Welcher BZ-Bereich ist anzustreben?

  • Hallo zusammen.


    Mich würde sehr interessieren, welcher Blutzucker-Bereich bei dem täglichen Wechselspiel von Nahrungsaufnahme und Insulinzufuhr von uns Diabetikern mindestens anzustreben ist?


    Sind durchschnittlich 140 mg/dl schlimm bzw. gefährdend zuviel, sind Durchschnittswerte unter 100 dagegen übertrieben?

    Ab welchen Werten muss man einer erhöhten Gefahr der Organ- und Gefäßsysteme rechnen?


    Das ist für mich leider immer noch ein riesiges schwarzes Loch und oft gehen da die publizierten Meinungen auch recht weit auseinander...


    Welche Werte strebt ihr denn so individuell an?


    Danke vorab

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Ich habe Langzeitwerte von 6,4 bis 6,9.

    Laut meiner Ärztin ist das völlig in Ordnung. Ich habe keine Ausreiser nach unten, aber auch nicht nach oben. Seit Jahren sind die Werte stabil.

  • Bei Typ 1 sollte es zwischen 70 mg/dl und 160 mg/dl iegen, bei Typ 2 weiß ich nicht. Sollte aber mit dem Diabetologen geklärt sein.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • bettydaddy


    Hängt davon ab ob Typ-1, Typ-2 oder Typ-1 mit Remission bzw. gar Typ-3. Ich komm als T1 wegen "Low & Slow Carb" auf 5.5 im Schnitt der letzten 10(!) Jahre. Ohne begrenze Kohlehydrate und als PEN-User nicht einzuhalten vermute ich. Und für einen Typ-3c, der mit "Fetten" seine Probleme hat, ist meine Methode ganz sicher nicht anwendbar.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • bettydaddy


    Und für einen Typ-3c, der mit "Fetten" seine Probleme hat, ist meine Methode ganz sicher nicht anwendbar.

    das stimmt :bigg trotzdem lese ich die Tipps gerne :cat:


    ich strebe 6.4% = 137 mg/dl nach knapp 1,5 Jahren Diagnose an, bei häufig vorhandenen BZ Schwankungen durch den 3c und damit verbundene Verdauungsunwägbarkeiten ...


    ich kam von weit über 300 also 13% + X


    stetige Verbesserung je Quartal, letztmalig 6,5%


    z.Z. versuche ich die Normmahlzeiten durch weglassen von Zucker in den Tee zu verschlanken, da kommen schnell 3 KE pro Tag zusammen :woot:


    ich komme gut mit 3 Mahlzeiten pro Tag und etwa 6h Abstand aus ohne Zwischenfutter

    Besah ich was genau, so fand ich schließlich, dass hinter jedem Dinge höchst verschmitzt im Dunkel erst das wahre Leben sitzt.

  • Ich komm als T1 wegen "Low & Slow Carb" auf 5.5 im Schnitt der letzten 10(!) Jahre. Ohne begrenze Kohlehydrate und als PEN-User nicht einzuhalten vermute ich.

    Vorbildlich! ich war in den letzten 10 Jahren immer zwischen 5.9 und 6.5 @ zieml. konstant CV = 36%.

    Es fällt mir aber schwer nicht mehr als 18 BE pro Tag zu vernichten.

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Bin klar unter 10 KH, meist sogar 5 und weniger. Und kaum Mahlzeiten, bei denen ich mehr als 80g KH hatte. Weils ab da für mich zu spannend wird den Schiet sauber einzufangen. Vor allem wenns sonstwo hochgeht (temporäre Resistenzen, jedenfalls bei mir) und man dann gucken kann, wieder sauber runterzukommen ohne zwischendrin abzuschmieren.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Sind durchschnittlich 140 mg/dl schlimm bzw. gefährdend zuviel, sind Durchschnittswerte unter 100 dagegen übertrieben?

    Neben den nützlichen Tipps, habe ich hier noch einen Link, der das für mich sehr schön visualisiert:

    https://www.diabetesinfo.de/einsteiger/grundlagen/hba1c.html

    Dort auf der Mitte der Seite die bunte Grafik mal wirken lassen.

    Demnach wären durchschnittliche Werte von 85-150 erstmal als sehr gut zu betrachten.

    Es kommt halt drauf an, was Du den ganzen Tag machst (Büro/Kraftfahrer/Handwerker/Sportler), dann sind höhere oder niedrigere Werte anzuraten/besser/gut.

    Wenn ich überwiegend daheim rumhocke, dann orientiere ich mich eher an einem BZ von 80-100mg/dl. Wenn ich mich aufs Radl schwinge, dann eher bei 130. Auch wenn ich auf das Motorrad steige, dann strebe ich nach 'Höherem'.

    Was auch nicht übersehen werden darf, wäre der Korridor, in dem sich mein BZ bewegt. Der sollte keine zu großen Ausreisser haben (beide Richtungen). Was nützt mir ein Durchschnitt von 120, wenn ich dauernd zwischen 40 und 200 schwanke ...

  • Meiner Meinung nach liegt ein guter Durchschnittsbereich zwischen 100 - 140 (5,6 - 7,8).

    Wobei ich AndiHeitzer zustimme, dass es wenig Ausreißer (vor allem keine zeitlich langen) sowohl nach oben als auch nach unten geben sollte. Beides ist schlecht für die Gesundheit und hat Auswirkungen auf Folgeschäden.


    Nüchtern und vor dem Essen: 70 - 110 (3,9 - 6,1)

    1 - 2 h nach dem Essen: 140 - 180 (7,8 - 10,0)

    4 h nach dem Essen: auf Ausgangswert vor dem Essen zurück

    vor dem Schlafen gehen: 100 - 120 (5,6 - 6,7)

    vor dem Autofahren: 110 - 140 (6,1 - 7,8) - das kommt auf die Länge der Strecke an

    vor dem Sport bzw. der Bewegung: 150 - 180 (8,3 - 10,0) - das kommt auf die Intensität und Länge der Bewegung an und ob diese aerob oder anaerob ist


    Diese Werte sind nicht in Stein gemeißelt und von Diabetiker zu Diabetiker individuell verschieden.

  • Ich bin nicht mehr so topaktuell zwecks Studien.


    Ich kenne die Kampagne besser unter 7. (Bedeutet der HBa1C sollte unter 7,0% liegen, weil dort anscheinend signifikant weniger Folgeschäden auftreten).


    Zudem kenne ich die Aussage, besser gleichmäßig als viele Spitzen.


    Mein Loop hat als Zielwert 110 eingestellt, dort läuft er gut. Mir ist die TIR wichtig und halt, dass der Hba1C unter 7,0% bleibt (dank Loop mittlerweile gut möglich). Und ansonsten bemühe ich mich so gut es geht. Aber da gibt es einfach Grenzen und ich kann und werde auch nicht mein Leben nach dem Diabetes ausrichten.


    Konkrete Zielwerte finde ich persönlich schwierig mit "ohne Essen" und "nach dem Essen". Das bedeutet irgendwie, dass das Essen der alles entscheidene Faktor ist. Stress, Bewegung, Hormone, etc. da spielt so viel in den Blutzucker rein. Essen kanm auch erst Stunden nach dem Essen den BZ hochknallen, ...


    Mit Loop ist mein Ziel möglichst lange um die 110mg/dl, wenig über 200mg/dl, wenig unter 80mg/dl.


    Ich verdränge die Gefahr von Folgeschäden und hoffe einfach ich habe Glück. Anscheinend sind Rauchen, Bluthochdruck, stark erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und familiäre Vererbung nicht unerheblich für das Auftreten von Diabetes Folgeschäden. Da das alles bei mir nicht zutrifft, hoffe ich mal das beste ;)

  • Konkrete Zielwerte finde ich persönlich schwierig mit "ohne Essen" und "nach dem Essen". Das bedeutet irgendwie, dass das Essen der alles entscheidene Faktor ist. Stress, Bewegung, Hormone, etc. da spielt so viel in den Blutzucker rein. Essen kanm auch erst Stunden nach dem Essen den BZ hochknallen, ...

    Ja, da hast du recht. Es spielen viele Faktoren eine Rolle und nicht alles lässt sich mit einberechnen.


    - HbA1c unter 7 % ist anzustreben,

    - genauso wie ein relativ flacher Verlauf (falls möglich) und

    - eine TIR zwischen 70 - 180 (3,9 - 10,0)


    Und - man sollte bei all dem Bemühen um ein gutes Diabetesmanagement das Leben und die Freude nicht vergessen! :)

  • Was muss ich mir eigentlich unter einem möglichst flachen Verlauf vorstellen?


    Eine Flatline inkl. essensabhängiger Anstiege innerhalb des Zielbereichs, also mehrmals täglich bis 180 und zurück?


    Eine Flatline mit allenfalls kleinen Hügeln von +/- 30 oder 40, weil der Bolus höhere Anstiege verhindert?


    Eine komplette Flatline, die man mit perfektem SEA und perfektem Bolus an einem perfekten Tag erreichen kann?


    Ich muss immer noch versuchen, die Sprache von euch Profis hier zu verstehen :*

  • Die BZ-Werte möglichst gleichbleibend zu haben.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Das schaffen ja nicht einmal Stoffwechselgesunde.


    Auch wenn ich es als Anfänger auch nicht so wirklich verstanden habe, so gut wie es halt geht.


    Heißt manchmal ist es wirklich besser bei bspw. 120 übern ganzen Tag stabiler zu sein, als wenn man mit Krampf 100 anstrebt oder gar 80 und dann in Hypo rutscht, gegenessen, korrigieren, gegenessen, ...

  • Also keine Ausschläge? Im Idealfall immer 90 oder immer 100 oder immer usw, halt zwischen 70 und 180?


    Ist das in der Praxis möglich?

    Das ist unmöglich. Und auch total unnötig. Auch bei Gesunden steigt nach dem Essen in einem gewissen Umfang der BZ.

  • Und - man sollte bei all dem Bemühen um ein gutes Diabetesmanagement das Leben und die Freude nicht vergessen! :)

    Genau da denke ich wieviel büßen diejenigen ein, die hier mit Traum Hba1c Werten von 5,4 rumlaufen durch sehr strenge Diabetestherapie? Ich bin froh über den 6,4er mit verhältnismäßig für meine Sicht weniger Aufwand als bei ICT. Man will ja auch nicht nur an "fasten" denken, ach Fastenzeit beginnt ja jetzt auch noch :D

  • Heißt manchmal ist es wirklich besser bei bspw. 120 übern ganzen Tag stabiler zu sein.

    24 h lang 120 wären ja eine Flatline. Ich frag mich, wie das gehen soll.


    Oder sind mit flacher Kurve Wellen mit Anstiegen bis z. B. 40 mg/dl gemeint statt solche mit Anstiegen und Abstürzen von 100 mg/dl und mehr?