Insulin verwechselt

Dein Sohn hat schon richtig gehandelt. Erst essen (oder trinken), dann messen im Falle einer Hypo.

Wie tief der BZ sinken kann, ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden. Auch reagiert jeder Mensch anders, einige bekommen bei 60 schon ein Flattern, andere erst bei 20.

Passiert ist mir persönlich solch eine Verwechslung noch nicht, jedoch bin ich schon oft genug durch eine zu hohe Bolusgabe (bzw. zu wenig Futter) abgeschmiert.

Sowas kann immer mal wieder passieren.

Mach dir nicht zu viele Gedanken drüber. Geht in der Regel glimpflich aus.

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Mir ist es auch schon passiert, habe Lantus mit Apidra verwechselt. In dem Moment als ich es abgedrückt habe, bin ich dessen gewahr geworden. Dann kann man das bloß nicht mehr wieder herausholen
Ich habe halt engmaschig gemessen und entsprechend zusätzlich für KH-Nachschub gesorgt. Es gab keine Probleme. Ich hatte lediglich insgesamt am folgenden Tag einen niedrigeren Durchschnitts-BZ als sonst. Die Schokolade war aber lecker!!!

Schimpfen würde ich nie mit dem Kind, denn es ändert ja nichts und mit Absicht macht er das auch nicht. Er hat doch inuitiv richtig gehandelt. das solltest du ihm vermitteln, dann hat er auch Vertrauen, selbst damit zurecht zukommen.

Darum verwende ich keine Ampullen sondern die Fertigpens. Ich würds bestimmt auch schaffen, die mal zu verwechseln.

Finde auch, dein Sohn hat richtig reagiert. Und vor allem selbstständig. Würde eher das loben statt zu schimpfen. Aber ist ja nun vorbei und alles ist gut ausgegangen.

Hi Punto,

Dein Sohnemann hat das m.E. schon richtig gemacht nachdem er den Fehler bemerkt hat. Vielleicht sollte er noch drüber nachdenken sich standardmäßig ein paar Not-BE ans Bett zu stellen. - Hab ich auch gemacht, kommt gut, weil ich es irgendwie uncool fand total unterzuckert eine Treppe runterzuwanken um Not-BEs zu suchen.

Das mit der Verwechslung kann passieren, ist kein Beinbruch. Ist mir ähnlich auch schon passiert.
Ich habe damals beim Mahlzeiteninsulin nicht den berechneten Bolus gespritzt, sondern (weiß der Geier warum) die Basaldosis eingestellt. Ich habs gleich danach bemerkt, mit leckeren Keksen die Differenz zum eigentlichen Essen ausgefüllt und danach engmaschiger gemessen. - Ging alles glatt. Ein anderes Mal hatte ich nur den falschen Pen schußbereit gemacht... Naja, man sollte halt beim Spritzen nicht quasseln, sondern den Kopf bei der Sache halten.

Lange Rede, kurzer Sinn. - Sowas kommt vor, ist aber nicht schlimm, wenn man, wie Dein Sohn, richtig reagiert und sich ggf. danach noch Gedanken macht, wie man sowas in Zukunft noch besser vermeiden oder behandeln kann (z.B. Not-BE am Bett). Weiterhin hab ich meine Novo-Pens in unterschiedlicher Farbe gewählt und mit einem Beschriftungsgerät auf den Basal-Pen nochmal FETT Basal draufgeschrieben.

Seither hatte ich keine Verwechslungsversuche mehr.

Zitat von T.M.;388845

Meine Pens liegen insbesondere an zwei verschiedenen Orten

Hab ich auch ähnlich. Novorapid "auf Mann", Insulatard im Badezimmer. Da brauch ich ihn ja auch, wenn ich am Morgen und am Abend spritz.

Mein Tactipen ist nachtblau und die Patronen sind inkompatibel, allerdings hab ich auch schon einmal in Gedanken eine Kanüle auf den NovoPen geschraubt, aber beim Einstellen von 18 IE. kam mir das irgendwie "falsch" vor.

Hi Punto,

wenn ich mich recht entsinne war doch euer Sohn auch das mit dem Rock am ring, oder Spanien trip oder?

Wenn ich was von dir lese seh ich immer "Geschimpft" "Direkt verboten"

warum macht ihr das? Ich mein, es ist eure sache wie ihr euer Kind erziehen wollt - aber warum schimpft ihr mit ihm weil er sich vertan hat?
Der arme junge sollte lieber unterstützung als mecker kriegen.

Aber zum Thema, sowas ist natürlich nicht schön aber geht dennoch meistens glimpflich aus wie schon gesagt, bei mir würde mein Zucker um c.a 140fallen wenn ich 14 IE spritzen würde, wie es bei deinem sohn ist weiss ich nicht, er benutzt ja auch Actrapid was nicht ganz so schnell nach unten drückt.

Zitat

Angeblich hat er das alles gar nicht richtig mitbekommen

Wieso angeblich? Wenn man sehr tief im Zucker ist kann es sehr oft vorkommen das man erinnerungslücken hat, und garnicht richtig weiss was er tut.
Geht mir da sehr ähnlich.

Sieht mir irgendwie nach einer sehr Dominanten weise ihm gegenüber aus.
Wäre ich so erzogen worden, würde ich auch bockig werden und mit den Eltern nichtmehr sprechen / Zusammenarbeiten*leben* wollen.

Gruß

Hallo Punto!

Das mit dem Verwechseln des Insulins ist mir schon öfters passiert, als ich noch gespritzt habe. Letztendlich kann es immer zu Situationen kommen, in denen etwas nicht passt und dein Sohn Hypos hat oder die Werte hoch schießen. Denn darum geht es letztendlich doch.

Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber es ist wichtig, dass du diese Ängste nicht auf deinen Sohn überträgst bzw. mit ihm schimpfst. Das Schimpfen ist, nehme ich mal an, Ausdruck dafür, dass du es nicht ok fandest, dass er das allein geregelt hat. Dabei hat er das ja sehr gut gemacht. Du kannst deinen Sohn ja nicht immer beschützen, er muss eigenständig Entscheidungen bzgl. seines Diabetes treffen, was du ihm nicht abnehmen kannst. Das musst du auch nicht, denn mit 15 kann er das leisten. Er selbst merkt ja auch am besten, was gerade los ist und wie er sich körperlich fühlt.

Also: versuche, deinem Sohn zu vertrauen und ihm dies auch zu zeigen, dann wird er von allein kommen, wenn er ein problem hat, bei dem er nicht weiterkommt.

LG,
Claudia

Hallo Steff-San, ich glaube nicht, dass das was mit dominanter Erziehung zu tun hat. Das Schimpfen hat sich vielleicht darauf bezogen, dass er die Eltern nicht geweckt hat. Aber er hat es wohl deshalb nicht getan, weil er so derart einen Blackout hatte. Hier geht es um eine Mutter, deren Sohn noch nicht lange DM hat und sie hat einfach Angst um ihn.

Punto, ich verstehe deine Sorgen sehr gut, du bist Mutter und für dich ist es nicht leicht, wenn dein Sohn sich wegen seiner Schusseligkeit (keine Not-BEs in der näheren Umgebung) in solche Situationen bringt.

Aber Missgeschicke sind leider normal und gehören zu jedem Diabetiker. Dein Sohn scheint seinen DM ja soweit gut im Griff zu haben, dann bleibt ihm auch die Unterzuckerugnswahrnehmung erhalten. Wenn er sich durch seine Schusseligkeit in eine prekäre Situation begibt, ist das schon "Strafe" und motiviert ihn hoffentlich, zukünftig ein bisschen mehr aufzupassen. Aus Fehlern lernt man.

Vielleicht sieht ers auch als "seine" Krankheit. Was es am Ende ja auch ist. Er fand es vielleicht nicht nötig, seine Eltern wegen einer Hypo zu wecken, die er ja selbst bekämpfen kann.

Natürlich ists nicht praktisch, zuerst noch lange rumlaufen zu müssen, um sich etwas Zucker zu verschaffen. Aber das kommt vor. Wenn der Weg derart weit ist, machts natürlich Sinn, etwas griffbereit zu haben.
Ich selbst muss auch immer in die Küche, wenn ich ne Hypo hab. Kommt so selten vor, dass ich mir nicht noch das Schlafzimmer mit Knabbereien vollstopfen will. Und die drei Meter schaff ich auch unterzuckert.

Kochlöffel, hier geht es ja um eine Treppe, die erst mal überwunden werden musste. Zwischen Einfamilienhaus und Wohnung ist nochmal ein Unterschied. Wenn ich bei meinen Eltern auf Besuch bin, schlafe ich auch im 1. Stock, während der eigentliche Wohnbereich samt Küche im Erdgeschoss ist. Insofern achte ich drauf, dass ich in meinem Zimmer auch Not-BEs habe. Ich mag es auch nicht, wenn ich in jedem Raum daran erinnert werde, dass ich Diabetes habe, daher habe ich im Schlafzimmer beim Nachtschränkchen eine kleine Schublade nur für Diabetes-Zeug eingerichtet, darauf steht noch ein nettes weißes Porzellanschälchen mit Bonbons und abgepackten Schoko-Stückchen, im Wohnzimmer ebenso. Für Besucher sieht das dann wie eine nette Dekoration aus.

Eben, drum schreib ich ja

Zitat von Kochloeffel;388875

Wenn der Weg derart weit ist, machts natürlich Sinn, etwas griffbereit zu haben.

Wenn ich auswärts übernachte, hab ich natürlich auch alles grad in Reichweite.

Es ist ihm sicher eine Lehre, dass er das nächste Mal nicht noch erst lange rumlaufen muss.

Keine Sorge, das habe ich registriert, hätte das wohl deutlicher herausheben sollen.

Das mit der Treppe war ein allgemeiner Hinweis.

Hallo Punto!!

Ich finde schon, daß Euer Sohn die Situation toll gemeistert hat... Vielleicht beorgt Ihr noch Dextro Energy minis( gibt es beim Edeka in verschiedenen Gechmacksrichtungen) und stellt sie auf den Nachtschrank. Die Mini´s müssen nicht erst noch mühsam aus der Folie gefriemelt werden...

Euer Sohn ist in der Pubertät und da spinnt der BZ eh schon, egal ob er jetzt das Insulin verwechselt hat oder nicht. Es wird auch immer Situationen geben, in denen eine Hypo aus dem Nichts kommt.

Und schimpfen bringt in der Situation nichts... Wenn ich Euer Kind wäre, würde ich dann abblocken und mein Ding machen. Er kommt gut zurecht und es klappt sonst ohne große Probleme... Die Hypo war schon Strafe genug und er hat gut reagiert. Ich hab in Hypo´auch häufiger blackOuts gehabt und weiß nachhher dann auch nicht, wie ich es gechafft habe, Cola zu trinken oder TZ zu essen..

Also... Schenkt Ihm weiter Euer Vertrauen und die Lage wird sich normalieieren... Und wenn er im Sommer nach Spanien oder sonst wo hin will, dann laßt Ihn fahren... So lernt er am Besten und er wird sich hüten, die Insuline zu verwechseln, denn im Ausland nur mit Freunden ist Ihm das noch 3mal mehr peinlich, wenn er in ner Hypo nen Filmriß hat

Hallo Punto!

Mir ist das auch schon einmal passiert, habs aber sofort nach dem Spritzen gemerkt. Musste dann eben 8 BE essen! :o War blöd, weil ich keinen Hunger hatte, aber okay, musste sein!

Bezüglich eurem "bisschen schimpfen": Muss mich meinen Vorrednern anschließen, das hättet ihr euch besser gespart. Dein Sohn ist doch durch die Hypo (es ist ein sch... Gefühl, nachts durch ne Hypo wach zu werden) schon gestraft genug. So riskierst du doch nur, dass er dir nächstes mal nichts mehr erzählt! :7no:

Ich kann mich noch gut dran erinnern, als ich Diabetes bekommen habe und meine Mutter dauernd zwar gut gemeinte, aber doch lästige Sprüche wie "Willst du nicht mal was essen?" oder "Willst du nicht lieber mal messen?" losgelassen hat. Ich war davon echt genervt, auch wenn ich weiß, dass sie sich nur Sorgen gemacht hat. Also lass deinen Sohn doch bitte seinen DM managen, wie es ihm am besten passt und kontrolliere ihn vor allem nicht! ER muss mit der Krankheit leben und er findet schon seinen Weg damit umzugehen!

Liebe Grüße,
THF

Huhu Punto,
ich kann als Mutter schon verstehen, dass man im ersten (Schreck-)moment meckert. Schließlich sitzt man mit einem puppertierenden Jungen eh immer auch einer Büchse der Pandora (auch ohne Diab.:eek:) - ich versuche allerdings meinen Kindern hinterher zu erklären, warum ich gemeckert habe bzw. entschuldige ich mich, wenn es unangemessen war. Ich denke, es ist wichtig dem Kind zu vertrauen und seine Entscheidungen zu respektieren (wenn sie auch aus unserer Sicht nicht immer richtig sind).

Ich habe übrigens immer eine kleine Flasche Cola oder z.Zt. Traubensaft am Bett stehen.

LG Wildrose