Ärzte stellen kein Rezept fürs Insulin aus...

  • Hi,


    habt ihr auch manchmal solche Probleme, an eure Rezepte zu kommen? Ich bin gerade in einer anderen Stadt und hab dummerweise verpeilt, dass ich noch Insulin brauche... also einfach so in eine Arztpraxis. Die Ärztinnen dort haben sich geweigert, mir mein Insulinrezept auszustellen, solange sie keine Bescheinigung darüber haben, dass ich Diabetes habe und Insulin brauche... hab ihnen meine Pumpe gezeigt und hatte auch ein Humalog-Fläschchen und Spritzen dabei (und FreeStyle libre...). Aber nein, ging nicht. Verstehe ich jetzt nicht, woher soll ich denn die Pumpe haben?? Und das Insulin? Hab jetzt auch nicht immer, wenn ich mal wegfahre, eine Bescheinigung darüber dabei, welche Medikamente brauche. Hattet ihr sowas auch schon mal? Das ist ja supernervig... :pupillen: Und ich hab auch keine Zeit, hier jetzt zu zig verschiedenen Ärzten zu gehen und um mein Insulin zu betteln...


    Sorry, musste das jetzt gerade mal loswerden...


    Liebe Grüße!!

  • Ich hatte schonmal mein Insulin vergessen (leeren Pen mitgenommen :rolleyes: ). Bin dann einfach in eine Apotheke, von dort Anruf beim Diabetologen zu Hause, die haben eine Rezept gefaxt, Insulin bekommen, Original-Rezept dann per Post hingeschickt. Alternativ wäre auch gegangen das Insulin zu bezahlen und das Geld später von der KK erstatten zu lassen.


    Zu einem Arzt wäre ich nicht gegangen. Wenn das mit der Apotheke nicht geklappt hätte, dann eher in eine Ambulanz.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ich finde das grenzt ja schon fast an unterlassener Hilfeleistung.


    Und / oder die Ärzte waren unfähig die Erkrankung einzuschätzen.
    Ich glaube manche Ärzte sind der Ansicht, dass geht auch mal einen Tag ohne Insulin.
    Ich sollte mal vor einer Magenspiegelung mein Insulin einen Tag vorher komplett weglassen :cursing:

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • ...unfähig die Erkrankung einzuschätzen.

    Mit Schätzen ist es da nicht getan. Mich wundert nicht, wenn Ärzte bei Insulin vorsichtig sind.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Gegen Vorsicht und Achtsamkeit sagt ja auch keiner was.


    Das darf aber nicht dazu führen, dass ein Diabetiker sein Insulin nicht bekommt.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ich würde mich dann vermutlich auch in eine Klinik mit Diabetologie o.ä. begeben.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Da wäre es dann für alle beteiligten nützlich, wenn auf der Versichertenkarte der insulinpflichtige Diabetes hinterlegt wäre



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  • Hallo,
    Ich bin sehr viel auf Reisen, innerhalb Deutschlands, und auch ich benötige das ein oder andere mal ein Rezept für Insulin. Meistens weil ich falsch geplant hatte, aber bei über 200 Reisetage/Jahr kann das vorkommen. Ich hatte noch nie Probleme an ein Rezept für Insulin zu kommen, wenn ich bei einer Hausärztlichen Praxis oder Hausärztlichen Notpraxis Anfrage. Ich musste nie beweisen, dass ich Typ 1 Diabetiker bin.
    ....hmmmmm....ein Beweis is doch ganz einfach 0,5 Liter Cola trinken und ne halbe Stunde Warten :D...mal sehen was der Arzt dann sagt

    2 Mal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Da wäre es dann für alle beteiligten nützlich, wenn auf der Versichertenkarte der insulinpflichtige Diabetes hinterlegt wäre



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    Wenn eine Bescheinigung wirklich nötig wäre, dann wäre ich dafür, dass ein speziele Bescheinigung für Typ- 1- Diabetiker erfunden wird.

  • Ich finde es gar nicht so abwegig, da von "unterlassener Hilfeleistung" zu sprechen. Von der Praxis aus wäre es doch ein leichtes gewesen, den behandelnden Arzt anzurufen und sich die Medikation bestätigen zu lassen.


    Dass sowas gemacht wird, habe ich schon erlebt, als ich meine Antidepressiva vergessen hatte (Absetzsymptome sind da nicht ohne).
    Und nach meinem Umzug hat meine neue Tierärztin ein Pläuschchen mit dem vorherigen TÄ meines Hundes gehalten wegen der Epilepsie und des Luminal.


    Da, wo ein Wille ist, läßt sich auch ein Weg findet.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • habe mal einen Arzt, dessen Sprache auch nicht dem deutschen so mächtig war gehabt als Notfall.


    Dieser weigerte sich beim 2. Male auch was auszustellen, er wolle eine Bescheinigung dazu?!
    125 km Entfernung, da ist es schlecht mal eben dort was zu holen. Stamm-Apotheke gab es dort nicht für mich. Die war 125km entfernt.
    Stamm-Apotheke hat für sowas den Vorteil keine Notfall-Praxis aufsuchen zu müssen, wenn man zumindest 1 Ampulle oder ein paar Nadeln/Teststreifen bis zur Rezeptvorlage bekäme.



    Letzlich schrieb er mir es im Rahmen eines "Notfalls" auf, ohne weiter zu prüfen.
    Danach sah der Arzt mich nie wieder und wird mich auch nie wieder sehen.


    Ich könne ja auch so mit den Pens dort hingerannt sein. Mal im Ernst als wenn man sowas sonst herum schleppt?!


    Arzt soll in der Lage sein die Diagnose auch zu stellen, statt sowas. Gilt für mich im Konfrontationsfalle als unterlassene Hilfeleistung.


    Im anderen Falle ging ich einfach in die Notfallambulanz des KlinikumDo und bekam ohne mit einem Arzt gesprochen zu haben das Rezept vom Arzt unterschrieben mit dem geforderten Medikamenten.
    Dann noch schnell zur später Stunde zur geöffneten Apotheke, geschafft. Bevor ich einen deutlich weiteren Weg zur Not-Apotheke hätte nehmen müssen.
    Auch der Vertretungsarzt meiner Hausärztin machte nie Probleme. Da holt man sich das Rezept wie bei der Hausarztpraxis einfach auf Anfrage ab.

  • Eine installierte Insulinpumpe sollte doch zumindest den Eindruck einer wahren Geschichte hinterlassen. Ich denke auch, dass das für einen Rückruf beim Hausarzt/Diabetologen ausgereicht hätte. Es rundweg abzulehnen sehe ich auch als unterleassene Hilfeleistung an.


    Allerdings hätte ein mitgeführter Diabetikerpass vermutlich auch geholfen.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Ich habe in einer solchen Situation das Insulin ohne Rezept in der Apotheke bekommen, einfach durch Vorzeigen meines Diabestes Equipment. Man hat mir freundlich sogar angeboten, dass ich das Rezept nachschicken kann und sie mir dann den Betrag auf dem Rezept ausweisen. Die KK hat aber auch einfach mit der Quittung erstattet.


    Und ich finde schon, dass das unterlassene Hilfeleistung ist. Ich denke auch, dass der Arzt auf die Auskunft des Patienten vertrauen darf, insofern ist die Zurückhaltung überhaupt nicht zu verstehen.

  • Wir haben ja nun schon lange die schönen Plastikkärtchen als KK-Mitgliedsausweis. Allerdings gibt es da fast einen "Glaubenskrieg" wegen dem Datenschutz etc.


    Was soll/darf gespeichert werden? Die Möglichkeiten werden ja gegenwärtig kaum genutzt.


    Ich selbst bin dafür, daß man freiwillig sämtliche ernsten Erkrankungen sowie die wichtigen Medikamente abspeichern kann. Dazu ggf. Einwilligungserklärungen in der Form, daß im Notfall Daten eingeholt u. verwendet werden dürfen.


    Dies sollte aber, wie gesagt, freiwillig sein.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich glaube man muss das auch von der anderen Seite betrachten: Wenn der Arzt irgendwem Medikamente verschreibt, kann das zu Missbrauch führen. Gerade unter Sportlern kann man Insulin ziemlich teuer verkaufen, alternativ kann man sich damit selbst auch schnell hops gehen.

  • Dazu bedarf es aber auch keines Plastikkärtchens, ein einheitlicher (evtl. mehrsprachiger) Ausweis wäre im Notfall viel sinnvoller, weil der auch ohne technische Hilfsmittel auszulesen ist.

  • Schliesst sich ja nicht aus. So einen leuchtorangen Zettel hab ich im Portemonnaie. Ob der aber im Notfall irgendwo in der Pampa ohne Auslesegerät überzeugend genug ist, dass ich an mein Insulin komm, wage ich mal zu bezweifeln. Sowas kann ich auch selbst machen. Da müsste ein international genormter Ausweis her. Und sowas ist eher mühselig zu bewerkstelligen. Eine gute Sache wärs, unbestritten.


    Krankengeschichte auf der Krankenkassenkarte fänd ich super. Von mir aus gerne auch Rezepte grad draufladen. Dann kann ich nämlich mein Zeugs in jeder Apotheke beziehen, nicht nur in derjenigen, wo ich mein Rezept hinterlegt hab. Klar kann ich auch in einer anderen was holen, aber dann ists wieder mit Telefonaten und Erklärungen verbunden. Ginge auch einfacher.

  • Jeder, der einigermaßen viel im Internet unterwegs ist, zudem auch noch Facebook nutzt und Google bei Suchen bemüht, oder beim Einkauf regelmäßig seine Payback-Karte zückt, gibt wohl mehr preis als er sich vorstellen kann. Da finde ich es auch nicht wirklich bedenklich, wenn solche wirklich wichtigen Daten, die mich im Notfall auch noch schützen können, lokal gespeichert auf der KK-Karte abrufbar sind.


    Ich hab mal überlegt, so einen ICE-USB-Stick mit zu führen. Aber auf den kann im Notfall aber nicht jeder zugreifen. Also hab ich entsprechendes Handy-Wallpaper, ein Armband und eine SOS-Kapsel.


    Mich würde aber mal interessieren, ob es irgendwelche offiziellen Verfahrensanweisungen für Ärzte bei solchen Situationen gibt und wenn ja, welche.


    Ich meine, wir leben doch in einem Land, in dem sogar ein Notfall-Toilettenbesuch geregelt ist...

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Ich würde den Arzt bei der Ärztekammer melden. Es gibt faktisch keinen Diabetikerausweis. Und er/sie enthält dir ein lebenswichtiges Medikament vor.

  • Ein Kärtchen mit Rotem Kreuz u. Angaben wie: "Totale Pankreatektomie" sowie "Bluthochdruck" habe ich auch im Sichtfenster meiner Geldbörse, direkt neben Personalausweis u. KK-Karte.


    :rolleyes:


    Ich gehe davon aus, daß das auch in dieser Form bei einem Arzt Beachtung finden wird. Nur für den Fall, daß ich es ihm nicht selbst sagen kann.


    Es wäre viel zu gefährlich, dem keinen Glauben zu schenken. Außerdem tut sich das niemand aus Jux in die Geldbörse.


    :whistling:


    Schließlich kann dann ein Arzt auf meine entblößte Vorderseite gucken u. anhand dem Monster von OP-Narbe erkennen, was los ist.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)