Ärzte vs. Diabetes

  • Vielen Dank für eure ziemlich lustigen Schilderungen.:rofl Auch wenn ich mir denken kann, dass die meisten von euch in der Situation selbst nicht so belustigt waren.


    Ich stelle immer wieder fest, dass ich wirklich Angst davor habe, dass ich mal ins Krankenhaus muss. Die Chance, dort auf "geschultes" oder wenigstens "informiertes" Personal (in Bezug auf Diab Typ 1) zu treffen, scheint nicht besonders hoch. :S

    Kann nicht schlafen, kann nicht essen,
    kann Deine Augen nicht vergessen.
    Die Zeit steht still- Du bist so fern,
    Du fehlst mir so mein kleiner Stern.

  • Ich stelle immer wieder fest, dass ich wirklich Angst davor habe, dass ich mal ins Krankenhaus muss. Die Chance, dort auf "geschultes" oder wenigstens "informiertes" Personal (in Bezug auf Diab Typ 1) zu treffen, scheint nicht besonders hoch. :S


    Nach meiner Erfahrung kann ich Dir da nicht widersprechen, aber: Solange Du Dich selbst um alles kümmern kannst, ist das Personal glücklich und lässt einen in den meisten Fällen auch machen, ohne reinzureden :) .


    Das hatte ich zwar schon mal gepostet, aber weil es so "schön" war: Nach meiner Pankreatektomie fragte mich im KH eine Servicemitarbeiterin (Essenausteilerin), ob ich es nicht mal mit einer Diät probieren wollte um auf das Insulin spritzen verzichten zu können ?( .


    Auch schon im KH erlebt: Diabetiker müssen Diabetikeressen :blerg: haben! (Pflegeschülerin)


    Vorsprechung zu einer OP mit dem Chirurgen: Ich habe auf meine HBA1C von 5,8 (war zufällig der beste den ich je in meiner Laufbahn hatte) hingewiesen und gemeint damit sollte es wohl keine Wundheilungsstörungen geben. Antwort: Wenn es ihn interessiert hätte, hätte er schon nachgefragt und zubekommen hätte sie bislang alle, HBA1C hin oder her 8o !

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Viele Schwestern/Pfleger, die nachts im KH eigentlich meinen BZ messen sollten, haben sich mit meinem selbst gemessenen u. schlaftrunken hingenuschelten Wert zufrieden gegeben.


    P.S.


    Einmal fragte ich einen (Azubi?) nur einfach so, ob er mg/dl oder mmol messe. Er konnte das nicht beantworten! Ich so: "Was steht denn bei dem Gerät neben dem BZ-Wert auf dem Display?"..... "Na denn gute Nacht auch!".


    :rofl

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Vorsprechung zu einer OP mit dem Chirurgen: Ich habe auf meine HBA1C von 5,8 (war zufällig der beste den ich je in meiner Laufbahn hatte) hingewiesen und gemeint damit sollte es wohl keine Wundheilungsstörungen geben. Antwort: Wenn es ihn interessiert hätte, hätte er schon nachgefragt und zubekommen hätte sie bislang alle, HBA1C hin oder her 8o !


    Du bist dir darüber im Klaren, dass Chirurgen auch unter den Ärzten eher den Ruf eines Diplom-Metzgers haben? Sind gute Handwerker, diagnostische Intelligenz ist nicht zwingend gefragt. Eher "Ortskenntnis" ;)

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Es sollte niemand, gerade von den noch " Frischlingen" unter uns Angst vor einem KH Aufenthalt haben. Man muss sich einfach vor Augen halten, dass jede Station bzw. jeder Arzt sein Fachgebiet hat und gerade was Diabetes betrifft, vielleicht gerade noch 2 Typen und deren Namen kennt.


    Solange man selbst in der Lage ist alles zu managen, sind meiner Erfahrung nach alle sehr dankbar dafür. Vielleicht sind manchmal Kompromisse nötig, wie eben BZ messen auch mal vom Pflegepersonal, Dokumentation der Werte für die Akten oder die schon erwähnte Diabeteskost. Aber das sind ja eigentlich nur begrenzte Zeiträume die zu überbrücken sind. Wenn der Chirurg seine Arbeit gut macht und mich meinen Diabetes managen lässt, ist doch alles gut.


    Bei größeren Dingen empfiehlt es sich, jemanden aus dem Angehörigenkreis zu informieren, welches Insulin wann und worauf geachtet werden muss, sollte ich nicht in der Lage dazu sein. Die Telefonnummer vom Diadoc angeben, falls Nachfragen entstehen sollten.
    Und bei einem Aufenthalt auf Intensiv werden die Gründe so schwerwiegend sein, dass ich wahrscheinlich einfach nur dankbar bin, möglichst schnell wieder hergestellt zu sein, weg zu kommen und dann eben später den BZ wieder zu steuern.


    Ich erwarte nicht, dass sich jeder Arzt über Diabetes schlaumacht, ich möchte viel lieber, dass er/ sie in seinem Gebiet gut ist. Es wäre zu viel verlangt, vom Orthopäden, Zahnarzt, Neurologen...zu erwarten, über jedes Detail unserer Erkrankung informiert zu sein. Grundkenntnisse sind sicher wünschenswert. Aber viel mehr gibt das Medizinstudium auch gar nicht her.
    Und wer von uns wußte vor der Erkrankung schon, was da alles zu beachten ist?
    Es gibt sicherlich ganz viel Aufklärungsbedarf, unbestritten.
    Aber im Gegensatz zu früher ist auch schon vieles besser geworden. Da wäre Selbstmanagement im KH nämlich so gut wie unmöglich gewesen.


    Mir hat man in der Kindheit schon immer verinnerlicht, den Diabetes betreffend, mir selbst der beste Arzt zu sein. Und das ist ja auch heute noch so.



    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • da magst du schon Recht haben - aber sämtliche Ärzte meinen ja, bei DM durchzublicken, obwohl ganz anderes Fachgebiet - wie gesagt: Stiefkind der Medizin!!!!!!!!!!! Ich könnte dir Stories erzählen, aber das lasse ich besser - egal in welcher Klinik..............
    cd63

    Grüße nest

  • Du bist dir darüber im Klaren, dass Chirurgen auch unter den Ärzten eher den Ruf eines Diplom-Metzgers haben? Sind gute Handwerker, diagnostische Intelligenz ist nicht zwingend gefragt. Eher "Ortskenntnis" ;)


    Ja bin ich. Chirurgen sind schon eine "Klasse" für sich ;) .


    Bei jeder Vorbesprechung haben die Sachen gebracht, bei denen ich gedacht habe, etwas zart besaitete Zeitgenossen hätten an dieser Stelle die Biege gemacht. Sind halt "Handwerker". Und nach dem was ich so gehört habe, geht es im OP fast wie auf dem Bau zu: Geht nicht gibt s nicht. Was nicht passt wird passend gemacht :P !

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!


  • Bei jeder Vorbesprechung haben die Sachen gebracht, bei denen ich gedacht habe, etwas zart besaitete Zeitgenossen hätten an dieser Stelle die Biege gemacht. Sind halt "Handwerker". Und nach dem was ich so gehört habe, geht es im OP fast wie auf dem Bau zu: Geht nicht gibt s nicht. Was nicht passt wird passend gemacht :P !


    Das ist richtig!
    Der Chirurg, der mir vor 3 Jahren den Titan-Nagel aus dem verheilten Schlüsselbein zog, war auch recht kräftig und er hätte mich möglicherweise daran hochgezogen;die beiden Gehilfinnen machten nicht so den Eindruck, mich ordentlich festhalten zu können.
    Also setzte er mir dabei kurzerhand sein angewinkeltes Knie auf die Brust.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Bin auch froh, daß es solche "Handwerker" gibt! Wer wollte sowas wie eine stundenlang dauernde Whipple-OP machen, bei der mehrere Organe entfernt u. verbleibende wieder neu verbunden werden?
    Die Bilder, die ich da im Kopp habe............ nee, nee. Da muß man schon ganz speziell drauf sein.


    ?(

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Bei mir wars ne Krankenschwester die mich herzhaft zum lachen gebracht hat.


    Meine Frau lag ja vor kurzem wegen eines Turmors im Krankenhaus. Dann am OP Tag hab ich natürlich auf der Station im Wartebereich meine Zeit totgeschlagen.
    Es folge dann allmählich die Mittagszeit und ich musste halt etwas runterwürgen ((Vor nervosität und Angst bekamm ich wirklich kaum was runter)) ,habe dann ganz brav gemessen und natürlich auch die passenden IE´s geschossen.
    Dies bekam dann aber leider eine ältere Dame mit dir mir gegenüber saß.
    Sie guckte natürlich genau hin und dann ging das übliche Gespräch natürlich los.


    Sie: So jung und schon spritzen müssen ? Also ich bin ja wirklich froh nur Tabletten nehmen zu müssen.
    Ich: Hätte ich so wie sie Typ2 müsste ich vieleicht auch nur Tabletten schlucken. Da ich aber Typ1 bin komme ich um das spritzen nicht drum herum.
    Sie: Ja so wie aussehen ist das ja auch kein wunder das sie spritzen müssen ((Ok ich hab nen kleines Bäuchlein aber bin weit entfernt davon entfernt nen moppelchen zu sein))
    Natürlich guckte ich sie dann völlig perlex an und wollte grade anfangen diese Frau zu belehren und vorallem mich zu verteidigen da kam dann die besagte Schwester aus dem Schwesternzimmer.
    Lege mir nen Snickers auf den Tisch und sagte dann wortwörtlich.


    "Regen sie sich über solche Hobbydiabetiker nicht so auf. Sie wissen es einfach nicht besser"
    Sie zeigte dann anhand ihrer Pumpe das sie selber betroffen ist und erklärte auch dieser "netten" Dame wo denn die Unterschiede liegen ect.


    Und nach der ganzen Geschichte ist die Schwester mit mir noch in die Kantine auf nen Kaffee und hat mich die restliche Zeit über recht gut unterhalten und vorallem abgelenkt.
    Und nachdem ich dann erfahren hatte das sie eigentlich schon lange feierabend hatte hab ich mich dann am nächsten Tag mit nem grossen Straus Blumen und Konzertkarten bei ihr bedankt.

    SugarBunny since 2015

  • Nach meine letzten Zahnarztbesuch quatschten wir noch ein klein wenig und kamen auch auf meine Inuslinpumpe zu sprechen.
    Der Doc fragte "wo ist die denn implantiert?"
    Nach einem verdutzten Blick meinte ich "die hab ich in der Hosentasche" und zeigte auf den Schlauch aus der Tasche.
    Die folgenden Sekunden hätten eins zu eins aus diesem Clip entnommen werden können: Nein, doch, ohh
    Hätte mich vor lachen aus der Praxis kugeln können. :D

  • Der war für einige Jahre der Kindheit mein Lieblingsschauspieler.......... Louis de Funes! :rofl

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Der war für einige Jahre der Kindheit mein Lieblingsschauspieler.......... Louis de Funes!

    aber letztendlich ist er an seiner eigenen Hektik gestorben......schade!

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Vor ein paar Tagen:


    (per Chat mit einem alten guten Bekannten/Freund) Ich hatte gehört das er wegen Magenschleimhautproblemen im KH war und mich erkundigt wie es seinem Magen geht. Dabei habe ich erwähnt das ich vor einiger Zeit ebenfalls im KH war und das die Diagnose mich den Rest meines Lebens beschäftigen wird.


    Er: Du hast geschrieben das Dich die Diagnose beschäftigt, was hast Du denn?
    Ich: Diabetes.
    Er: Oh Gott! Alle meine alten Verwandten haben Diabetes und die sterben daran...


    Danach habe ich bestimmt eine Stunde mit ihm telefoniert und versucht den Unterschied zwischen Typ1 und 2 zu erklären und was Diabetes überhaupt ist.
    Ob es was gebracht hat? Keine Ahnung. :|


    OK, war nichts mit Ärzten, aber ich dachte es paßt trotzdem.

    -Please stand by-

  • Ich weiß grad nicht mehr, wer es geschrieben hatte, aber es ging darum, dass es zu viel verlangt ist, dass Ärzte (!!!) sich mit Diabetes auskennen!


    Hallo?


    Selbst von meinem Handwerker, der mir etwas im Haus reparieren oder ändern soll, erwarte ich, dass er sich auf die Situation, die vor ihm steht, einstellt!!!


    Meine Hausärztin hatte von Tuten und Blasen (sorry) keine Ahnung! Die hab ich gewechselt!


    Mein zweiter Hausarzt hat sich alles, was er nicht wusste, sofort angeeignet und zwar zum ersten (!!!) Termin!


    Und auch mein durch Umzug fälliger dritter Hausarzt würde alles tun, um meinen Diagnosen gerecht zu werden und um nichts zu übersehen!


    Und wenn ich in ein Krankenhaus komme, in dem KRANKE Menschen behandelt werden - Tag für Tag (!!!), dann erwarte ich , das man sich - im Zweifel in der Freizeit - mit solchen lapidaren SAchen wie DIABETES auseinandersetzt!


    Ich würde mich schämen, in einem Pflegeberuf zu arbeiten und dumm wie ein Schulkind vorm Patienten zu stehen und nicht zu wissen, wie das geht!


    Aber das ist heute LEIDER absolut Alltag!


    Meine Freundin - auch Typ 1 - ist Krankenschwester. Auf einer Herzstation! Selbst sie hat vor der Unwissenheit von ihren Ärzten und Kolleginnen und Kollegen kapituliert und macht Schema F - egal, was da im Bett vor ihr lieg!


    Das ist NICHT normal! Das ist dumm und einfältig!


    Und ich finde es eine Schande, dass man von einem ARZT gefragt wird, ob man Insulin braucht, wenn er die Diagnose Typ 1 liest!


    DAs ist mir schon so unendlich oft passiert... das tut fast schon weh!


    Also... ich verlange nicht, dass mir einer eine Doktorarbeit über DM vorlegt, aber die GRUNDKENNTNISSE, die erwarte ich schon und das sage ich den Ärzten auch mittlerweile!!! Denn ich finde es einfach nur traurig!




    Übrigens, meine Mutter lag mit Ketoazidose im Krankenhaus, Intensivstation, das Libre wurde als Messgerät genutzt. Es wurde nicht gestochen, so lange die Werte plausibel waren! Das war für uns so fortschrittlich, dass wir es nicht fassen konnten!


    Auf der Normalstation, wollte man dann nicht spritzen, weil sie früh morgens eine Hypo hatte!!! Mittags war sie erneut bei 400!!!


    Das DARF nicht passieren! Denn das kann einen Menschen im schlimmsten Fall das Leben kosten!


    Und dann sagt ein Arzt den Angehörigen: "Es tut mir leid, wir haben wirklich alles getan!"???


    NEIN...


    So... sorry... 8:56 Uhr und ich bin soooo oben draus? Gibts normal nicht!


    Aber vielleicht liegt es daran, dass ich nächste Woche wieder ins KH muss! :D


    Es grüßt


    die Nani ;-) die sich jetzt wieder beruhigt! :D

  • Ich weiß grad nicht mehr, wer es geschrieben hatte, aber es ging darum, dass es zu viel verlangt ist, dass Ärzte (!!!) sich mit Diabetes auskennen!


    Mein Beitrag, aber ich schrieb von Fachrichtungen. Lies nochmal nach, du interpretierst m.M. nach jetzt emotional etwas über.


    Selbst von meinem Handwerker, der mir etwas im Haus reparieren oder ändern soll, erwarte ich, dass er sich auf die Situation, die vor ihm steht, einstellt!!!


    Mal ehrlich, du hast einen Dachdecker der dir auch die Gasheizung reparieren kann? Oder der Maler deckt das Dach? Alles Handwerker.
    Oder erwartest, dass diese sich in ihrer Freizeit aneignen wie das geht, weil das bei dir repariert werden soll?
    Mir wäre da lieber, wenn dann Fachkollegen hinzugezogen würden. Sonst bräuchten wir keine Spezialisierungen.
    So war mein Beitrag gemeint. Wenn er missverständlich ist, tut mir das sehr leid und war nicht Absicht.
    Menschlich verstehe schon was du meinst und sehe die Probleme auch. Aber ich habe dazu dann einfach eine sachlichere Einstellung, da ich eben auch in diesem Bereich arbeite und sehe, was geht und was nicht.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charlotta () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Meine Diabetespraxis bietet an entweder mich oder auch den behandelnden Arzt während eines Aufenthaltes im Krankenhaus zu beraten und zu helfen. Habe ich bislang zwar noch nicht in Anspruch nehmen müssen, finde ich aber eine gute Sache, wenn man sich hilflos fühlt. Ob ein Arzt dieses Angebot annehmen würde ist zwar die Frage, aber wenn's ein guter ist, warum nicht...

    Wenn man einer Kröte Streifen malt wird sie deshalb nicht zum Tiger... :cat:

  • Da liegt das Problem, es gibt Ärzte, die erkennen nicht die Grenzen ihrer Kompetenz. Wenn ein Arzt sagt, das ist nicht mein Gebiet, das muss ein anderer machen, dann ist das genau richtig. Es gibt aber eben viele, die haben ein Oberflächenwissen, und halten das für uneingeschränkt anwendbar.


    Mein Hausarzt hat gleich gesagt, bei ihm kann ich nicht mehr als eine 0815 Einstellung erwarten, und mir empfohlen zu einem Fachmann zu gehen. So gehört sich das. Ein Arzt ist auch nur ein Mensch, und kann unmöglich alle Fachrichtungen abdecken.



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