Ist das Diabetes?

  • Hallo!


    Vielleicht kann mir das jemand erklären.


    Wenn eine Person normale Nüchternwerte hat (80 - 110) und auch der Hba1c im Normbereich ist (5,5%), kann derjenige dann trotzdem Diabetes haben, wenn er mittags Blutzuckerwerte bis 300 hat?

    Derjenige ernährt sich sehr gesund, macht Sport, aber sobald er KH ißt (Nudeln, Kartoffeln Reis...) schießt sein Wert hoch. Also richtig hoch. Nach 2 Stunden ist er auch noch über 180, geht dann aber wieder runter bis 120.


    Derjenige misst seit 2 Wochen seinen BZ per Messgerät.


    Danke und liebe Grüße!

    Jonna

  • Jein.

    Er kann antikörper haben, dann wird die Bauchspeicheldrüse immer weniger produzieren und irgendwann reicht das Insulin nicht mehr aus. (Typ1)

    Oder er hat eine Insulin Resistenz und irgendwann reicht das körpereigene Insulin nicht mehr aus (Typ2)


    Während bei Typ 1 das Vorhandensein von Antikörper reicht für eine nicht reversible Diagnose, ist bei Typ2 die Grenze nicht so scharf. Man hat erst das metabolische syndrom, könnte da noch handeln, oder landet dann im Diabetes Typ2.

  • Ob die Diagnose "Diabetes" lautet, ist eigentlich nebensächlich.

    Der Mensch muss zum Arzt. Denn gesund sind solche Blutzuckeranstiege nicht, da sie langfristig zu Folgeschäden führen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ob die Diagnose "Diabetes" lautet, ist eigentlich nebensächlich.

    Der Mensch muss zum Arzt. Denn gesund sind solche Blutzuckeranstiege nicht, da sie langfristig zu Folgeschäden führen.

    Der Arzt sagt, es passt alles. Da der Hba1c im Normbereich ist.

    Ich mach mir aber Gedanken, daß diese enormen Spitzen doch nicht gut sein können. Ablagerungen in den Gefäßen und so...

  • Der Arzt sagt, es passt alles. Da der Hba1c im Normbereich ist.

    Ich mach mir aber Gedanken, daß diese enormen Spitzen doch nicht gut sein können. Ablagerungen in den Gefäßen und so...

    Ablagerungen in den Gefäßen kommen nicht vom Zucker und auch nicht von einzelnen Spitzen.


    Gefäßschädigungen kommen bei Diabetes hauptsächlich bei den kleinen Gefäßen (Augen, Füsse, Nieren) vor, diese werden dann porös und funktionieren nicht mehr richtig. Das ist aber eher bei sehr langjährigem Diabetes der Fall und oft mit hohem Blutdruck als zusätzliches Risiko kombiniert.


    Was Du meinst ist Arteriosklerose und das kommt von zu hohem Cholesterin und Fettleibigkeit (Adipositas). Der Diabetes ist da ein Risikofaktor (wie Rauchen)


    Falls die "Person" einen Prädiabetes hat, würde ich einfach mal die KH menge reduzieren. Man muß es ja nicht ausreitzen, bis es nicht mehr geht:saint:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich hab grad gedacht, kann es sein das es eine Allergie ist, auf das gegessene oder Getränke etc?

    :/


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    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • Der Arzt sagt, es passt alles.

    Bei 300 in der Spitze ist der Arzt ein Depp. Das klingt für mich nach "LADA", also einem eher langsam einsetzenden. Rate mal woher ich das weiss - hatte selbst "eher am oberen Ende des Normbereichs liegende HbA1c Werte" und 2 Jahre später war ich kurz vor der Notaufnahme mit 500-600er Werten.


    Ich hab übrigens nen HbA1c von 5.2 bis 5.3 im Mittel der letzten 8 Jahre. Und keine 300er Peaks.


    Was fällig ist: Oraler Glucose Toleranztest (OGTT) und dann schauen was rauskommt. Wer 300er für "im Mittel noch normal" hält -> deutlich Kohlehydrate runterfahren und durch Messungen herausfinden, welche Mengen noch toleriert werden. Für mich heißt toleriert "bis 200er Spitze". Weil das etwa das Akzeptanz-Kriterium eines OGTT ist. Hoffen wir dass die sich was dabei gedacht haben....

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich hab übrigens nen HbA1c von 5.2 bis 5.3 im Mittel der letzten 8 Jahre. Und keine 300er Peaks.

    hatte ich die ersten (8-10) Jahre auch (keine 300er oder nur nach Caipis;) und Pizza) und teilweise Mittagessen ohne Bolus.... dann ging die HbA1c, der Insulinbedarf und die Spitzenwerte deutlich hoch und haben sich die letzten Jahre wohl auf einem Nivea des Insulinbedarfs ohne Eigeninsulin eingependelt. Dafür sind auch die Hypos weniger.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich würde mich mit dieser BZ-Doku an einen anderen Arzt wenden und um die Überweisung zu einer Diabetes-Schwerpunktpraxis bitten. Abgeklärt gehört es mMn auf jeden Fall.

  • Vielleicht wäre das eine Aktion wert, wo man einen Libre Sensor "versuchsweise" ordert. Weil man dann nicht nur Punktmessungen sieht, sondern eben 24/7 Verläufe wenn man sich an die 8h Zeiten für Scans hält.


    Trotzdem mit nem (anderen) Arzt absprechen. Und bitte vorher auch schlau machen, was Kohlehydrate sind, wo die in welchen Mengen etwa vorkommen. Sonst hat man eine 14 tage Datenspur, aus der man wenig lernen kann.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Danke für eure Antworten!


    Ich sehe das so: wenn jemand kaum noch oder gar keine KH mehr essen darf, nur damit der BZ unten bleibt, dann ist das nicht normal.

    Wenn ich nur Quark, Früchte, Haferflocken... esse, ist mein BZ auch der Traum. Sobald eine Kartoffel /Reis/ Nudel dabei ist - zack Wert über 250. Ich hab Diabetes.

    Und mein Kollege hat auch ein Problem. Klar, er ißt sehr gesund und macht Sport, hat kein Übergewicht und raucht nicht. Aber bei einem Gesunden sollte der BZ auch nicht über 150 (manchmal liest man 180) gehen.


    Der Arzt war übrigens Diabetologe. 😶

  • Natürlich sind Anstiege nach dem Essen auf 250 oder 300 nicht normal und auf Dauer bestimmt auch nicht gesund. Deshalb liegt die Grenze beim Test auf Schwangerschafts-Diabetes nach einer KH-Bombe bei 180, aber nur kurzfristig.


    Empfehle ebenfalls, das mit einem Sensor mal über 14 Tage zu dokumentieren. Den Libre 3 Testsensor gibt's ja umsonst. Und dann müsste die Ursache geklärt werden. Wenn es "nur" eine Resistenz ist, könnte man ja ggf medikamentös gegensteuern.

  • Ich sehe das so: wenn jemand kaum noch oder gar keine KH mehr essen darf, nur damit der BZ unten bleibt, dann ist das nicht normal.

    Sehe ich auch so. - jedenfalls für einen "stoffwechsel-gesunden" Menschen.


    Der Arzt war übrigens Diabetologe. 😶

    Ich will mir als Laie nicht anmaßen, einem Diabetologen diesbezüglich zu widersprechen. Aber eine Zweitmeinung eines weiteren Diabetologen halte ich für eine Überlegung wert.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Mein Mann hatte das zeitweise auch, aber im Zusammenhang mit einem anderen Infekt. Er hat den glukose Test gemacht und der Anstieg war schon sehr hoch. Genauso schnell ist der Wert aber auch wieder gesunken. Tatsächlich wurde ihm zu mehreren, dafür aber kleineren Mahlzeiten geraten. Natürlich mit reduzierten KH. Das hat er eine ganze Weile gemacht, mittlerweile isst er wieder ganz normal und das Phänomen ist verschwunden. Der Langzeitwert war bei ihm auch ganz normal.

    LG kiki

  • Er würde aber beim Prädiabetes /beginnende Glukoseintoleranz auch nicht anders behandelt werden, als mit KH Reduktion und Beobachtung. Bei diesem niedrigen HbA1c und guten Nüchternwerten, wäre es fahrlässig Insulin zu verordnen oder Diabetesmedis (die haben alle Nebenwirkungen).


    Nimmt er Cortison oder hatte er Corona?

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich will mir als Laie nicht anmaßen, einem Diabetologen diesbezüglich zu widersprechen.

    Kein Mensch hat jederzeit zu 100% recht. Objektiv sind "300er Werte" und "gesund" leider rational nicht vereinbar.


    Wichtig wäre mal morgens und nüchtern das C-Peptid zu bestimmen. Ist das eher hoch -> Typ2. Also KH Reduktion und vor allem länger Bewegung bis "Sport". Das eine senkt die absolute Last an KH, das andere erhöht die Insulinempfindlichkeit bzw. die Wirkung dessen was du noch selbst produzieren kannst.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Derjenige misst seit 2 Wochen seinen BZ per Messgerät.

    warum nicht? Anfangs hat man ja noch eine Restfunktion - die Remissionsphase. Ich hatte einen HbA1c von 4,5, als ich den DM feststellte, aber eben im Urin einen eindeutigen Wert! Dann kommt es natürlich auch drauf an, was gegessen wurde, aber 300 ist schon sehr hoch! Wieso geht man damit nicht einfach zum Arzt und macht einen Glucosetoleranztest etc.?

    Grüße nest