DMP: Urinuntersuchung überflüssig?

  • sog. Nierenlaborwerte steigen erst an, wenn die Nieren schon einen ordentlichen Schaden haben.

    Mikroalbumine sollten deshalb durchaus vorher gemessen werden. Die zeigen durch einen evtl. Eiweißverlust früher eine Nierenschädigung an. Das heißt leider nicht, dass ein Diabetologe diese Untersuchung regelmäßig vornimmt........ dazu benötigt man auch einen 24h-Urin.

    Grüße nest


  • spannend... kleines BB gibt's nie, Stimmgabel 1x/Jahr (heiß/kalt - stumpf/spitz gibt's nie), Spritzstellen wollte noch nie jemand sehen und mein letztes EKG ist sicher 25 Jahre her :/


    und ich Naivchen dachte, das sei standardisiert...

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • wenn man nach dem Heftchen geht, was ausgehändigt wird, sollte das auch so sein ... die "Arbeitspakete" sind dort aufgeführt ... ggf. sind nicht alle Praxen zertifiziert oder nur auf Typ2 ausgerichtet?

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.

  • Hallo zusammen!


    Ich finde eine Urin-Untersuchung (min. 1xjährlich) ist ein essentieller Parameter zur DM-Therapie und Vorsorge gegen Folgeerkrankungen.

    Verstehen kann ich es gar nicht, weshalb manche Ärzte es als unwichtig darstellen.


    Wie von "nest" bereits beschrieben, ist ein Schaden der Niere vorhanden, wenn Mikroalbumine (Mikroalbuminuri) im Urin nachweisbar sind.

    Die Nierenkörperchen (Glumeruli) werden/sind durchlässig für das Eiweißmolekül Albumin.

    Die Filterleistung der Niere nimmt ab und Mikroalbumine gelangen in den Urin.

    Somit spricht man von einer diabetischen Nephropathie (Nierenerkrankung).


    Die Veränderungen beginnen sehr langsam und sind weder mit Schmerzen noch mit anderen spürbaren Symptomen verbunden, der Betroffene bekommt somit erstmal nichts davon mit.


    Empfohlen wird die Urinuntersuchung zum ersten Mal 5 Jahre nach Diabetesdiagnose, weiter dann "jährlich".


    Lässt euch von den Ärzten nicht abwimmeln, denke jeder von uns kann sich ausmalen was am Ende eines akuten Nierenschadens steht....Richtig!.....die Niereninsuffizienz und dann die Dialyse....unumgänglich und das dauerhaft.....lebenslänglich zum Diabetes.

    Diesen zusätzlichen Klotz am Bein braucht kein Mensch!


    Also liebe Leut....aufpassen!;)

    Grüße Maverick


    "Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen."
    (Winston Churchill)

    Einmal editiert, zuletzt von Maverick ()

  • Ich gehe einmal pro Quartal zum Diabetologen + kurz vorher ins dazugehörige Labor. Urinprobe fast jedes Mal - das liegt aber daran, dass mein Diabetologe (so mein Verdacht) jedes Mal aus Bequemlichkeit als Anweisung fürs Labor ankreuzt: "the same procedure as last time". Und ich jedes Mal, wenn mir der Becher in die Hand gedrückt wird "och nö, nicht schon wieder". :)


    Bisher ist alles in Ordnung, aber ich habe auch kein Problem damit, etwas gründlichere Untersuchungen mitzumachen - nach immerhin 40 Jahren Diabetes.

  • Ich gehe davon aus, dass über die Urinprobe die Micro-Albuminausscheidung überprüft wird und das dürfte nach 40 Diabetikerjahren wirklich erforderlich sein.


    L. G.


    Peter

  • ich muss so selten aufs Klo, wenn ich dort bin.

    das vorletzte Mal wollten sie noch Urin von mir haben, das letzte Mal hieß es dann, nur noch einmal im Jahr. und ich dachte mir: wann hab ich das letzte Mal abgegeben? vor 2 Jahren? Hätte ich drauf bestanden, hätte ich den aber sicher auch abgeben können - aber wenn ich nicht muss.... und ich finde die Probe verfälscht, wenn ich auf Druck ein paar mL herauspresse.


    Frag doch beim nächsten Termin einfach mal neugierig nach, wie genau geprüft wird, ob deine Nieren ok sind. Vielleicht gibt es ja echt eine schlüssige Erklärung und eine andere Prüfmethode?

    Das hätte ich auch vorgeschlagen. Wenn Dir die Untersuchung wichtig ist, dann frag dort nach. wir können ja nur spekulieren.

    Manche Werte sind auch (und ich rede jetzt nicht von den Nieren) immer mal wieder im Wandel, Eigenerfahrung des Arztes, wissenschaftliche Erkenntnisse. Bestes Beispiel für uns ist der HbA1c. ein guter Wert sagt nicht aus, dass man auch wirklich gut eingestellt ist.


    Du hast ja auch erst die Praxis gewechselt. vllt muss sich das auch erst einspielen, die Beschäftigten dort dich kennenlernen und du die Leute dort. Und wenns am Ende dann doch nicht so für dich passt, musst du halt sehen, ob du einen Kompromiss findest oder doch nochmal wechselst - ist natürlich lästig, aber Arzt ist halt doch auch eine Vertrauenssache.

    Ich bin froh, dass mein Arzt mir meine Freiheiten lässt. Ich war über ne lange Zeit schlecht eingestellt, hab wenig drauf geachtet. Da kommt aber kein: sie MÜSSEN etc. Er bietet Unterstützung an, aber machen muss ich halt selber.

    Ebenso Gewicht. wenn ich es grad nicht eintragen lassen will, dann ist das auch ok für ihn.

  • Und ich jedes Mal, wenn mir der Becher in die Hand gedrückt wird "och nö, nicht schon wieder". :)

    bei mir ist es auch so - das machen alles die Arzthelferinnen..........aber ein 24-h-Urin wird nie gemacht!

    Grüße nest

  • 24-Stunden-Urin wäre perfekt zur Untersuchung auf Mikroalbuminurie. Falls das nicht gemacht wird, sollte es zumindest ein Morgenurin nach dem Aufstehen sein. Ein zufällig in der Praxis abgegebener Urin erbringt keine zuverlässige Aussage.

  • Bei mir jetzt Quartal Gewicht, Blutdruck, Spritzstellen, Langzeitwert.

    Einmal im Jahr großes Blutbild mit Nierenwerte, Cholesterinwerte, Schilddrüse und noch eine Menge anderer Sachen, Stimmgabeltest, der Test mit spitz, stumpf, warm, kalt und Abgabe von Urin.


    Das einzig positive an meinem Aufenthalt auf der Intensivstation war, dass die so ziemlich alles untersucht haben, was ging. Auf der Auswertung der Blutbilder stehen Sachen, von denen habe ich noch nie gehört. Dank Blasenkatheter gab es 24 h Urin, das EKG lief 24 h, Blutdruckmessen auch, da lag ein Sensor in einer Arterie und Herzultraschall wurde auch gemacht.

  • und ich Naivchen dachte, das sei standardisiert...

    Wäre nun richtig ähm 'spannend', was das Abrechnungssystem deiner Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung meldet. EKG hatte ich zum Beispiel noch nie, aber einmal im Jahr "heiß/kalt/Stimmgabel" sowie das Blutbild. HbA1c quartalsweise. Spritzstellen gehören dann auch dazu.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • - Spritzstellen hat bei mir noch nie jemand kontrolliert.

    - Füße wurden auch nur zweimal überhaupt untersucht und da war ich jeweils im Krankenhaus.

    - Blutuntersuchungen nur wenn ich darauf bestehe, ansonsten interessiert das niemanden.

    - Augen muss ich selbst schauen, dass ich mich drum kümmere.

    - Alles andere wird auch nicht gemacht (z. B. Blutdruck messen, Gefäße, Nerven usw.)

  • - Spritzstellen hat bei mir noch nie jemand kontrolliert.

    - Füße wurden auch nur zweimal überhaupt untersucht und da war ich jeweils im Krankenhaus.

    - Blutuntersuchungen nur wenn ich darauf bestehe, ansonsten interessiert das niemanden.

    - Augen muss ich selbst schauen, dass ich mich drum kümmere.

    - Alles andere wird auch nicht gemacht (z. B. Blutdruck messen, Gefäße, Nerven usw.)

    Ähm, das ist ja recht wenig. Du bist aber schon im DMP eingetragen? Und Gegenfrage: was genau machen die denn bei dir während der Quartalstermine? Nur die BZ-Werte bequatschen (schlaue Tipps geben) und Rezepte rauswerfen? :/

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • - Spritzstellen hat bei mir noch nie jemand kontrolliert.

    - Füße wurden auch nur zweimal überhaupt untersucht und da war ich jeweils im Krankenhaus.

    - Blutuntersuchungen nur wenn ich darauf bestehe, ansonsten interessiert das niemanden.

    - Augen muss ich selbst schauen, dass ich mich drum kümmere.

    - Alles andere wird auch nicht gemacht (z. B. Blutdruck messen, Gefäße, Nerven usw.)

    Bei dem, was dein Arzt macht, bzw, was er nicht macht, reicht es doch eigentlich, wenn du ihm 1x im Quartal die KK-Karte zuschickst.

  • Ähm, das ist ja recht wenig. Du bist aber schon im DMP eingetragen? Und Gegenfrage: was genau machen die denn bei dir während der Quartalstermine? Nur die BZ-Werte bequatschen (schlaue Tipps geben) und Rezepte rauswerfen? :/

    DMP bzw. so etwas ähnliches gibt es in Ö nur für Typ 2er, nicht für Typ 1er. Dadurch gibt es auch keine Quartalstermine und keine Gespräche.

    Wenn ich Insulin brauche, gehe ich zum Hausarzt und lass mir das verschreiben, danach hole ich es aus der Apotheke ab.

    Alles andere wie Pumpenmaterial, Sensoren und Teststreifen muss ich bei der Krankenkasse bestellen und bewilligen lassen, die geben das weiter an die jeweiligen Firmen und die senden mir das dann zu. Vorausgesetzt die KK hat es bewilligt, da erhält man nämlich nur ein bestimmtes Kontingent pro Quartal und wenn du mehr benötigst, musst du das selber bezahlen.

  • Bei dem, was dein Arzt macht, bzw, was er nicht macht, reicht es doch eigentlich, wenn du ihm 1x im Quartal die KK-Karte zuschickst.

    Theoretisch müsste ich gar nicht hingehen, weil das eh keinen interessiert.

    Normalerweise hole ich monatlich meine Rezepte dort ab und das war's dann auch.

    Alle 6 Monate lass ich dann das Blut kontrollieren, aber das geht von mir aus und müsste ich nicht machen. Wenn ich da nicht komme, fällt das auch niemandem auf.

    Man ist selbst verantwortlich und muss Eigeninitiative ergreifen. Irgendwie fühle ich mich da wie im Regen stehen gelassen. :regen