Abenteuerliches zwischen Testkassetten, Praxis und KK...

  • Abenteuerliches zwischen Testkassetten,
    Praxis und KK...



    Tachschön liebe Forenleser :)


    War hier schon lange nicht mehr online, weil ich mich als Typ 1er mit meinem Freund Diabetes seit Jahren versuche zu arrangieren. Mehr oder weniger gut gelingt mir das, wenn auch zur Zeit nicht besonders gut und eine Pumpe im Raum steht und weil mir das von meiner Facharztpraxis angeraten wurde (stark schwankende Werte, Dawnphänomen, Unterzuckerungen etc.).


    Trotz allem wurmt mich ab und an das eine oder andere, wie aktuell zu den Testkassetten meines heiß und innig geliebten Accu-Check Mobil. :pupillen:


    Meine Facharztpraxis kam mir dieses Quartal mit einem Bolzen daher, welchen ich so bisher noch nie gehört habe. Angeblich dürfen mir Testkassetten zu meinem Accu-Check Mobil nicht mehr verschrieben werden, weil die Krankenkasse die Kosten nicht mehr übernehmen würde. :?:


    Auf diese Aussage hin, habe ich zwei Nachmittage diese Woche damit verbracht, vernünftige Informationen zu erhalten. Dabei führte ich eine ganze Reihe an Telefonaten mit der Techniker Krankenkasse, durchforstete das Web stundenlang um letztendlich null heraus gefunden zu haben. Mal davon abgesehen, dass meine recht gute Krankenkasse weder auf der gewöhnlichen Hotline, noch in mehreren Fachbereichen auch nur Ansatzweise jemals davon gehört hätten. Laut allen Infos bei der Techniker, werden egal welche Teststreifen wie auch Messkassetten anstandslos jedem Typ 1er bewilligt.


    Diese Info gab ich natürlich telefonisch an meine Fachpraxis weiter...


    Nun präsentierte man mir die Information, dass angeblich die Techniker, wenn auch evtl. erst Jahre(!) später, die TKK auf die Praxis zukäme und eine Erstattung der Testkassetten wegen der Differenz zu kostengünstigeren Messstreifen verlangen könnte/würde (blödes Deutsch, sorry. Hoffe man versteht mich...). :pupillen:


    Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass es bei uns ca. 350.000 Typ 1 Diabetikern keinerlei Beschneidungen gäbe und lediglich Menschen mit Typ 2 Diabetes Einschränkungen hinnehmen müssen. Dem scheint wohl nicht der Fall zu sein, wenn ich denn die Aussage meiner Praxis für bare Münze nehme (pers. möchte ich hier lieber nicht aufführen, was ich mir bei solchen Aussagen denke, vor allem wenn die Lehrlinge dies an die Patienten weiter geben müssen).


    Als gelernter Koch, habe ich mich ganz bewusst für das Accu-Check Mobil entschieden, weil es die mit Abstand einfachste und Hygienischste Möglichkeit bietet, während meiner Arbeit in der Küche schnell den BZ zu messen, ohne Döschen, ohne extra Stechhilfe und sonstigem Krempel auspacken zu müssen. Lediglich Hände waschen, mit dem Gerät und der daran integrierten Stechhilfe piksen und direkt BZ messen. Ratzfatz erledigt und weiter werkeln. Umständliches Handhaben sind mit diesem Gerät ein Fremdwort.


    Mir wurde als alternative ein GlucoMen Ready angedreht. Sorry wenn ich das mal so direkt zum Ausdruck bringe, aber das Teil ist einfach nur Mist. Zwar hat man 25 Teststreifen in einer Kassette, jedoch bei der Stechhilfe scheitert es bereits. Das integrierte Bolzenschußgerät (so empfinde ich es zumindest :cursing: :cursing: ) ist nicht besonders gut einzustellen und mir ist es nach ca. 70 Messungen immer noch nicht gelungen eine richtige Einstellung zu finden, welche von der Tiefe ausreichend ist und weder schmerzen bereitet, noch den Finger regelrecht Durchbohrt. Vielleicht bin ich auch als Grobmotorischer Mensch zu dämlich, ich weis es nicht. Einziges schöne an dem durchsichtigen Plastikkasten, es ist klein und sehr leicht.


    Jegliches Zubehör muss jedoch erstanden werden für nicht gerade wenig €uronen, was mir ebenfalls Schwierigkeiten bereitet, da ich durch meine Schwerbehinderung als angehender Rentner lediglich in Teilzeit arbeite und nur ein paar Euros als Zuverdienst erhalte. Das supermoderne Datenkabel Klinke auf USB (sehr fortschrittlich, vor allem wegen der Klinkenbuchse), kostet rund 20,- €uronen. ?(


    Was mich an der Sache brennend interessiert, ob andere Typ 1er jemals solche Aussagen in neuerer Zeit präsentiert bekommen haben. Irgendwie komme ich mir gelinde gesagt tierisch verarscht vor von meinem Diabetes Fachpraxis Team. :hmmmm: 8|


    Schöne Grüße ;)


    Sagitarius13 aka Dietmar (Didi)

    Spinne am Abend, erquickend und labend... :ahahaha:


    "Über Zweifelhaftes nachzudenken
    ist zweifelsfrei des Zweiflers Tun,
    aber zweifelsohne denkt er nicht daran,
    am Zweifel zu verzweifeln."

    Einmal editiert, zuletzt von Sagitarius13 ()

  • Auch wenn ich persönlich "noch" die Teststreifen für das Mobile bekomme, habe ich hier schon des öfteren davon gelesen, dass Teststreifen in 2 Gruppen aufgeteilt werden (A und B) und die KKs versuchen alle Patienten auf B umzustellen. Da machste nichts dran. Ich empfinde das als absolute Frechheit und führt in meinem Falle defintiv zur Verschlechterung der Lebensqualität.


    Leider gibt es kein anderes Gerät auf dem Markt was so gut ist wie das Mobile. Das von deiner Praxis vorgeschlagene Glucomen ist billig in der Qualität, Stechhilfe Mist und mMn eine völlige Fehlkonstruktion.


    HIER findest du einen Thread der sich genau damit auseinandersetzt. Sind ein paar Seiten, aber im späteren Verlauf findest du dort alle Infos die du brauchst.



    EDIT: Zu Spät :) Nemo hat den Thread bereits verlinkt.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Hallo ihr zwei :)


    Ich lese mir heute die Themen dazu ausführlich durch. Vielen Dank für die Links! :-)

    Spinne am Abend, erquickend und labend... :ahahaha:


    "Über Zweifelhaftes nachzudenken
    ist zweifelsfrei des Zweiflers Tun,
    aber zweifelsohne denkt er nicht daran,
    am Zweifel zu verzweifeln."

  • Ich nutze das Gerät auch, und habe bis auf die verlinkten Threads hier im Forum noch nichts davon mitbekommen.


    Meine Ärztin ist zwar Diabetologin, aber aufgrund irgendwelcher Gebietsauflagen darf sie in ihrer Praxis nur internistisch/ hausärztlich praktizieren, ist also keine offizielle Diabetologische Facharztpraxis.


    Vielleicht bekommt sie deshalb keine Auflagen die Testkassetten zu verbannen.


    Grüße, Roman



    Gesendet mit Tapatalk

  • Habe gerade meine übliche Menge verschrieben und zugesandt bekommen...

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Also habe meinem Mann vor einer Woche das Mobile empfohlen und der hat als Typ2er anstandslos alles Zubehör bekommen....ich verfolge diese Diskusionen auch schon seit einiger Zeit etwas fassungslos.....[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/light_skin/facepalm.gif]


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • In diesem Quartal habe ich meine Mobile Kassetten auch problemlos verschrieben bekommen, ich bin in einer diabetischen Schwerpunktpraxis und hole meine Kassetten allerdings bei Medic Direct ab und umschiffe so auch die Apotheke mit eventuellen Kommentaren.


  • Meine Facharztpraxis kam mir dieses Quartal mit einem Bolzen daher, welchen ich so bisher noch nie gehört habe. Angeblich ....


    Was heißt denn "meine Facharztpraxis"? Der Arzt, die Arzthelferinnen/Sprechstundenhilfen oder wer? Und was für eine Facharztpraxis ist das?


    Ich frage darum, weil
    - nicht jedem Mitarbeiter einer Praxis mögl. Unterschiede von Diagnosen und deren Behandlung vertraut ist (vorsichtig ausgedrückt)
    - der behandelnde Arzt entscheidet, was verschrieben wird und nicht etwa das Personal vor der Tür des Arztes
    - und es Empfehlungen gibt, welchen Patienten ein Messgerät mit günstigeren Messstreifen nahegelegt werden soll - die Unterscheidung "vorm Arztzimmer" aber möglw. nicht jedem klar ist


    Hast Du Dir von der KK schriftlich geben lassen, was Dir bewilligt wird?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ich habe bisher auch noch keine Probleme gehabt in meiner Dia Praxis meine Testkasetten für das Mobile verschrieben zu bekommen. Im Gegenteil, mir wurde da gesagt, als Typ 1 entscheide ich welches Messgerät ich verwenden möchte und wieviele ich davon benötige.
    Ich beziehe meine Testkasetten über den Fachhandel und nicht über die Apotheke, von daher gabs auch noch keine Umberatungen.

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Tachschön


    Sorry bin etwas wenig in Sachen Diabetes online und hatte zugegeben den Beitrag hier schon fast wieder vergessen.

    Inzwischen habe ich die Praxis gewechselt und nachdem ich mich mit einer Freundin darüber ausgetauscht hatte und welche wie ich aus Nürnberg kommt (ist auch hier im Forum)

    Was heißt denn "meine Facharztpraxis"? Der Arzt, die Arzthelferinnen/Sprechstundenhilfen oder wer? Und was für eine Facharztpraxis ist das?


    Ich frage darum, weil
    - nicht jedem Mitarbeiter einer Praxis mögl. Unterschiede von Diagnosen und deren Behandlung vertraut ist (vorsichtig ausgedrückt)
    - der behandelnde Arzt entscheidet, was verschrieben wird und nicht etwa das Personal vor der Tür des Arztes
    - und es Empfehlungen gibt, welchen Patienten ein Messgerät mit günstigeren Messstreifen nahegelegt werden soll - die Unterscheidung "vorm Arztzimmer" aber möglw. nicht jedem klar ist


    Hast Du Dir von der KK schriftlich geben lassen, was Dir bewilligt wird?

    Nun die Praxis bei welcher ich bisher in Behandlung war, ist eigentlich schon eine weile mit dem Thema bewandert. Namen möchte ich nicht so offen preis geben, nicht das hier wer falsche Rückschlüsse zieht.


    Sagen wir mal so! Mein neuer Diabetologe Dr. med Kirsten Peter Böhmer von der Internistischen Fachklinik Dr. Steger in Nürnberg hat darüber lediglich geschmunzelt und mit dem Kopf geschüttelt. Die Aussage betreffs welche Messtreifen/Testkassetten für Typ 1 Diabetiker verschrieben werden dürfen oder nicht, steht bei Ihm außer Frage. Wenn ich der Meinung bin, dass ich mit dem Accu-Chek Mobile am besten zurecht komme, werden Testkassetten und Zubehör anstandslos verschrieben und ohne Diskussionen.


    Vergessen wir dieses Wischiwaschi Thema, weil hat sich erledigt :)


    Schöne Grüße


    Didi


    PS: Sorry wenn ich erst jetzt Antworte.

    Spinne am Abend, erquickend und labend... :ahahaha:


    "Über Zweifelhaftes nachzudenken
    ist zweifelsfrei des Zweiflers Tun,
    aber zweifelsohne denkt er nicht daran,
    am Zweifel zu verzweifeln."

  • Diejenigen Ärzte, die sich gar so willfährig gegenüber den KK zeigen, die tragen letztlich selbst dazu bei, daß Verschreibungen zukünftig immer noch ein Stück komplizierter werden.
    Diese Mediziner brauchen sich dann nicht mehr beschweren! Sollen halt alles hinnehmen, wie es kommt. Die wären bestens in einem Staatsbetrieb aufgehoben.


    Einziger Punkt, bei dem sich die Ärzteschaft einig ist u. wo es spürbar Widerstand gibt, ist wohl das ach zu knappe Honorar.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Meines Wissens gibt es die Einteilung in A und B Geräte. Allerdings fallen Typ 2 nur unter B. Weil bei Typ2 wohl ein zwingendes Messen nicht nötig ist. Und wenn die Typ 2 Teststreifen verschrieben bekommen wollen, dann nur mit Geräten aus der Kategorie B.


    Für Typ 1 gibt es keine Einschränkungen.

  • Meines Wissens gibt es die Einteilung in A und B Geräte. Allerdings fallen Typ 2 nur unter B. Weil bei Typ2 wohl ein zwingendes Messen nicht nötig ist. Und wenn die Typ 2 Teststreifen verschrieben bekommen wollen, dann nur mit Geräten aus der Kategorie B.


    Für Typ 1 gibt es keine Einschränkungen.


    Wieso sollte es für Diabetiker die Insulin spritzen Unterschiede geben? Ich denke die Unterschiede bestehen lediglich bei Diabetikern die mit Tabletten behandelt werden.

  • Sagen wir mal so! Mein neuer Diabetologe Dr. med Kirsten Peter Böhmer von der Internistischen Fachklinik Dr. Steger in Nürnberg hat darüber lediglich geschmunzelt und mit dem Kopf geschüttelt.


    ehrlich gesagt, ich wundere mich schon, zu welchem DM-Arzt du gehst, bzw. gegangen bist - Dr. Böhmer ist in Nürnberg die richtige Entscheidung!!
    Der macht so etwas sicher nicht!!!!
    cd63

    Grüße nest

  • Wenn du uns das nicht schlüssig erklären kannst, dann darfst du die 100.000 Euro Mehrkosten selbst bezahlen, obwohl du daran selbst gar nichts verdient hast".


    ja, das ist der entscheidende Haken! Ein wahnsinniger Aufwand ist es für einen Arzt bestimmt, wenn er alles begründen muss.
    Aber manchmal stinkt es mir richtig - wir haben z.B. auf unserer Intensiv totkranke Pat., mit denen WIR Geld verdienen, deren Ende lediglich verschoben wird - und das wird anstandslos gezahlt! Wo sind wir hingekommen?
    cd63

    Grüße nest

  • Der (normale) Arzt wäre raus, wenn er bei jedem Patienten einen Satz in die Akte schreibt, warum er welches Messgerät für angemessen/sinnvoll hält. Siehe Koch/Hygiene.


    Die Kassen durften sich an Ärzte halten, weil letzte oft genug bestochen wurden besonders viele teure Medikamente/Geräte zu verschreiben. Siehe http://www.welt.de/newsticker/…ption-nicht-strafbar.html bzw. als Volltext https://dejure.org/dienste/ver…&Aktenzeichen=GSSt%202/11


    ... wurde erst JETZT geändert. Selbstständige Ärzte waren nach damaliger Rechtslage nicht wegen Korruption zu belangen, leider.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • [font='Arial, Helvetica, sans-serif']o.k., ein Beispiel, das ich vor Jahren erlebte und das heute durchaus möglich ist:
    Alkoholkranke Frau mit völligem Leberversagen...erhielt eine neue Leber, vom "Spender" versteht sich. Die soziale Umgebung der Frau war allen Beteiligten bekannt und eine Voraussetzung für ein alkoholfreies Leben war niemals gegeben (das klingt jetzt harmlos und bestens formuliert). Die Frau hat ihr Leben mit Alkohol weitergeführt, wie lange weiß ich glücklicherweise nicht.
    Wenn man im OP Leute versorgt hat, die an ihrem Zustand nachweislich selbst Schuld waren (jetzt nicht obige Patientin), sondern Extremsportler...und sie bekommen ein sog. Ersatzteil und planen schon den nächsten Crash...da frage ich mich schon, warum das gezahlt wird.
    Ich könnte tausende Beispiele nennen, wenn ich wollte und kann immer nur feststellen, dass es keine Gerechtigkeit auf diesem Gebiet gibt.
    Auf jeden Fall geht es immer primär ums Geld und erst in zweiter Linie um den Patienten!
    Schade!
    cd63
    :regen
    [color=#000099][size=14]Vielleicht sollte der optimale Mediziner noch ein BWL-Studium machen und einen Juristen beschäftigen...

    Grüße nest

    3 Mal editiert, zuletzt von nest ()