Blutzuckermessen nur an bestimmten Fingern?

  • Zitat von xTINAx;265960

    Denkt ihr, wenn man abwechselt zwischen Fingerkuppen (ob seitlich oder mittig ist ja denke ich mal egal was die Werte betrifft) und Handballen wie auf dem Foto, das funktioniert?
    Oder sollte man besser bei einem Bereich bleiben?


    Du kannst schon mehrere Bereiche verwenden. Allerdings sollte man, wenn der BZ sich zu dem Zeitpunkt stark ändert (z.B. nach Mahlzeiten oder unter noch laufendem Bolus) an den Fingerkuppen oder am Ohr messen. Die anderen Bereiche sind nur dann geeignet, wenn der BZ stabil ist, d.h. zum Beispiel beim Nüchternwert.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich nutze an ungeraden Tegen die linke Hand und an geraden die rechte. Morgens den kleinen Finger, mittags den Ring- und abens den Mittelfinger. Da ich nicht direkt in die Beere steche, kann ich, wenn ich mehr als einmal Messen muss, mal innen und mal außen messen. Dadurch hat jeder Finger 48 h zum Ausheilen.

  • So, da es mich interessiert habe ich nun mal zwei Stechsessions gemacht, um auszutesten wie unterschiedlich die Werte sind:


    1. wiedereinmal zu hoch (2h nach dem Frühstück) mit noch aktivem Bolus:
    seitliche Hand: 233, 243
    Zeigefinger: 272
    Mittelfinger: 274
    Ringfinger 252
    kleiner Finger: 277


    2. nachmittags im "Ruhezustand" kein Bolus nichts gegessen
    seitliche Hand: 92, 96
    Zeigefinger: 97
    Mittelfinger: 97
    Ringfinger: 99
    kleiner Finger: 99


    Anm.: seitliche Hand am Anfang und Ende der Session gemessen.


    Ich kann also die Aussage von TryHarderFish bestätigen.
    Vielleicht messe ich zukünftig nach dem Essen auch an den Fingerkuppen, da ich öfters trotz mehrfachen Korrekturbolus nicht herunter komme.

    Seitdem ich Diabetes habe, weiß ich Schokolade erst richtig zu schätzen und zu lieben!
    Seit ich versuche meine Ernährung umzustellen hasse ich sie, da ich versuche sie nicht mehr zu essen!
    Seit ich zum Rauchen aufgehört habe, hab ich sieben Kilo zugenommen! - Aber zwischenzeitlich wieder 4 abgenommen ;-)
    Super, jetzt kann ich blad aber "gesund" sterben!

  • Also ich nutze zum Messen alle zehn Fingerkuppen. Und ich nehme täglich wechselnd die linke u. die rechte Hand. Bei fünf Messungen pro Tag kriegt also jeder Finger jeden zweiten Tag einen Pieks. Das ist nicht soviel.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)


  • Bei den zulässigen Streungen und angesichts der "wenigen" Werte kann man aber sagen, dass "Finger" und "seitliche Hand" keinen signifikanten Unterschied ausmachen. Bei einigermaßen normalen Werten schon gleich dreimal nicht...
    "Seitliche Hand" ist ja auch größtenteils Kapillarblut...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Nachtrag:


    Das mit den Streuungen kann ich bestätigen, da ich schon vor Längerem auch mal ausgestestet habe wo welche Werte zustande kommen. Damals hatte ich bis zu 30mg/dL Unterschied an der selben Einstichstelle (natürlich gleich hintereinander).


    Manchmal, wenn ich den Wert wiedereinmal nicht nachvollziehen kann, messe ich mehrmals und auch da sind 30mg/dL Unterschied keine Seltenheit.


    Hierbei sollte man auch beachten, dass gemäß Systemgenauigkeitsanforderungen der Norm DIN EN ISO 15197 für Konzentrationen größer oder gleich 75mg/dl innerhalb von ±20% liegen müssen. siehe:http://www.thieme-connect.com/…ct/10.1055/s-0032-1314470


    D.h.:
    bei 100mg/dL Werte von 80 bis 120
    bei 200mg/dL Werte von 160 bis 240
    Das relativiert schon einiges, oder!!!!

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  • Neue DIN Norm für Messgenauigkeit der Blutzuckermessgeräte


    Am 30. Juni 2017 tritt die Harmonisierung der DIN EN ISO-Norm 15197:2015 und damit ein neuer, strengerer Qualitätsstandard für die Messgenauigkeit von Blutzuckermesssystemen in Kraft.


    Die neue Regelung sieht nun eine Abweichung von maximal ± 15 % bei Glukosekonzentrationen von über 100 mg/dl (5,6 mmol/l) sowie von bis zu ± 15 mg/dl (0,8 mmol/l) bei Glukosekonzentrationen unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l) vor. Diese Vorgabe muss bei jeweils 95 % aller Messergebnisse erfüllt sein.


    Lt. Web sollen 20% der Geräte im Sommer 2017 die Werte nicht einhalten. Aber es sieht so aus als würden die Messungen etwas genauer werden.

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  • Hallo,


    ich möchte das Thema Genauigkeit der Blutzuckermessung mit Figerbeere wieder aufnehmen, da ja CGMs diese als Kalibrierung verwenden und somit die Genauigkeit des CGMs zentral davon abhängt.


    Ich habe jetzt lange Zeit mit dem Freestyle Precision Neo gemessen in diese Werte verwendet. Da das Gerät nun in die Jahre gekommen ist habe ich mir das Wellion Gallileo und das Glucomen areo2k besorgt. Ach ja diese Geräte, da ich ein Kombigerät mit Ketonmessung haben will.


    Nun habe ich ein paar Testmessungen immer mit dem gleichen Blutstropfen gemacht und erhebliche Unterschiede entdeckt:


    Freestyle Gallileo Glucomen

    1. Tropfen:

    90 ………. 113 ………. 128

    2. Tropfen:

    93 ………. 112 ……….. 117

    3. Tropfen:

    74 ………. 110 ………… 120


    Ein paar Stunden später - alle Messungen aus einem großen Tropfen

    74 / 70 … 98 / 102 … 107 / 112


    Wieder später - wieder alle aus einem Tropfen:

    104 / 84 … 103 / 102 … 114 / 126

    6. Tropfen:

    97 ………… 140 ……….. 138


    Eigentlich war ich nach Erhalt des Gallileo erschreckt wegen der großen Abweichung zum Freestyle. Jetzt wo ich zusätzlich den Glucomen habe liegt der Gallileo im Mittelfeld.


    Ach ja ich hatte bei Wellion wegen Übermittlung einer Kalibrierlösung angerufen, die meinten ich soll das Gerät einschicken - warum einfach, wenn es kompliziert geht.

    Ich werde nun mal versuchen die Kalibrierlösungen für Freestyle und Glucomen zu bekommen.

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  • Abweichungen von 15% sind zulässig, nach oben und unten. Macht bei zwei Fingern oder zwei Messgeräten zusammen 30 Prozent.

    Also ist alles, passend zum Thema, nur über den Daumen gepeilt.

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Ja - hol dir doch mal diese Kalibrierlösungen und teste das mal aus.

    Ich persönlich messe mit meinem BZ-Messgerät vor meiner Laborblutentnahme und vergleiche das dann mal, mir reicht das auch. Ich bin auch der Meinung, dass in Zeiten des CGM solche Abweichungen im BZ-Wert durchaus tolerierbar sind. Ob ich jetzt bei 90 oder 120 bin ist z.B. relativ egal, wenn wenig IOB und stabiler Trendpfeil. Von daher gehört das zu den Themen, um die ich mir keinen Kopf mache, ich vertraue meinem BZ-Messgerät und vor allem auch meinem Gefühl.

  • Ich werde nun mal versuchen die Kalibrierlösungen für Freestyle und Glucomen zu bekommen.

    Tu dir den Stress nicht an. Die zulässigen Blutzuckerbereiche sind bei den Kalibrierlösungen so weit gefasst, dass deine Geräte auf jeden Fall drin liegen. Also nur Zeit und Geldverschwendung.;)


    Außerdem bestehen die Kalibrierlösungen nicht aus Blut sondern aus einer chemischen Substanz, dass heißt es ist möglich, dass die Geräte bei der Lösung im Rahmen liegen und bei "richtigem" Blut doch abweichen. Habe ich selber erlebt, Kalibrierlösung hat immer gepasst, Blutzuckerdurchschnitt mit dem Gerät 160mg/dl und HbA1c Wert 9,5 (ca. Blutzuckerdurchschnitt von 230 mg/dl)


    Wenn dein HbA1c Wert zu den Werten vom Precision Neo passt, würde ich das Gerät nehmen, was in allen Blutzuckerbereichen am nächsten am Precision Neo dran liegt.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Die Ziffer auf dem BZ-Messgerät oder auf dem Pumpendisplay oder in xDrip ist doch eigentlich egal, solange man im "brauchbaren" Berich liegt. Sowohl zu hohe wie zu niedrige Werte merkt man doch, jedenfalls ich merke das (noch).

    Ich habe jetzt aus einem anderen Grund die Gefäße und die Nervenleitung untersuchen lassen müssen und alles liegt im grünen Bereich (und das ist blöd, nun weiß ich nicht warum ich die anderen Probleme habe).

    Der HBA1c-Wert ist über Jahre schon unter 6% (zuletzt wieder 5,7%) und TIR liegt zwische 95% und 100%.
    Also war wohl bisher alles O.K.
    Was soll man sich da um ein Messgerät oder einen Sensor Gedanken machen, der sowieso 20% daneben liegen darf.

    Wenn es unerklärbare Probleme gibt, schaut es anders aus.
    Aber da machen die Ärzte/Helferinnen ja auch genug Fehler. Da ist noch der Alkoholtropfen an der Fingerkuppe und es wird schon das Blut angesaugt, ob das was brauchbares wird. Und wie oft soll man meckern?

    Einmal editiert, zuletzt von Zuckermeier () aus folgendem Grund: Fehlerteufel bekämpfen - aber er darf weiterleben.

  • Danke für eure Rückmeldungen.


    Ich wollte eigentlich nur thematisieren, dass wir dem CGM viel Aufmerksamkeit widmen und daraus TIR usw. ableiten.

    Wenn das CGM aber mit zu niedrigen oder hohen Werten kalibriert wird, stimmt das halt alles nicht.

    Aktuell habe ich einen Mittelwert 24h von 116 kalibriert mit Precision, hätte ich mit Glucomen kalibriert wäre ich somit um 30-40 höher, also ca. 150 und das ist sicher nicht mein Zielwert.

    Seitdem ich Diabetes habe, weiß ich Schokolade erst richtig zu schätzen und zu lieben!
    Seit ich versuche meine Ernährung umzustellen hasse ich sie, da ich versuche sie nicht mehr zu essen!
    Seit ich zum Rauchen aufgehört habe, hab ich sieben Kilo zugenommen! - Aber zwischenzeitlich wieder 4 abgenommen ;-)
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  • Ich finde ehrlicherweise die Messabweichungen ziemlich extrem.


    Zwischen 74 und 120 liegen 46 Differenz.

    Das übersteigt dann doch etwas die 20%.


    Hast du es mal in einer hypo getestet?


    Da hab ich in der Regel ein ganz gutes Gefühl dafür, ob der Wert jetzt eine milde Hypo (so ca. 60mg/dl) oder stärkere hypo ist (so 50mg/dl).


    Dann würde ich das Gerät nehmen, was da am besten passt.

  • Leila

    Das übersteigt dann doch etwas die 20%.

    Aber nur wenn du die extremsten Werte nimmst.

    Vielleicht liegt aber auch das Gerät in der Mitte genau richtig?

    Dann wäre die beiden höchsten und niedrigsten Werte innerhalb von 15%.

    Und dran denken: Nur 95% der Werte müssen innerhalb dieses Rahmens liegen, die restlichen Werte dürfen weiter abweichen.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Zwischen 74 und 120 liegen 46 Differenz.

    Das übersteigt dann doch etwas die 20%.

    Aber nur wenn du die extremsten Werte nimmst.

    Dann wäre die beiden höchsten und niedrigsten Werte innerhalb von 15%.

    Bei euren Zahlen, komme ich aber gewaltig ins Schleudern ... :wacko:


    Die Messgeräte dürfen eine Abweichung von 15% haben, soweit mir das bekannt ist.

    Bei einem Blutzucker von 100mg/dl ist es also ein korrekt angezeigter Wert, wenn da 85mg/dl oder 115mg/dl steht.

    Bei einem Blutzucker von 150mg/dl wäre eine Anzeige zwischen 127,5mg/dl und 172,5 als korrekt zu akzeptieren.


    Und was auch nicht hilft, sind vergleiche zwischen zwei Blutzuckergeräten, wo nicht bekannt ist, wie weit diese vom echten Wert abweichen.


    Daher zitierte ich toosweet im Beitrag #31 mit dem Hinweis, gegen den Laborwert zu vergleichen. Auch wenn ich mehrere Blutzuckergeräte habe, ich nutze nur das Eine, dass ich gegen den Laborwert verglichen habe, wenn ich das wirklich genau wissen möchte.

    Da hab ich in der Regel ein ganz gutes Gefühl dafür, ob der Wert jetzt eine milde Hypo (so ca. 60mg/dl) oder stärkere hypo ist (so 50mg/dl).


    Dann würde ich das Gerät nehmen, was da am besten passt.

    Und hier bin ich außen vor und mein DOC ist schon daran verzweifelt, ich spüre meinen BZ leider nicht und bin heilfroh, dass ich das FSL habe, um mich über meinen aktuellen BZ zu informieren.

  • Hallo zusammen,


    ich nutze meine Finger nur, wenn es gar nicht anders geht. In den allermeisten Fällen benutze ich mein rechtes Ohrläppchen. Der dafür erforderliche Spiegel befindet sich in einem alten Rasiererkasten der Firma Braun. In dem Kasten befinden außer dem Spiegel im aufklappbaren Kastendeckel zudem Tupfer, ein Contour next Messgerät sowie eine Packung Teststreifen. Ich steche nicht mit Lanzetten sondern benutze eine Spritze (BD U-100 0,3ml). Der dafür gekaufte 100er Karton Spritzen hält eine Ewigkeit. Mit der Kanülenspitze kann ich so vorsichtig ins Ohrläppchen stechen, dass ein perfekter Tropfen Blut austritt. Im Auto gibt es den Innenspiegel, in Flugzeug- oder Zugtoiletten geht es auch wunderbar, ebenso in Gäste-WCs. So bleiben sehr wenige Situationen übrig, in denen ich in den Finger steche (dann allerdings nicht mit einer Kanüle).

    Wenn man genau hinguckt, sieht man natürlich, wofür mein Ohrläppchen herhalten muss - Verhärtungen oder andere Probleme gibt es jedoch nicht. Wenn das Ohrläppchen zu kalt ist, erwärme ich es mit der Hand. Nur wenn ich versehentlich zu sehr zusteche oder die Kanüle/Spritze neu ist, tut es ein wenig weh und blutet zu stark.

    Die erforderlichen Bewegungsabläufe sind bei mir regelrecht in Fleisch und Blut übergegangen. Ich teste 4-8 mal pro Tag.

    An den Fingern bin ich irgendwie zu empfindlich. Wenn beim Arzt routiniert in den Finger gestochen wird, blutet und schmerzt es enorm.

  • Wo stichst Du, wenn Du Blut aus dem Finger nimmst? Aus der Fingerbeere, von vorne? Da machen das die Metzger. Da tut es weh, da hier die Nerven liegen. Seitlich, da hast Du fast keine Nerven und da schmerzt normalerweise nichts.

  • Ich nutze dieses Teil, um meine FLS 3 Sensoren zu kalibrieren: Genteel Lancing Device

    Mir sind meine Finger zu schade, darum messe ich am Unterarm. Es gibt einige Studien, dass man an verschiedenen Stellen messen kann, etwa hier: https://diabetesjournals.org/c…at-the-ArmRisky-delays-of

    Die Blutzuckerwerte sind aber nur präzise zu vergleichen, wenn sie in einer Phase geringer Schwankung gemessen werden.


    Flatten the curve!