Einladung zum Essen -als Diabetiker-immer die reinste Freude?

  • "Ich wusste ja gar nicht das du Diabetes hast. Dann darfst du ja nicht..." und schon wanderte das schokoladige Geschenk (das eigentlich für mich gedacht war!) an mir vorbei und mein Vater bekam es in die Hand gedrückt.
    Es war ein Essen anläßlich einer Beerdigung, da wollte ich keinen Aufriss machen, aber geärgert hat es mich schon.
    Mein Vater hat dann aber später die Schokolade rausgerückt.
    So ist es richtig, damit die Diabetikerin sich mit verbotener Schokolade die Kante geben kann. :D
    Rettet die Erde, sie ist der einzige Planet, auf dem es Schokolade gibt.

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Übergewicht ist abhängig von der sozialen Stellung, d.h. je niedriger der soziale Satus desto häufiger ist Adipositas. Die gebildete Schicht achtet mehr auf Ernährung und Gesundheit


    Das täte ich aber auch, wenn es eine repräsentative Umfrage darüber gäbe, so nicht unterschreiben. Solche Behauptungen könnte man erst dann belegen, wenn man wirklich j e d e n mit diesem Problem fragen würde. Ich kenne einen sehr übergewichtigen Professor (!), der mir die Fäden aus der Haut meines gebrochenen Fußes ziehen wollte, der hat so etwas von geschnauft, ich dachte echt, das schafft er nicht, soll ein "gebildeter Mensch" sein, der müsste es doch wissen?! 8|


    Ich möchte mit diesem Thread nicht vom eigentlichen Thema ablenken und auch nicht jede Schwimutter oder Schwivater mit Typ2 sind nur böse und dumm!!


    8) ;)

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • das Thema hat schon was!! Meine ganzen Freunde und Familienangehörigen lassen mir inzwischen freien Lauf, weil sie gemerkt haben, das ich das (meistens) im Griff habe. Klar, ich habe mich auch des Öfteren schon verschätzt...habe mal im Ausland zum Geburtstag eine "Igeltorte" bekommen, da war so viel Fett drin, dass es wie eine Pizza kam!
    Wenn irgendwas nicht geht, dann sage ich das auch - nur so bekommt man Verständnis!
    cd63

    Grüße nest

  • Ich liebe Gelegenheiten, bei denen eine Nachbarin von mir auch ist. Typ 2 und eine Bauchspeicheldrüseninuffizienz hinsichtlich der Verdauungssäfte.
    Die isst entweder gar nix oder wenn vorhanden (immer extra für sie dann gekocht, was gedünstetes) Sie selber ist gar nicht das Problem, weiss wie schön es sein könnte nur mit Dia.
    Aber das ganze Rest-Publikum.....
    Das hab ich für EUCH (Nachbarin und mich) gekocht. IGITT denke ich, esse natürlich was anderes. Man wird dann ungefähr so angesehen, wie jemand der aufm Dach steht und schonmal die 10 Stockwerke nach unten sieht.


    Beste Situation war auf einer Feier. Sie spritzt nach CT, ICT ist ihr nicht begreifbar zu machen. Das heißt, Zwischenmahlzeiten und feste Essenszeiten sind ein Muss.
    Das Mittagessen war nicht Punkt 12.30 aufm Tisch, da packt sie ihr Tupperdöschen mit Butterbrot aus. Gut, geht ja net anders-
    Dann alle um mich herum: hast du auch was dabei? (Nein, natürlich nicht) , sollen wir dir in der Küche ein Brot holen (war im Gasthaus)? (Nein, ich will lecker Essen)

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Eine ältere, stark übergewichtige Bekannte hat sich immer darüber mokiert, wenn ich mir Insulin gespritzt habe - also gegessen habe, was ich wollte. Ich würde mich ja damit "selbst betrügen". Sie ist Typ 2.


    Inzwischen wurde ihr zuerst ein Zeh amputiert (warum wohl? weil ihr Zuckerwert immer so gut war??), dann gabs einen Schlaganfall und mittlerweile sitzt sie im Rollstuhl. Weil sie sich immer auf ihren Hausarzt verlassen hat, der nie den Langzeitwert kontrolliert hat - jedenfalls wusste sie nichts davon. Artzwechsel kam nicht infrage. Tja....


    Aber was mir noch einfällt...wenn der Kuchen extra für Diabetiker gebacken wurde, waren dann nicht Zuckeraustauschstoffe darin? Und die sollen doch abführend wirken? Wäre also auf einer Feier eher kontraproduktiv :D

  • Meine Oma haut sich auch mal zwei Stücken Kuchen ohne Insulin rein...

    Als unsere noch lebte, hat sie sich schon mal stillschweigend von der Kaffeetafel entfernt. Erst fiel das gar nicht weiter auf, aber dann die Frage: "Wo ist denn die Oma hin?".
    "Keine Ahnung. Vielleichts auf Toilette. Gesagt hat sie nix."[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/unknown.gif]
    Nach 'ner Weile kamen verdächtige Geräusche aus Richtung Schuppen. Die wird doch nicht...? :whistling:
    Tatsächlich hat sie mit ihren damals ca. 90 Jahren dagestanden u. hat Holz gehackt!
    Das war nichts anderes als ein Wink mit dem Zaunpfahl für die gemütliche Kaffeerunde. (Ihr hockt ewig da u. eßt Kuchen u. ich alte Frau muß mich hier abrackern, damit wenigstens einer was tut!) 8o


    So kann man dafür sorgen, daß andere es nicht übertreiben mit dem Süßen u. sich mehr bewegen.


    Leute beschämen. Auch das können Oma's. :rofl


    Die andere Oma aber, die hatte Typ 1, die hätte sowas nie gemacht.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()

  • Och, ich find Essenseinladungen immer super und freu mich darüber.
    Lustig finde ich manchmal Belehrungen von aus der Form geratenen Menschen mt Brauereipferdlhintern. Beim Essen bringt mich aber so schnell keiner aus der Ruhe.


    Sowas wie Diabetiker-Kuchen habe ich bestimmt seit über 20 Jahren nicht mehr gegessen.
    Manchmal kommt aber auch was Nützliches von Nicht-Diabetikern, die auf ihre Figur achten. Eine Freundin erzählte mir von einer Eisdiele, die eine Sorte super leckeren Frozen-Joghurt führt mit Stevia gesüßt und 0,1 Gramm Fett. Bei sowas krieg ich dann doch große Ohren *g*.

    Easy come, easy go.

  • Hatte mal sog. "Joghurteis" im Supermarkt gekauft. Der Brüller war das nichr gerade.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Belehrungen von aus der Form geratenen Menschen mt Brauereipferdlhintern

    8o sera, sehr gut vostellbar

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Ich werde für mein Leben gern zum Essen eingeladen :)
    Und ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht daran erinnern, dass ich von irgendwem großartig wegen des Diabetes angesprochen wurde, oder ob ich was essen darf oder nicht. Vielleicht traut sich ja einfach niemand mehr. :rofl
    Früher hab ich immer gesagt: Ich darf alles essen, es stellt sich nur die Frage,ob ich auch will. Punkt und Basta.
    Ich gehe immer ganz offen mit dem Diabetes um, da wird dann die Pumpe rausgeholt und der Bolus abgegeben, ich würde ja auch Fragen oder Kommentare beantworten, aber es kommen meist keine. Ist auch gut so. :essen:
    Frozen Joghurt- gut gemacht einfach saulecker. :nummer1::love:


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • So, danke, fertig gelacht. Herrlicher Thread!
    So musste ich in denselben paar Minuten überlegen, ob so ein Level 12 Dieb aus AD&D stammt und an meinen längst verlassenen Level 70 Schurken denken... :batman: Und derweil hab ich mir vorgestellt, wie sich undankbare Diabetiker auf Hochzeitstorten stürzen. :D


    Ich arbeite seit 5 Jahren daran, Schwiemu beizubiegen, dass ich nicht mal eben zum Spass Fruchtsaft trinken will (hat sie doch extra für mich gekauft!). Und meiner Mutter klarzumachen, dass sie bitte keinen Kuchen "extra mit weniger Zucker" backen soll, weil ich dann keine Peilung habe, was ich dafür ansetzen soll. ("Ach Gott, das ist so kompliziert mit deinem Diabetes!")


    Wir haben quasi eine sagenumwobene Krankheit!


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich arbeite seit 5 Jahren daran, Schwiemu beizubiegen, dass ich nicht mal eben zum Spass Fruchtsaft trinken will (hat sie doch extra für mich gekauft!). Und meiner Mutter klarzumachen, dass sie bitte keinen Kuchen "extra mit weniger Zucker" backen soll, weil ich dann keine Peilung habe, was ich dafür ansetzen soll. ("Ach Gott, das ist so kompliziert mit deinem Diabetes!")

    Oh ja. Ich glaube an manchen "Mißverständnissen" von Schwiegereltern/Eltern/Verwandten/Gastgebern von Typ1ern ist auch die Medienberichterstattung über Diabetes schuld. In 95 % der Berichte wird nicht zwischen 1 und 2 unterschieden weil es ohnehin nur um Typ 2 geht und der Redakteur selbst die Unterschiede nicht kennt. Als besorgte Mama eines erwachsenen T1 Diabetikers liest man dann extra aufmerksam.


    Als ich diagnostiziert wurde war ich 17, wohnte noch zuhause und meine Eltern waren bei der ICT-Schulung dabei. Zwar in einem kleinen Provinzkrankenhaus, aber der schulende Oberarzt war selber Typ 1 und dementsprechend war die Schulung auch SEHR GUT.


    Das ist lange her, aber trotzdem ärgere ich mich jedes Mal wenn meine Mama jetzt mit einem ausgeschnittenen Zeitungsartikel ankommt "welche Lebensmittel Diabetiker vermeiden sollten" und "wie ich meinen Diabetes besiegte" oder ähnliches. (Ein Typ 2 im Anfangsstadium beginnt sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben und hat dann wieder normale BZ-Werte. Woohoo! Diabetes besiegt! "Der Arzt konnte keinen Diabetes mehr feststellen." :cursing: )
    Ich bete dann wieder meine Erklärung herunter, Mama, in den Artikeln geht es nur um Typ 2, das betrifft mich nicht. Beim übernächsten Besuch hat sie wieder einen Artikel gefunden.
    Ich erzähle dass ich irgendeine Süßspeise gegessen habe und es kommt der besorgte Ausruf "Oh nein, aber da musstest du sicher sehr viel spritzen". Bei einem Riesenteller Nudeln macht sie sich natürlich keinerlei Sorgen, ist ja nicht süß ;) .
    Also, selbst eine gute Schulung schützt nicht vor Halbwahrheiten aus der Regenbogenpresse.


    Ich habe zu meinen Eltern ein gutes Verhältnis, wir sehen uns regelmäßig und telefonieren oft. Als ich vor 5 Jahren meine Pumpe bekam war ich natürlich begeistert, habe alles gezeigt und erklärt und mittlerweile schon x-mal auch bei ihnen zu Hause Katheter oder Patrone gewechselt. Als ich vor einiger Zeit eine neue Pumpe bekam und das beiläufig erzählte, meinte mein Vater "und wo ist die Pumpe eigentlich implantiert"? :wacko: Offener Umgang mit dem Diabetes und viele Erklärungen nützen manchmal auch nichts.
    Sie sind übrigens beide nicht im Greisenalter sondern Ende 50.

  • Mein damaliger Kinderarzt hat mir bereits in den frühen 70ern erklärt, Diabetes mellitus sei eine Erkrankung für Intelligente. :laub

  • Ich werde für mein Leben gern zum Essen eingeladen :)
    Und ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht daran erinnern, dass ich von irgendwem großartig wegen des Diabetes angesprochen wurde, oder ob ich was essen darf oder nicht. Vielleicht traut sich ja einfach niemand mehr. :rofl
    Früher hab ich immer gesagt: Ich darf alles essen, es stellt sich nur die Frage,ob ich auch will. Punkt und Basta.
    Ich gehe immer ganz offen mit dem Diabetes um, da wird dann die Pumpe rausgeholt und der Bolus abgegeben, ich würde ja auch Fragen oder Kommentare beantworten, aber es kommen meist keine. Ist auch gut so. :essen:



    LG Charlotta

    Genau!
    Wer immer mit dem umgehängten Schild
    " ich armer armer Diabetiker"
    rumläuft, braucht sich nicht wundern, wenn er so behandelt wird.


    Ich habe gerade gelesen, dass dicker Po wohl gerade in ist...
    ... Brauereipferd, sehr schön... :batman:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • ...aber trotzdem ärgere ich mich jedes Mal wenn meine Mama jetzt mit einem ausgeschnittenen Zeitungsartikel ankommt "welche Lebensmittel Diabetiker vermeiden sollten" und "wie ich meinen Diabetes besiegte" oder ähnliches. (Ein Typ 2 im Anfangsstadium beginnt sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben und hat dann wieder normale BZ-Werte. Woohoo! Diabetes besiegt! "Der Arzt konnte keinen Diabetes mehr feststellen." :cursing: )
    Ich bete dann wieder meine Erklärung herunter, Mama, in den Artikeln geht es nur um Typ 2, das betrifft mich nicht. Beim übernächsten Besuch hat sie wieder einen Artikel gefunden.


    :thumbsup:


    Kenne ich, macht meine Mutter auch. Sie ruft sogar an, wenn irgendwo im Fernsehen ein Bericht über Diabetes (natürlich Typ 2) läuft.


    Ich erzähle dass ich irgendeine Süßspeise gegessen habe und es kommt der besorgte Ausruf "Oh nein, aber da musstest du sicher sehr viel spritzen". Bei einem Riesenteller Nudeln macht sie sich natürlich keinerlei Sorgen, ist ja nicht süß ;).


    Du hast ja auch die "Zuckerkrankheit" und nicht die "Kohlehydratkrankheit". :D



    Meine Mutter versteht auch nicht, dass ich nicht mal eben was essen oder einen Saft trinken möchte. "Ist doch nur selbstgemachter Holundersaft." "Und Du hast zusätzlich zur Fruchtsüße beim Herstellen Zucker rein getan, damit er süßer wird?" "Ja, aber nur ganz wenig..." :ugly:

    Kann nicht schlafen, kann nicht essen,
    kann Deine Augen nicht vergessen.
    Die Zeit steht still- Du bist so fern,
    Du fehlst mir so mein kleiner Stern.

  • Mein damaliger Kinderarzt hat mir bereits in den frühen 70ern erklärt, Diabetes mellitus sei eine Erkrankung für Intelligente. :laub


    Der Kinderarzt? [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/shok.gif] Hatte sicher keinen Diabetes. [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/wink.gif]


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Ich erinnere mich an einen früher oft gehörten Spruch:


    "Dumm frißt, intelligent säuft.".


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/shout.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich habe mir recht schnell abgewöhnt zu sagen, dass ich "Diabetes" oder "Zucker" habe, da die meisten gleich an Typ2 denken und "selber Schuld"...
    Doofies sage ich, ich habe eine Nahrungsmittelallergie, und gebildeten Leuten sage ich, ich habe eine Stoffwechsel-Autoimmunerkrankung.


    Aber zum Thema: nach etwas mehr als 6 Wochen seit Diagnose schaudert es mich noch, wenn ich an Familienfeste, Parties oder Restaurantbesuche denke. Mit dem normalen Tagesablauf bin ich eh schon gut beschäftigt. Aber Familienfeste sind mir vorher auch schon ein Grauen gewesen...


    Grüße

  • Hmm... ich habe den Eindruck, wenn das Schlagwort "Autoimmunerkrankung" kommt, ist's bei vielen erst recht zappenduster.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)