Keine Genregulation nachts?

  • Sind gerade im Urlaub in Schweden da ich weiß daß ich im Urlaub eher dazu neige in den UZ zu kommen hab ich das Basal um 1/3 verringert hat mich die letzten Tage aber nicht davor bewahrt.


    Nun letzte Nacht mit 157 ins Bett Basal gespritzt und relativ bald geschlafen.


    Gegen 1 Uhr wach geworden keine eindeutigen Hypozeichen eher ein ungutes Gefühl gemessen der BZ war bei 59 dann 2BE Traubenzucker und mein Mann hat mir brav eine Banane gebracht also gesamt ca 4_5 BE


    Dann ging es los zuerst geschwitzt dann gefroren.


    Irgendwann wieder geschlafen
    Aufgewacht mit 110.


    Normalerweise würde ich mit einem Wert von 300-400 aufwachen.


    Hat jemand eine Idee warum das so gut ausgegangen ist?


    LG Jules

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Moin,
    zu der Problematik über die Du berichtest, kann ich nichts beitragen.
    Nur der Satz, sonst wache ich immer mit 300-400 auf verwirrt mich, ist dieser sehr hohe Wert bei Dir nicht zu beeinflussen oder akzeptiert Du ihn einfach.


    Bitte sei nicht böse, weil ich dich vielleicht nerve.


    MlG


    Hinerki

  • Meine wen Ich sonst nächst unterzuckere und TZ und Banane esse ohne dafür zu Insulinieren Dann müsste ja der BZ steigen und zusätzlich die Gegenregulation irgendwann einsetzten.


    Nervst nicht.

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Also 2BE=24gr Kohlenhydrate in Traubenzucker und 1 Banane i.d.R. 24gr Kohlenhydrate?
    Bei so einer Einnahme hätte ich danach auch 300mg/dl. Bei 59mg/dl darf ich max 12gr KH essen.


    Aber wieso soll eine Gegenreaktion stattfinden? Die findet bei mir nie statt.
    Vielleicht viel mehr Bewegung, anderer BIorhytmus etc. etc.


    Wobei 48gr KH und ein Anstieg von 50mg/dl finde ich auch total seltsam

  • Gegen 1 Uhr wach geworden keine eindeutigen Hypozeichen eher ein ungutes Gefühl gemessen der BZ war bei 59 dann 2BE Traubenzucker und mein Mann hat mir brav eine Banane gebracht also gesamt ca 4_5 BE


    Hallo Jules,
    Kommt mir sehr bekannt vor, aber ohne eine durchgängige Aufzeichnung (z.B. durch ein Libre) wird Du nie erfahren, wie hoch Deine Werte wirklich waren. Traubenzucker und Bananen sind eigentlich schnellwirkende Lebensmittel (hängt etwas von der Person ab) und können während der Stunden ohne "Überwachung" einen BZ-Peak hinterlassen, den Du am Morgen nicht mehr nachvollziehen kannst.
    Trotzdem noch einen schönen Urlaub und grüß die Elche :ren :ren
    Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Danke an alle


    @ Anette ja das stimmt mit der Daueraufzeichnung
    Das Libre und ich werden aber keine Freunde mehr :pinch:


    @ Seth eben dergeringe Anstieg ist das komische


    Werde die Elche grüßen :ren


    Naja vielleicht ist es auch einfach die Entspannung

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Hi, denke es ist nicht nur die Bewegung. Weniger Kaffee, weniger Stress und wer weiss was noch... Musste kürzlich beim Segeln von 16-17 IE Basal auf 3 runter... Da hilft nur wachsam bleiben und zu Urlaubsbeginn lieber abends beaonders wenig Basal...

  • Ich würde den Unterschied jetzt weniger in einer ausbleibenden Gegenregulation vermuten, sondern eher eine urlaubsbedingte UpRegulation mit deutlich gesenktem Insulinbedarf annehmen. Unter dieser Hypothese hätte die Gegenregulation stattgefunden, die hohen BZ-Werte wären aber durch das zu hohe Basal wieder "aufgefressen".


    Du hattest ja prophylaktisch das Basal schon reduziert - wenn sich über die letzten Tage Deine Tagesgesamtmenge reduziert hat, dann steigt Deine Insulinempfindlichkeit weiter an (Up-Regulation) was wiederum eine weitere Anpassung von Basalrate , Korrektur,- und BE-Faktoren nach sich zieht wenn Du nicht Dein Lebendgewicht in Traubenzucker essen möchtest ;) Das ist eine nette Spirale, die ganz schön Schwung aufnehmen kann.


    Hinzu kommen können natürlich auch noch Nachwirkungen von sportlichen Aktivitäten (dazu zählen auch so bewegungsintensive Dinge wie Zeltaufbau, etc) und ggf Muskelauffülleffekte kommen. Die dann auch durchaus nachts.


    Das ganze mehr eine Auflistung der Punkte, die mir zu Deiner Situation einfallen. Was davon nun zutrifft musst Du selbst entscheiden :)


    Viel Spaß noch im Urlaub auf alle Fälle!


    PS: Ist es dort auch so kalt geworden? Zur Wärmegewinnung verbrennt der Köroer teilweise (braunes "Fett"Gewebe) auch Glukose ohne Insulin dafür zu benötigen...)

  • ...last but not least: vielleicht hast du vor dem Urlaub deine KH-Speicher (Leber) ziemlich runtergefahren, weil viel los war?
    Offensichtlich wurden die 4 BE nachts ja gebraucht.


    Lg Hubi


    PS: Schönen Urlaub....fliege gleich zum Boot! ^^

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Benutzt du Lantus oder Toujeo?


    Dann würde ich mal darauf tippen, dass du ein Äderchen getroffen hast - auch wenn es nicht blutet - Dann kommt es bei diesen Insulinen zu einer schneller Wirkung als gewünscht. Das Basalinsulin wirkt dann teilweise sofort und wird dann im Laufe des Tages fehlen.

  • Angenommen die KH-Speicher sind leer. Und angenommen, dass noch so viel Insulin wirkt, dass die 59 mg/dl nur eine Zwischenstation in einem Sinkflug sind. Und angenommen es kommen nun 4-5 BE Kohlehydrate hinzu werden einige BE benötigt um den absturz zu verhindern und einige um einen Aufstieg zu ermöglichen. Eventuell wird auch die Gegenreaktion benötigt um einen weiteren Sinkflug zu verhindern.
    Was ich damit sagen möchte ist, dass das nicht Erkenen einer Gegenreaktion in BZ-Werten nicht gleichbedeutend ist mit, es hat keine Gegenreaktion gegeben.

  • Danke für eure Antworten


    Denke es ist eine Mischung aus allem.


    Heute nach dem Frühstück alles ok bei 144
    Und 1,5 h später ohne Bewegung bei 62 :pinch:
    Hab mir dann nach dem TZ einwurf eine Zimtschnecke genehmigt :essen:


    @ Quo die letzten Tage waren Wettertechnisch sehr abwechslungsreich, seit heute hat sich die Sonne richtig durchgesetzt nur der Wind ist etwas frisch


    @ Hubi Dankeschön, das gleiche wünsche ich dir auch

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Update:


    Letzten Abend bewusst mit 190 ins Bett
    2 Uhr Nachts erneuten BZ von 60 TZ und Banane gefuttert gegen 5 Uhr BZ von 176 zum aufstehen um 7:30 bei 113


    Basal um 2/3 reduziert mittlerweile

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Moin,
    in dieser Thematik kann ich nur mitfühlender Leser sein, ich vermute die vorgestellten Vorkommnisse sind Typ 1 spezifisch.


    Wenn es so ist, welche Gründe könnten dafür verantwortlich sein.


    So in grober Betrachtung scheint der feminine Anteil der Typ 1ser eher von der beschriebenen Problematik bevorzugt zuwerden.


    MlG


    Hinerki

  • Es sind einige Gründe, für eine Up-Regulation, genannt worden:


    -Weniger Stress und dadurch weniger Gegenspieler zum Insulin,
    -Mehr Bewegung führt zum abbau leichter Resistenzen,
    -Andere Ernährung, mit eventuell weniger KH/Tag,
    -Anderer Schlaf/Wach Rhythmus der den Biorhythmus verändert,
    -....


    Also, Gründe gibt es genügend um einen geänderten Insulinbedarf zu haben.

  • ich vermute die vorgestellten Vorkommnisse sind Typ 1 spezifisch


    In gewisser Weise schon. Beim Typ 2 (auch bei schlimmem) ist ja fast immer noch ein Rest an körpereigener Insulinausschüttung vorhanden, und die wird permanent anhand der BZ-Höhe gesteuert. Deshalb ist etwas mehr 'Fehlertoleranz', was die Insulinzufuhr von außen angeht, vorhanden, als beim Typ 1. Hinzu kommt die Typ-2-typische Resistenz, so dass sich eine mehr oder weniger injizierte iE nicht so stark auswirkt, wie bei einem Typ 1. Anders ausgedrückt: Bei Typ 1 wirken Veränderungen im Insulinbedarf um einiges intensiver, als bei uns beiden.


    Wenn ein Typ 2 allerdings auch quasi keine Eigenproduktion mehr haben sollte und es schafft, seine Insulinresistenz erheblich (gegen Null) zu reduzieren, wäre er in der selben Situation.


    Noch schwieriger wird es bei einem Typ 3c ohne BSD, denn bei dem ist auch nichts mehr da, was bei einem zu niedrigem BZ Glukagon abgeben könnte. Dem fehlt also nicht nur eine körpereigene Stellschraube sondern gleich zwei. Da wird das Gleichgewicht noch fragiler.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Dazu habe ich keine eigenen Erfahrungen aber würde auch auf die "leeren KH-Speicher" tippen.


    In "CGM interpretieren Grundlagen, Technologie, Charakteristik des kontinuierlichen Glukosemonitorings" steht auf Seite 102/103 :


    Zitat

    (...)
    Zu bemerken ist allerdings, dass eine solche Gegenregulation nach einer Hypoglykämie nicht in jedem Fall zu verzeichnen ist. Ihr Auftreten und ihre Ausprägung sind abhängig von der Verfügbarkeit der Glukose in der Leber, dem Vorliegen einer Neuropathie und einem möglichen Gewöhnungseffekt durch repetitive
    Hypoglykämien (funktionelle Hypoglykämiewahrnehmungsstörung). Bei Letzterer treten Gegenregulationen praktisch kaum auf. Bei leeren Glykogenspeichern,
    z. B. nach Hungerphasen oder sportlicher Aktivität über eine Stunde und länger, kann die Gegenregulation ebenfalls ausbleiben oder zumindest geringer ausfallen. Dieser Effekt ist allerdings temporär.


    und Seite 171:

    Zitat

    bei vorhandenen neuroglykopenischen Symptomen hängt die Gegenregulation nach einer Hypoglykämie von der Füllung der Glykogenspeicher, insbesondere in der Leber ab; diese wird beeinflusst durch:
    vorherige Hypoglykämien
    • Sport/erhöhte körperliche Aktivität
    • Alkoholgenuss
    • Hungerphasen


    Du schreibst dass Du im Urlaub nicht ganz vor UZ gewahrt warst.
    Einen Gewöhnungseffekt würde ich eher ausschliessen da mit schwitzen & frieren ja die Symptome einer Gegenregulation da waren.
    Die Gegenregulation fand also statt, aber sie war ineffektiv da vorhergehende UZ die Glykogenspeichern geleert hatten.



    Das Buch/Text gibt es übrigens hier als pdf:
    https://www.researchgate.net/p…lichen_Glukosemonitorings
    Ist zwar eigentlich über CGMs aber erklärt auch viel allgemeines.