Der Ton macht die Musik

  • Ich denke nicht, dass es schwierig ist gedanklich zwischen den Beiträgen zu wechseln, es ist schwierig eine "Lebensphilosophie" verkaufen zu wollen - vielleicht nicht die Absicht, es kommt aber einfach bei vielen so an.


    Es ist durchaus logisch, dass man bei der einen Lebensführung Insulin erhöhen muss und bei der Anderen senken kann, das ist - meiner Meinung nach - nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass man sich dadurch in ein Essens- und Lebensschema zwingen lassen muss - das ist das, swas hauptsächlich bei mir hängen bleibt auch wenn LC sicherlich einige Vorteile bieten mag. Es muss aber einfach jedem selber überlassen bleiben ob er danach leben möchte oder eben seine Insulinmenge immer mal wieder erhöhen möchte.


    Ich weiß nicht wie viele BE ich essen musste oder durfte, ich weiß aber, dass es für eine 4jährige und vor allem ihre Eltern jeden Tag eine riesen Herausforderung war morgens entscheiden zu müssen wie viel morgens, mittags und abends gegessen wird und für meine Mutter jedes Mal wieder ein Schlag ins Gesicht wenn sie von anderen Müttern Sprüche bekam, dass das Kind doch sowohl den Apfel als auch das Brot essen könne, sie solle sich nicht anstellen und das Kind so früh auf wenig Essen prägen. Oh ja, so etwas wünschen sich bestimmt alle Eltern die nur das Beste für ihr Kind wollen


    Ich bin einfach froh dass ich heute fast so leben kann wie ein Gesunder und wenn ich meinen Insulinbedarf nach oben anpassen möchte, dann soll man das bitte mir selber überlassen und nicht versuchen mich wieder in ein Schema zu drängen zu wollen mit dem ich Lebensqualität einbüßen würde. Ich rede auch niemanden seine Ernährung, seine Klamotten, seinen Job oder was auch immer madig weil es mir nicht zu meinen Vorstellungen meines Lebens passt.

  • Zitat

    Ich denke nicht, dass es schwierig ist gedanklich zwischen den Beiträgen zu wechseln, es ist schwierig eine "Lebensphilosophie" verkaufen zu wollen - vielleicht nicht die Absicht, es kommt aber einfach bei vielen so an.


    Also jetzt muss ich Dir schon ehrlich sagen: wenn ich davon überzeugt bin, dass ich für mich das Richtige mache, ist es mir egal, wie viele das in einem Forum anders handhaben. Es müsste ja genau umgekehrt sein: die wenigen hier, die Low Carb machen, müssten sich von der großen Masse schlichtweg erdrückt fühlen…


    Wenn ich – jetzt nur als Beispiel – mit meinem HbA1c wirklich zufrieden bin: was interessiert mich der HbA1c von andern? Noch dazu, wenn mir jeder Arzt und 99 % vom Forum recht geben?


    So viele Beiträge über Low Carb werden jetzt auch nicht geschrieben (und die konzentrieren sich großteils wirklich auf Themen, wo Low Carb schon aus dem Titel hervorgeht).


    Ich bin von anderen T1 und T2 (ursprünglich außerhalb von diesem Forum) gefragt worden, ob Informationen über die Methode von Dr. Bernstein nicht auch auf Deutsch verfügbar sind. Das war der Grund, warum ich hier geschrieben habe, wie ich es handhabe. Noch einmal: wenn ich mit meinem Diabetes-Management zufrieden bin, sollte ich es wirklich aushalten können, dass ein Einzelner es gegen alle Konventionen anders macht.

  • Ja, wer den Thread hier gelesen hat/hätte, weiß/wüsste, dass es ursprünglich genau um dieses "Miteinander" gehen sollte.
    Der Butterkeks fühlt sich von den HighCarblern grundlos angegangen, so dass oft keine sachliche Diskussion mehr möglich ist und ich finde, manche LCler kommen zu oft oberlehrerhaft rüber, v.a. wenn es gar nicht vordergründig um High/Low Carb geht.
    Es geht nicht darum, wer wieviele Sprüche verträgt, sondern inwiefern eine sachliche Diskussion über Diabetesthemen möglich ist, ohne dass sich verschiedene Ernährungsphilosophien an-flamen.
    Dieser Thread zeigt mir: Wird wohl auch in Zukunft schwierig.

  • Moin,
    Die hardcore Meinungs Vertreter sind für mich der Pfeffer in dem Forum und stellen eine interessante Gruppe dar.
    Ich muss mich damit abfinden, dass andere auf jeden Fall ihrer Meinung nach „Recht“ haben warum soll’s den anders gehen als mir.
    Nur an die Art und Härte wie Themen von einigen vertreten werden, erfordert sehr viel Verständnis.


    MlG


    Hinerki

  • Zitat

    Dieser Thread zeigt mir: Wird wohl auch in Zukunft schwierig.


    Was Du und Scarlett geschrieben hast, ist - zumindest bei mir - schon angekommen. Ein Problem ist halt auch, dass sich die wirklich große Masse zu diesem Thema ausschweigt und ich nicht abschätzen kann, wie viele jetzt aus einem Low Carb Thema wirklich etwas für sich herausziehen können.


    Ich für mich hab es immer so gehandhabt: wenn mich was nicht interessiert, klicke ich es einfach nicht an. Darum war ich noch nie in einem IP-, CGM-, Libre-Thema...

  • Also ich oute mich mal als Kohlenhydratjunky. Ich esse alles gern, was leider viele KH hat. Brot, Brötchen, Pizza, Nudeln usw. Dafür kann ich Schokolade links liegen lassen, auch Kuchen muss nicht sein, ok, auch KH. Natürlich versuche ich ab und zu der Sucht zu entkommen. Früh esse ich häufig Jougurt mit Obst und einem Low-Carb-Müsli. Und natürlich merke ich, dass der Blutzucker nicht so hoch schnellt, die Kurve viel flacher bleibt. Aber deshalb auf KH verzichten? Nein, das will ich nicht. Solange die Werte gut sind, möchte ich mir meine KH gönnen.


    Und ich gönne jedem seine Low-Carb-Ernährung. Hoffen wir mal, dass es nicht in einigen Jahren heißt - alles falsch. Ähnlich wie bei: wenig Fett essen, in meiner Jugend hieß es, nicht so viel trinken (und ich meine keinen Alkohol :-), Diabetiker müssen stenge Diäten einhalten und noch einiges mehr.

  • Wahrscheinlich sind Ältere von der CT geprägt - die bestand aus Ge- und Verboten. Mit ICT haben wir alle Freiheiten gewonnen. Sowohl die Freiheit zu Essen was wir wollen (muss "nur" das Insulin passen), als auch die Freiheit etwas NICHT zu essen.


    Wenn nun etwas in der ICT nicht passt und die Werte ohne plausible sonstige Erklärung (z.B. Cortisontherapie) sonstwo sind .... Wissend dass sich die Ernährung auf den BZ auswirkt. - du hast nur die Möglichkeit am Insulin zu drehen ODER an der Ernährung. Die (IMHO beste) Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.


    Mir ist egal ob sich jemand ne Pizza und Gnocci reinpfeift. Wenns passt, dann passt es eben. Aber erst ein Teller Spaghetti, dann Insulin drauf und sich am Ende wundern, wieso das ganze mal hoch und mal tief endet und rumjammern ... DAS geht gar nicht. Entweder man lässt die Spaghetti ganz weg, reduziert die Menge deutlich und arbeitet sich langsam hoch oder man bastelt eben am Insulinprofil / SEA. bis hoch zu "Nightwatch" und anderen technischen "Closed Loop" Lösungen. Das ist konstruktiv. Sich hinzustellen und "ich darf alles essen, aber mein Diabetes ist eben besonders und sowieso Scheiße" .. was willste da machen.


    Und eins sollte mechanistisch auch klar ein: Eine beginnende Typ-2 reagiert nunmal sehr positiv auf geringe KH Zufuhr (Restproduktion nebst Empfindlichkeit passt besser zum Blutzucker) UND Sport (Insulinsensitivität) UND dauerhaft niedrige KHs (Up/Downregulation). Und was machste nun wenn jemand weiterfrisst wie zuvor?


    Ich hab so einen Fall im Bekanntenkreis - Anfang 70, glaubte einmal die Woche "tanzen gehen" wäre Sport und statt drei Brötchen morgens hatte er nur zwei gegessen. Und schon ein Kilo abgenommen nach nem halben Jahr. Er hats im letzten Moment geschafft die Kurve zu kratzen, Mein HBA1c ist seit drei Jahren dennoch besser als seiner. Er ist jetzt auf 6.0 runter und hat bereits 10-15 Kilo abgenommen, nähert sich langsam einem BMI von 25. Glaubte, er wäre geheilt weil er nur noch halb so viele Tabletten nehmen muss. Die Ehefrau eines gemeinsamen Bekannten arbeitet in der klinischen Forschung (Insuline) und wir habens wohl gemeinsam irgendwie geschafft die Alarmglocke zum Läuten zu bringen. Scheinbar gerade noch rechtzeitig. Und langsam wird ihm klar, dass er immer noch nur geringe Reserven hat.


    Daher regiere ICH etwas empfindlich, wenn jemand bei Kackwerten einfach weitermachen will wie gehabt. Bisher ist schließlich alles gut gegangen, statt Weissbrot nimmt man Vollkornbrötchen und die Mettwurst ist nun von der mageren Pute... jaja, alles klar.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Man nimmt nach der DM Diagnose und beginnenden Insulintherapie automatisch wieder zu, das hat mit einer LC- Ernährung nichts zu tun. Die KH kommen schlicht nicht in die Zellen weil Insulin fehlt, also muss der Körper seinen Energiebedarf mit dem decken was schon da ist und baut vorhandenes Fett und im schlimmsten Fall auch Muskulatur ab.


    Nicht bei mir. Ich wiege aktuell aufs Kilo genau so viel wie vor 3 Jahren zum Diagnosezeitpunkt. Und damals genau so viel wie 15 Jahre zuvor Anfang 30 als ich noch massiv Sport getrieben hatte. Dass man "automatisch" zunimmt kann ich somit nicht bestätigen.

    Gewichtsverlust ist ein übliches Symptom und das wird halt rückgängig gemacht.
    Normalgewicht als gesunder-> Gewichtsverlust durch T1-Ausbruch -> Diagnose -> Rückkehr zu Normalgewicht
    Kommt drauf an wie der Ausbruch verlief, wann die Diagnose ist, wie das Gewicht vorher war usw. Es kann locker passieren dass jemand 10kg verliert und dann erstmal untergewichtig ist.

  • „Der Ton macht die Musik“ steht da als Titel und ich find hier fast nichts dazu.
    Schon schade,das immer alles im gleichenThema enden muss.

    Der Weg ist das Ziel

  • Ja, wer den Thread hier gelesen hat/hätte, weiß/wüsste, dass es ursprünglich genau um dieses "Miteinander" gehen sollte.
    Der Butterkeks fühlt sich von den HighCarblern grundlos angegangen, so dass oft keine sachliche Diskussion mehr möglich ist und ich finde, manche LCler kommen zu oft oberlehrerhaft rüber, v.a. wenn es gar nicht vordergründig um High/Low Carb geht.
    Es geht nicht darum, wer wieviele Sprüche verträgt, sondern inwiefern eine sachliche Diskussion über Diabetesthemen möglich ist, ohne dass sich verschiedene Ernährungsphilosophien an-flamen.
    Dieser Thread zeigt mir: Wird wohl auch in Zukunft schwierig.





    Nein Grundlos vielleicht nicht, jeder hat seine Gründe sich so hier zu äußern wie er sich äußert. Sei es einfach Geschmack, alte Bevormundung, sozialer Druck etc. Hab ich vollstes Verständnis für alles.
    Mich stört es aber, dass die Diskussionen alle so zerfließen und am Ende es immer heißt *ich* finde LC / HC scheisse und ich kann die nicht verstehen, es wird immer gleich so persönlich.


    Ich verurteile niemanden, der zu Carbs greift und ich verurteile auch niemanden, der scheiß Werte hat. Das ist nicht mein Problem, dazu hab ich genügend eigene Baustellen als dass ich anderer Leut' Probleme vereinnahme.


    Wenn ich allerdings gefragt werde, versuche ich eine sachliche Antwort zu geben und vielleicht einen anderen Blickpunkt als Schema F zu geben, das mag sich klugscheisserisch anhören. Aber wir sind hier ja alle hier, um nicht doof zu sterben, oder?


    Für mich ist Low Carb bzw. der Primal Way of Life von Mark Sisson derzeit mein Weg, mit dem ganzen fertig zu werden. Kann sich vielleicht mal ändern und ich bin offen für andere Konzepte, aber dieses Konzept funktioniert für mich seit meiner Diagnose. Ich kann mal kurz zusammenfassen für die, die es nicht mitbekommen haben:


    - Minus 30 Kilo, vom metabolischen Syndrom zu astreinen Blutwerten
    - Körperlich und geistig Topfit, ich mache Kraftsport, ich mache Laufsport. Kein Brainfog mehr.
    - Fettstoffwechsel immens verbessert
    - mir gehts so gut wie nicht in den 20 Jahren davor, war nie mehr "richtig" krank, keine schlimme Grippe mehr
    - Hormonell alles in bester Ordnung, Testosteron und Somatropin so hoch, dass Anti-Aging-Mediziner arbeitslos werden würden
    - Zwischen 0 und 6 Einheiten Basal, und max. 3 Einheiten Bolus am normalen Tag, oft gar kein Bolus weil die BSD immer noch bisschen tut.


    Einige Dinge kann ich definitiv LC in Verbindung mit Kurzzeitfasten und Training zuschreiben, besonders die hormonelle Sache. Andere Dinge nicht eindeutig.


    Besonders der Laufsport und Kraftsport mit bolzengeraden Werten sehe ich als immensen Vorteil gegenüber einer HighCarb Ernährung. Weil ich die Leistung aus Fett ziehe und eben nicht aus dem volatilen BZ-System kann ich Sonntagmorgen aufstehen und ohne Frühstück 25km laufen ohne Angst vor irgendwas. Und von so einem Lauf profitiere ich gefühlt die ganze Woche noch.


    Ich kann natürlich nicht sagen, wo ich heute wäre, hätte ich den Weg nicht eingeschlagen und nach der Diagnose so weitergemacht wie davor. Aber mir gehts gut, meine Familie unterstützt mich und ich werde mittlerweile auch außerhalb der Familie um Rat gefragt.

  • Liebe Listies,als ich ins Forum kam, war ich gerade "stolze Besitzerin" eines LADAS geworden und hatte null Ahnung, wie mit ihm umgehen.
    Meine erste Schulung bekam ich drei Monate später, weil ich vorher kein Auto fahren durfte und die Krankenkasse nicht die Fahrten zur Dia-Praxis zur Schulung zahlen wollte (und ich nicht 100,--€ pro Fahrt zahlen konnte, gibt der Dukaten-Esel im Keller leider nicht her).


    Ohne dieses Forum und die vielen klugen Ratschläge, die viele von Euch aus ihrer unterschiedlichen Sicht auf den eigenen DM heraus geschrieben hatten, hätte ich diese Zeit nicht überstanden. Und auch heute noch, noch immer Neuling, profitiere ich von Eurem Wissen und Eurem Weg mit dem DM zu leben, gerade weil so viele unterschiedliche Wege des Umgehens deutlich werden.
    Und natürlich suche ich mir meinen eigenen Weg mit dem DM umzugehen, den ich besser finden kann, eben weil hier so viele verschiedene Wege sichtbar werden! Und natürlich verändert sich mein Weg, mal in die eine und mal in die andere Richtung. Aber das kann ich auch leichter tun, weil ich hier viele verschiedene Anregungen und Möglichkeiten aufgezeigt bekomme.


    So, jetzt höre ich auf und hoffe, dass wir alle Unterschiedlichkeit als Bereicherung verstehen können und uns alle als tolle ManagerInnen unserer Dm's ;)


    Herzliche Grüße,
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Amen


    Edit: Das ist der größte OT- Thread der hier in letzter Zeit entstanden ist. Es ging um den Ton, und nicht ob und wie sinnvoll/ sinnlos Low Carb ist. entstanden ist eine wilde Diskussion in der jeder seine Meinung als einzige Wahrheit verkaufen will. Warum kann man nicht sagen „ Ok wir gehen uns vielleicht mal weniger auf den S...“ mit Rechthaben“...


    Man kann sich ja darauf einigen dass Low Carb im speziellen in einem Thread diskutiert wird, und wer dafür nichts übrig hat, hält sich da raus. Im Gegenzug könnte man ja etwas weniger Low Carb in andere Threads streuen, wo nicht danach gefragt wird.



    Gesendet via iOS mit Tapatalk


    Einmal editiert, zuletzt von Sheldor ()

  • Sorry , dass ich auch immer etwas "neben" dem Thema vorbeirede.


    Alter Falter : manchmal brauche ich etwas mehr :patsch: Gehirnzellen


    Viele , nachdenkliche Grüße