Krankenkassen, die das FreeStyle Libre (nicht) übernehmen & Argumentationshilfen für Anträge

Ob das nicht irgendwie das Ende der herkömmlichen Systeme über kurz oder lang bedeutet?

vermutlich.
Obwohl die blutigen Messungen zusätzlich zum Libre manchmal noch wichtig sind als Abgleich, z.B. bei schnellen Berg- und Talfahrten.

Die man erfreulicherweise früh "sehen" kann. Mir hilft die bessere Datenlage ungemein beim Verständnis was gerade abgeht, somit kann ich gut vorausdenken. Nachts zu hoch oder zu tief ist gut zu sehen, somit "wehret den Anfängen". Was nicht außer Rand und Band gerät, das muss man nicht wieder einfangen.

Zitat von Oktober

Ob das nicht irgendwie das Ende der herkömmlichen Systeme über kurz oder lang bedeutet?

Keine/r (?) trauert dem Fingerstechen nach. Nur ganz spezielle Gutmenschen werden in Zukunft freiwillig nur blutig ihren Blutzucker messen, um die Teststreifenindustrie am Leben zu erhalten.

Ein paar Teststreifen werden zum Kalibrieren ja weiterhin gebracht.

Es gibt ja auch Diabetiker die keine Pumpe haben wollen obwohl ihnen eine genehmigt werden würde. Und es wird bestimmt auch Diabetiker geben die auch kein liber etc pp haben wollen.
War erst auch skeptisch und wollte nicht noch ein Pflaster haben. Nicht noch "kränker" aussehen. .mittlerweile bin ich so froh das Ding zu haben. Die beste Entscheidung ever. Sowas würde ich mir auch selbst finanzieren wenn die kk nix bezuschussen würde

Zitat von Cindbar

Ein paar Teststreifen werden zum Kalibrieren ja weiterhin gebracht.

Alles dann in kleinen Packungen mit paar Stück Inhalt, damit sie nicht verfallen.

So kleine müssen die Packungen gar nicht sein. Bei 2 x Kalibrieren am Tag kommst Du auf 60 pro Monat.

2 Teststreifen täglich beim Libretragen?
Ich messe mit liapp dagegen. Teststreifen brauche ich vielleicht 2 pro Woche - höchstens.
Misst das Libre bei euch so ungenau?

Nein, nur beim rtCGM. Da musst Du alle 12 Stunden kalibrieren. Das wäre für mich ein Nachteil. Bei CGM trotzdem noch mindestens 2 mal pro Tag blutig messen.

Hallo Community,

nach dem Server-Down und dem letzten EM-Wochenende melde ich mich in meinem "Steckenpferd"-Thread zurück. Ich hatte leider in den letzten Tagen keine Zeit das Forum zu verfolgen.

Wie ich sehe, haben immer mehr User das Glück das FSL übernommen zu bekommen Das freut mich für alle Betroffenen. Da die KK an dieser Stelle einlenken müssen, sodass keine Diabetiker-Fluktuation stattfindet, werden wir anderen wohl auch bald in den Genuss kommen.

Zu meinem Antrag gibt es auch etwas Neues, was mich doch sehr überrascht hat. Ich fasse den bisherigen Lauf kurz zusammen, dass andere User nicht 15 Threadpages nach hinten scrollen müssen:
- Februar 2016: Antrag auf Kostenübernahme FSL bei nem Kollegen, der bei der KK arbeitet, vorgelegt.
- Kurz darauf: Kollege rät mir ab, den Antrag einzureichen, da aktuell alle Anträge abgelehnt werden und ich mein Pulver nicht verschießen soll.
- April 2016: Auf Nachfrage meinte er, dass die KK das FSL übernehmen will, man aber noch nach links und rechts guckt, was andere KK so veranstalten.
- Juni 2016: Hätte jetzt alles in der Tasche, um das FSL zu übernehmen, man warte aber noch auf den G-BA Entscheid, dass man nicht alles macht und dann doch nochmal umbügeln muss
- Ab dem GBA Entscheid: Man will es ab 1.7. flächendeckend übernehmen. Zwar auf Einzelfall-Entscheid, aber dennoch flächendeckend.

Ab hier kommt dann mein Antrag ins Spiel:
- Habe Ende Juni meinen Antrag neu geschrieben, Argumente, die nicht mehr passen weggelassen und neue GBA Argumente ergänzt.
- Nun sollte ja eigentlich alles ohne Probleme und weiteres Hin- und Her gehen. (Pustekuchen!)
- Habe bereits schnelle Rückmeldung erhalten, dass man, um den Antrag zu prüfen, weitere Unterlagen bräuchte. Musste ein Tagebuch mit Werten, Mahlzeiten, Faktoren, usw. der letzten 3 Monate UND eine unterschriebene Selbsterklärung, dass man ins FSL vom DiaDoc eingewiesen wurde, nachreichen.
- War in besonderem Maße verwirrt, da mein Kollege ja gemeint hat, dass das alles jetzt nur noch Formsache wäre, einen Antrag zu schreiben.
- Da ich (bestimmt wie viele andere) kein Tagebuch führe, mussten die Werte aus meinem Messgerät ausreichen. Diese liegen zum Glück als Excel vor. Mit einem kleinen Antwortschreiben habe ich also die Informationen nachgeliefert.
- Stand heute zu Wochenbeginn: Ich warte auf Antwort

Alles in allem fühle ich mich von der KK etwas veralbert. Ich nehme an, sie wollen das Tagebuch um die Messhäufigkeit zu zählen. (Misst er tatsächlich mehr als 5 mal? Lohnt sich das FSL für uns? Ist die blutige Alternative billiger?) Sei es wie es wolle, mein Kollege hat mir scheinbar (teilweise) falsche Informationen weitergeleitet. Da ich eine böse Absicht ausschließe, komme ich zum Ergebnis, dass bei den KKs der Kopf nicht weiß, was der Arsch macht. (Das deckt sich auch mit den Telefonaten einiger, die hier bereits berichtet haben.) Dieser Umstand ist frustrierend und macht sauer!

Hoffe ich konnte die Geschichte gut wiedergeben. Einigen wird es vielleicht genauso gehen und ich spreche ggf. vielen aus der Seele. Wie auch immer, ich wünsche einen guten Start in die Woche

Viele Grüße
grosb

Ich wünsche Dir trotzdem viel Glück und bin gespannt, um welche KK es sich am Ende handelt!

Na ja, die die hier das Libre bezahlt bekommen, sind bei kk, die auch schon vor dem 16.06. das Libre bezahlt haben, oder hat sich bisher eine andere kk bewegt, die vorher immer abgelehnt hat?
Ich bin ja auch zu einer gewechselt, die schon lange unkompliziert übernimmt. Am Dienstag Rezept und dmp Einschreibung hinschickt und am Mittwoch Zusage von der kk. Haben sie auch gleich an Abbott geschickt. Hat Abbott mir auch sogleich bestätigt.

Alles ohne Blutzuckerprotokolle und ärztlichem Gutachten.
Es gibt jetzt 7 Sensoren pro Quartal bezahlt von der kk.

Meine alte kk zieht immer noch das Argument, dass das alles zu unsicher ist.
Der Abbott Mitarbeiter hat mir gesagt, dass er glaubt, dass alle kk bis Ende des Jahres übernehmen werden. Ich glaube das nicht auch wenn es für alle wünschenswert wäre.
Er wollte auch, dass ich mir bei meiner neuen kk doch gleich den kompletten Jahresbedarf aufschreiben lasse. Ich will aber erst mal die cgm Entwicklung bzw. die Kostenübernahme abwarten.

Zitat von Karli

Er wollte auch, dass ich mir bei meiner neuen kk doch gleich den kompletten Jahresbedarf aufschreiben lasse. Ich will aber erst mal die cgm Entwicklung bzw. die Kostenübernahme abwarten.

Servus Karli,

das macht für ihn ja auch Sinn Jahresbedarf = Mehr Kohle
Die CGM-Entwicklung abwarten hört sich nach einem guten Plan an. Jedoch ist es hier so, dass selbst, wenn du jetzt noch 30 Sensoren zu bekommen hast, ein CGM sinnvoll sein kann. Dann kann sich die KK nicht mit dem Argument wehren, dass du ja noch 30 FSL Sensoren im Schrank hast. Ein gleichartiges Beispiel wäre: DM Typ 2 bekommt jahresbedarf an Tabletten. Muss auf einmal Insulin spritzen. => KK finanziert kein Insulin, da er ja noch Tabletten haben müsste. Was für die Behandlung am Besten ist, entscheidet der Arzt und nicht die KK. (So zumindest die Auskunft von meinem Kollegen auf die Frage, ob ich vom FSL aufs CGM upgraden könnte, sobald es übernommen wird.)

Viele Grüße
grosb

Ich bin froh, gewechselt zu sein. Für mich ist das Verhalten dieser kk unmöglich und unverständlich. Sorry, da gehört auch die DAK mit ihren ständigen Änderungen usw.dazu.
Ich möchte auch nicht bei einer solchen kk versichert sein. 95 Prozent der Leistungen sind eh gleich, da macht es schon einen Unterschied ob die kk das Libre übernimmt oder nicht.

Bei meiner KK hat sich bisher noch nix getan. ( TK)
Sie hatte ja abgelehnt und hat den Antrag an die Rentenversicherung weitergeleitet - zwar erstmal an die falsche, aber jetzt ist der Antrag wohl inzwischen beim richtigen Träger....

Mal sehen was da kommt - ich erwarte sowas wie " Was`n das? - Neee, das können wir leider nicht zahlen..."

Derweil bin ich seit gut 2 Wochen wieder auf Pieksen umgestiegen ... und habe mir 400 TS vom Doc für das neue Quartal aufschreiben lassen.

Die KK will es so....

Zitat von Christian74

Derweil bin ich seit gut 2 Wochen wieder auf Pieksen umgestiegen ... und habe mir 400 TS vom Doc für das neue Quartal aufschreiben lassen.

Lass Dir lieber 600 aufschreiben, falls es irgendwann mal soweit kommt, dass man zum Libre nur den Gegenwert der zuvor verbrauchten Teststreifen erstattet bekommt.

Ich bin soooo froh, gewechselt zu haben!

Auch wenn die Barmer die Sensoren mittlerweile meistens übernimmt, dann doch mit extrem komischer Handhabe... Man muss in Vorkasse treten und immer hängt man seinem Geld hinterher... und dann ist auch noch die Summe in Abhängigkeit, wie viele TS man vorher verbraucht hat!

Bei der BIG ohne irgendwelche Komplikationen und wisst Ihr was? Ich habe auch die Insulinpumpe genehmigt bekommen! Innerhalb von 3 (!!!) Wochen!!!

Alles richtig gemacht, Nani

LG

Zitat von Edett

Lass Dir lieber 600 aufschreiben, falls es irgendwann mal soweit kommt, dass man zum Libre nur den Gegenwert der zuvor verbrauchten Teststreifen erstattet bekommt.

Wer kommt mit 400 schon aus? 400/90 sind 4.4 Streifen am Tag. Abzüglich ausschuss effektiv vier Messungen

Zitat von Grounded

Wer kommt mit 400 schon aus? 400/90 sind 4.4 Streifen am Tag. Abzüglich ausschuss effektiv vier Messungen

In einer perfekten Welt wäre es Frühstück, Mittagessen, Abendessen und vorm Schlafengehen in den letzten 90 Tagen hatte ich glaube ich 4 von der Sorte

Du bekommst den Orden des goldenen Pfennigfuchsers am Band mit Diamant-Spange. Hab grad mal auf meine Libre Statistik geschaut. Minimal 6 Abrufe je Tag, Maximum waren 12, Durchschnitt zwischen 8-10 je nachdem wie es läuft.

4.4 ist echt ein Witz, das bedeutet quasi "CT" mit den vier Messungen am Tag, dazu alle 10 Tage einmal ein "mir ist komisch Wert" und das ganze ohne jeden Fehlversuch einer einzigen Messung. Und ohne jede Fahrerei, bei der man vor Fahrtantritt sowie alle 2h messen sollte. Selbst 600 sind nicht üppig bemessen. Es sei denn dass 10% der Patienten mit Libre/CGMS arbeiten ODER denen der BZ scheissegal ist und der Rest verbraucht deren Kontingent.