Abends rauscht der Zucker hoch auch nüchtern?

  • könnte es zu manchen Tageszeiten zuviel sein und zu anderen trotzdem zu wenig.

    Stichwort Insulinpumpentherapie werfe ich mal im Raum. Das kann sicher zu der späten Abendzeit die Basallücke schließen und zugleich Basal Minderbedarfszeiten mit abdecken.

  • Eine Basallücke bei Tresiba schließe ich aus.

    Tresiba wirkt allerdings sehr gleichmäßig, definitiv deutlich länger als 24 Stunden und ich brauche morgens/vormittags generell deutlich mehr Insulin als nachmittags/abends/nachts und dann passt das einfach nicht mehr.

    Ich spritze um 21 Uhr.

    Nachts, nachmittags und Abends ist alles gut. Aber nach dem Aufstehen und ab wann bis 13 Uhr bin ich immer zu viel zu hoch……..

  • Danke an alle für die ganzen lieben Tips!

    Richtig. Bei mir bildet Tresiba einen perfekt gleichmäßigen steady-state, ich muss aber bereits spätestens nach 30 h wieder spritzen.

    Am Abend muss ich durchaus 5 IE Novorapid zusätzlich spritzen, wegen Dusk. Das variiert aber übers Jahr gesehen, ist manchmal mehr, manchmal weniger.

    Ich denke meine Basal Rate ist sowieso gerade etwas zu niedrig. Ich kenne das auch, dass Tresiba dann manchmal zu viel kickt und manchmal zu wenig. Nach härteren Sport Sessions ist das Tresiba am nächsten Morgen dann manchmal zu viel.


    Wie weißt du wann du für dein Dusk Phänomen spritzt?

    Timest du das mit Essen und gibst das on-Top oder gibst du einfach die Einheiten und isst dann sobald du Hunger hast?

  • grame

    Wenn Dein BZ ohne Sport 3h nach dem Essen steigt, ist der Bolus zu niedrig, ggfs. auch der SEA nicht korrekt.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Wie weißt du wann du für dein Dusk Phänomen spritzt?

    In dem ich mir die Kurve der vorherigen Tage anschaue. Ggf. auch noch Basalratentest.


    Momentan peakt mein dusk um 18 Uhr. D.h. ich spritze unabhängig vom Essen 5 IE um 17:30 Uhr. ( ohne dem steigt mein BZ sonst um +200 mg/dl.)

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Mein Ansatz wäre, systematisch an die Sache ranzugehen und zunächst alle "Störquellen" zu eliminieren:

    Tritt das Problem auch auf, wenn in den Stunden davor ...

    - kein Sport

    - keine Unterzuckerungen

    - keine Mahlzeiten

    - keine Insulingaben (außer Basal)

    ... stattfinden?


    (Mit Stunden meine ca. einen halben Tag)


    Fall ja, dann würde ich von einer Basallücke bzw. einem Dusk-Phänomen ausgehen und entsprechend behandeln.

    Ansonsten einen der o.g. "Störfaktoren" wieder einbauen und schauen, ob das Phänomen dann wieder auftritt.

    Und so fortfahren...


    Und ja - wir kennen es alle: Leider spielt auch mal Genosse Zufall mit. Das macht es nicht einfacher.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

    6 Mal editiert, zuletzt von Ove ()

  • Leider spielt auch mal Genosse Zufall mit. Das macht es nicht einfacher.

    Genau. Deshalb ist es IMO wichtig den Basalratentest nicht einmal im Leben zu machen. Sondern im wieder ab und zu.

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Generell stimmt das aber ich persönlich habe nicht immer die Zeit und Kraft für ausführliche Ursachenforschung. Manchmal ist die Antwort einfach, mehr Insulin zu geben. Insbesondere weil man ja vielleicht die Ursache auch nicht verändern mag. Manchmal macht ein Quick Fix die Sache schon viel überschaubarer und dann kann man den Perfektionismus ganz in Ruhe ausleben

  • Nochmals super lieben Dank an euch alle!

    In dem ich mir die Kurve der vorherigen Tage anschaue. Ggf. auch noch Basalratentest.


    Momentan peakt mein dusk um 18 Uhr. D.h. ich spritze unabhängig vom Essen 5 IE um 17:30 Uhr. ( ohne dem steigt mein BZ sonst um +200 mg/dl.)


    Ich werde das mit dem Dusk Phänomen heute testen und hoffe, dass es besser läuft!


    Ich bin nächste Woche auch das erste Mal seit 16 Jahren wieder in einer Diabetes Schulung für 2 Wochen stationär und werde in dem Setting nochmal Basal Raten Tests machen.


    Vielleicht wäre eine Umstellung von Tresiba auf Levemir wirklich sinnvoller, damit ich flexibler Nächte nach Sport spritzen kann. Oder es ist Zeit auf eine Pumpe umzusteigen.

  • Das ist super :) Nur das Leben stationär ist ja ziemlich anders als der Alltag, aber sicherlich kannst du davon was mitnehmen.

    Ich hab lange Levemir genutzt, Tresiba hat bei mir auch nicht so gut funktioniert, weil ich eben auch aktivere Tage zwischendrin habe. Muss man halt zweimal täglich spritzen. Vielleicht kriegst du damit den Abendhügel noch etwas besser gebändigt. Würde es einfach mal testen


  • Diese Vorgehensweise ist total klug und durchdacht. Aber ich habe gar keine Lust heute Abend wieder mit 300 Zucker im Bett zu liegen und zu versuchen mich langsam wieder runter zu spritzen (Abends Insulin Resistent / Nachts Insulin empflindlich, das ist auch schwer sich dann nicht zu tief zu spritzen). Das ist einfach eine totale Scheiß-Situation :(


    Also heute einmal Dusk Phänomen spritzen und dann in der Diabetes Schulung Ursachen Forschung betreiben!

  • Das ist super :) Nur das Leben stationär ist ja ziemlich anders als der Alltag, aber sicherlich kannst du davon was mitnehmen.

    Ich hab lange Levemir genutzt, Tresiba hat bei mir auch nicht so gut funktioniert, weil ich eben auch aktivere Tage zwischendrin habe. Muss man halt zweimal täglich spritzen. Vielleicht kriegst du damit den Abendhügel noch etwas besser gebändigt. Würde es einfach mal testen


    Ich habe früher Levemir genutzt und bin dann irgendwann über Lantus zu Tresiba gekommen weil ich dadurch weniger Fehlerquelle durch vergessenes Basal Insulin hatte. Bis dato war ich auch total happy mit Tresiba!


    Ja ich denke auch dass stationär anders wird als mein Alltag (alleine die Aufsteh und Schlaf Zeiten...)

  • grame

    Da wünsche ich dir viel Erfolg und gutes Gelingen! :thumbup:

    Vielleicht berichtest du bei Gelegenheit mal wie es dir weiter ergangen ist. Das wäre schön! :)

  • Ich habe früher Levemir genutzt und bin dann irgendwann über Lantus zu Tresiba gekommen weil ich dadurch weniger Fehlerquelle durch vergessenes Basal Insulin hatte. Bis dato war ich auch total happy mit Tresiba!


    Ja ich denke auch dass stationär anders wird als mein Alltag (alleine die Aufsteh und Schlaf Zeiten...)

    Klar, aber dafür hat stationär den Vorteil, dass du ohne eigene Disziplin an einen guten Basal(raten)test kommst. So gut kriege ich das selber nie hin und es ist immerhin die Aussage, ob die derzeitige Basalversorgung überhaupt noch passt. Wenn man dann das Muster kennt, kann man ja für den Alltag ein wenig variieren. Aber jeden Abend 300 mg/dl klingt ja nach einem Grundsatzproblem und das können sie dort in den zwei Wochen bestimmt finden/lösen. Besser als wir jedenfalls...

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich habe auch einen starken abendlichen Anstieg, den ich beim stationären Basalratentest nicht gesehen habe, der aber zu Hause meinen Zucker auch ab ca. 20/21 Uhr hochtreibt auf 250. (CamAPS bekommt das übrigens auch nicht auf die Reihe.) Ich muss abends vor dem Anstieg kräftig Insulin nachlegen, damit der Anstieg nicht zu hoch geht, klappt mal besser, mal schlechter. Zumindest kann ich die Werte jetzt meist unter 200 mg/dL halten.

    Wenn ich abends Sport mache, dann gibt's vorher nur wenig Insulin. Ich esse dann statt Abendessen einen großen 10%-Joghurt mit Kernen oder ein Rührei mit Speck. Ansonsten Abendessen nur nach dem Sport. Mit reduziertem Bolus aber mit dem "Abendanstiegs Insulin". Alles andere führt bei mir nur in den Unterzucker. Zum Glück schafft es CamAPS zumindest bis morgens, dass ich auf dem Zielwert bin.

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • grame Ich werfe jetzt mal die anaerobe Phase beim Sport in den Ring. Treibt bei mir den Zucker deutlich in die Höhe und da bleibt er auch eine ganze Zeit…

  • grame Ich werfe jetzt mal die anaerobe Phase beim Sport in den Ring. Treibt bei mir den Zucker deutlich in die Höhe und da bleibt er auch eine ganze Zeit…

    Stimmt. Und die Frage zum Sport ist ja noch offen. Welcher und welche Intensität.

  • Okay - status Update:


    Ich habe doch alles anders gemacht.


    Ich habe die Uhrzeit um 21 Uhr abgewartet und 3 Stunden vorher kein Insulin gespritzt und nichts gegessen.

    Kein Anstieg, BZ bleibt stabil.

    Um 22 Uhr dann zu Abend gegessen (BZ laut Libre bei 122) mit 1,5er Bolus gespritzt, 10 Minuten SEA und dann gewartet.

    Um 22:50 zeigt Libre 3 an 110 gleichbleibend.

    Ich wollte nachher noch raus also habe ich 10g Dextro gegessen.

    10 Minuten später Ich fühlte mich etwas schwummrig aber okay, messe blutig nach und blutig sind es 51. Libre zeit 95 an. OHA. Also schnell Dextro nachgelegt.


    Ich gehe also jetzt davon aus, dass ich gestern beim Sport wohl stark unterzuckert bin und im Insulinmangel + Überdosierung beim Traubenzucker hoch gerauscht bin.

    Ebenso merke ich, dass mein Abend Bolus zu hoch ist! Eher 1.0 als 1.5!


    Super, jetzt rausche ich gleich wahrscheinlich wieder hoch weil ich wegen Libre Messfehler den Unterzucker nicht mitgeschnitten habe...


    Und viel gruseliger: ich habe den Unterzucker kaum wahrgenommen UND der Libre ist (trotz Warnung bei 90) nicht angesprungen...

  • Ich spritze 12 Einheiten Tresiba, möchte jetzt aber auf 14 erhöhen. Immer um 24 Uhr wenn ich schlafen gehe. Tresiba soll doch 3 Tage lang wirken und sich überlagern - gibt es da auch Basallücken?

    Ich erreiche die besten Werte, wenn ich den Hauptteil Tresiba abends und einen kleinen Teil früh spritze. Dann ist, normalerweise, die Nachtlinie schön flach und der Anstieg am Morgen kaum wahrnehmbar.

    Bei mir sind es im Moment 20 E am Abend und 5 früh.

  • Ich bin nächste Woche auch das erste Mal seit 16 Jahren wieder in einer Diabetes Schulung für 2 Wochen stationär und werde in dem Setting nochmal Basal Raten Tests machen.


    Vielleicht wäre eine Umstellung von Tresiba auf Levemir wirklich sinnvoller, damit ich flexibler Nächte nach Sport spritzen kann. Oder es ist Zeit auf eine Pumpe umzusteigen.

    eine sehr gute Entscheidung, dies im stationären Rahmen zu prüfen. Erhöht die Chancen auf Indikation für Pumpentherapie. Das raten auf der geschätzt benötigten Basalmenge ging bei mir auch gründlich schief. Oft war ich dann höher als ohne Sport nachts oder auch trotzdem von Hypos geplagt. Die Pumpentherapie hat den entscheidenden Vorteil auch innerhalb weniger Stunden die BR anzupassen. Die 780g vermeidet bei mir zuverlässig nächtliche Hypos zu 95% und mehr.