlerntermine zu machen, bis man die für sich passende Praxis findet. Mit dem DMP weiß ich jetzt nicht, ob es auch möglich ist. Vllt hat da jemand Erfahrungen?


    Generell stellt sich mir die Frage, wie läuft es mit dem DMP weiter? Ich bin noch in meiner alten Praxis eingeschrieben, werde aber nicht mehr dorthin gehen. Erstmal ausschreiben lassen und wenn man entgültig eine neue Praxis gefunden hat, wieder einschreiben lassen? Oder erstmal auf Hausarzt übertragen und dann wieder auf die neue Diabetespraxis übertragen lassen? Oder sofort bei der Diabetespraxis, wo ich den ersten Termin habe, erstmal eintragen lassen und alle Rezepte ausstellen lassen? Hat da jemand Erfahrungen?


    Und wie sieht es mit der Dauerverordnung fürs Pumpenzubehör aus? Genehmigt über 2 Jahre. Läuft die einfach weiter, auch wenn ich in der Praxis, die das Rezept ausgestellt hat, keine Patientin mehr bin. Oder brauche ich auch dort ein neues Rezept?


    Das gleiche beim Dexcom, da ist jetzt auch ein neues Rezept fällig. Muss das bei Praxiswechsel auch neu ausgestellt werden? Könnte es Probleme geben, wenn ich gerade nicht im DMP sein sollte?


    Mein Hausarzt kann mir meine Fragen leider nicht beantworten.

  • Ich würde mal die Krankenkasse anrufen.


    Bei den Rezepten gehe ich davon aus, dass die weiter gültig bleiben.


    Im DMP musst du grundsätzlich nicht sein, aber viele Praxen bestehen drauf und nehmen dich sonst nicht. Also schwierig...

  • Es kam ein Brief von der AOK wegen dem DMP, wo ich ankreuzen musste wo ich jetzt in Behandlung bin.

    Man kann also nicht "zweigleisig" fahren.

    Verordnungen sollten weiter laufen, wie bei mir die Fußpflege.

    Ich habe der alten Diabetologin per Email kurz mitgeteilt, dass ich gewechselt habe.

    In der neuen Praxis bekomme ich scheinbar alles so, dass es mindestens für ein Quartal reicht

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Ich bin zu einem neuen Arzt gegangen und habe mich da ins dmp eingetragen. Gab keine Rückfragen oder sonstiges wegen des alten.


    Dauerverordnung läuft einfach weiter.


    Mach dir nicht im Vorfeld immer so ein Riesen Kopp …

  • Dauerverordnung fürs Pumpenzubehör

    Die Dauerverordnung ist ein Vertrag zwischen der Krankenkasse und dem Händler, da hat die Praxis nichts mit zu tun.

    DMP wiederum ist an den Arzt gebunden, der führt ja die Dokumentation und macht die Untersuchungen, da musst du dich in der neuen, endgültigen Praxis wieder einschreiben lassen.

    Normale Hausärzte machen kein Typ1 DMP. Selbst mein Internist bietet das DMP nur für Typ2 an.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Die KK anrufen und sagen das du das DMP stoppen willst wegen Paxis Wechsel. Alles andere läuft normal weiter.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Danke euch. Dass zumindest die Dauerverordnungen weiterlaufen, ist schonmal super gut und erspart mir viel Stress.


    Mein Plan war ja eigentlich ich bleibe bei meiner Diabetespraxis, bis ich eine neue Praxis gefunden habe und wechsele dann nahtlos in die neue Praxis inkl. DMP. Das ist ja auch der Standardweg.


    Jetzt ist die Situation halt eine andere. Ich bin jetzt erstmal ohne Diabetespraxis, ggf. auch das komplette nächste Quartal, wenn keine andere Praxis mich vorzeitig aufnimmt. Wird auch irgendwie erstmal ohne Diabetespraxis gehen. Würde mich sehr interessieren, ob jemand schonmal in einer ähnlichen Situation war und wie es dann konkret mit DMP lief.


    Normale Hausärzte machen kein Typ1 DMP. Selbst mein Internist bietet das DMP nur für Typ2 an.

    Angeblich macht es meine Hausarztpraxis. Es ist allerdings auch ein MVZ (hausärztlich-internistisch ausgerichtet, jedoch keine fachärztliche Betreuung). Ich würde von dort notfalls hoffentlich auch mein neues Dexcom Rezept und Insulinrezepte bekommen.

  • Früher war es so, wenn das DMP unterbrochen wurde ist man da nur rausgeflogen. Ab und zu gab es mal eine neue Chipkarte.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Als ich meine Praxis gewechselt habe war ich auch erst Mal ca. 9 Monate ohne. DMP war mir völlig egal, hab da gar nix gemacht, weder „gekündigt“, noch anderweitig mit der KK oder sonst wem gesprochen. Neue Praxis hat mich einfach wieder eingeschrieben. Mach dir nicht immer so einen unnötigen Stress.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • vielleicht ne blöde Frage: wie ist man "ohne Praxis"? Sucht man sich nicht erst ne neue, bevor man der alten den Rücken kehrt?

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • vielleicht ne blöde Frage: wie ist man "ohne Praxis"? Sucht man sich nicht erst ne neue, bevor man der alten den Rücken kehrt?

    Ich nicht, der Wechsel war wegen Umzugs. Erst als ich schon in der neuen Stadt gewohnt habe hab ich mir eine neue Praxis gesucht. Hatte zum Glück ein paar Vorräte und deshalb etwas Zeit.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zweite blöde Frage:


    Welchen Sinn/Vorteil hat die Teilnahme am DMP?


    (Sorry. Privatpatient.)

    Ich denke die Teilnahme ist verpflichtend für die Versorgung durch die Schwerpunkt Praxis. :/

    Ich meine mich zu erinnern, dass es sogar damals, als es mit dem DMP anfing, eine Prämie dafür gab.

  • Zweite blöde Frage:


    Welchen Sinn/Vorteil hat die Teilnahme am DMP?


    (Sorry. Privatpatient.)

    Soweit ich weiß, bekommt die Praxis dann mehr Geld oder Budget oder sowas. Für den Patienten hat das m.E. keinen wirklichen Vorteil. Lasse mich aber auch gerne korrigieren wenn es jemand besser weiß.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • ich hab keine Ahnung warum, früher hieß es mal, ohne DMP bekäme ich nicht so viele Teststreifen... ist aber ewig her

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Im DMP muss der Arzt die Untersuchungen auf bestimmten Bögen dokumentieren, die Untersuchungen sind in einem festgelegten Turnus vorgeschrieben, die Bögen gehen an die Krankenkasse und werden dort ausgewertet.

    Der Patient bekommt dann gelegentlich dusselige Merkblätter, zum Thema "Insulinspritzen", sehr sinnvoll bei einem schon jahrelang bestehenden Typ1 Diabetes, oder zu Ernährungsberatung, weil der BMI 25,01 ist.

    Ich hab im Lauf der Jahre schon Bögen zu Nervenschäden bekommen, da in der Praxis die Stimmgabeluntersuchung schlechter ausgefallen ist, Bögen zu Augenschäden, weil ich länger als ein Jahr nicht beim Augenarzt war, und vor kurzem zu Bluthochdruck, mit der Empfehlung Sport zu machen und Übergewicht zu vermeiden.

    Der Arzt oder die Ärztin bekommt grundsätzlich zwar mehr Geld dafür, hat aber auch mehr Verwaltungsaufwand. Finanziell wahrscheinlich eine Nullsumme.


    LG

    zuckerstück

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  • Ich habe mal gehört, dass die Kassen eher bereit sind pumpen und Sensoren zu genehmigen, weil man mit Teilnahme im Programm ja „zeigt“, dass man engagiert ist.

  • vielleicht ne blöde Frage: wie ist man "ohne Praxis"? Sucht man sich nicht erst ne neue, bevor man der alten den Rücken kehrt?

    Gibt es doch viele Gründe. Sowohl ich wie auch mehrere Bekannte/Familienangehörige waren schon mehrfach kurz- oder längerfristig ohne einen entsprechenden (Fach)arzt.


    - Arzt hört auf aus Alters- oder persönlichen Gründen ohne Nachfolger (Patienten werden dort nur z.T. vorab informiert..)

    - man kommt mit dem Nachfolger nicht klar

    - Praxis nimmt plötzlich nur noch Privatpatienten

    - Arzt ist längere Zeit krank und fällt monatelang aus, ohne Vertretung

    - Ärztin oder Diabetesberaterin werden schwanger

    - in der Diabetespraxis, wo ich geplant hatte hinzuwechseln ist das Problem: Praxiskette mit verschiedenen Fachrichtungen, der einzige Diabetologe geht und sie finden erstmal keinen Nachfolger und können solange erstmal keinen Diabetesschwerpunkt anbieten


    Usw.

    Zweite blöde Frage:


    Welchen Sinn/Vorteil hat die Teilnahme am DMP?


    (Sorry. Privatpatient.)

    Mir wurde von meiner bisherigen Diabetespraxis gesagt, dass sie nur Sensoren verschreiben, wenn der Patient im DMP ist. Auch zusätzliche Teststreifen gibt es angeblich nur beim DMP. Viele Diabetes-Praxen behandeln auch nur Patienten, die im DMP sind..

    Ich habe mal gehört, dass die Kassen eher bereit sind pumpen und Sensoren zu genehmigen, weil man mit Teilnahme im Programm ja „zeigt“, dass man engagiert ist.

    Das habe ich auch gehört. Und meine Krankenkasse hat bei den Sensoren und ich glaube auch bei der CamAPS App, wenn ich mich noch richtig erinnere, nach DMP gefragt. Bei der ersten Insulinpumpe von 3,5 Jahren weiß ich es nicht mehr, bei der jetzigen wurde nicht gefragt. Bei Rehaanträgen über die Krankenkasse wurde definitiv gefragt.

  • Ich bin einmal aus dem DMP geflogen, weil ich etwas länger als 2 Quartale nicht bei meinem Diabetologen war. Konnte mich dann aber problemlos einfach wieder einschreiben.

    Ich würde an deiner Stelle einfach bei der Krankenkasse anrufen und Situation schildern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die in deinem gut begründeten Fall dir daraus einen Strick ziehen.

    By the way: da du ja offenbar in Sachen Dauerverordnung gut versorgt bist, sollte es doch dann ja eh kein Problem sein, temporär ohne DMP zu sein?