Aufruf für Diabetes Rageber

  • Sehr geehrter Herr Kunefke,


    ich bin Redakteurin bei der Apothekenzeitschrift Diabetes Ratgeber. In unserer März-Ausgabe möchten wir Menschen vorstellen, die wegen des Diabetes ihr Leben umgekrempelt haben. Habt Ihr euch nach der Diagnose zum Beispiel für eine andere Ausbildung entschieden oder den Beruf gewechselt? Hat der Diabetes auch eure privaten Entscheidungen beeinflusst, etwa die Partnerwahl? Hat euch vielleicht erst der Diabetes zu sportlichen Höchstleistungen motiviert? Oder war es etwas ganz anderes?
    Wer Interesse hat, im Diabetes Ratgeber von seinen Erfahrungen zu berichten, mailt am besten direkt an mich: pichleritsch@wortundbildverlag.de


    Vielen Dank und viele Grüße


    Daniela Pichleritsch
    _______________________________


    Redaktion Diabetes Ratgeber
    Wort & Bild Verlag
    Konradshöhe
    82065 Baierbrunn

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Habt Ihr euch nach der Diagnose zum Beispiel für eine andere Ausbildung entschieden oder den Beruf gewechselt? Nein



    Hat der Diabetes auch eure privaten Entscheidungen beeinflusst, etwa die Partnerwahl? Nein



    Hat euch vielleicht erst der Diabetes zu sportlichen Höchstleistungen motiviert? Nein



    Oder war es etwas ganz anderes? Ich esse weniger Zucker ;)



    (Ich habe wirklich alle Fragen ehrlich beantwortet!)

  • Nach der Diagnose Typ1 habe ich mein Wurstbrot ohne Brot gegessen, geht das?

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub


  • Oder war es etwas ganz anderes? Ich esse weniger Zucker ;)


    Ehrlich? Ich mehr. Vorher hab ich so gut wie gar nichts Süßes gegessen.


    Aber mal zurück zum Thema hier. Ich verstehe die Kommentare nicht so recht, die sich ein wenig darüber lustig machen oder was auch immer das bedeutet.


    Hier wurde schon so oft über den Diabetesratgeber gemeckert (zu recht). Vielleicht sollte das auch als Chance gesehen werden, einmal klarzustellen, dass sich eben nichts ändert oder was immer man klarstellen möchte. Wenn man das nicht versucht, darf man auch nicht zu sehr jaulen, wenn häufig Unsinn geschrieben wird.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Vielleicht sollte das auch als Chance gesehen werden, einmal klarzustellen, dass sich eben nichts ändert oder was immer man klarstellen möchte. Wenn man das nicht versucht, darf man auch nicht zu sehr jaulen, wenn häufig Unsinn geschrieben wird.

    Ja, da hast du recht.

  • Ich kann eure Ironie nicht teilen.
    Meine Pankreas-OP und der Diabetes haben mein Leben deutlich verändert.
    Ok, nich beim Partnerwahl. Ich bin seit 30 Jahren glücklich verheiratet, da tauscht man den Partner nicht unbedingt aus :)
    Aber ich habe mich zwei Monate nach der OP für eine 2,5-jährige Weiterbildung (berufsbegleitend!) angemeldet und diese erfolgreich zu Ende gebracht.
    Das bedeutete gleichzeitig einen Aufstieg auf der Karriereleiter, mit viel Verantwortung. Für mich war es damals ein "jetzt-erst-recht-Gefühl".
    Und meine Ernährung habe ich auch komplett auf den Kopf gestellt : wie ihr wisst, ernähre ich mich nach LCHF.
    Sport? Könnte etwas mehr sein, aber in meiner momentanen Situation (Pflege meiner Mutter) ist dafür leider keine Zeit.


    Ich denke, es gibt noch viele andere, die ähnlich berichten können.

    - Cassiopeia -

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeia23 ()

  • Die Fragen sind schon gerechtfertigt. Die Antworten können aber individuell unterschiedlich ausfallen. Diese Diagnose dürfte für jemanden der den Wunsch hat Pilot/in zu werden das Ende das Traums sein. Hier sind Regelungen getroffen wurden, deren Sinn ich nicht beurteilen kann.
    Andere haben schwirigkeit ein anehmbares BZ Manegemant zu betreiben, wenn sie Nachtschichten verrichten müssen. Etwas was nicht jeden Diabetiker betrifft, weil nicht jeder die gleichen Stoffwechselroblematik hat.


    Bei einigen z.B. spielt der Diabetes eine Rolle in der Partnerwahl. Das ist eher ein Akzeptanz Problem welches sie selber bearbeiten müssen. Und noch andere Zeigen ihr Akzeptanz Problem durch unnötiges einschenken in der Ernährung. Und Essen ihr Wurstbrot nur noch ohne Brot ;-)


    Kurzum; Die Fragen umfassen so viele Bereiche des Lebens ( gesetzliche Regelungen, physiologische Prozesse, Psychologie, Motivation) , dass ich darüber gestutzt habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Die Fragen sind schon gerechtfertigt. Die Antworten können aber individuell unterschiedlich ausfallen

    Es ist ja ein Unterschied, zu welchem Zeitpunkt im Leben jemand an Diabetes Typ 1 erkrankt. Ich war schon 53 Jahre alt und hatte beruflich alles erreicht, was ich geplant hatte. Ebenso war und bin ich glücklich verheiratet, bin Mutter einer Tochter und habe einen Hund. Dieser will tägliche Spaziergänge. Diese Bewegung wird um Kraft-Training ergänzt, das ich vorher auch schon gemacht habe. Also ich habe praktisch nichts verändert. Was aber auch wichtig ist: auch nichts davon bleiben lassen, z.B. meinen stressigen Beruf aufgegeben (das haben einige Familienangehörige nämlich gemeint...)


    Eine einschneidene Sache war allerdings die Ernährung, verbunden mit dem Diabetes-Management. Ich habe in der Tat nur meinen Zuckerkonsum (der eine übermäßige KH-Zufuhr einschließt) reduziert.

  • Also ich habe den Job gewechselt und arbeite jetzt in einer ganz anderen Branche. Die Umschulung wurde sogar vom Arbeitsamt damals bezahlt.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Also ich kann die Leute verstehen, die sich darüber lustig machen (mich eingeschlossen).


    Glaubt hier irgend jemand, das der Diabetes das Leben irgendeines Betroffenen nicht beeinflusst hat? Also hat das "sich belustigen" wohl andere Gründe.


    Das ist erstens schon der zweite Post gleichen Inhalts und zweitens - ist der Diabetes Ratgeber nicht eine Apothekenzeitschrift? Haben die keine Leser, die sie befragen können? Müssen sie in Foren hausieren gehen?


    Was meint ihr, wollen die wirklich etwas über Euch wissen oder geht es einfach darum, ihren Ratgeber zu füllen und interessanter zu gestalten?


    Mehr als Zucker ohne Kaffee gibts von mir nicht. Bedeutet das, das die, die sich darüber belustigen, ausser Kaffee ohne Zucker keine anderen Einflüsse auf ihr Leben durch den Diabetes haben. Das glaubt ihr nicht wirklich, oder?
    Wenn ich etwas über mich erzählen will, dann erzähle ich das Euch und nicht Hinz und Kunz im Diabetes Ratgeber. Ich würde mich aber über niemanden mokieren, nur weil er das anders empfindet.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

    2 Mal editiert, zuletzt von Cassiopeija ()

  • an beide Cassi...s :)


    Klar lebt man anders mit Diabetes. Ich habe zwanzig Jahre ohne gelebt. Danach eben mit Diabetes. Kenne also beide "Seiten". Folglich kann ich guten Gewissens die Frage so beantworten wie ich es getan habe: Ja, sicher, ich renne dauernd zum Arzt, zähle Kohlenhydrate und piekse mich und mache tausend Millionen Sachen, die ein Nicht-Diabetiker nicht machen muss. Dennoch kann/muss ich alle gestellten Fragen im Eingangspost verneinen. Ich habe eben KEINEN anderen Berufsweg eingeschlagen, habe KEINE andere Partner-Wahl-Entscheidung getroffen (oder vom Partner treffen lassen) und ich habe NICHT meine großen Fußballkarriere (ungefähr in der drittuntersten Spielklasse) beendet. Von dem ganzen notwendigen Schmarrn abgesehen, den man eben mit Diabetes zu machen hat, habe ich mein Leben NICHT geändert.
    Warum ich mich in meinem ersten Post "belustigt" habe? Einfach so! :) Mir war halt danach und davon abgesehen steckte auch ein ordentliches Stück Wahrheit in meiner ersten Antwort. :sekt:

  • Na dann muss ich auch noch meinen Senf dazugeben:


    Also das war jetzt nicht als Witz gemeint, dass ich das Wurstbrot ohne Brot gegessen habe, ich war nur am Anfang der Typ1-Karriere ziemlich verzweifelt, wie ich diese blöden KH und das Spritzen auf die Reihe bekommen sollte. In den 80er Jahren waren strenge Diät-Pläne vorgeschrieben, also alles Süße war verboten. Meine Lieblingsessen Pizza, Spaghetti, Schokoküsse, u.s.w gestrichen und immer diese ewige Angst-Einrederei vor den schlimmen Spätfolgen.
    Ich habe so ähnlich wie Hobbit ca. 25 Jahre ohne Diabetes und über 35 Jahre mit Diabetes hinter mir, kann also ein Lied davon singen, wie es ist. Nur mit Unterstützung meines damaligen Arztes und meines Mannes habe ich es relativ schnell psychisch und physisch geschafft ein einigermaßen normales Leben hin zu bekommen. Kann eigentlich alle Fragen auch verneinen.
    Beruflich: ich habe mich auch noch selbstständig gemacht, Partner: mein Partner ist natürlich auch noch bei mir, Sport: Bergwandern, Radfahren, Skating.
    Ehrlich gesagt hatte ich auch das Gefühl, da will jemand nur das Diabetes Journal "füllen".


    LG Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Bei mir ist auch so einiges passiert. Nicht nur pieksen, messen, berechnen, spritzen. Ich habe meine Partnerin gewechselt, hatte aber nichts mit Diabetes zu tun und auf meinen Beruf hatte das auch keinen Einfluss.


    Nur was geht das den Diabetes Ratgeber an. Ich les den nicht und so wie ich das hier mitbekommen habe, zumindest die grosse Mehrheit auch nicht. Warum fragen die nicht ihre Leser, das sind doch anscheinend auch die, die es interessiert.


    Ich finds nun mal lustig, das die auf der Suche nach redaktionellem Inhalt durch die Foren ziehen müssen um Leute auszufragen. Achnee, man soll sie ja anschreiben und das direkt servieren. ;)


    Das bedeutet doch nicht, das ich mich über evtl. einschneidende Erlebnisse der Forenmitglieder lustig mache. Zeigt aber, wie schnell man was völlig falsch verstehen kann.



    @Anette


    Ich esse auch oft Wurst oder Käse so, ohne Brot. Spart Kohlehydrate. ;)



    Hobbit


    Ich hatte 36 Jahre hinter mir, als der Diabetes offenkundig wurde, also ich weiss auch, wie es ohne war.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Zitat

    ...möchten wir Menschen vorstellen, die wegen des Diabetes ihr Leben umgekrempelt haben.


    Sucht ihr Helden oder Verlierer? Wie wollt ihr unsere Geschichten journalistisch umdeuten/ausschlachten?


    Jede zu dieser Frage geschriebene Geschichte könnte genauso abgelaufen sein, ohne dass die jeweilige Person Diabetes bekommen hätte.
    "Trotz Diabetes habe ich xyz geschafft" kann ohne Bedeutungsverlust gekürzt werden zu "Ich habe xyz geschafft".
    "Wegen meines Diabetes musste ich meinen Traum abc aufgeben" kann ohne Bedeutungsverlust gekürzt werden zu "Ich musste meinen Traum abc aufgeben".


    Warum gibt es Menschen mit Diabetes, die Sieger beim Wettlaufen geworden sind? Doch nicht, weil sie Diabetes haben, sondern weil sie Talent zum Laufen haben und viel trainiert haben.

  • mein DM hat mich nicht gehindert, eher angeregt es trotzdem zu machen, wenn etwas schwierig war.
    Könnte mir allerdings schon vorstellen, dass es manche gibt, die z.B. Pilot werden wollten und dann etwas ganz anderes gemacht haben - einfach weil es halt nicht möglich war und die sind hier gemeint! Nachdem ich schon im Diabetes Ratgeber wegen dem Libre war, kann ich wirklich sagen, dass Fr. Pichleritsch wirklich gut recherchiert und keine Story a´la Bildzeitung herausgeben will!
    cd63

    Grüße nest

  • Es gibt sicher viele Menschen, die mal davon geträumt haben Pilot oder Lokführer zu werden. Wenn du all diese Menschen später noch mal fragen könntest, würdest du feststellen, dass ein großer Teil einen anderen Job hat.


    Ich vermute, dass unter denen, die mal Pilot oder Lokführer werden wollten und es letztendlich nicht geworden sind, der Anteil der Personen mit Typ-1-Diabetes 5% beträgt (genau so hoch, wie beim Rest der Bevölkerung).


    Letztendlich ist es nur eine ganz kleine Zahl von Einzelfällen, die gerade während ihrer Pilotenausbildung Diabetes bekommen haben, und dann wegen des Diabetes nicht Pilot werden konnten.


    Aber ich befürchte das es eine große Zahl von Menschen mit Diabetes gibt, die solche Geschichten z. B. im Diabetes Ratgeber lesen und dann im Diabetes einen Schuldigen finden, warum sie ihre persönlichen Träume nicht verwirklichen konnten. Obwohl sie in Wirklickeit vielleicht doch nicht genug gelernt haben oder kein Talent für diesen Traum hatten oder einfach nur am entscheidenden Tag Mundgeruch hatten oder der falschen Person begegnet sind oder, oder, oder...

    Einmal editiert, zuletzt von Cindbar ()

  • Ich weiss gar nicht was mit euch los ist.... Wir posten doch öfter Aufrufe für Studien und Zeitungen wenn wir drum gebeten werden. Ich verstehe die Aufregung nicht. Es gibt doch viele Geschichten hier von Leuten,bei denen der Diabetes viel verändert hat. Hier wurden sogar Ehen geschlossen zwischen Usern. Und wer davon gerne erzählen will, der darf es doch. Das muss man doch nicht verurteilen. Damit motiviert man dann niemanden und die Medien leben nun einmal von Geschichten. Im TV, in Printmedien und auch hier. Wenn niemand mehr Geschichten erzählen will, könnten wir hier auch abschliessen.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben