Werte nicht mehr einzufangen

  • Ich finde 173 als Wert, mit dem man ins Bett geht, auch ziemlich hoch. Den hätte ich auf alle Fälle korrigiert.


    Ich habe diesen Morgenanstieg auch. Allerdings nicht ganz so schlimm, wenn ich nichts mache, wache ich vielleicht mit 10 (180) auf. Da ich meistens nachts wach werde, korrigiere ich die Werte. Auch, wenn gegen 3 der Wert erst bei 140 ist, gibt es pauschal ein paar Einheiten Insulin. Wenn das alles klappt, wache ich mit 140 auf, muss dann aber über den ganzen Vormittag korrigieren, damit die Werte nicht steigen, auch, wenn ich nichts esse. Besser wird das erst gegen Mittag.


    Allgemein denke ich auch, dass dein Basalinsulin zu gering dosiert ist. Und ich würde auf alle Fälle mit niedrigeren Werten ins Bett gehen.

  • 'Damit alle Infos richtig stehen:


    Ich soll Basal auf 20 belassen und das ganze mal ein paar Tage wirken lassen. Wenn zum Ende der Woche klar ist, dass die Kurve immer noch hochgeht: erhöhen um 2.

    Den Korrekturfach soll ich ab BZ 200 bei Nacht erhöhen! Darunter bleibt der alte Wert - also abhängig vom BZ wird er angepasst. Und ja, da ist die Ärztin mit euch einig: Ich darf ihn gar nicht so hoch gehen lassen, weshalb der Alarm nun deutlich früher losgeht. Bin gespannt, wie diese Woche wird.


    Aktuell hat sich der BZ bei 120 eingependelt.

  • Ich möchte auch mal die allgemeine Lebenssituation einwerfen als Grund für einen schwierig zu handhabenden Blutzuckerverlauf: bei Stress (Arbeit oder auch Verliebtheit, was ebenso ein Stressauslöser ist) verhält sich mein Blutzucker auch sehr, sehr abenteuerlich und das Insulin wirkt dann bei mir auch nur noch sehr schlecht und auch sehr zeitverzögert (was dann die unerwarteten Abstürze des Blutzuckers sind).

  • Ich möchte auch mal die allgemeine Lebenssituation einwerfen als Grund für einen schwierig zu handhabenden Blutzuckerverlauf: bei Stress (Arbeit oder auch Verliebtheit, was ebenso ein Stressauslöser ist) verhält sich mein Blutzucker auch sehr, sehr abenteuerlich und das Insulin wirkt dann bei mir auch nur noch sehr schlecht und auch sehr zeitverzögert (was dann die unerwarteten Abstürze des Blutzuckers sind).

    Dem kann ich nur zustimmen. Vor allem negativer emotionaler Stress und Schock lässt meinen BZ auf 400 (22,2) ansteigen und die Korrekturen sind so, als ob ich da Wasser spritzen würde.

  • Ich wiege aktuell 90 kg bei 185 cm.

    Da sehe ich jetzt kein Problem.


    Zielwert lt. Ärztin war bislang bei 90 bis 180. Werde versuchen abends vor dem Schlafen auf 140 zu gehen.


    Ich bin mir nicht sicher ob Du Zielwert nicht mit Zielbereich verwechselst. Der offizielle Zielbereich ist 70 - 180, aus der sich auch die sog. Zeit im Zielbereich (oder Neudeutsch TIR = Time in range) ableitet, die Du kostenlos bei Deiner Libre3 Auswertung mitbekommst ;). Aber Zielbereich heisst nicht, dass bei 179 alles ok ist, schon gar nicht vor dem Schlafen gehen.


    Zielwert ist der Wert auf den hingearbeitet wird, insbesondere pp und in der Nacht. Mein Zielwert liegt tagsüber bei 100 und nachts bei 90. Dein Zielwert tagsüber wäre mit 100 wahrscheinlich etwas niedrig, bei Deinem Job. Nachts ist das was Anderes.


    Das mit dem Hinarbeiten kannst Du natürlich manuell machen. Ist in der Nacht jedoch sehr mühsam und auch tagsüber in der Natur eher nicht so prickelnd. Ein AID System übernimmt da recht viel Arbeit für Dich, insbesondere in der Nacht. Ich gehe auch davon aus, dass Du am Woende nicht um 4:30 Uhr aufstehst. Das erschwert die Sache mit dem Dawn und ICT, da Du den Spritzzeitpunkt (Wirkmax) anpassen musst. Mit AID geht das weitgehend automatisch.

    Du hast ja jetzt einen Plan. Das klingt erstmal vielversprechend. Einfach trauen und Dinge im Rahmen verändern und sehen was passiert. Pumpe macht auch wirklich keinen Sinn, wenn Du sie vehement ablehnst.


    Bei Deiner Konstellation sehe ich allerdings großes Potential Deine Werte mit AID signifikant zu verbessern. Die Entscheidung kannst Du natürlich nur selbst treffen.


    Bin gespannt wie es weitergeht.


    VG cheers

    Closed Loop Open Mind

  • Eine Korrektur oder ein Alarm ab 200 halte ich für nicht gut. Ich würde viel früher anfangen zu korrigieren.


    Schau auf die BZ Linie. Wenn sie anfängt nach oben auszubüchsen, korrigiere eher, häufiger und mit weniger Insulin. Du solltest Deinen BZ nach dem Essen in den Bereich deines Zielwertes drücken - bleibt der dann dort stabil, stimmt dein Basalinsulin.

    Das ist mit etwas mehr Aufwand verbunden, da sich das manchmal über Stunden hinziehen kann. Hier wäre dann ein Loop eine große Hilfe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Bei den Korrekturen auf keinen Fall die Pfeile außer Acht lassen. Die Pfeile sind noch wichtiger als der Wert!!! :nummer1:

    Also auf die Pfeile achte ich nicht, da diese sich aller paar Minuten ändern. Ich gucke auf die gesamte Linie der letzten 1-2 Stunden.


    Wichtig ist auch das IOB im Blick zu halten.

  • Du solltest Deinen BZ nach dem Essen in den Bereich deines Zielwertes drücken - bleibt der dann dort stabil, stimmt dein Basalinsulin.

    Das kommt drauf an wie variabel die körperliche Belastung ist. Wer viele IE spritzt und sich dann mal bewegt und mal nicht - "Receipe for a Desaster". Ich sags mal so - eine Krankenschwester hat täglich weit mehr Meter als ein SAP-Sachbearbeit(end)er (Mist, wie gendert man eigentlich Krankenschwester?)


    Daher angesichts kaputter Faktoren und "Nix passt" - ich würde erst per REHA eine Grundordnung reinzubekommen und dann diese nachgelagert auf den Alltag anzupassen.


    Und immer: Wenn etwas mal nicht läuft - OK. Aber wenns 6 mal die Woche aus dem Ruder läuft, dann läuft was falsch.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das kommt drauf an wie variabel die körperliche Belastung ist. Wer viele IE spritzt und sich dann mal bewegt und mal nicht - "Receipe for a Desaster". Ich sags mal so - eine Krankenschwester hat täglich weit mehr Meter als ein SAP-Sachbearbeit(end)er (Mist, wie gendert man eigentlich Krankenschwester?)


    Daher angesichts kaputter Faktoren und "Nix passt" - ich würde erst per REHA eine Grundordnung reinzubekommen und dann diese nachgelagert auf den Alltag anzupassen.


    Und immer: Wenn etwas mal nicht läuft - OK. Aber wenns 6 mal die Woche aus dem Ruder läuft, dann läuft was falsch.

    Hmm, ja Faktoren sollten schon halbwegs stimmen und natürlich muss man auch Bewegung einbeziehen, sollte dieses ein alltägliches Maß überschreiten.


    Sollte das alles nicht passen, wäre tatsächlich zu Überlegen ob eine komplette Neueinstellung sinnvoll wäre. Aber diese muss nicht unbedingt stationär erfolgen.

  • Das "sich trauen" ist bei mir tatsächlich erst jetzt der Fall. Wie gesagt: ich hab sehr lange gebraucht, um zu Begreifen, dass ich selbst das Management in die Hand nehmen muss. War dann gut eingestellt und durch den Job jetzt eben aus dem Ruder. Vorher wars easy: Moderate Bewegung, körperlich nicht sehr beansprucht, hatte zudem noch 10 kg mehr auf den Rippen und einen sehr geregelten Alltag. Dann neue Liebe, neues Leben, Zuhause Baustelle und neuer (geiler) Job. Fakt ist: Ich traue mich erst JETZT! Und packe es an.


    Eine stationäre Einstellung kommt aktuell nicht in Frage. Wir haben den Betrieb im Januar komplett geschlossen. Hab ich es bis dahin nicht im Griff, gehe ich ne Reha definitiv an. Bis dahin darf meine Diabetologin mir nebst euren unglaublich wertvollen Ratschlägen beim Testen zur Seite stehen.


    Vielleicht ist tatsächlich die Aufregung kein unwesentlicher (Stress)Faktor. Ich beziehe alles in meine Doku aktuell ein und beobachte das erste Mal in meiner Dia-Geschichte aufmerksam. Das wird schon. Und falls nicht, wird die stationäre Einstellung im Januar definitiv ein Thema.

  • Wenn du das für Januar anpeilst ist es jetzt aber schon höchste Eisenbahn das zu beantragen, das kann teilweise Monate dauern bis Genehmigungen erteilt werden. Und dann muss erstmal in der Klinik noch was frei sein. Ich würde das auf jeden Fall jetzt schon ansprechen.


    Ansonsten fallen mir auch nur die Sachen ein die dir von anderen schon gesagt wurden, basal checken, Faktoren im Auge behalten, früheres korrigieren. Ich bin auch kein Fan von Pumpe, hatte schon Probe getragen und auch das Omnipod-Muster schon probiert, ist aber (aktuell) alles nicht meins. Ich hab allerdings auch bis auf ein paar monatliche Ausreißer auch keine allzu krassen Schwankungen.


    Welches basal benutzt du aktuell? (das hab ich wohl überlesen, sorry)

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Eine stationäre Einstellung kommt aktuell nicht in Frage. Wir haben den Betrieb im Januar komplett geschlossen. Hab ich es bis dahin nicht im Griff, gehe ich ne Reha definitiv an. Bis dahin darf meine Diabetologin mir nebst euren unglaublich wertvollen Ratschlägen beim Testen zur Seite stehen.

    Ich habe da bislang gute Hoffnung, dass Du das mit Köpfchen und Besonnenheit auch ohne stationäre Reha und ohne Pumpe in den Griff bekommen kannst. Jedenfalls gibt es da noch Stellschrauben, die man vorher austesten kann. :)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ich werfe hier nochmal den Morgengupf ein (auch Aufstehinsulin). Kann helfen, dass der BZ nicht so ansteigt morgens nach dem Aufstehen, und man denkt, das Insulin zum Frühstück wirkt nicht.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Ich werfe hier nochmal den Morgengupf ein (auch Aufstehinsulin). Kann helfen, dass der BZ nicht so ansteigt morgens nach dem Aufstehen, und man denkt, das Insulin zum Frühstück wirkt nicht.

    Ich gebe früh immer einen Morgengupf. Allerdings reicht das nicht, um die Werte stabil zu halten. Ich muss über den ganzen Vormittag korrigieren, sonst steigt der Wert bis Mittag stetig an, völlig ohne etwas zu essen. Und ich weiß immer noch nicht, wie ich das in den Griff bekommen kann.

    Ab 3 Uhr geht es stetig bergauf. Ab dann ist ständiges Korrigieren angesagt.

  • Ich gebe früh immer einen Morgengupf. Allerdings reicht das nicht, um die Werte stabil zu halten. Ich muss über den ganzen Vormittag korrigieren, sonst steigt der Wert bis Mittag stetig an, völlig ohne etwas zu essen. Und ich weiß immer noch nicht, wie ich das in den Griff bekommen kann.

    Ab 3 Uhr geht es stetig bergauf. Ab dann ist ständiges Korrigieren angesagt.

    Dann ist es zu wenig Insulin oder auch Basal?

    LG
    Schaf

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  • @ Mokka: Levemir ist mein Basal.. gesplittet in 2: Morgens 10, abends aktuell 20.

    Morgens 10 und Abends 20 das passt nicht.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer