Hilfe bei "Hypos"

  • Hi,
    auf Anregung von ECO und PumpenKati und anderen Usern eröffne ich diesen thread damit wir hier weiterdiskutieren können über:
    angemessene und sinnvolle Hilfe bei "Hypos", speziell bei Bewußtlosigkeit.
    Zur Debatte standen bisher die Empfehlung:
    "Bei Hypo mit black out Traubenzucker in die Backentasche und einmassieren in die Schleimhaut" versus
    "Bei Hypo mit black out stabile Seitenlage und Notruf absetzen mit Hinweis auf Bewußtlosigkeit für Entsendung eines NAW".
    Im Standardwerk "Gut leben mit T1" steht u.a. Zitat:
    "Bei Bewußtlosigkeit sollte grundsätzlich der Notarzt gerufen werden.
    Partner oder andere informierte Menschen können Glukagon spritzen....uws."
    Vielleicht hat jemand von euch Zugriff zum "Insuliner", da war vor ein paar Heften auch eine Abhandlung über das sichere Procedere.
    So, Reigen eröffnet - wer schreibt dazu?
    Gruß Julmond
    ps. habe auch noch beim "FIT" nachgelesen, da steht nur drin - auf die Schnelle gelesen - wie vermeiden, aber keine Info über direkte Hilfe

  • Ihr stellt euch allen Ernstes die Frage, was ihr macht, wenn eine bewusstlose Person vor euch liegt???


    Ihr habt doch alle mal einen Führerschein gemacht. Mit ein klein wenig Nachdenken dürfte die Antwort doch wohl klar sein. :confused::7no::eek:

  • Hallo
    nur-mal-so-anmerken-will: Ich frage nicht.
    Meine wiederholte Fortbildung zum Ersthelfer sagt : Seitenlage und Notruf.
    Gruß Julmond

  • http://www.drk.de/angebote/ers…ter/bewusstlosigkeit.html


    Der erste Satz unter der Überschrift sagt doch alles: Bei Bewusstlosigkeit sind die natürlichen Schutzreflexe wie Schluck-oder Hustenreflex ausgeschaltet....


    Ich möchte kein Traubenzuckerplättchen aspirieren. Dann Glucagon wenns daheim passiert oder RTW.
    Ich würde niemals einer bewusstlosen Person was in den Mund oder meinetwegen in die Wangentasche schieben.
    Bis der TZ sich aufgelöst hätte, ist der RTW dann wahrscheinlich eh da.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ich weiss noch, mir wurde beigebracht und in meinem schlauen Buch (so ein Kinderbuch über Diabetes) und im alten Diabetiker-Ausweis steht, dass man Zucker oder Traubenzucker in die Wange legen soll. Was mir persönlich damals mit 9 Jahren schon nicht geheuer war, dass ein x-beliebiger Mensch mir etwas in den Mund macht, wenn ich bewusstlos bin. Ich sagte von Anfang an meinen Mitmenschen, falls ich bewusstlos wäre Notruf wählen und sagen, dass ich Diabetikerin bin. Zum Glück war ich bis heute noch nie bewusstlos. :)

  • Wenn ich wach bin, merke ich eine Hypo IMMER und
    kann sie dann auch mit etwas Saft einholen.
    Wenn es mir beim Schlafen passiert, dann muss meine
    Tochter ran mit Glucogen-Spritze und dann wird in
    Ruhe gewartet. Hat bisher immer geklappt.
    Mit Traubenzucker habe ich niemals was am Hut
    gehabt. Nur der Gedanke bringt mich zum Wuergen.
    Wenn ich ausser Haus bin, habe ich immer SAFT
    in der Tasche, das ist so wichtig wie Schluessel.

  • Ich hab trotz meiner bald 30 Jahre keinen Führerschein gemacht, dennoch bin ich in den Genuss einer weitergehenden Ausbildung im Bereich Nothilfe gekommen. Bei einer bewusstlosen Person ruf ich immer den Notruf. Weiss ich, dass ein Diabetes vorliegt, ebenso. Denn ein Glukagonkit hab ich nicht. Weder bei, noch auf mir.


    Bei mir selbst hoff ich, dass die Leute, falls ich je bewusstlos sein sollte, sofort den Notruf anrufen. Bisher hätt ich keinen Grund dafür gesehen, aber man weiss ja nie.

  • Hallo,
    ich würde gar nicht mit einem Hypokit rummachen.
    Ein Diabetiker kann auch wegen anderer Erkrankungen zusammenbrechen, bei denen der Notarzt lebensrettend sein kann. :eek:
    Außerdem kann der bewußtlose Diabetiker auch Alkohol getrunken haben, dann würde ich mit dem Hypokit nur Zeit verschwenden.


    LG:)
    Zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Zitat von Zuckerstück;403583

    Hallo,
    ich würde gar nicht mit einem Hypokit rummachen.
    Ein Diabetiker kann auch wegen anderer Erkrankungen zusammenbrechen, bei denen der Notarzt lebensrettend sein kann. :eek:
    Außerdem kann der bewußtlose Diabetiker auch Alkohol getrunken haben, dann würde ich mit dem Hypokit nur Zeit verschwenden.


    Naja, schaden kann's nicht, außer natürlich, man verabreicht das Kit, anstatt überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, einen Notarzt zu rufen. In der Zwischenzeit, bis der RTW da ist, würd ich es geben.


    Bei mir hat bisher, wenn ich noch da war, TZ oder Cola gut geholfen. Es gibt auch leckeren TZ, solche Lollies von Frigeo.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Ich würde als Laie so vorgehen:
    1) Wenn der Diabetiker bewusstlos ist, Atmung überprüfen.
    Wenn keine Atmung vorhanden ist, mit Reanimation beginnen, vorher 112 wählen und unbedingt Hinweis "Reanimation" geben. Da muss nix von Diabetes gesagt werden.


    Wenn Atmung vorhanden ist, stabile Seitenlage anwenden und 112 wählen, Hinweis "bewußtlos". Auch hier muss kein Diabetes erwähnt werden, das kann man dem Rettungsdienstpersonal beim Eintreffen mitteilen.
    Wenn der Patient in der Seitenlage ist, kann man den BZ messen um zu überprüfen ob eine Hypo die Ursache für die Bewusstlosigkeit sein kann (muss aber nicht. Auch beim Diabetiker kann es andere Ursachen für die Bewußtlosigkeit geben als den Diabetes!). Wenn eine Hypo vorliegt, kann man das Hypokit anwenden.
    Auf jeden Fall sollte man regelmäßig die Atmung überprüfen, bis der Rettungsdienst eintrifft und bei Bedarf mit der Reanimation beginnen.


    2) Wenn der Diabetiker nicht bewußtlos ist, am besten flüssige Kohlenhydrate geben. Je schneller die KH wirken, um so besser. Schokolade etc. ist wegen des hohen Fettanteils und damit der langsamen Wirkung eher ungeeignet.
    Sollte doch Bewußtlosigkeit eintreten, siehe 1.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Hallo da habe ich mir auch schon Gedanken gemacht,wegen einer extremen Hypo bei meinen Sohn.Seine schlimmste war bei 24 bz...wo er zum Glück noch ansprechbar war,aber schon halbwegs dödelig.Ich bleib immer bei ihm wenn ich ihn den Traubenzucker in die Backe scheib,und habe immer Angst das er sich verschlcukt.Den seine Hypos kommen Nachts....
    Mir brachte man bei eine Bewustlose Person in die Seitenlage zu bringen,wenn sie nicht mehr Ansprechbar ist.
    Mein Diabetologe sagte wenn der Fall einttritt ich hoffe nicht:eek:dann ein TZ in die Backentasche schieben,der löst sich auf und gelangt in die Blutbahn,aber dabei bleiben!!!
    Und wenn das nicht wirkt die Notfallspritze in den schenkel hauen...(aber denoch bei jeder Bewustlosikeit den Notarzt rufen nicht warten bis er von den TZ wach wird) Ich hoffe nie das so was eintritt... lg manu

  • Für mich, als Diabetiker und Partner einer Diabetikerin gilt in solchen Situationen: BZ-Wert messen, dabei feststellen ob es wirklich eine Unterzuckerung ist. Dabei kann ich beim Messgerät meiner Frau ablesen ob es noch aktives Insulin gibt. Es gibt Situationen ohne Bewusstlosigkeit, in denen Diabs nicht in der Lage sind, flüssige BE´s zu sich zu nehmen. Flüssige BE´s sind Traubenzucker vorzuziehen, da der Traubenzucker sehr langsam durch die Mundschleimwand aufgenommen wird. Im Gegensatz zu Medikamenten, die speziell dafür entwickelt worden sind.
    Ist der Diabetiker bewusstlos, dann hilft nur ein Hypokit. Hat der Diabetiker während der Bewusstlosigkeit durch niedrige BZ-Werte einen Krampfanfall kann man ihn nicht in eine stabile Seitenlage versetzten.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Also Hypokit auf jeden Fall ,nicht erst überlegen ob es etwas anderes sein könnte,lieber nen Bz von über 500 in Kauf nehmen.aber was ist wenn man grad unterwegs ist?familie,Freunde,Arbeitskollegen wissen Bescheid,was ist mit den Leuten auf der Straße? Super mein Hypokit liegt zu Hause im Kühlschrank! Habe mir jetzt nen Kofferhänger an meine Handtasche gemacht,beruhigt mich etwas Lg Biene

  • Hey,

    die Diskussion entstand augrund des " Alltag mit Insulinpumpe- Fortbildung für Internisten" Artikels, diesbezüglich kann davon ausgegangen werden, dass die dort wissen, dass sie es mit Diabetes zu tun haben. Die wenigsten von uns, dürften als Ersthelfer (ausser als Parnter etc) wissen, wenn dass er es mit einer Hypo zu tun hat. Oder ?

    Ich kann mich Muc fast anschließen. Wenn ich eine schwere Hypo habe sieht mir mein Mann dies an, misst BZ und spritzt Glucagon. Sofern ich noch etwas reagiere, bekomme ich flüssige BE in Form von Saft, Cola etc. Ich persönlich hätte aber auch gar kein Problem, wenn mir z.B. Jubin in die Backentasche gemacht würde und selbst die weichen TZ lösen sich schnell auf.
    Bei einem Krampfanfall, dürfte es für alle Ersthelfer extrem schwierig werden, jemanden in die stabile Seitenlage zu bringen.
    Einen Notarzt haben wir erst einmal benötigt und da wusste er von meinem DM noch nichts :rolleyes:. Mein bester persönlicher Notarzt, ist mein Mann :6yes:
    Bezüglich Hilfe durch Angehörige ist dies auch interessant:
    http://www.diabetes-heute.uni-…ls/print.html?TextID=1193

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Zitat von Biene0261;403627

    Also Hypokit auf jeden Fall ,nicht erst überlegen ob es etwas anderes sein könnte,lieber nen Bz von über 500 in Kauf nehmen.aber was ist wenn man grad unterwegs ist?familie,Freunde,Arbeitskollegen wissen Bescheid,was ist mit den Leuten auf der Straße? Super mein Hypokit liegt zu Hause im Kühlschrank! Habe mir jetzt nen Kofferhänger an meine Handtasche gemacht,beruhigt mich etwas Lg Biene


    Was ist denn ein Kofferhänger?


    Ich hatte neulich eine Hypo unterwegs, bei der hätte ich mir ohne zu überlegen Glucagon gespritzt wenn ich es dabei gehabt hätte.



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  • Als eine der sinnvollsten Maßnahmen halte ich gar nicht erst n diese Lage zu kommen.
    Wie oft kommen Bewusstlosigkeit denn vor? Oh, Gott, was mache ich denn, die allein lebt? Im Titel sollte "Hilfe bei Hypos mit Fremdhilfe stehen", sonst ist das irreführend.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von PumpenKati;403631


    Ich persönlich hätte aber auch gar kein Problem, wenn mir z.B. Jubin in die Backentasche gemacht würde und selbst die weichen TZ lösen sich schnell auf.
    http://www.diabetes-heute.uni-…ls/print.html?TextID=1193


    Bringt dir aber soweit fast nichts, wenn du es nicht runterschlucken kannst, was nützt es dir, wenn du das Zeug wieder "aussabberst"? Den Zucker, welcher von den Schleimhäuten im Mund aufgenommen wird, n halte ich für nicht relevant.

  • Zitat von Roadjack;403637

    Bringt dir aber soweit fast nichts, wenn du es nicht runterschlucken kannst, was nützt es dir, wenn du das Zeug wieder "aussabberst"? Den Zucker, welcher von den Schleimhäuten im Mund aufgenommen wird, n halte ich für nicht relevant.



    Sabberst du denn deinen Speichel auch aus oder schluckst du den ?

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Auch wenn man alleine lebt, braucht man keine Angst vor den Hypos mit Bewußtlosigkeit zu haben. Als ich alleine gelebt habe ist mir eine solche passiert (passiert mir nur Nachts im Schlaf), ich bin am nächsten Morgen anstatt um 6 Uhr erst um 11 Uhr aufgewacht und hatte ziemlich starke Kopfschmerzen und Krämpfe gehabt. Gab einen riesen Ärger auf der Arbeit:o (die hatten mich angerufen aber im Unterzucker hört man das leider nicht).


    Ich persönlich bin meiner Familie sehr dankbar, dass sie mir immer Traubenzucker (besser ist aber dieses Jubin) auch bei Bewußtlosigkeit gegeben haben. Zum Glück habe ich mich bisher noch nie daran verschluckt (ich glaube aber meine Mutter zerbröselt ihn vorher ein bißchen und legt es mir in die Backe). Mittlerweile hat mein Mann einen super Trick herausgefunden, in dem ich sogar bei Bewußtlosigkeit kurzzeitig wieder zu mir komme und Traubenzucker essen kann (hört sich unglaublich an, ist aber so). Er schreit mich ganz laut an: "Entweder du isst jetzt einen Traubenzucker oder ich hole deine Mutter!" Das wirkt aber wahrscheinlich nur, weil ich unheimliche Angst davor habe, dass mich meine Mutter nochmals im Unterzucker antrifft. Sie kann bei einem Unterzucker mit Bewußtlosigkeit ziemlich "brutal" werden (drückt mir dann mit Gewalt den Mund auf oder hält mich fest) wenn ich keinen Traubenzucker esse.


    Ein Hyposet kommt für mich persönlich nicht mehr ins Haus. Hatte bei einem Einsatz mit Notarztwagen ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht (liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich mich im Hypo gegen alle Gegenmaßnahmen sehr stark wehre).


  • Siehste genau das mein ich,deshalb hab ich den Kofferhaänger;),wenn du verreist hast du den an deinem Koffer mit Adresse vom hotel,ich hab da meine Daten ,SOS Lg Biene