Ärztezeitung: Typ-1-Diabetiker sterben zwölf Jahre zu früh

  • Ich lebe auch schon länger, als ich erwartet habe. Nämlich 30 Jahre mit DM und als es diagnostiziert wurde, ging es mir ähnlich wie Thomas, mir wurden 10-20 Jahre prophezeit. Nach 10 Jahren Folgeschäden und dann noch mal etwa 10 Jahre mit Folgeschäden. Habe bisher seit ca. 10 Jahren eine leichte Veränderung an einem Auge, die nicht schlechter geworden ist... Zum Glück. Leider glaubte ich mit der Prognose, dass ich niemals arbeiten werde, was bei mir dazu führte, mich nicht um einen gezielten Beruf zu kümmern!!! Ich dachte, wenn ich im Arbeitsalter bin, bin ich sowieso tot bzw. so schwer erkrankt, dass ich nicht mehr arbeiten kann... Mir wurde gesagt, falls ich Kinder wolle, müsse ich sie vor dem 20. Lebensjahr bekommen. Damals hatte ich aber keinen Freund oder Lebenspartner und ging mit 20 auch noch zur Schule... Jetzt habe ich eine Familie und ich möchte "gesund" so lange leben, bis meine Kinder erwachsen und hoffentlich selbständig sind. 80, 90 oder 100 muss ich nicht werden. Und ich hoffe, dass mein Mann auch ohne Diabetes lange genug mit mir lebt. Sein Vater (kein Diabetes) starb bereits mit 51 Jahren. Meine Großmütter (keine chronischen Krankheiten) wurden 90 bzw. 96 Jahre alt...

  • @nkip
    Die HbA1c-Werte spielen hier keine Rolle, weil (angeblich) ALLE schottischen Diabetiker erfasst sind. Das wurde dann mit der Gesamtbevölkerung verglichen, wo auch alle suizidgefährdeten adipösen Extrembergsteiger und andere Risikogruppen inkludiert sind.
    Oder so ähnlich halt. Ich müsste den Artikel nochmal genau lesen...

  • Ein Schulfreund ist Mitte 30 an einer spontan geplatzten Baucharterie verreckt. Nimm das Leben also nicht so ernst, du kommt doch nicht lebend raus. Und Prognosen sind immer schwer, besonders wenn diese zu Zukunft betreffen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Naja, wenn wir 12 Jahre früher sterben..... ;(


    Dann hoffe ich sehr das ich mich nach meinem Tod nicht weiter im (Himmel oder in der Hölle) mit den BZ Werten weiter verrückt machen muss ^^ und auch sonst nicht mehr rum ärgern muss :rofl :rolleyes: !!!!

    Pour en arriver la

  • Naja, wenn wir 12 Jahre früher sterben..... ;(


    Dann hoffe ich sehr das ich mich nach meinem Tod nicht weiter im (Himmel oder in der Hölle) mit den BZ Werten weiter verrückt machen muss ^^ und auch sonst nicht mehr rum ärgern muss :rofl :rolleyes: !!!!

    Meiner Meinung nach ist das absoluter Quatsch.
    Wenn man die Werte halbwegs im Griff hat passiert bestimmt nichts schlimmes.


    In der Hölle wir der Blutzucker natürlich auch gemessen - mit einem Dreizack :ahahaha:

  • @nkip
    Die HbA1c-Werte spielen hier keine Rolle, weil (angeblich) ALLE schottischen Diabetiker erfasst sind. Das wurde dann mit der Gesamtbevölkerung verglichen, wo auch alle suizidgefährdeten adipösen Extrembergsteiger und andere Risikogruppen inkludiert sind.
    Oder so ähnlich halt. Ich müsste den Artikel nochmal genau lesen...


    Genau! Es werden alle Typ 1 Diabetiker erfasst, weill es eine Datenbank mit allen Typ 1 Diabetikern in Schottland gibt, und mit allen anderen verglichen werden kann (In der es auch übergewichtige oder Extremsportler gibt). Was auch richtig ist um eine durchschnittliche Lebenserwartung, einer Gruppe (hier nur Typ 1 Diabetiker), zu erfassen. So ein Register gibt es meines Erachtens nach nicht in Deutschland. In andern Ländern gibt es auch solche Register und sie kommen zu ähnlichen Ergebnissen z.B. USA.


    Die von mir erwähnte Studie hat eine andere Fragestellung als die bloße Festlegung der durchschnittliche n Lebenserwartung. Ihre Fragestellung war: Ist eine " schärfere" hba1c Einstellung förderlich für die Lebenserwartung von Diabetikern. Das Ergebnis war gespalten. Für Diabetiker Typ 1. JA. Nein, für diabetiker Typ 2. Nur nebenbei erwähnt, be der Gruppe mit der schärferen Einstellung des hba1c Wert bei Diabetikern Typ 1 stieg der Anteil an unnatürlichen Sterbefälle. Also Tod durch Unfall oder Suizid. Es ist nicht klar ob es ein Zufall ist oder ob es etwas mit dem niedrigen hba1c Wert zu tun hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Von Statistiken halte ich eigentlich nicht so sehr viel. Und Schotten mit Deutschen vergleichen - die haben doch eine ganz andere Esskultur wie wir. Nun ja. Ich habe jetzt seit 35 Jahren meinen Typ 1 (ohne bisherige Folgeschäden) - und das noch seit tiefsten DDR-Zeiten. Da wurde mir auch schon prophezeit, dass ich keine hohe Lebenserwartung hätte. Es hat sich aber zwischenzeitlich soooo viel geändert; in Bezug auf die ganze Diabetestherapie, die Technik (Messgeräte kannte ich bis Ende der 80er überhaupt nicht; von einem Insulin-Pen ganz zu schweigen - oder sogar eine Pumpe? Sowas gab es zwar, aber dazu musste man äußerst priviligiert sein). Aber wenn ich mal zurückblicke, dann denke ich schon, dass der damalige Punkt, nicht alles essen zu dürfen, nicht so ganz falsch gewesen ist.


    Mein Ur-Opa ist schon ganz früh an Typ 1 gestorben, aber damals hat es auch noch kein Insulin gegeben. Ich denke auch, wenn man drauf achtet und versucht, so wenig Folgekrankheiten wie möglich zu vermeiden, dann kann man schon alt werden. Und ich halte auch nicht so sehr viel davon, Typ 1 mit Typ 2 zu vergleichen, denn die haben ja ein ganz anderes Krankheitsbild.


    Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass ich noch einige Jährchen vor mir habe.


    Ich kann mich auch daran erinnern, dass so Mitte der 90er Jahre mal viele Zeitungen berichteten, dass in 20 Jahren der Diabetes heilbar ist. Mittlerweile sind die 20 Jahre rum, aber heilbar ist der Dia noch lange nicht. Okay, ich habe ja noch paar Jährchen, vielleicht wird da ja noch was passieren. Aber wenn, dann bin ich für die Krankenkasse zu alt, um geheilt zu werden!?


    Faszit: Leute, lasst euch von solchen Artikeln nicht verunsichern. Lebt Euer Leben und macht das Beste draus! Denn jeder ist für sich selber verantwortlich und hat es in der Hand, wie der Dia das Leben beeinflusst.

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Habe es auch gelesen und irgendwie erinnert es mich an Studien, wie z.B. zum Thema Cholesterin. Ich habe einmal gelesen, dass diese Studie in einem einzigen skandinavischen Ort (Finnland?) erhoben wurde. Darauf hat man eine teils schon hysterische Cholesterindiagnostik und -bekämpfung gestartet. Das hat nicht nur positive Auswirkungen gehabt; v.a. sollen sich die Studienergebnisse nicht reproduzieren lassen...
    Daher: Gemach! Wer weiß, was im Sinne von "Ceteris paribus" noch alles in der Studie ohne Berücksichtigung geblieben ist (z.B. Anteil der Raucher, Trinker, Haggis-Esser....)
    Ob Unsterblichkeit wirklich erstrebenswert ist? Für mich eher nicht. Daher gehe ich frohen Sinnes meinen Weg (mit der Einschränkung DM) weiter und freue mich v.a. auf die schönen Dinge, die noch in der Zukunft liegen. Puh, sollte gar nicht so philosophisch klingen.... ;-)


    VG

  • Hallo zusammen,


    finde zufällig einen aktuellen Artikel mit anderer Tendenz:


    http://www.faz.net/aktuell/wis…erkrankheit-13391453.html


    In der zweiten Zeile heißt es:
    "Die Lebenserwartung von Patienten mit „jugendlichem Diabetes“ hat sich verbessert. Offenbar profitieren Typ 1-Diabetiker von intensiver Insulintherapie."


    VG

  • Es wird auch etwas zur schottischen Studie gesagt.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • "Mein Opa ist 97 Jahre alt geworden!"


    "Ach, und der hatte Diabetes?"


    "Nee, der hat nicht den lieben langen Tag Blödsinn erzählt."

    Diabetes ist ja im Vergleich zu anderen Krankheiten Zucker.


  • Es ist richtig dass sich die Lebenserwartung verbessert hat. Von 27 Jahren zu früh sterben, on den 1970ern auf 12 Jahren ( in den 2000 ern).


    Und hier die Studie aus Schweden http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=55218

  • Seien wir mal alle froh, das es nur Diabetes ist, den wir haben. Bei einem Pankreas Ca rechnet man nicht mehr die Jahre aus, die man früher stirbt, sondern die Monate die einem noch bleiben.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Vollkommen richtig!


    Ich verweise auf meine Signatur.



    DM ist ja dankenswerterweise eine Krankheit, deren Verlauf die meisten (leider längst nicht alle) steuern und positiv beeinflussen können.

    Diabetes ist ja im Vergleich zu anderen Krankheiten Zucker.

  • Zum Glück habe ich (noch) keinen Krebs. Diabetes schützt aber nicht vor Krebs. Meine Tante bekam mit Mitte 40 Krebs. Ich bin jetzt Anfang 40. Meine Tante starb mit 51. Kann mir auch passieren.

  • Diabetes schützt aber nicht vor Krebs.

    Krebs löst eher Diabetes aus. :whistling:


    Zitat

    Meine Tante bekam mit Mitte 40 Krebs.

    Ich kenne jetzt relativ junge Frauen, die dieselbe Chemo bekommen wie ich. Denen gehen oft die Haare aus! Mir bleiben die restlichen, ich schere die ja auch noch ultra kurz, obwohl auf den spärlichen Rest gehustet wäre.


    Komisch das alles. :rolleyes:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Seien wir mal alle froh, das es nur Diabetes ist, den wir haben. Bei einem Pankreas Ca rechnet man nicht mehr die Jahre aus, die man früher stirbt, sondern die Monate die einem noch bleiben.


    Mit 10 Monaten Überleben seit der Whipple-OP bin ich auch schon eine Ausnahme, glaube ich.


    Okay, viele mit Pankreas CA können gar nicht mehr operiert werden. Da machen die vielleicht noch auf, der Prof. sagt "leider zu spät" u. das war's.


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/sad.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)