Closed Loop und OP

  • Hallo ihr lieben Insulincluber,

    Ende Mai habe ich eine Katheterablation am Herzen (Vereisung). Vielleicht haben ihr schon einige Erfahrung mit so etwas?

    Einen Tag vorher sind Blutabnahme und Vorgespräch - meine Frage an euch ist nun, wie macht ihr es bei so einer OP mit dem Diabetes? Insulinpumpe ab? Sensor dran? Wie werden überhaupt in dieser Zeit die Blutzuckerwerte kontrolliert? Ich habe zwar schon einige Ops hinter mir, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, sondern einfach das Langzeitinsulin halbiert. Aber mit Pumpe funktioniert das nicht so einfach.

    Telefonisch habe ich schon versucht etwas in Erfahrung zu bringen, aber außer, dass ich dort konsequent als Typ 2-Diabetikerin geführt werde, konnte ich nicht viel in Erfahrung bringen (Sensor könnte dran bleiben). (Schönstes Gespräch: Wenn Sie etwas abnehmen, dann haben Sie auch keinen Diabetes mehr. - Ich glaub schon. - Ich will mich da nicht mit Ihnen streiten, aber das ist bei vielen so. - Ich habe Typ 1 Diabetes und das wäre wirklich ungewöhnlich. - Dann wäre er bestimmt besser einstellbar - Der Hba1c liegt bei 6,6. - Oh, dann ändere ich das mal in den Akten. - Danke.) Das mit den Akten hat nicht geklappt. :hmmz:


    Also, lange Rede, kurze Frage:

    Hat jemand schon mal so eine Katheterablation? Und wie geht ihr mit einer (eher kurzen) OP um?


    LG

    dat frogchen

  • Ich hab auch einige OPs hinter mir, die Pumpe ist immer dran geblieben.


    Jetzt mit Loop würde ich es abhängig machen von der Dauer der OP. 1-2 Stunden, weiterlaufen lassen. Längere OP, Automodus aus und Basalrate reduzieren auf 80% (käme aber auf die Tageszeit an, ob auf 80% oder mehr).

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ich hab auch einige OPs hinter mir, die Pumpe ist immer dran geblieben.


    Jetzt mit Loop würde ich es abhängig machen von der Dauer der OP. 1-2 Stunden, weiterlaufen lassen. Längere OP, Automodus aus und Basalrate reduzieren auf 80% (käme aber auf die Tageszeit an, ob auf 80% oder mehr).

    Der Loop funktioniert ja sowieso nur mit Handy...


    Kann dann so ein Handy mit in den OP-Saal?

  • Ich würde vermutlich darum bitten, aufgrund "relevanter Vorerkrankungen" einen Termin fürs Vorgespräch vorgezogen zu bekommen. Einen Tag vorher finde ich viel zu kurz für die Planung.

  • Ich habe mehrere orthopädische OPs mit Loop machen lassen. ( jeweils Metallentfernung und maximal 1 Stunde Dauer ) Ich habe lediglich den Zielwert auf 130 mg/dl angehoben. Das Handy war mit im OP. Bis auf das Passwort wollte der diensthabende Anästhesist im OP nix wissen. ;)Ich habe das im Vorfeld kommuniziert und bin selbstverständlich , ohne ein großes Problem daraus zu machen, damit umgegangen. Die OPs mit Loop waren für alle Beteiligten sehr viel entspannter als die vor 2 Jahren ( Verschraubungen ) noch ohne Loop. :urlaub

  • Ich würde vermutlich darum bitten, aufgrund "relevanter Vorerkrankungen" einen Termin fürs Vorgespräch vorgezogen zu bekommen. Einen Tag vorher finde ich viel zu kurz für die Planung.

    Ich auch, aber ich baue darauf, dass das Profis sind - und ich nicht die erste mit einem Loop bin! Ansosnten nehme ich noch Basalinsulin mit. ;-)



    Ich habe mehrere orthopädische OPs mit Loop machen lassen. ( jeweils Metallentfernung und maximal 1 Stunde Dauer ) Ich habe lediglich den Zielwert auf 130 mg/dl angehoben. Das Handy war mit im OP. Bis auf das Passwort wollte der diensthabende Anästhesist im OP nix wissen. ;)Ich habe das im Vorfeld kommuniziert und bin selbstverständlich , ohne ein großes Problem daraus zu machen, damit umgegangen. Die OPs mit Loop waren für alle Beteiligten sehr viel entspannter als die vor 2 Jahren ( Verschraubungen ) noch ohne Loop. :urlaub

    Ich hoffe, dass das dort auch geht!

  • Ich auch, aber ich baue darauf, dass das Profis sind - und ich nicht die erste mit einem Loop bin! Ansosnten nehme ich noch Basalinsulin mit. ;-)

    Ich persönlich würde mich darauf nicht verlassen. Aber ich habe halt auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

  • Mein Ansatz wäre in etwas so:

    Erstmal herausfinden, ob das Smartphone mit in den OP darf oder nicht. Die Pumpe ist medizinisches Gerät, die muss mit.

    Wenn auch ein Smartphone mit rein darf, dann loopen (ich würde allerdings auch den BZ Zielwert anheben, was auch immer bei CamAPS da die passende Entsprechung ist, jedenfalls den Loop lieber etwas "entschärfen").

    Egal ob mit oder ohne Loop: Dem Anästhesisten würde ich sagen, dass er einfach den Pumpenkatheter abmachen soll, falls Hypo droht. Wenn man nach der OP aus Gründen doch auf der Intensivstation landet, können die das dort mit der Insulininfusion sicherlich selber regeln. Andernfalls kann man später auf Station die Dinge wieder in die Hand nehmen.


    Ich würde jedenfalls davon absehen, einem Anästhesisten die Geheimnisse meiner Pumpen-/Loopsteuerung erklären zu wollen. Das wird eh nix...Hauptsache, der kann den BZ sehen.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich persönlich würde mich darauf nicht verlassen. Aber ich habe halt auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

    Ich weiß. :-)

    Und ich kann das von deiner Seite aus auch sehr gut verstehen. Ich bin und bleibe da hoffnungslos optimistisch und glaube an den Profi im Menschen - was nicht heißt, dass ich mich nicht darauf vorbereite, nachfrage und mit meinem Diabetologen darüber rede. Andererseits kommt es immer anders als ich denke.

  • Das ist ein sehr pragmatischer Ansatz. Danke.


    Ich habe ja Angst, dass das Handy verloren geht. - Andererseits nutze ich nur für den Loop und der Verlust wäre nicht umfassend. Falls das der Fall ist, käme ich auch ohne Loop ein paar Tage und mit den Apps auf meinem Apple-Handy klar.

    Und wenn ich auf die Intensivstation muss - warum auch immer - habe ich andere Sorgen als meinen Loop und muss mich eh darauf verlassen, dass sich jemand anders darum kümmert. Ich nehme auf jeden Fall alles mit, was ich notfalls brauchen könnte.

  • Der Loop funktioniert ja sowieso nur mit Handy...


    Kann dann so ein Handy mit in den OP-Saal?

    Kann sein, dass Flugmodus oder ohne SIM nötig ist, aber sonst denke ich schon.


    Meine letzte OP war mit iPod und der ist mit rein gegangen. Bei einer kleineren OP im Vorfeld der letzen, die etwa eine Stunde dauern sollte, hab ich die Pumpe vorher abgemacht und einen kleinen Bolus gespritzt.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Bei meiner Darmspieglung war das Handy mit wegen Loop, musste aber niemand bedienen. Dafür hatte ich extra zusätzlich das Dexcom Lesegerät mit, den einen Knopf drücken und Werte beurteilen, hat sich jeder zugetraut.


    Vielleicht wäre das auch eine Überlegung.

  • ich hatte bei der Darmspiegelung auch das Handy mit drin und hab gesagt, dass der BZ auf dem Sperrschirm zu sehen ist und im Vorfeld gefragt, wie ich das am besten handhaben soll. Die haben nur gesagt "Zielwert hochsetzen" (Empfehlung war auf 200 - auf 180 hab ich mich eingelassen :D ) und gut war. Mein Loop ist allerdings auch so, dass bei dem Bereich keine SMBs mehr gegeben werden und die Regulierung nur über die BR erfolgt. Das lässt ordentlich Spielraum

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Da hat sich doch gerade eben der Arzt gemeldet, der die Op macht, um noch mal nachzufragen, wie es mir geht, wie mein Gewicht ist. Da habe ich nicht mit gerechnet! (Ich hatte nicht angerufen und um ein Gespräch gebeten!)


    Also, Loop kann laufen, Handy kann mit rein, Pumpe auch. Stört niemanden. (und ist vermutlich hilfreich)


    Was lerne ich daraus?

    Eröffne einen Beitrag im Forum und du wirst vom Arzt angerufen. ;-)

  • ich hatte bei der Darmspiegelung auch das Handy mit drin und hab gesagt, dass der BZ auf dem Sperrschirm zu sehen ist und im Vorfeld gefragt, wie ich das am besten handhaben soll. Die haben nur gesagt "Zielwert hochsetzen" (Empfehlung war auf 200 - auf 180 hab ich mich eingelassen :D ) und gut war. Mein Loop ist allerdings auch so, dass bei dem Bereich keine SMBs mehr gegeben werden und die Regulierung nur über die BR erfolgt. Das lässt ordentlich Spielraum

    Ich darf ja meine letzte Mahlzeit am Vorabend einnehmen (und die ist sicher nicht besonders fetthaltig ;-) ), in solchen Fällen läuft der Loop bei mir sehr glatt. D.h. ich werde meinen Zielwert auf 150 setzen und dann wird das hoffentlich passen! :-)

  • Ich habe weder Pumpe noch Loop,

    aber das Handy durfte wegen der Blutzuckerwerte bei der OP im Januar trotzdem mit rein.


    Der Anästhesist war dankbar, dass er die Blutzuckerwerte einfach auf dem Bildschirm ablesen konnte.


    Für die Wege in den OP, in den Aufwachraum, ins Zimmer gab es eine Plastiktasche mit meinem Namensaufkleber, quasi wie beim normalen Gepäck im Krankenhaus, für den Fall, dass das Handy unterwegs doch irgendwo liegen bleibt.

  • Kann dann so ein Handy mit in den OP-Saal?

    so war es zumindest bei mir. Loop lief weiter mit TT für Aktivität, alle Alarme ausgestellt und dem Anästhesisten hab ich Smartphone in die Hand gedrückt für den BZ. Das war im Vorgespräch natürlich so abgestimmt. Bei mir hat die OP allerdings nicht sehr lange gedauert.

  • OP unter Vollnarkose, Pumpe und Handy konnten mit rein. Hab dem Anästhesisten noch erklärt, wie er auf dem Sperrbildschirm den BZ-Wert abrufen kann; der hat sich tierisch gefreut. Zielwert auf 140 gesetzt, um Reserve zu haben.


    Hat einwandfrei geklappt.