Alkohol und Typ 1 Diabetes

  • Zitat von T.M.;371227

    Und was sagen Deine Nieren dazu?) - sein.




    Die führen derweil ein ernstes Gespräch mit der Leber!

    Aber im Ernst: Wow, ein halter Liter Wodka, nicht schlecht.

    Das kannst du zuckermässig NIEMALS vernünftig und zuverlässig in den Griff kriegen.

    2-3 Drinks, o.k. das geht vielleicht, aber so viel? Sorry, aber ich denke du musst wohl oder übel die Clique wechseln oder zumindest einen guten Freund mal einweihen (dass du DM hast)
    Was passiert denn, wenn du wirklich mal umkippst? Die lassen dich liegen und denken nur: Vollsuff, schlaf dich mal ruhig aus.

    Ne Hypo mit soviel Alk. im Spiel und du hörst irgendwann die Englein singen.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zitat von huf1976;371239

    Sorry, aber ich denke du musst wohl oder übel die Clique wechseln oder zumindest einen guten Freund mal einweihen (dass du DM hast)
    Was passiert denn, wenn du wirklich mal umkippst? Die lassen dich liegen und denken nur: Vollsuff, schlaf dich mal ruhig aus.




    Na aber denkst du das dieser Freund die ganze Zeit nüchtern bleibt,
    damit BigApple saufen kann! Das kann ich mir nicht vorstellen. Der wird
    dann eher sich daneben legen und sie können beide ihren "Vollsuff"
    ausschlafen.

    Dabei ist es doch egal ob jemand DM hat oder nicht, mit Alkohol sollte
    man vernünftig umgehen.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Klar sollte jeder mit Alkohol vernünftig umgehen.
    Der gravierende Unterschied ist nur, dass der Nichtdiabetiker
    irgendwann seinen Rausch ausgeschlafen hat, während der
    Diabetiker mit seinem BZ in den Keller rauscht und die
    Leber die ja Glucose ausschütten soll eben dies nicht tut, weil sie
    mit den Alkmengen beschäftigt ist. Also kommt keine
    Gegenregulation und das kann sehr schnell bitterernst werden.


    Ich habs selbst erlebt, mit 17. Mit mehreren Diabetikern während eines
    Sommercamps heimlich und viel zu viel getrunken. Verstand ausgeschaltet.
    Irgendwann kippte ein Mädel um und fing an zu krampfen.
    Es dauerte endlos bis der Notarzt da war. Hypokit blieb ohne Wirkung und
    wir wussten alle, dass sie Diabetes hat. Ende der Story war eine ganz schreckliche Situation, weil sie nicht auf die Glucose reagierte und auch beim Notarztteam völlige Panik herrschte.


    Sie hat mehrere Tage auf Intensiv in einem ernsten Zustand gelegen und nur, weil wir alle doof waren und die Gefahr nicht ernstgenommen haben.


    Ich hab das bis heute nicht vergessen und es hat mich lange
    verfolgt. Der Lerneffekt war da aber ich hätte im Nachhinein lieber vorher gehört.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Hi BigApple



    Eine Pumpe schafft dir beim Alkohol Gegenregulieren keine Abhilfe. Wie auch :confused::confused: und die bekommst du mit der Indikation sicher nicht. Aber diesbezüglich wurde hier bereits einiges geschrieben, bei dem ich mich nur anschließen kann.

    Pass auf dich auf
    LG
    PumpenKati

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Hi,


    du kannst schon Alkohol trinken, aber du solltest dich von dem Gedanken verabschieden so zu übertreiben!


    Die Situation, die Charlotta beschrieben hat, trifft nämlich auf jeden zu, dessen Leber zu sehr mit dem Alkoholabbau beschäftigt ist. Dein Körper reagiert dann nicht mehr auf Hypokits und Infusionen und wie schon beschrieben, steht selbst der Notarzt da und muss dir beim Krampfen quasi zusehen.


    Trinke nur soviel, dass du noch in der Lage bist zu messen! Bei 2 - 3 Drinks musst du dir im Normalfall noch keine Gedanken machen, aber darüber hinaus solltest du im Laufe des Abends schon minimum 1 - 2 Messungen durchführen.


    Es gibt noch ein paar Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst:
    -Den Bolus zum letzten Essen bevor du losgehst solltest du verringern.
    -Finger weg vom Schnaps mit RedBull - das ist die Schlimmste Kombi, die du trinken kannst, nicht nur als Diabetiker! ^^
    -Gegen Ende des Abends bei einem Wert von unter 200 wenige BE's essen ohne Bolusgabe! Nicht mit normalem Wert ins Bett gehen - der BZ sackt im Schlaf rapide. Einen Wert von 200 - 300 würde ich auch nicht korrigieren, ab 300 nur mit doppeltem Korrekturfaktor, wenn überhaupt.
    -Am Morgen danach nicht über hohe Werte beklagen - die gehören dazu. Die musst du in Kauf nehmen und solltest solche Abende nicht zur Regel werden lassen.


    Ich möchte nicht zum Alkohol trinken mit Diabetes anleiten, oder es gar schön reden, aber die Richtlinien haben mir persönlich schon sehr geholfen, wenn ich mal über die Stränge geschlagen habe.


    Gruß


    Tobi


    Edit: Bitte nie auf der Toilette von irgendeinem Club spritzen! Nie!

  • Zitat von Toby;371263


    Edit: Bitte nie auf der Toilette von irgendeinem Club spritzen! Nie!


    Warum nicht?


    Aber noch mal zur Insulinpumpe (die will ich mir eh zulegen, unabhängig vom Alk).


    Ich habe mal im Internet dazu recherchiert, und herausgefunden, das es bei Modellen wie diesem:
    http://www.diashop.de/category…uct2270/product_info.html die Möglichkeit einer Kontinuierlichen BZ Messung gibt. Dann müsste ich nur kurz auf das Display der Insulinpumpe schauen, und wüsste sofort ob ich BE zum mir nehmen muss, oder wenn ich zu hoch bin kann ich über die Fernbedienung gleich korrigieren.
    Klingt eig. ganz praktisch.


    Ich hab auch von Systemen gelesen, die bei einer Unterzuckerung vibrieren (währe ideal für mich).
    Ein System soll sogar Glucagon abgeben können (in dem Art. stand das das noch in Entwicklung ist).

  • Zitat von BigApple;371268

    Aber noch mal zur Insulinpumpe (die will ich mir eh zulegen, unabhängig vom Alk).

    Wie läuft's denn sonst so bei Dir, an normalen Tagen? Kommst Du mit ICT klar?

  • Eine Pumpe mit Glucose Monotoring hätten wir wohl
    fast alle gerne ;)


    Leider ist es keine Regelleistung der Krankenkassen
    und somit ein Spass der privat bezahlt werden muss . Es gibt nur sehr wenige, medizinisch bedingte Ausnahmen.
    Die Preise kannst du googeln.
    Du bist doch noch in der Remission, oder?
    Sind unter ICT alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden?
    Die Krankenkasse prüft einen Pumpenantrag sehr, sehr gründlich
    und du müsstest verschiedene Voraussetzungen erfüllen.
    Hier im Forum findest du dazu viele Infos.


    Schreib doch mal wie du so eimgestellt bist und wo vielleicht Probleme sind.
    Auch wenn vielleicht nicht alle Antworten in deinem Sinne sind, kannst du evtl. die ein
    oder andere Hilfestellung bekommen.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.


  • Warum reagiert der Körper nicht auf Infusionen?

  • Red Bull ist ja auch sehr süß. Warum trinkst du nicht abwechselnd Red Bull und Red Bull light? Dann müsste das doch einigermaßen hinhauen.

    Ich habe früher immer Wodka-lemon getrunken und für die Nacht (also vorm Feiern) mein Basal erhöht. Das hat immer gut hingehauen, aber ich hatte bestimmt auch den einen oder anderen Schutzengel.

    lg
    Hella

  • Zitat von Murray;371283

    Warum reagiert der Körper nicht auf Infusionen?


    Die genaue medizinische Ursache kann ich dir leider nicht erklären, aber die Leber ist so mit dem Alkoholabbau beschäftigt, dass sie sich nicht dazu überreden lässt Glucose auszuschütten, weder durch das Hypo-Kit, noch durch den Tropf.
    Charlotta hat es ganz gut beschrieben.


    Gruß


    Tobi

  • Ich würde zu nem AA Treffen raten. Wer am WE am Abend regelmäßig eine 05er wegkippt hat Dipsomanie.

  • Zitat von Murray;371309

    Der Glucose Tropf dachte ich erhöht direkt den BZ?


    Die Hypo-Kit Spritze auch, allerdings nur unter 'normalen' Umständen.

  • Zitat von Murray;371309

    Der Glucose Tropf dachte ich erhöht direkt den BZ?


    Yep, aber nur, wenn die Glucose nicht sofort von Leber- und ggf. Muskelzellen zur Nachfüllung geleerter Glykogenvorräte weggesaugt wird. Geleerte Glykogenspeicher der Leber schlucken schon mal so 100 und mehr Gramm Glucose ziemlich ad hoc. Und auch schon der Glucoseausgleich von 3 Litern Blutwasser zu über 30 Litern Körperwasse (Zwischenzellraum und Zellraum) bietet einer ganzen Menge Glucose Raum, um im Blutzucker ziemlich unscheinbar zu wirken.

    Zitat von Toby

    Die Hypo-Kit Spritze auch, allerdings nur unter 'normalen' Umständen


    Was soll das Hypo-Kit (=Glukagon) auch großartig bewirken, wenn die Gluconeogenese der Leberzellen unterbunden ist und die Glykogenspeicher ziemlich erschöpft sind?


    Gruß
    Joa

  • Joa war mal wieder schneller …


    Das Hypo-Kit enthält Glucagon, welches die Leber zur Glucoseausschüttung anregt. Das funktioniert nicht, wenn viel Alkohol im Spiel ist oder die Leberspeicher z.B. nach dem Sport leer sind.


    … trotzdem eine Vermutung:
    Die Infusion enthält direkt Glucose. Diese Infusionen gibt es in verschiedenen Konzentrationen. Ich kenne mich mit den Ausstattungen von KTWs nicht aus, aber es könnte sein, dass dort nur 5prozentige Glucose verfügbar war, damit geht es nicht so schnell rauf.

    LG, Carsten
    --
    Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.

  • Murray: In dem Fall den ich geschildert habe, kam ein Kreislaufversagen und das Krampfen dazu und das legen einer Infusion war schwierig. Es hat sehr lange gedauert, überhaupt einen Zugang zu finden.

    Dazu kam dann, dass die hochdosierte Glucose wohl entsprechend angepasst dosiert laufen muss, um die Venen nicht zu schädigen und der BZ eben nicht erwartungsgemäß stieg. Im Ablauf etwa so, wie Joa es beschrieben hat! Yep und es wurde Glucose in unterschiedlichen Stärken versucht.

    Ich habe es für mich so erklärt, dass wahrscheinlich zusätzlich noch eine entsprechende Insulinwirkung im Spiel war, die den BZ ebenfalls gedrückt hat, ich kann es nicht genau sagen.

    Hypokit haben wir in unserer ersten Panik gegeben, war klar dass es gar nichts bewirkt , wo wollte die Leber denn auch noch was herholen? :11weinen2:

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.


  • Zitat von yvonne;371236


    Klar gehen wir alle mal raus zum Feiern und schlagen auch gerne mal über die STränge bzw. trinken mal über den Durst, aber... Ich muß immer in der Lage sein können,meinen BZ zu managen... Bestes Beispiel: Heute ist der letzte Tag des Münchener Oktoberfestes... Ich war jetzt zweimal da und habe jeweils 1 Radler getrunken... Selbst danach geht es mir schon sehr bescheiden nach... Allerdings trink ich auch sonst keinen Alkohol... WAs dabei raus gekommen ist, war 3 TAge BZ-Chaos vom feinsten



    ich lese immer häufiger die symptome von alkoholkonsum, kann diese bei mir aber in keinster weise bestätigen.


    früher hab ich öfter und auch mehr getrunken, so etwa ne halbe flasche hartalk (~0,375l) zum weggehen.


    ich habe beim trinken stets cola zero oder andere zuckerfreie mischgetränke benutzt. mein bz blieb daher während des trinkens stets konstant. zudem habe ich regelmäßig am abend kontrolliert.


    trotz des hohen alkoholkonsums war es jedoch nie der fall, dass während des feierns der bz wegen des alkoholkonsums abgerutscht war.


    auch an der nacht-basaldosis hab ich nur ganz geringfügige reduzierungen vorgenommen.


    lediglich am morgen danach habe ich eine erhöhte insulinsensitivität festgestellt.


    aber so große auswirkungen und diese riesige vorsicht vor alkoholkonsum, wie sie hier stets geschildert werden, konnte ich und kann ich bei mir nicht feststellen.


    heute hab ich den konsum aus gründen wie z.b. kater, zeitaufwand, körperschäden, besseres zu tun, etc. runtergefahren.


    aber auch wenn ich heut nochmal mehr trinke, bestätigen sich meine früheren erkenntnisse. für bier musste und muss ich übrigens pro 0,5l 1 i.e. bolus spritzen.


    meine tipps fürn alkoholkonsum daher: regelmäßig messen, dosis nur minimal reduzieren, zuckerfreie mischgetränke benutzen und nicht zu viel reinkippen.


    das sind meine erfahrungen, können aber anscheinend bei jedem variieren. wollte nur mal die andere seite darstellen, dass alkoholkonsum beim diabetiker auch völlig harmlos sein kann und gut zu managen ist.


    grüße m90

  • Genau so m90!


    Wat ich immer sage:" Halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld"

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von m90;371324

    trotz des hohen alkoholkonsums war es jedoch nie der fall, dass während des feierns der bz wegen des alkoholkonsums abgerutscht war.


    Die größte Gefahr besteht m.W.n. auch nicht während man säuft, sondern eher anschließend, d.h. wenn man dann irgendwann mal schlafen geht und evtl. alles so macht, wie sonst auch, wohlmöglich sieht man (wenn man denn misst) einen erhöhten BZ und denkt sich "oooooooooooh, muss ich korrigieren, weil viel zu hoch".


    Ich hab vor gut zwei Wochen einigermaßen gut getankt, allerdings nichts Hartes, sondern "nur" Bier mit Cola (ja, es war normale Cola). Habe allerdings zwischendurch gemessen und auch dafür gespritzt. Als ich morgens früh zu Hause war hab ich nochmals gemessen und vorsichtig korrigiert. Beim Aufstehen passte wieder alles. Bei Sachen wie Wodka oder ähnlichem Gesöff hätt ich wahrscheinlich nicht korrigiert...oder wäre gar nicht erst schlafen gegangen.


    Es spricht im Grunde nichts dagegen, sich mal zu betrinken. Macht man das jedoch regelmäßig und achtet in keinster Weise auf sich und den BZ, ist das wie Russisch Roulette. Ich find's ausgesprochen gefährlich, wenn niemand aus dem Freundeskreis Bescheid weiß, weil es ohne Weiteres dann passieren kann, dass einen alle einfach liegen lassen, weil sie denken, dass man lediglich besoffen ist, obwohl man in eine schöne Hypo reinschlittert und sich nicht mehr selbst helfen kann. Über den regelmäßigen Alkoholkonsum von soviel hartem Zeug würd ich mir eh Gedanken machen...

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!