"Schokolade" fast ohne BEs - Not macht erfinderisch

  • Hallo zusammen,


    Vorgeschichte:
    Ich gönne mir in den letzten 4 Stunden vor dem Schlafengehen ungern einen Mahlzeiten-Bolus, damit ich ohne Sorgen um Unterzuckerungen durch die Nacht komme.
    Der Schoko-Heißhunger am Abend bleibt aber leider nicht immer aus.
    Also habe ich mich auf die Suche im Internet gemacht. Alle gefundenen KH-freien Schoko-Rezepte hatten aber irgendwelche exotischen Zutaten, die man nicht mal eben so beim Kaufmann um die Ecke bekommt. Wer hat schon mal Kakaobutter und Zylit beim Laden um die Ecke gesehen...?
    Daher habe ich es mit den u.g. Zutaten versucht und im 2. Anlauf ein nach meinem Geschmack brauchbares Mengenverhältnis gefunden.


    Zutaten:
    40g Kokosöl (bei Zimmertemperatur fest)
    40g Kakaopulver (was man zum Backen nimmt, also nicht Kaba/Schovit/Nesquick/...)
    2 Teelöffel Flüssig-Süßstoff
    optional Mandeln/Hasennüsse


    Zubereitung in Kürze:
    Alles zusammen einschmelzen und gründlich verrühren.
    Dann in eine flache Form (z.B. Silikon-Brotbackform) kippen.
    evtl. ein paar Haselnüsse/Mandeln hinein legen.
    Im Kühlschrank hart werden lassen.



    Anmerkungen:

    Für das Einschmelzen hat sich folgende Versuchsanordnung bewährt:
    Die o.g. Zutaten in ein kleines Behältnis geben (bei mir eine Blech-Tasse).
    Die Tasse dann in einem Kochtopf im Wasserbad erhitzen. Ich habe kein Thermometer da, aber ich schätze, das werden so 60-80°C sein.


    Anfangs ist das eine Menge staubiges Kakaopulver, aber durch Umrühren bekommt man das ganz gut im flüssigen Fett verteilt.


    Das Kakaopulver macht einen relativ bitteren Geschmack. Dagegen scheint der Süßstoff aber zu helfen.


    Zum Abkühlen/Aushärten hat sich eine Silikon-Brotbackform bewährt. Da bekommt man das Endprodukt dann leicht wieder heraus.


    Nach den Nährwertangaben auf der Kakao-Packung müsste diese "Schokolade" ca. 4-5% KH haben.
    Also nicht gleich alles auf einmal wegnaschen. Da das geschmacklich aber eh Richtung Zartbitter geht, reichen mir ca. 20g pro Portion i.d.R. gegen den Schoko-Appetit.
    Da Haselnüsse und Mandeln auch in dieser Größenordnung liegen verfälschen Sie den KH-Gehalt nicht wesentlich.


    Ich bewahre die "Schokolade" im Kühlschrank auf, da sie leicht schmilzt. Sie bleibt auch leicht an den Fingern kleben. Hier helfen die Nüsse weiter, die noch oben "rausgucken" :-)


    Viel Spaß,
    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Nährwertangaben finde ich nicht so wichtig, wie die Frage ob das Produkt denn auch gut schmeckt.


    Scheint ziemlich fettig (kalorienhaltig) zu sein.

  • Alles da im Haus - außer Süßstoff.
    Probiere ich aus mit diesen Mini-Cupcakes-Förmchen.

    Easy come, easy go.

  • Ich esse die Schokolade mit 85% Kakaoanteil von Aldi. Schmeckt sehr gut und ein Täfelchen hat nur eine halbe KE, d.h. wenn man sich ein Mini-Stückchen abbricht, dann muss man das gar nicht spritzen. ...Natürlich nicht so viele Mini-Stückchen, dass man am Ende an einem Tag dann die ganze Tafel gegessen hat ;)

  • Also ich habe ein wenig geschummelt und Agavensirup reingerührt. Mal gucken, ob das damit fest wird.
    Ansonsten könnte ich mir gut vorstelen da noch Sahne und/oder Kokosflocken reinzumachen.
    Süßstoff ist etwas, was ich seit Jahrzehnten nicht mehr hernehme.

    Easy come, easy go.

  • Ja gibts denn diese scheusslichen Diabetikerscokoladen nicht mehr zu kaufen?



    Sogenannte Diabetiker Artikel wurden ungefähr 2010 abgeschafft, weil unter anderem die Typ2-Diabetiker zu viel davon gefuttert und mit Übergewicht zu kämpfen hatten.


    Hmmm :rolleyes: , ich als Typ1 hatte keine Schwierigkeiten damit (in den 80/90er Jahren), aber geschmeckt hat es nicht wirklich, war dann wohl eher ein Ersatz, damit das Verbot (von der Diät-Assistentin) der richtigen zuckerhaltigen Süßspeisen nicht so weh tat ;(


    Übrigens, Süßstoff nehme ich schon lange nicht mehr..........auch nicht mehr zeitgemäß


    Besser war dann doch die Entscheidung, dass man künftig als Diabetiker a l l e s essen durfte (sollte), wenn man diese Lebensmittel berechnet und in den


    Diabetik-Tagesplan mit einbezieht......ist heute eine Selbstverständlichkeit, ich weiß!

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Da schiebe ich mir lieber ca. 60 - 90 Gram Flips (Penny,die sind am Erdnussigstem meines Geschmacks nach) rein und hab schön geknabbert.
    Dafür 1 IE Novo und alles ist gut. :essen:.
    Wobei wenn ich dann daheim noch mit Frau arbeite, :D ihr wisst schon, dann eher kein Novo sondern lieber danach checken 8o

    Personalführung ist die Kunst,
    einen Mitarbeiter so schnell über den
    Tisch zu ziehen,
    daß er die entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfindet.

  • Wie oft gibts denn die Flips? Täglich? Oder mehrmals am Tag? :rofl


    Mann, Deine Frau muss ja dann immer arbeiten :pflaster:


    Hoffentlich vergisst sie nicht beim täglichen Einkauf Flips mitzubringen ;)

    Pour en arriver la

  • Ich habe ein ähnliches Rezept für meine Pralinen. Die kann man mit oder ohne Kakaopulver machen.
    Dafür nehme ich


    200 g Kokosöl
    200 g Kokoscreme (fest)
    Mark einer Vanilleschote
    1 EL Xucker Light (gesünder als Süßstoff )


    Alle Zutaten zusammenmixen. Ich mache es im Thermomix, da kann ich sie gleichzeitig auf 40 °C erwärmen. Für die Schoko-Variante kommt noch 1 EL dunkler Kakaopulver dazu.
    Die flüssige Masse in Silikon-Pralinenförmchen füllen und in den Kühlschrank stellen. In die weißen Pralinen tue ich gerne je eine Mandel in die Mitte.


    Beide Varianten schmecken mega lecker.


    :laub

    - Cassiopeia -

  • Nährwertangaben finde ich nicht so wichtig, wie die Frage ob das Produkt denn auch gut schmeckt.


    Scheint ziemlich fettig (kalorienhaltig) zu sein.

    Och, meiner schmalen Statur sind die Kalorien egal :). Aber es schmeckt schon etwas fettig. Durch den geringeren Zuckeranteil steigt der Fettanteil logischerweise. - Aber ich mag's. (bin tendenziell auch eher der Nugat-Schokolade-Esser)

    200 g Kokoscreme (fest)
    ...
    1 EL Xucker Light (gesünder als Süßstoff )

    Klingt nach einem lohnenswerten Versuch. Was ist das für eine Kokoscreme und wo bekommt man die?
    Und was macht Xucker gesünder im Vergleich zu Süßstoff?

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ich fand das ganz lecker, habs in so Pralinenmanschetten gefüllt, sieht nett aus.

    Easy come, easy go.

  • Und was macht Xucker gesünder im Vergleich zu Süßstoff?


    https://de.wikipedia.org/wiki/Xylit


    Chemisch ist es ein Zucker, schmeckt daher erst mal extrem ähnlich. Es ist allerdings einer, der vom Menschen beim Stoffwechsel nicht verarbeitet werden kann. Der tötet zum Beispiel Kariesbakterien ab, weil deren Stoffwechsel den gar nicht "mögen".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Der Vorteil von Xucker ist, dass er, im Gegensatz zu diversen Süßstoffen, kaum Einfluss auf die Insulinausschüttung hat. Er hat nur ca. 70% SüßKraft vom Zucker und macht nicht süchtig. Das finde ich persönlich auch sehr wichtig.


    Die Kokoscreme kaufe ich von Renuka, die haben die beste Qualität. Es sind 200 g-Blöcke. Vom Geschmack und Konsistenz her finde ich diese am besten. Kokosöl nehme ich immer von Dr. Goerg.


    Edit:
    ich formuliere es mal um, weil bei uns wird ja kein Insulin mehr ausgeschüttet: Erythrit hat kaum Einfluss auf die Insulinreaktion. Ich glaube, ihr versteht schon, was ich meine.

    - Cassiopeia -

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeia23 ()

  • Wird das bei den warmen Temperaturen schon fest? Kokosöl ist bei mir derzeit im flüssigen Aggregatszustand.


    Ich find es schade, dass es in Geschäften kaum Produkte mit Xylit oder Erithrol gibt. Gerade Schokolade / Pralinen wäre dafür ja ideal.
    Man muss es ja nicht Diabetikerschokolade nennen, "Low-Carb-Schoki" wäre weniger verfänglich.


    Ich nutze gern die Flavdrops von MyProtein, die sind recht lecker und süßen mit Sucralose.


    Grüße

  • :thumbsup: Klingt lecker, da ich sehr gerne Trüffel Schokolade esse, und die sind so viel gesüßt, dass ich dieses Rezept unbedingt ausprobiere

  • @ Butterkeks


    Ja, wenn die Temperaturen richtig sommerlich sind, dann würden die Pralinen schmelzen, deshalb bewahre ich sie im Kühlschrank! So schmecken sie noch besser und schmelzen erst im Mund :venti

    - Cassiopeia -

  • Die überaus beliebte Diabetikerschokolade gibt es noch, die heißt nur anders und darf keine Aufdrucke à la "für Diabetiker geeignet/empfohlen" haben. Im hiesigen Kaufland gibt es ein Fruktoseregal wo dieser ganze Kram lagert (auch Gebäck und so was...).


    Super Vorteil von Xylit (u.ä.): man kann es genau wie Zucker verwenden. Das ist praktisch beim Backen weil man eben auch das gewohnte Zuckervolumen im Teig hat. Mit ein paar Tropfen Süßstoff hat man nur die Süße aber nicht die Masse des Zuckers im Teig. ;)


    Ove, das Rezept klingt interessant :)

    -Please stand by-

  • ich habe mal nach xylit gegoogelt, weil ich auch ein kleines Päckchen Xucker hier habe, von einem Bekannten, zum probieren. Allerdings darf man Gebäcke, die mit Xylit gebacken sind, nicht an Hunde verfüttern. Die haben wohl kein Enzym, das den Stoff verdauen kann und können daran sterben. Ebenso, wie ja auch an Schokolade.


    Dass ich nämlich einen Kuchenrest an meinen Hund verfüttere, ist durchaus möglich. Jetzt bin ich mir zumindest der Gefahr bewusst, was Xylit betrifft.


    http://www.br.de/radio/bayern2…it-kochen-backen-100.html

  • Ich benutze übrigens ausschließlich Xucker light = Erythrit.
    Der hat keine so hohe Süßkraft wie Xylit. Das halte ich für wichtig, wenn man vom süßen Geschmack wegkommen möchte. Und selbst den benutze ich äußerst selten.

    - Cassiopeia -