ULTRASCHNELLES INSULIN Fiasp erhält Zulassung

  • Mir ist gerade aufgefallen, wenn es als neue Insulin aspart-Formulierung angeboten wird, ist das AMNOG-Verfahren mit der Zusatznutzenschranke vielleicht gar nicht nötig. Sanofis leicht verändertes Insulin glargin, das neue "Toujeo", brauchte ja auch nicht ins Verfahren, weil es nicht als neues Medikament galt. :confused2

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Mal davon abgesehen, daß ein schnelleres Insulin auch gar nicht unbedingt dafür gedacht ist, den 1c zu verbessern (weil kürzere Spitzen ja den 1c nicht beeinflussen) sondern vor allem, Spitzen zu vermeiden (die ja unabhängig vom 1c vermieden werden sollten) und daher das gar nicht unbedingt die Überlegenheit eines schnelleren Insulins ausmacht


    Dass postprandiale Spitzen den 1c nicht beeinflussen, wäre aber mit dem Fakt, dass das schnellere Insulin diesen senkt, aus meiner Sicht widerlegt. Ich gehe davon aus, dass die Insulindosis unverändert war, auch die Wirkdauer des neuen Insulins entspricht Novorapid. Der einzige Unterschied ist, dass es schneller anflutet. Das wird im Vergleich zu direkt vor dem Essen gepritztem Novorapid bei vielen Mahlzeiten eine flachere Kurve auslösen. Wenn dann der 1c bei dem schnelleren Insulin niedriger als bei Novorapid ist, wo soll das denn herkommen, wenn nicht von niedrigeren BZ-Spitzen nach dem Essen?

  • Mein Kenntnisstand:


    Teilde der Glukose binden sich an Blutkörperchen. Je mehr Glukose im Blut umso mehr bindet sich. Einmal gebundene Glukose bleibt mit dem Blutkörperchen verbunden, bis zu dessen Lebensende. Das ist das HbA1C, das wir messen. Aaaber, das ist die wichtige Ausnahme: Einmal gebundene Glukose verliert die Bindung bei sinkender Blutkonzentration doch wieder, wenn das Hoch nur ein, zwei Stunden war! Deshalb gehen kurze Spitzen nicht in den 1c ein.

  • Ich kann das irgendwie auch schon immer nicht so ganz glauben, dass kurzfristige Bz-Spitzen gar keinen Einfluss auf den 1c haben sollen. Die glykierung von Hämiglobin ist doch wie alles im Körper ein dynamischer Prozess, und findet eben umso mehr statt, je mehr glukose im Blut vorhanden ist.


    Ich habe das in einer Diabetesschulung mal so gelernt: Beim Verzuckern des Hämoglobins wird nicht direkt die unlösbare chemische Verbindung, die man als HbA1c misst gebildet, sondern zuerst wird ein Zwischenprodukt gebildet, das sich wieder in Zucker und Hämoglobin aufspalten kann, falls der Blutzucker wieder sinkt. Erst nach (vier?) Stunden weiterhin hohem Blutzucker wird diese rückbildbbare Verbindung weiter in eine untrennbare Verbindung gewandelt. Das ganze geschieht zwar nach den chemischen Bildungsgesetzen, aber nicht in einem Schritt sondern mit Zwischenstufen.

  • Ich muss mich immer wieder wundern, wie "kritisch" ihr seid (was nicht immer falsch ist!) und welche Wortklauberei hier betrieben wird,
    Kann man die Meldung nicht einfach mal als das nehmen, was sie ist? Eine Information über ein neues Insulin, welches eine Zulassung erhalten hat und eine andere Wirkung hat, als das, was es bisher so auf dem Markt gibt. Punkt.
    Was, und wie und warum und ob wird sich doch dann alles zeigen!!!!
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    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Da kann ich Dir nur zustimmen. Wenn man aber das Thema der Ursprungsmeldung liest, kommt man nicht unbedingt auf den Gedanken, dass hier über HbA1c diskutiert wird. Zum Glück versuche ich, alle Diskussionen zu verfolgen (mit Ausnahme von vielleicht Schwangerschaft). :D

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Ich will auch nicht die Diskussionen einschränken oder abschaffen - sie sind oft wichtig und man kann auch daraus lernen...da stimme ich Wurstkuchen absolut zu! Aber man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen und muss nicht jedes Haar in der Suppe suchen/finden.... man kann ALLES kritisieren und findet IMMRER irgendwas...aber MUSS man das? [Blockierte Grafik: http://www.kolobok.us/smiles/standart/whistle3.gif]


    Caro <>
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    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Ab dem 01.04. soll das Fiasp in Deutschland erhältlich sein. Und ein neuer Zulassungsprozeß ist nicht nötig Quelle


    Ich denke, dass ich es auf jeden Fall ausprobieren möchte. Beim Humalog muss ich meistens einen SEA von 1 Stunde einhalten. Und wenn mal wieder eine Mahlzeit so überraschend kommt, dann schießt mein BZ wie eine Rakete hoch. Bei einem Faktor von 1 spritze ich auch nicht unbedingt so viel, dass die Resorbtion besonders lange dauern müßte.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Ich bin gespannt, was ihr dann berichtet! Oft sind die persönliche Erfahrungen doch anders, als die Studien.
    Eventuell wird das neue Insulin nicht für jeden, der bisher Novorapid gespritzt hat (wie ich auch) geeignet sein.

    - Cassiopeia -

  • Wenn Ihr was über die Kosten wißt, sagt Bescheid! Würde gerne wissen, ob die KKs sich eventuell wegen Mehrkosten quer stellen könnten. (bzw die DiaDocs wegen ihres Budgets).



    Ab dem 03.04. werde ich es testen dürfen.


    Schon mit dem DiaDoc abgesprochen vor Erscheinen? Cool. Irgendwelche Überredungskünste nötig gewesen?

  • Ab dem 01.04. soll das Fiasp in Deutschland erhältlich sein. Und ein neuer Zulassungsprozeß ist nicht nötig Quelle

    Da es sich um den gleichen aktiven Wirkstoff (Aspart) handelt, ist kein AMNOG Prozess notwendig (siehe Quelle). Das bedeutet automatisch, dass Fiasp preisgleich zu NovoRapid sein wird. Dies hat mein Diabetologe heute bestätigt.
    Damit wird es definitiv auf dem Markt bleiben.


    Ab dem 03. April soll es verfügbar sein.

  • Gehört habe ich ja schon einiges vom neuen Insullin.
    Bin schon gespannt auf eure Bericht.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich bin auch sehr gespannt auf Erfahrungen.
    Nachdem ich mit Actrapid überhaupt nicht zurecht gekommen bin, habe ich ja nun Novorapid. Das geht schon besser, aber der "Porsche" in der Wirkung ist das nun auch nicht. Und wenn es was schnelleres gibt, würde ich das auch gern probieren und werde das beim nächsten Termin auch ansprechen und hoffen, dass ich testen darf.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • Da es sich um den gleichen aktiven Wirkstoff (Aspart) handelt, ist kein AMNOG Prozess notwendig (siehe Quelle). Das bedeutet automatisch, dass Fiasp preisgleich zu NovoRapid sein wird. Dies hat mein Diabetologe heute bestätigt.
    Damit wird es definitiv auf dem Markt bleiben.


    Ab dem 03. April soll es verfügbar sein.



    Weiß zufällig wer ein Einführungsdatum in Österreich?

  • Also ich denke das ich es ab 3.4. auch mal ausprobieren werde.
    Habe mir die Diagramme die hakaru verlinkt hat mal angesehen und ich stelle mir bei mir den Vorteil darin vor das es Spitzen nach dem Essen bei denen Novorapid etwas "langsam" reagiert besser abdecken kann. Das sollte so zumindest bei mir auch zu einem minimal besseren HBA1c führen.
    Brauche in 2-3 Wochen sowieso neues Insulin und werde morgen mal eine Mail schreiben das ich auf FIASP umsteige. Probleme mit dem Doc wird es da bestimmt nicht geben.

    Man kann ohne Tiere leben aber es lohnt sich nicht (H.Rühmann)

  • Da es das selbe Insulin ist, nur in einer anderen "Verpackung" sicherlich nicht. Preis wird auch der selbe sein, da es der selbe Wirkstoff ist. Ich werd beim nächsten Aufstocken der Bolus-Vorräte auch auf dieses Zeugs gehen. Der aktuelle Vorrat reicht bei meinem Low Carb bis Dezember.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.