Krankenkassen, die das FreeStyle Libre (nicht) übernehmen & Argumentationshilfen für Anträge

  • Genau danach sieht es im Moment aus, wenn ich den Facebook-Aussagen trauen darf.


    Das wäre bitter. Habe selbst noch eine (schriftliche) Zusage, für ein weiteres halbes Jahr (ab Nov 15), nachdem ich es schon ein Jahr bekommen hatte. Das würde erklären, dass sie es mir 'nur' noch ein weiteres halbes Jahr genehmigt haben.


    Wenn in einem halben Jahr Schluss ist mit dem Libre und ich es voll aus der eigenen Tasche zahlen muss, wird geklagt (bzw. gleich auf Dexcom umgesattelt). ;)
    Denn was Absurderes als ein erfolgreiche Therapie einfach abzubrechen die auch nicht einmal einen Cent teuerer ist im Gegenteil gibt es einfach gar nicht. :cursing:

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Mein Arzt hatte Anfang der Woche das Libre für mich beantragt. Heute kam der Zwischenbescheid meiner BKK: die Unterlagen wurden an den medizinischen Dienst weitergegeben. Hat hier schon irgendjemand einen positiven Bescheid nach Einschaltung des medizinischen Dienstes bekommen oder ist dies bereits gleichbedeutend mit der wahrscheinlichen Ablehnung?

  • Tja, vielleicht haben eure Krankenkassen mal auf ihre zusätzlichen Aufwendungen gekuckt. Viele die das Libre benutzen lassen sich ja nach wie vor Teststreifen verschreiben. Damit ist das Libre natürlich teurer als die Teststreifen allein zu bezahlen. Wenn manche ihren Eigenanteil den sie für das Libre leisten müssen sich über den Verkauf von TS refinanzieren oder wenn sie fast gleich viel messen obwohl sie das Libre haben, dann brauchen wir uns über solche Entscheidungen der Kassen nicht wundern. Ich habe nun seit einem halben Jahr das Libre und bestimmt nicht einmal 50 TS verbraucht. Wenn das mit der Messgenauigkeit bei einigen überhaupt nicht klappt, dass ist das Libre für die nicht die richtige Wahl, sorry.

  • karlhof


    Ich komm mit 50 Streifen im Quartal hin, nur ganz am Anfang (Verifizierung) und gegen Ende des Sensors (wird bei mir etwas träger) kommen Checks. Kann jedem Beantragenden nur nahelegen die Kostenübernahme bis zu der Höhe zu beantragen, in der bisher nachweislich Streifen verbraucht werden. Also hilft ein Nachweis über die Zahl der konventionellen Messungen. Hintergrund ist schlicht §6(6) Satz 3 Hilfsmittelrichtlinie:

    Zitat

    Wählen Versicherte Hilfsmittel oder zusätzliche Leistungen, die über das Maß des Notwendigen hinausgehen, haben sie die Mehrkosten und dadurch bedingte höhere Folgekosten selbst zu tragen.

    Genau dazu muss man sich bereit erklären (und es auch akzeptieren). Wenn diese regelung gelebt würde, dann wärs fair. Beträfe übrigens auch die DEXCOM Nutzer, die mit "Verlängerungen" günstig über den Monat kommen. Die bekommen bisher (IMHO ungerechtfertigt) außer den Kalibrierstreifen auch nichts.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Bin auf krawall gebürstet.

    Ich gerade auch!

    Ich komm mit 50 Streifen im Quartal hin

    Wenn die wirklich dabei bleiben, dass man das Libre selbst bezahlen muss, lasse ich mir aber weiter 600 Teststreifen im Quartal verschreiben, schmier sie mit Scheiße ein und schicke sie an die TK.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Nette Idee, hilft aber nicht. Denn du darfst nichts beantragen, was du nicht brauchst. Siehe §6 (4) Satz 1 Hilfsmittelrichtlinie:

    Zitat

    Bei der Verordnung von Hilfsmitteln sind die Grundsätze von Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit zu beachten.


    Wenn jedoch jeder Betroffe sowohl vor den Widerspruchsausschuss geht als auch Klage einreicht, könnte das administrativ auf Gehör stoßen. Zur Not bei besonders dummen Ablehnungen auch Dienstaufsichtsbeschwerden gegen den ablehnenden Mitarbeiter. Hilft das nicht, gerne auch gegen dessen Vorgesetzten. Mündlich zur Niederschrift selbstverständlich, auch das kostet (deine und DEREN) Zeit. Behörden legt man leider nur administrativ lahm.


    Ach ja:

    ... beim Refrain ab etwa 1'03 laut mitsingen. So komm ich mir vor. Es geht beim Libre nicht darum den Patienten bestmöglich (aber angemessen) zu versorgen, sondern "Kosten zu drücken". In der Hoffnung, dass sich die Masse der abgelehnten Versicherten danach nicht mehr meldet. Ich erwarte die Kosten bis zur Höhe der Teststreifenkosten (bei mir rund 700/Quartal) übernommen zu bekomemn. Nicht mehr, nicht weniger. Bei zwei Autofahrten je Arbeitstag sind das alleine 130 im Quartal nur für den Weg zur Arbeit. Plus ggf. private Fahrten am Wochenende. Fahren ohne vorher zu messen geht nicht, da sitzt man bei einem Crash zu schnell in der administrativen Scheiße und das nur um wem genau 50 Cent zu sparen?

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Wenn jedoch jeder Betroffe sowohl vor den Widerspruchsausschuss geht als auch Klage einreicht, könnte das administrativ auf Gehör stoßen. Zur Not bei besonders dummen Ablehnungen auch Dienstaufsichtsbeschwerden gegen den ablehnenden Mitarbeiter. Behörden legt man leider nur administrativ lahm.

    Ja, wenn jeder Betroffene nach dem Ende des Widerspruchaverfahrens vorm Sozialgericht klagt (kostet ja nichts und ist recht formlos möglich), sollte das schon Aufmerksamkeit erzeugen!


    Ich hätte höchstens Bedenken, die Sozialgerichte, die eh überlastet sind, damit lahmzulegen (oder zumindest noch ein wenig lahmer zu legen) und damit allen anderen, die auch Anliegen haben, zu schaden.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Ich habe für das Thema TK beteiligt sich evtl. weniger / nicht mehr am FreeStyle Libre auch einen separaten Thread aufgemacht. Einerseits zwecks Übersicht, andererseits dafür, dass solche negative Publicity auch via Google einfacher gefunden werden kann.

    Our knowledge has made us cynical.

    Our cleverness, hard and unkind.

    We think too much, and feel too little.

  • Grounded
    Dienstaufsichtsbeschwerde = 3F-Maßnahme: formlos!, fristlos!, fruchtlos! :D :pflaster:


    Ja. Aber wenn das "jeder" macht hast du sowas wie eine Denial of Service Attacke. Vor allem bei Beschwerden mündlich zur Niederschrift. Mit dem Blick in die passenden Verordnungen zusammen mit dem Chef des Delinquenten kann das verflixt lange dauern. Mein Rekord (allerdings Ordnungsamt) war eine Beschwerde, deren Begründung incl. Recherche der passenden Gesetzeskommentare sich über 2h hinzog. Ok, ich hab zuvor stundenlang die Argumentation recherchiert, aber es hat sich gelohnt. Und du kannst natürlich auch deren ersten Entwurf den du zu unterschreiben hast noch redaktionell beanstanden. Dein gutes Recht.


    Wenn sich "nur" 1 Mio Versicherte über 1h im Jahr beschweren, dann sind 1 Mio Arbeitsstunden plus etwa die selbe Anzahl für deren Berbeitung weg. Was bei 1500h je Mitarbeiter etwa 1400 Mitarbeiter bindet und bei 60€/h Verrechnungssatz 120 Mio Kosten bedeutet. Plus Aufwand bei ggf. fälligen (gerechtfertigten) Klagen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Wie würde denn eine Klage oder Ähnliches laufen?
    Ich habe letzte Woche den Libre bekommen. Im Vorfeld habe ich zwei Mal mit der TK telefoniert, die mir bestätigt hat, dass bis zu den genannten 980? oder so Euro übernommen werden. Schriftlich hab ich das natürlich nicht bekommen.
    Letzte Woche dann nochmals angeschrieben, wie ich die Rezepte ausstellen und einreichen muss.
    Keine Antwort mehr bekommen. Ich habe ja kein Problem im Gegenzug auf 75-80% der Teststreifen zu verzichten. Bin zwar in der glücklichen Lage mir die Sensoren privat leisten zu können, dennoch finde ich diesen Kurswechsel bei der TK erschreckend.

  • Grounded


    Eine DAB mag durchaus geeignet sein gezielt behördliche Kapazitäten zu blockieren. Das Problem ist nur, dass dich das hinsichtlich deines Begehrens keinen Schritt weiter bringt und darum geht es doch letztendlich.


    Wenn du eine Kostenübernahme der Kasse bezüglich des Libre anstrebst dann musst du ausgeschlafen sein, da lohnt es sich nicht Energie für Sachen zu verschwenden die keine Rechtswirkung entfalten. Du musst also zusehen ob du einen Anspruch auf Kostenerstattung begründet bekommst. Zu dessen Durchsetzung steht dir dann eine ganze Paltte an Rechtsbehelfen zur Verfügung.


    Nun kenne ich mich im Sozialrecht nicht besonders aus. Klar ist aber, dass sich über den grundsätzlichen Hilfsmittelanspruch aus § 33 SGB V schon mal kein Anspruch herleiten lässt, da das FGM (noch) nicht als Hilfsmittel zugelassen ist. Aus § 135 I SGB V lassen sich wegen der Empfehlungsvoraussetzung und den damit verbundenen zahlreichen unbestimmten Rechtsbegriffen (medizinische Notwendigkeit, etc.) auch keine Ansprüche begründen. Ob weitere AGL in Frage kommen, insbesondere § 6 VI 3 HilfsM-RL, kann ich nicht einschätzen.


    Just My2c

    7 Mal editiert, zuletzt von Rol.on ()

  • Hallo, also ich habe heute bei der TK angerufen (da ich ja eigentlich zu denen wechseln wollte ) und die sagten mir auch, dass das Freestyle nicht mehr bezuschusst wird:((( obwohl ich erst letzte Woche mit denen telefoniert habe, da hieß es noch: ja wird mit 95€ bezuschusst!!!
    Bei meiner KK , der AOK, wird es zu 90% auch zu einer Absage kommen, meinte mein Berater. Mein Antrag wurde jetzt zum medizinischen Dienst geschickt, aber sieht nicht gut aus leider.
    Daraufhin habe ich heute bei der Audi BKK angerufen und die haben mir gesagt wenn ich ein ärztliches Attest, im DMP bin werden sie es bezuschussen. Habe mir jetzt mal die Unterlagen zusenden lassen und werde wenn es bei dieser Aussage bleibt zu denen wechseln.
    Hat jemand Erfahrungen mit der Audi BKK ? Ich bin seit ich denken kann bei der AOK ....

  • Sehr interessant, ich habe vor kurzem auch mit der TK telefoniert, weil ich dahin zu wechseln gedachte.


    Eben wegen dem Libre. Das wird sich ja jetzt erübrigen, ich habe schon Post von denen, ob ich noch ungeklärte Fragen hätte die einem Wechsel im Wege stünden;-)


    Meine jetzige KK, die AOK wird in gewohnter Manier die Sache aussitzen, und zuschauen wie die TK sich ihre Finger verbrennt.


    Alles Scheisse.



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  • Ja ich hatte auch schon die Unterlagen derTK zugeschickt bekommen, werde aber natürlich nicht zu denen wechseln.
    Ja ist wirklich alles schmeiße aber vielleicht klappt es mit der Audi BKK
    Mein diabetologe ist sehr zuversichtlich dass bald alle Kassen das Gerät übernehmen er meint es ist die Zukunft :)

  • Mhhhh okay.....interessant aber immerhin wohl günstiger als 120€ im Monat selbst zu zahlen , oder? Denke ich würde mit einer Akku chek mobile Kassette im Monat auskommen , das würde ich dann selbst bezahlen



    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • Audi BKK verlange, dass man sich festlege: entweder Libre oder Teststäbchen - aber nicht beides gleichzeitig


    Und dies dann strengstens überwacht? Was passiert, wenn der Hausarzt nebenher doch noch das eine oder andere Röhrchen mit Teststreifen verschreibt, auch weil er z.B. im Moment nicht genau informiert ist, was über den Diabetologen läuft?

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()