Engpass bei Humalog-Insulin

gestern sah ich einen Beitrag bei ntv zum Thema Lieferengpässe bei Medikamenten. Ein Arzt wurde interviewt, der seine Praxis über einer Apotheke hat (Ort wurde nicht genannt)... als Beispiel nannte er Diabetiker, die ihre "Injektionstherapie" nicht wie gewohnt weiterführen könnten! - Insulin hat er nicht explizit genannt, aber was sollte es sonst sein? - Er berichtete, daß sie dann wieder zurückkämen in die Praxis, daß sie umgestellt werden müßten, daß sie sich an das neue Medikament gewöhnen müßten, daß sie nach Wochen dann wieder umgestellt werden müßten auf ihre gewohnte Therapie und daß sie in der Praxis dadurch ein ziemliches Chaos hätten

Das hier nur mal so zur Lage . Ich weißt nicht, was das letztlich für uns bedeutet

Bei denen ein Wohnort eingetragen ist

kann man Rückschlüsse ziehen

und wo nicht bringt der Eintrag nichts

das meinte Bjr

hat eigentlich mal jemand konkret bei Lilly nachgefragt?

Zitat von Herr Sommer

Bei denen ein Wohnort eingetragen ist

kann man Rückschlüsse ziehen

und wo nicht bringt der Eintrag nichts

das meinte Bjr

Das hat Lilimaus geschrieben

Zitat von Marani

hat eigentlich mal jemand konkret bei Lilly nachgefragt?

Meine Apotheke hatte die letzte Lieferung sogar von Lilly bekommen sagt sie. Sie werden dort wieder Nachfragen.

ich meinte nicht wegen der Lieferung, sondern wo die Engpässe her kommen. Ist doch extrem merkwürdig, dass manche es kriegen und andere nicht... ist da ein Großhändler hops gegangen oder ein Vertrag ausgelaufen oder ist Lilly einfach doof?

Mit genaueren Hinweisen kommt es nicht

zu Missverständnissen

Zitat von ECO

Das hat Lilimaus geschrieben

Bei denen ein Wohnort eingetragen ist

kann man Rückschlüsse ziehen

und wo nicht bringt der Eintrag nichts

das meinte Bjr

Vor zwei Wochen hatte ich Humalog geholt,

aber man konnte mir nicht sagen, warum es

zu Engpässen kommt.

Lieferengpass "Humalog 100 Einheiten/ml, Injektionslösung" beendet

Information vom 27.12.2022 vom Hersteller selber.

Vielleicht müssen die Großhändler nur noch ihre Vorräte wieder auffüllen?

Ich habe kurz mal ein paar Online-Apotheken durchgeklickt, dort steht überall "Lieferbar".

Im Zweifelsfall wenn die Apotheke vor Ort also nichts rausrückt, könnte man immer noch online bestellen.

LG

zuckerstück

Zitat von Herr Sommer

Bei denen ein Wohnort eingetragen ist

kann man Rückschlüsse ziehen

und wo nicht bringt der Eintrag nichts

das meinte Bjr

Genau.

💐🌺🌸

Zitat von Lilimaus

gestern sah ich einen Beitrag bei ntv zum Thema Lieferengpässe bei Medikamenten. Ein Arzt wurde interviewt, der seine Praxis über einer Apotheke hat (Ort wurde nicht genannt)... als Beispiel nannte er Diabetiker, die ihre "Injektionstherapie" nicht wie gewohnt weiterführen könnten! - Insulin hat er nicht explizit genannt, aber was sollte es sonst sein? - Er berichtete, daß sie dann wieder zurückkämen in die Praxis, daß sie umgestellt werden müßten, daß sie sich an das neue Medikament gewöhnen müßten, daß sie nach Wochen dann wieder umgestellt werden müßten auf ihre gewohnte Therapie und daß sie in der Praxis dadurch ein ziemliches Chaos hätten

Das hier nur mal so zur Lage . Ich weißt nicht, was das letztlich für uns bedeutet

Ich glaube eher, dass da Ozempic gemeint ist. Für uns kommt bei Injektion und Diabetes immer nur Insulin in den Sinn. Aber bei Typ2 wird Ozempic häufig verschrieben und dort gibt es anscheinend einen größeren Lieferengpass.

https://www.bfarm.de/SharedDoc…d_20221019.html?nn=951018

Aber jetzt nicht weiter dazu, sonst wird es OT.

https://www.bfarm.de/SharedDoc…387.intranet232?nn=951018

Informationsschreiben von Sanofi über Lieferengpass Insulin von dieser Tage

Zitat von helmama

https://www.bfarm.de/SharedDoc…387.intranet232?nn=951018

Danke für den Link, der ist doch für solche Diskussionen wie hier sehr hilfreich.

Wenn ich mir anschaue, dass Novo Nordisk und Sanofi Aventis dort sehr ausführlich Lieferengpässe für ihre Insuline beschreiben, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass Lilly da nicht entsprechende Meldungen vornehmen würde. Dementsprechend scheint es bei Humalog doch nicht wirklich Lieferengpässe zu geben.

Ich denke, bei Vermutungen zu Lieferengpässen wäre es erstmal hilfreich, in dieser Datenbank nachzuschauen, bevor verunsichernde, aber gar nicht wahre, "Tatsachen"-Behauptungen hier aufgestellt werden!

https://www.gelbe-liste.de/lie…sung-in-durchstechflasche

Information des Herstellers über das Ende des Lieferengpasses von Humalog 100 in der Durchstechflasche wegen Produktionsschwierigkeiten.

Zitat von Reiner

Der Engpass ist aber schon seit Juli 2022 und nicht wie angegeben : Beginn des Lieferengpasses: 30.11.2022

Das ist schlichtweg gelogen .

Schnee von gestern.

Wichtig ist ja wohl eher, dass der Engpassvorbei ist.

Zitat von helmama

Schnee von gestern.

Wichtig ist ja wohl eher, dass der Engpassvorbei ist.

Das halte ich für groben Unfug.

Wichtig ist ja wohl eher, dass nachhaltig kein neuer Engpass eintritt, also dass sowas nie mehr passiert. Und das wird in Zukunft nur effektiv verhindert, wenn die Kunden sich massiv gegen Engpässe wehren. Dafür gibt es in Deutschland Meldesysteme und Behörden, die die dauerhafte Versorgung von Medikamenten überwachen und sicherstellen sollen. Und ich bin an dieser Stelle froh, dass ich in so einem bürokratisierten Land lebe, wo alles bis ins letzte Detail geregelt und vorgegeben ist. Es geht hier schließlich nicht um Medikamente gegen Kopfschmerzen, Husten oder andere Wehwehchen, sondern ohne externes Insulin sterbe ich höchstwahrscheinlich innerhalb von 2-3 Wochen. Dementsprechend nehme ich die Versorgung auch sehr sehr ernst.

Mich selbst hat es noch nicht getroffen, aber ich würde alle Meldewege nutzen, wenn ich nicht mehr zeitnah mein Insulin bekomme. Da kenne ich dann wirklich nichts. Es geht hier halt um lebensnotwendige Medikamente. In den USA sterben jedes Jahr viele Diabetiker, die sich das dort überteuerte Insulin nicht mehr leisten können, weil dort die Wirtschaft den Ton angibt. Noch sind wir hier nicht bei den dortigen Versorgungsverhältnissen angekommen, aber wir bewegen uns immer mehr in diese Richtung und dem müssen wir entgegenwirken, so gut es geht.

Mängel bzgl. der Insulinversorgung und auch anderer lebensnotwendiger Medikamente sind durch nichts zu entschuldigen und im Zweifel muss der Staat hier auch eingreifen, denke ich.

Grundsätzlich: Engpässe hier und da sind doch hier in Deutschland niemals ein echtes Problem - auch wenn es in den Nachrichten immer wieder ein Thema ist in der letzten Zeit. Wer von Euch hat denn tatsächlich einmal "kein Insulin" bekommen? Jetzt melden sich garantiert gleich 3 Leute "bei mir war tatsächlich nix lieferbar". Wenn diejenigen dann aber einfach nur mal in der Nachbarstadt statt ausschließlich in der Stamm-Apotheke angefragt hätten - oder halt Online bestellt, wie grad hier gemeldet, dann hätten und haben diese 3 Leute garantiert spätestens am nächsten Tag auch ihr Insulin bekommen. Würde ich wetten... Insofern ist diese Diskussion und diese Meldungen zu Engpässen aus meiner Sicht auch etwas befremdlich. Sicher gibt's immer wieder mal Produktionsprobleme bei einzelnen Werken der Hersteller und Lieferkettenengpässe bei Rohstoffen etcpp - aber dadurch ist bis heute in Deutschland doch keiner mit Insulin auf "dem Trockenen" gelandet. Jedenfalls nicht, wenn derjenige etwas mehr als nur 1 Apotheke angefragt hätte.

Wenn in meinem Stamm-Supermarkt mal keine Butter verfügbar ist - dann gehe ich zum nächsten Markt oder kaufe notfalls Margarine. Bei Insulin ist das in diesem Land (zum Glück) bis jetzt nicht viel anders.

Der Effekt von solchen Threads und auch der ständigen Nachrichten-Meldungen ist aber sicher dieser: Die Leute geraden teilweise grundlos in Panik. Angst verbreitet sich in diesen Zeiten irgendwie wie Lauffeuer - finde ich nicht gut. Es geht uns hier in Deutschland viel, viel und zum dritten mal viel besser, als fast überall auf der Welt.

Amen Alles wird gut und noch besser.

Zitat von emp00

Es geht uns hier in Deutschland viel, viel und zum dritten mal viel besser, als fast überall auf der Welt.

Zusätzlichen Dank dafür.

Wenn ich an die Frauen hier in Deutschland mit Brustkrebs denke, die durch die Nichtverfügbarkeit von Tamoxifen eine schlechtere Prognose haben, dann verändert sich die Relation für mich auch.

Für Humalog gibt es sogar einen gleichwertigen Ersatz, nämlich Liprolog.

LG

zuckerstück

Zitat von emp00

Grundsätzlich: Engpässe hier und da sind doch hier in Deutschland niemals ein echtes Problem

das ist allerdings nimmer ganz so! O.k., es gibt in manchen Bereichen noch Alternativen - aber manchmal halt auch nicht! Wir haben es bei Insulin noch gut. Ein Insulinwechsel z.B. ist nie soooo einfach, aber gut, wir jammern noch auf hohem Niveau. Panik würde ich nicht verbreiten, die kommt dann schon von selbst. Und nebenbei, ich bekam in Nordbayern mein Humalog einmal einen Tag später, das nächste Mal gleich - 5 x 10 ml. Brander-Diab wohnt nicht weit weg und bekam es nicht. Meines Wissens ist meine Apotheke besser strukturiert.