Teststreifen einsparen?

  • Hallo zusammen,
    mein durchschnittlicher Tag sieht hinsichtlich meines Teststreifenbedarfs in etwa so aus:


    1x Sport (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    3 Mahlzeiten (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    3x Auto fahren
    1x zu Bett gehen (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    0-1 Hypo-Verdacht


    Wenn ich in all diesen Fällen meinen BZ messen würde, käme ich auf einen Teststreifenbedarf von ca. 8 Stück pro Tag.
    Da der Diabetologe mir aber maximal 600 Steifen pro Quartal aufschreibt (also ca. 6,5 pro Tag), besteht Einsparungsbedarf.
    Frage: Wo würdet Ihr Euch die Messung schenken, um mit der Quartalsration hinzukommen?


    Ich persönlich spare meist bei der Autofahrt, da ich mich auf meine Erfahrungswerte um die entsprechende Tageszeit verlasse. Aber langfristig wohl fühle ich mich damit eigentlich nicht.


    Beste Grüße
    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ich würde mir den Diabetologen einsparen / schenken.
    Du hast als Typ1-Diabetiker Anspruch auf so viele Teststreifen wie nötig sind. Das können 4 / Tag sein, das können aber auch 15 / Tag sein. Der Arzt darf / muss dir mehr verschreiben, wenn es nötig ist. Sollte die Krankenkasse ihn fragen, warum er mehr als 100, 400, 600 (wie viele auch immer) verschreibt muss er das begründen. Wenn er dazu eine entsprechende Dokumentation der BZ-Werte des Patienten nachweisen kann, ist das sicher von Vorteil (der Patient ist also auch gefordert). Kann er keine angemessene Begründung liefern, könnte er theoretisch in Regress genommen werden. Wenn er dir zu wenige Teststreifen verschreibt, ist er einfach nur faul und somit nicht tragbar.

  • Sehe ich auch so.
    In einem der ersten Artikel, die ich im Krankenhaus über Diabetes gelesen habe, ging es darum, dass
    das Limitieren von Teststreifen unzulässig ist.


    Das häufige Messen von deinen BZ ist auch sehr wichtig, damit du dich und deinen BZ beser verstehst.
    Als ich aus dem KH kam, habe ich ca. 20 mal/Tag gemessen.

  • Sehe ich auch so.
    In einem der ersten Artikel, die ich im Krankenhaus über Diabetes gelesen habe, ging es darum, dass
    das Limitieren von Teststreifen unzulässig ist.


    Das häufige Messen von deinen BZ ist auch sehr wichtig, damit du dich und deinen BZ beser verstehst.
    Als ich aus dem KH kam, habe ich ca. 20 mal/Tag gemessen.




    Ohweh, die armen Fingerkuppen ;(


  • Bitte nicht vor der Fahrt mit dem Töff Töff :pupillen:


    Was ist den mit CGM, da erübrigt sich die Frage

  • Oder eben ein Libre. Bei 5++ Messungen ist das günstiger.


    Problem beim Autofahren: Meistens passiert nix. Aber wenn, dann hast du oder jemand anders die Arschkarte. Wenns durch UZ bedingt war total vermeidbar. Und bekommts ein Polizist raus dass du UZ hattest -> MPU samt massiv Ärger wahrscheinlich. Die Aussage "ich hatte nicht genug Teststreifen" gilt leider nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich sehe auch nicht wie man da (sinnvoll & sicher) TS einsparen kann.


    Da der Diabetologe mir aber maximal 600 Steifen pro Quartal aufschreibt (also ca. 6,5 pro Tag), besteht Einsparungsbedarf.

    Wirklich pro Quartal oder pro Rezept? Meiner schreibt immer nur 500 auf aber wenn die aufgebraucht waren habe ich bisher immer ein zweites Rezept bekommen.
    Falls mit dem Diabetologen nicht zu reden ist dann vielleicht den Hausarzt fragen?



  • 600 / Quartal ist leider eines der gängigen "Empfehlungen" verschiedener Kassenärtzlicher Vereinigungen. Manche sogar 400. Fahrlässige Körperverletzung und Fremdgefährdung ist es so oder so.


    Versuche wirklich ein Libre zu bekommen!


    Alternative Idee: Wenn das Auto-Fahren für die Arbeit wichtig ist, könnte ggf die Rentenversicherung einspringen? Die finanzieren bei Bedarf ja zB auch einen Bandscheibenbürostuhl und so.

  • Ich würde mir den Diabetologen einsparen / schenken.
    Du hast als Typ1-Diabetiker Anspruch auf so viele Teststreifen wie nötig sind. Das können 4 / Tag sein, das können aber auch 15 / Tag sein. Der Arzt darf / muss dir mehr verschreiben, wenn es nötig ist...

    "So viele Teststreifen wie nötig sind" scheint mir der strittige Punkt zu sein. Aus Sicht der Ärztin ist Autofahren und Sport "persönliches Vergnügen", selbst wenn ich es als Lebensgrundlangensicherung ansehen würde.
    Ich habe in der Vergangenheit schon einige Male auf meinen TS-Engpass hingewiesen. Die Ärztin hat dann allen Ernstes eine Preisvergleichs-Suchmaschine aufgemacht, um mir weis zu machen, dass die TS ja auch nicht sooo teuer sind, wenn man die selbst zahlt. :thumbdown:


    Oder eben ein Libre. Bei 5++ Messungen ist das günstiger...

    Zu dem Schluss war ich zwischenzeitlich auch gekommen. Monetär stimmt das auch. Leider habe ich mit der Messgenauigkeit des Libre Probleme: Irgendwie ist der bei mir besonders ungenau (Abweichungen quasi-zufällig nach oben oder unten) und damit quasi nutzlos, wenn ich den nicht durch echte Teststreifen ergänze. Und dann muss ich die TS auch wieder selbst bezahlen. Somit lohnt sich der Wechsel auf den Libre doch wieder nicht.


    Ich denke, ich werde es beim nächsten Quartalstermin nochmal ansprechen. Wenn ich damit wieder erfolglos bin, ziehe ich einen Wechsel der Ärztin in Betracht.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Das Problem haben viele.Ich komme mit 600 gut hin.Habe letztens nach mehr Nadeln gefragt und anstanslos bekommen.Mit der Begründung,dass sind Hilfsmittel,die dürfen Open End verschrieben werden.Da soll man auch immer eine neue nehmen....Bei Teststreifen wohl nicht...?

    La vie est belle :cat:

  • Moin,
    Libre hat, so glaube ich eine Kostenbetrachtung.
    Die Menge der verschrieben Teststreifen unterliegen sicher auch einer Kostenbetractung.
    Wenn jetzt die Kosten des Libre plus die notwendige Menge an Kontroll Streifenkosten addiert wird,wie gestaltet sich dann die Gesamtkosten Situation.
    Im Vergleich Libre versus Streifen rein finanziell betrachtet, KK denken,, ab weicher Menge Streifen gibt es für Libre einen Vorteil.


    MlG


    Hinerki

  • So viele Teststreifen wie nötig sind" scheint mir der strittige Punkt zu sein. Aus Sicht der Ärztin ist Autofahren und Sport "persönliches Vergnügen", selbst wenn ich es als Lebensgrundlangensicherung ansehen würde.


    Egal. Im zweifel zitiere SGB-IX https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9_2018/__4.html. Fürs SGB-IX sind auch die Krankenkassen zuständig. Problem ist, die Ärzte haben Budgetvorgaben. Diese Vorgaben kommen von der KV, welche mit den Kassen verhandelt. Wenn da irgendein Dpp was von "600" erzählt, dann ist das aus deren Sicht erst mal so. Diese 600 stehen aber NICHT in irgendeinem Gesetz, daher kann dir diese Vorgabe eigentlich egal sein. Wenn du einen Streifen brauchst und nachweisen kannst, dass du gemessen hast - prima. Und wenns 1000 im Quartal sind weil du drei mal wöchentlich ins Finess-Studio fährst und zwischendrin viel misst - das ist vollkommen wumpe. Die Kasse verweist auf den Arzt, der Arzt auf die Budgetvorgabe durch die KV, welche wiederum sowas mit der Kasse aushandelt. Und du bist als der kleinste Arsch zwischen den Mühlscheiben der Erbsenzähler. Du kannst Bürokraten nur mit Bürokratie schlagen. Also nutze alle Mittel aus, die dir das Rechtssystem bietet um den Bürokraten das Leben so unangenehm wie möglich zu machen.


    Wechsel den Arzt wenn der dir nicht mehr als 600 aufschreiben "dürfen kann". Und ich würde den zum Abschied auch noch bei der Ärztekammer melden, da es IMHO an der Grenze zur fahrlässigen Körperverletzung ist. Schließlich brauchst du das Zeugs. Und wenn du ins Krankenhaus in die Notaufnahme gehst um ein Rezept für Teststreifen zu bekommen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Grounded hat recht,


    der Krankenkasse ist das egal wie viele Teststreifen du brauchst,
    Beschränkungen machen die KV.-Verrechnungsstellen
    und das ist in den einzelnen Bundesländern auch noch unterschiedlich.


    Evt. über deinen Hausarzt noch welche verschreiben lassen.

  • Dann wirst du Probleme mit deinem Hausarzt bekommen, der bekommt dann nämlich den Regress von der Kasse, weil er die Teststreifen aufgeschrieben hat. Hab ich mal probiert und sofort kam die Frage, wie viele Teststreifen ich denn von meinem DiaDoc schon hatte. Damit hatte sich der Versuch erledigt.


    Ich kaufe in der Regel 100 Teststreifen am Ende des Quartals zu. Ich hab nichts davon mich mit meinem sehr guten Arzt anzulegen und ihn bei der Kammer zu melden, es nützt nämlich nichts, der Nächste wird es mit größter Wahrscheinlichkeit nicht anders machen. Leider..


    Was ist mit einen Antrag für ein CGM? Vll kannst du deine Streifen - langfristig gesehen - reduzieren.

  • Sorry, so weit kommts noch dass ich meine Streifen selbst kaufe, auf dass ein Doc weniger "Ärger mit der KV" hat. 600 im Quartal (also 6-7 pro Tag ohne jeden Ausschuss), 2 Autofahrten je Tag bei einer 5-Tage Woche ist ohne jeden Wochenendeinkauf sind bereits 120 Streifen nur um zum Job und zurück zu kommen. Bleiben also effektiv 4-5 über. Kann passen, muss aber nicht. Vor allem nicht wenn man noch etwas Sport machen und/oder Basalratenüberprüfungen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Aus Sicht der Ärztin ist Autofahren und Sport "persönliches Vergnügen", selbst wenn ich es als Lebensgrundlangensicherung ansehen würde.


    Das ist ein unglaublicher Schwachsinn. Vielleicht fragst du deinen Arzt mal, dass er dir einen Lebensentwurf geben soll, wann & wie oft du Auto fahren darfst, wieviel Sport möglich ist und was du (wann? wieviel?) arbeiten sollst, dass es auch ja in sein Budget passt. :patsch::pfeil:

  • oooo man.. :pupillen:


    wenn ich soo...lese ,dann muss man nich von Diabetes als chronisch kranke haben, nur vor die Ärzten


    die nicht helfen wollen und nur auf das Geld schauen :pupillen:
    Das macht mir echt angst ,wenn es soweit ist ,die ich Novorapid bzw, Fiasp regelmessig spritzen werde.. :wacko: ;(

  • oooo man.. :pupillen:


    wenn ich soo...lese ,dann muss man nich von Diabetes als chronisch kranke haben, nur vor die Ärzten


    die nicht helfen wollen und nur auf das Geld schauen :pupillen:
    Das macht mir echt angst ,wenn es soweit ist ,die ich Novorapid bzw, Fiasp regelmessig spritzen werde.. :wacko: ;(


    Bleib ruhig, Du wirst alles bekommen was für Deine Dia Behandlung erforderlich ist.
    Wenn nicht, hast Du hier im Forum Hilfe Deine berechtigen Ansprüche durchzusetzen,
    Alles gute für Dich.


    MlG


    Hinerki

  • eigentlich dürften hier nur ICT´ler antworten, Pumpis brauchen (ohne CGM) ja deutlich mehr Teststreifen, allerdings ging man zu meiner anfänglichen Pumpeneinstellung auch nur von 7 Teststreifen täglich aus. Um die Frage komplett zu beantworten, müsste man eigentlich noch mehr wissen. Wie ist deine Arbeit, ist da jeder Tag ähnlich...etc.?
    Hast du eine Hypowahrnehmungsstörung oder reagierst du noch gut und wachst bei einer Hypo in der Nacht auf??
    Oder vielleicht startest du mal ne Umfrage für Leute, die ziemlich regelmäßig leben und ab und zu mal Sport oder anderes einbauen...
    Klar regt sich jeder über den Arzt auf, aber der weiß eben auch die Details, die wir nicht wissen. Vielleicht spart er wirklich. Meine bisherigen Diabetologen haben mir immer verschreiben, was ich nötig hatte. Mit entsprechender Begründung geht alles. Ich habe Gründe wie z.B. Schichtdienst!
    Wie sieht es bei dir mit dem Libre aus??
    cd63

    Grüße nest

  • wenn ich die Auflistung so anschaue, sind das eigentlich noch wenig oder?


    eigentlich sollte man nach 3h auch mal messen und ggf korrigieren.
    bei mir sagt aber dieser Wert zum Beispiel oft gar nix aus, und es ist wichtiger den Wert 1h nach den essen zu kennen.


    es gibt sicherlich Patienten, die weniger brauchen... aber halt auch die, die auch mehr damit auseinander setzen.
    ich denke, viele Ärzte schreiben auch einfach einen durchschnittlichen Quartalsbedarf auf. aber das bei Bedarf nicht nochmal was verschrieben wird, find ich ein Unding.


    war es in diesem Beitrag, in den das libre zu ungenau war?
    in einem anderen Beitrag war das CGM genauso doof.
    ich seh beides mittlerweile (ohne CGM-Erfahrung) wie ein Navi beim Auto fahren. es unterstützt uns enorm, kann uns aber das Denken nicht abnehmen.
    während beim libre das gps meist neben der eigentlichen Straße angezeigt wird und manche Strasser gar nicht bekannt sind, ist beim CGM zwar das GPS genauer, aber Baustellen und Umleitungen erkennt es auch nicht.
    ich denke aber, wenn man wird, worauf man sich einlässt, ist auch das libre eine Unterstützung (ich möchte es nicht mehr missen)