Diabetes und Trekkingtour

  • Hoffe ich kann hier mal meine Frage so in den Raum werfen:

    Habe seit 3 Jahren Diabetes. Seit Juni letzten Jahres eine Pumpe (Omnipod Dash+Libre+AAPS).

    Wie dumm ist die Idee im April ne Trekkingtour durch Madeira zu machen. Also nur mit Zelt und Schlafsack, sind aber zu 5..

    Zwei Personen davon wissen dass ich Diabetes habe und die würde ich Schulen (Insulinabgabe+Glukagen-Nasenspray).


    Danke euch.

    Vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen. Könnt gerne auch dazu schreiben was ich sonst noch beachten muss.


    Edit:

    sind 9 Tage

    Würde daher 5/6 Pods+Insulin, 3 Libresensoren, zwei Insulinpens, Blutzuckermesssystem, Glukagonspray, und min. eine halbe Packung Gummibärchen pro Tag mitnehmen.


    Edit:

    Hoffe das gehört hier hin^^ hab jedenfalls keinen besseren Beitrag gefunden.

  • Loax28

    Ich selbst kann dir dazu nichts sagen, aber es gibt ein paar Typ1er, die mit Rucksack durch die Welt gezogen sind, also würde ich meinen, dass dein Vorhaben durchaus möglich ist.


    Im Internet unter "backpacker insulin" kannst du da einiges finden und außerdem gibt es Bücher von Geri Winkler, dem österreichischen Bergsteiger der als einiziger Diabetiker (Typ1) die Seven Summits bestiegen hat. Von ihm gibt es auch Bücher.

  • Edit:

    sind 9 Tage

    Würde daher 5/6 Pods+Insulin, 3 Libresensoren, zwei Insulinpens, Blutzuckermesssystem, Glukagonspray, und min. eine halbe Packung Gummibärchen pro Tag mitnehmen.


    Edit:

    Hoffe das gehört hier hin ^^ hab jedenfalls keinen besseren Beitrag gefunden.

    Und das doppelt.

    Beim Flug kann was schief gehen und dann sollte noch jemand die Ausstattung haben.
    Madaira ging, soweit ich mich erinnere, ganz schön steil und lange bergauf. Und wenn es abwärts geht, brauche ich zum Bremsen auch Energie und bin unten oft im UZ, wenn ich es nicht erwarte und zuwenig gefuttert habe.
    Also, ich brauche pro Tag ein Päckchen (75g) Traubenzucker und mehr:
    Und wenn ich micht verschätzt habe, sitze ich ca. 30 Minuten, bis der Traubenzucker zu wirken anfängt.
    Also auch bei kleinem Gepäck habe ich lieber zuviel dabei und fange schon bei leichtem BZ-Abfall an Traubenzucker zu nehmen (Obst kann ich vergessen, obwohl die Bananen gut schmecken, haben sie kaum eine Wirkung, zumindest bei mir beim Laufen).

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Hoffe das gehört hier hin ^^ hab jedenfalls keinen besseren Beitrag gefunden.

    Der Thread heißt "...Dampf ablassen, Lachen, Weinen, Jubeln, Explodieren,...".

    "Frage stellen" passt aus meiner Sicht tatsächlich nicht hier hinein.


    Wenn Du keinen passenden Thread gefunden hast, ist ein neuer Thread das Mittel der Wahl.

    Das macht es für alle Beteiligten übersichtlicher und erspart den Moderatoren Arbeit.

    (siehe auch RE: Diabetes-Themen zum Dampf ablassen, Lachen, Weinen, Jubeln, Explodieren, ... )


    Wattwurm Könntest Du einmal schauen, ob Du das noch auseinandergedröselt bekommst?

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Loax28 , wir haben Deine Frage in einen neuen Thread und dieses Unterforum verschoben.


    In diesem Unterforum findest Du auch Beiträge/Themen, die sich bereits damit befassen.


    Eidechse , Geri nutzt keine Pumpe, insofern ist das leicht anders. Er ist aber immer eine gute Anlaufstelle für Gelassenheit beim Reisen, was er in seinen Beiträgen hier auf dem Forum (für mich) oft bewiesen hat.


    Danke Ove 🙂

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang:


    Und hier etwas Info zu Büchern von Geri :

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang:

    6 Monate Weltreise mit Backpack und Diabetes


    Und hier etwas Info zu Büchern von Geri :

    Mein Neuntausender
    Sieben Welten - Seven Summits ( Das Buch vom IC-User Geri )

    Das war alles mit ICT. Mit einer Pumpe sieht das anders aus. Es geht aber auch, das muss nur anders organisiert sein.

  • Geri hat sich ganz bewusst für ICT entschieden, da in den Extrembedingungen in denen er unterwegs ist das ganze Technikgedöns nicht läuft, bzw wenn was kaputt geht nicht reparabel ist. Irgendwann hatte er auch mal keine Teststreifen mehr und musste nach Gefühl handeln. Hat alles funktioniert.


    Das sind aber alles keine Szenarien für eine Trekkingtour auf Madeira. Die kann man mit loop gut machen, man muss halt den Diabkram im Gepäck unterbringen. Das ist ein grosses Manko, bzw erfordert noch bessere Planung auf was man notfalls verzichten kann. Generell hab ich meinen Diabkram immer doppelt dabei. Ausgenommen Katheter, da die soviel Platz wegnehmen.

    Closed Loop Open Mind

  • Hi Loax28 :venti


    als erstes mal nicht verrückt machen lassen. Du solltes natürlich schon ungefähr wissen, wie sich Dein Diab unter körperlicher Belastung verhält.

    Und natürlich wie schon von Usern hier geschrieben lieber zu viel als zu wenig Diab Kram mitnehmen. Zumindest ein Teil davon auf dem Flug ins Handgepäck.


    Ich kann aber aus jahrelanger Erfahrung sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass auf dem Flug was schief geht (Gepäckverlust), recht gering ist. Und Madeira ist ja jetzt auch nicht aus der Welt. Es sollte im Notfall möglich sein, dort alles zu bekommen. Und wenn alle Stricke reissen ist man ja auch recht zügig wieder daheim.

    Auf meinen beruflichen Reisen (z. T. mehrere Wochen Asien / USA) und auf meinen privaten Touren mit dem Mountainbike (z. T. mehrtägig Alpen, Gardasee, Pfalz, jetzt im Sommer Slowenien) hatte ich in der Regel wenig bis keine Schwierigkeiten mit dem Diab. Bei den MTB Touren muss man halt entsprechend der körperlichen Belastung ein wenig mehr essen bzw. zu den Mahlzeiten den Bolus etwas reduzieren, dann passt das schon.

    Allgemein schaue ich bei solchen Trips halt, dass ich nicht so hart am Wind segele (d. h. ich spritze lieber mal eine Einheit weniger als eine zu viel und die Werte sind dann halt mal 20... 30 mg höher).


    Viel Spass auf Madeira :urlaub

  • Und am besten in mehrere Taschen aufteilen.

    Ich hab eine Checkliste die ich in Ruhe durchgehen. Mit der passenden Ausrüstung ist schon mal viel vor allem auch für den inneren Frieden erreicht.

    Ich empfehle auch gern die Frio Taschen für das Insulin.

    Grundsätzlich kann auf Reisen nicht mehr aber auch nicht weniger schief gehen als Zuhause (solange die ärztliche Versorgung doch zumindest erreichbar ist- würde persönlich aber eher keine Reisen machen wo das ein Problem ist). Von daher mach dir nicht zu viele Sorgen, das wird bestimmt eine schöne Reise.

  • Gut zu wissen wäre, wenn Du schon vor der großen Reise schon weißt, wie Dein Körper auf Belastungen reagiert und was für einen Einfluss das auf Dein BZ-Level hat.


    Also vielleicht vorher in der Heimat schonmal eine längere Tour laufen.


    Bei Fahrrad-Trekking-Touren über mehrere Tage reduziere ich beispielsweise immer drastisch meine Basis. Das hilft sehr, um nicht abzustürzen.

  • Eine Trekkingtour durch Madeira ist natürlich gar nicht dumm, Madeira ist eine wunderbare Insel zum Wandern und auch zum Weitwandern. Ich habe Ähnliches vor im Februar, habe gerade einen Flug nach Lissabon gebucht. Ich will 250-300km auf Wanderwegen nahe der Küste im Süden Portugals wandern. 16 Tage habe ich Zeit, das sieht recht gemütlich aus. Ich werde allein unterwegs sein. Da ich in Hostels übernachten will, ist das Gepäck kein Thema. Ich werde nur mit Handgepäck verreisen. Damit erübrigt sich die Frage, wohin der Diabeteskram kommt. Aber auch wenn ich mit Gepäck zum Einchecken verreise, tue ich alles ins Handgepäck.


    Ich werde nicht mehr Insulin mitnehmen, als das was ich brauche, um locker über die Zeit zu kommen. In Portugal befinde ich mich in der Vollzivilisation, so wie daheim, da mache ich mir keine Gedanken über den unwahrscheinlichen Fall, dass etwas mit dem Insulin schief geht. Größere Mengen an Insulin nehme ich nur mit, wenn ich für längere Zeit die Zivilisation verlasse, dh. die Rückkehr zur nächsten Straße und Versorgung eine oder mehrere Wochen dauert. Und auch dann machen größere Mengen nur Sinn, wenn ich 2-3 Ampullen einem Reisepartner anvertrauen kann bzw. wenn ich auf demselben Weg, auf dem ich die Zivilisation verlassen habe auch zurückkehre. Dann kann ich ein Depot anlegen (ist nicht oft der Fall).


    Für den etwas wahrscheinlicheren Fall, dass mein Libre-Sensor abgeht, habe ich genügend BZ-Teststreifen mit, um blutig weiter zu messen. Für manche Reisen nehme ich +überhaupt keine Sensoren mit, da von vornherein klar ist, dass sie abgehen oder nicht funktionieren.


    Für mögliche Hypos verwende ich lokale Kekse, am besten mit Füllung, die man in jedem Dorfladen bekommt. Traubenzucker und Gummibärchen halte ich fürs Trekken als kontraproduktiv, da sie nicht nachhaltig wirken. Zudem ist es ziemlich unnötig, während des Wanderns in eine Hypo zu fallen. Jeder, nicht nur Diabetiker, sollte alle 75-90 Minuten etwa 200 Kalorien mit etwa 2 BE zu sich nehmen. Dann kann man ja entsprechend der Sensorpfeile spontan entscheiden, ob man für diese Jause den vollen Bolus, eine verminderten Bolus oder gar nichts spritzt. Etwas komplizierter sind die Nachtzeiten nach der Wanderung. Da setzt, je nach Trainingszustand und Länge der Tour, der Muskelauffülleffekt ein, der zu BZ-Abfällen führen wird. Eher etwas erhöht schlafen gehen und dann nachhaltig mit Keksen oder Schoko-Riegeln einem BZ-Abfall begegnen. Beim Loop kenne ich mich so gar nicht aus. Ich höre nur immer wieder die Empfehlung, dass man bei solch sportlich aktiven Phasen auf manuell umstellen soll.


    LG Geri

  • Beim Loop kenne ich mich so gar nicht aus. Ich höre nur immer wieder die Empfehlung, dass man bei solch sportlich aktiven Phasen auf manuell umstellen soll.

    Es ist auf alle Fälle besser, den Loop bei sehr sportlich aktiven Phasen auf manuell umzustellen. Der Loop kommt mit solchen Situationen nicht klar. Das ist auch die Empfehlung von Leistungssportlern.

  • 2 Alpendurchwanderungen ohne Loop und Sensoren waren kein Problem.

    Geri hat alles gesagt. Ich kann es genauso unterstreichen.

    Da der Körper unter Belastung anders reagiert, sollte man auch seine Essgewohnheiten anpassen. Aber das weißt du ja schon.

    Müsli-Riegel und Traubenzucker waren meine 1. Wahl. Trinken, trinken, trinken... sowieso.

    Ich arbeite lieber mit zu hohem BZ als zu wenig. Wenns Bergauf und Ab geht bin ich lieber konzentriert bei der Sache.

    Du willst ja auch trittsicher unterwegs sein. Deine Begleiter werden es dir danken.

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • Ich danke euch allen für Eure Antworten. In 3 Tagen geht es los und ich sehe der Sache schon sehr viel entspannter entgegen. Aus den ehemals 9 Tagen sind jetzt auch 12 geworden. Mit 6 pods und 4 libre Sensoren werde ich die aber schon überstehen8)

    Das mit dem Open loop ist auf jeden Fall eine gute Idee und werde ich wohl auch so handhaben:thumbup:

  • Ich danke euch allen für Eure Antworten. In 3 Tagen geht es los und ich sehe der Sache schon sehr viel entspannter entgegen. Aus den ehemals 9 Tagen sind jetzt auch 12 geworden. Mit 6 pods und 4 libre Sensoren werde ich die aber schon überstehen 8)

    Das mit dem Open loop ist auf jeden Fall eine gute Idee und werde ich wohl auch so handhaben :thumbup:

    Alles Gute und viel Spaß! :thumbup:


    Wäre schön, wenn du danach berichten würdest, wie es dir ergangen ist. Natürlich nur, wenn du das möchtest.

  • Hey


    wie Du aus meinem Avatar Bild sehen kannst bin ich letztes Jahr den Camino Frances von Saint Jean Pied de Port über Santiago bis nach Fisterra gelaufen. 879km. Pin aber zur Zeit noch PEN Nutzer. War vollkommen unproblematisch. Meine Pilgerfreunde wussten über mein Diabetes Bescheid. Durch die tägliche Bewegung von 25-27 km musste ich neben 30% des normalen Basal und etwas Bolus am Abend tagsüber überhaupt nicht spritzen. Konnte mir sogar Schokolade 🍫 unterwegs gönnen 😃