Insulin bei länger andauerndem Stromausfall auf Temperatur halten

Hallo Susanne,

wenn die Heizung bei dir ausfällt, so dass es in deiner Wohnung Minusgrade hat, würde ich hoffen, dass du dir für die Zeit eine andere Bleibe suchst. Menschen erfrieren schließlich auch, nicht nur Insulin… 😉 Das Insulin kannst du dann ja mitnehmen.

Ansonsten ist Insulin gar nicht so temperaturempfindlich wie viele glauben, ich würde mir also um einen möglichen Stromausfall keine so großen Sorgen machen.

Bei mir hält eine Boluspatrone etwa 6 Wochen, brauch halt wegen "keine KH" kaum was. Der Pen liegt im Wohnzimmer, wird in der Hosentasche spazieren getragen... da passiert nichts, Wirkung vollkommen ok.

Wenn der Strom ausfällt und du wärst bei kaum 50°C in einer afrikanischen Blechhütte im Hochsommer - ok. Aber in Mitteleuropa? Nah.

die ganzen Iso-taschen und -Flaschen wirken in beide Richtungen.

Halten sowohl warm als auch kalt. Sie versuchen halt die Temperatur zu halten. Geht nicht tagelang aber schon ne Zeit.

Bei ner guten Isoflasche ist der Tee der im Auto gewartet hat, während man Skifahren war, ja immer noch warm...

Edit: die elektrische kühlbox darfst du dann natürlich nicht anstecken...

Ich mach mir um die Kühlung von Insulin schon jahrelang keine Gedanken mehr. Insulin liegt im Schlafzimmer zusammen mit dem Pumpenzubehör. Wirkverlust? Noch nie festgestellt!

Es geht bei mir um NovorRapid.

Zitat von Zuckerbarby

Edit: die elektrische kühlbox darfst du dann natürlich nicht anstecken...

Bei einem E-Auto kein Ding, die Batterie ist groß genug. Ne Peltier- oder Kompressor-Kühlbox mit kaum 5A - das ist ein halber Tag und die Kiste startet nimmer. Gerade im Winter.

Susanne M : Wo wohnst Du ? Bist du nicht am normalen Stromnetz angeschlossen ?

https://www.vde.com/de/presse/…versorgung-in-deutschland

Die Versorgungssicherheit ist ja weltweit überall bestens untersucht/dokumentiert und In Deutschland gilt: 10 Minuten im Jahr durchschnittliche Stromunterbrechungsdauer.

Da würde ich mir um Insulin (was ich auch wochenlang ohne Kühlung lagere, ohne Probleme) die wenigsten Sorgen machen... Woher kommen Deine Sorgen?

Ich gehe mal davon aus, dass du in einem Haus oder einer Wohung lebst und nicht obdachlos bist und das du nicht aus einem Entwicklungsland postest, sondern aus einem Industriestaat mit Infrastruktur.

Minusgerade innerhalb einer Wohnung entstehen eigentlich nur, wenn das Dach oder die Wände weg sind. Dann solltest du dein Insulin einfach in die Hosentasche stecken und die zerstörte Wohnung so schnell wie möglich verlassen.

Im Ahrtal hat es dieses Jahr nach der Flutkatastrophe mehrere Wochen gedauert, dass komplett zerstörte Stromnetz wieder provisorisch herzustellen. Bis dahin hat das THW eine Stromversorgung aufrechterhalten mit Notstromaggregaten

Stromversorgung Ahrtal

LG

zuckerstück

leg dich drauf

Zitat von Susanne M

Hallo,

ich mache mir Gedanken darüber, wie ich bei einem länger andauernden Stromausfall das Insulin auf Temperatur halten kann. Wenn es warm ist, kann ich mir eine Kombination aus Powerbank, Solarmodul und elektrischer Kühlbox vorstellen, wo ich die Möglichkeit habe, die gewünschte Temperatur einzustellen. Aber was ist im Winter, wenn es Minusgrade hat? Gibt es so etwas wie eine Wärmebox, die auch bei Minusgraden durch eine Powerbank betrieben werden kann? Meine Recherchen im Internet haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Ich meine, funktioniert eine Kühlbox bei minus 10 Grad und ist dann eine Wärmebox? Ich habe nicht die leiseste Ahnung.

Viele Grüße

Susanne

Das sehe ich ganz kritisch, wenn Insulin warm wird.

Bei Körpertemperatur wird es ganz schnell unwirksam, da nimmt meine Pumpe gerade mal 5 Stunden an - dann ist es unwirksam.

Jetzt Ernsthaft:

ZU beginn meiner Insulinkariere, vor über 40 Jahren habe ich mit einer Insulinfirme gesprochen und einen Vortrag organisiert. Die haben damals gesagt, die Wirksamkeit fällt nach etwa 4 Wochen bei Zimmertemperatur ganz langsam in der Wirksamkeit ab. Das kann man im Fall des Falles ja durch höhere Basalrate oder Bolus korrigieren.

Ich mache mir also keine Sorgen im Urlaub oder irgendwo ohne Kühlschrank.

In der Pumpe habe ich es ja auch einige Tage bei Körpertemperatur (deshalb bin ich nicht mehr so heiß wie früher, da ist schon mal das Insulin schlecht geworden, ich habe mit 29 Jahren mit Insulin angefangen)

In heissen Sommern kann ich die Frio-Taschen/Beutel zur Kühlung empfehlen. Die werden einfach in Wasser getaucht und kühlen erstaunlich gut durch Verdunstung. Ganz ohne Strom.

Ich wohne im Dachgeschoss (nur stümperhaft isoliert) und habe im Sommer des Öfteren Temperaturen > 30° in der Wohnung. Mein Pen, der gerade in Gebrauch ist, liegt trotzdem einfach so rum. Mit der Wirksamkeit oder Haltbarkeit hatte ich bisher keine Probleme. Lediglich im Urlaub, wenn ich in südlichen Ländern unterwegs bin, nutze ich ab und zu eine Frio-Tasche, da eine Handtasche in der prallen Sonne ja doch mal mehr Wärme abbekommen kann. Ob es tatsächlich nötig ist, weiß ich nicht, aber es gibt mir ein besseres Gefühl.

Also: alles gut!

Nicht zu vergessen, Kühlschränke sind sehr gut isoliert und wenn sie geschlossen sind brauchen sie eine ganze Weile um warm zu werden. Meistens ist bis dahin der Strom ja wieder da.