Angst vor Insulin

Moin erstmal. Hast du keine Schulung bekommen ? Bzw hattest du schon mal einen richtige Unterzuckerung ?
Mir wurde das in der ersten Woche beigebracht. Erstmal zu deiner Angst. Insulin ist nicht dein Feind sonder dein Freund , begegne ihn auch so. Esse doch deine Scheibe mehr und spritze 5 Einheiten ( davon träume ich bei Faktor 5 e für 1 be ) Messe dir dann alle 30 min den Zucker und du wirst sehen ob es passt . Evt etwas nachkorrigieren.
Wenn du merkst er sinkt doch zu stark etwas essen. Du hast doch das Libre damit sieht du doch den Trend

Einfach die Angst überwinden.

Zur Sicherheit kannst du dir deinen Partner mit der Glucagon Spritze neben dich setzen.
Einfacher ist es wahrscheinlich wenn du dir ein Zuckerhaltiges Getränk, das du auch magst, z. B. Cola oder Traubensaft auch bereitstellst.

Wieviel Insulin brauchst du denn, wenn du ersteinmal mit einer halben Scheibe zusätzliches Brot anfängst?

Hallo Claude,

Ganz ehrlich - kein Diabetiker-Forum kann dir eine mehrtägige Schulung ersetzen, in der deine BE-Algorithmen und deine Basal-Rate ausgetestet werden und in der du auch mit Hypos und Hypers umzugehen lernst.

LG Geri

Der persönliche Insulinbedarf, sprich der BE/Insulin-Faktor ist bei jedem unterschiedlich. D.h. bei dir knallen vielleicht 20IE, wie bei einem anderen 10IE oder 30IE. Von daher ist deine Vorsicht unabhängig von der gespritzen Insulinmenge, sondern betrifft eher die Essensmenge.

Aber um dich etwas zu beruhigen:
Ich esse, wenn ich wirklich hungrig bin, ohne Probleme oder Reue 120g KH (und mehr). Bei meinem Faktor von 2,5IE/BE komme ich gern mal auf über 25IE. Über deine 7IE kann ich (wie viele andere hier vermutlich auch) also nur amüsiert hüsteln

Viele Grüße und lass den Kopf nicht hängen
grosb

PS: Wenn dir komisch wird, weil das Brot zu langsam wirkt, Traubenzucker ist schneller

Der Hinweis mit dem Libre war schon prima, finde ich. Da kannst du ja scannen, was der Sensor her gibt und erkennst den Trend. Probier es doch erst einmal an einem freien Tag aus, wenn du in Ruhe während der kompletten Wirkzeit deine Gewebeglucose überwachen kannst. Wenn du siehst, dass nichts schlimmes passiert, dann wirst du auch mit zunehmender Sicherheit die Angst verlieren.

Du wirst auch feststellen, dass das Insulin anders, langsamer wirkt, wenn du mehr an eine Stelle spritzt. Also dann auch nicht in Panik geraten und den BE-Faktor erhöhen oder noch während der Wirkdauer korrigieren. Lieber zwischendurch mal ordentlich durchatmen, ein Ommm murmeln und weiter den Verlauf beobachten. Du schaffst das schon...

Ich hab im Moment das Problem, dass sich bei mir viel verändert. Durch Gewichtsabnahme und mehr Aktivität geht mein Insulinbedarf immer weiter runter, was meine Werte auch gern mal abrutschen läßt. Ich esse dann ein Snickers oder andere Leckerchen und genieße das einfach

Zitat von lunaiko

Ich esse dann ein Snickers oder andere Leckerchen und genieße das einfach

Ich muss mich immer davon abhalten, das zu provozieren, indem ich einfach mal großzügig spritze, in der Hoffnung ein paar Stunden später umsonst Schokolade essen zu dürfen/müssen.

Zitat von ngollon

Ich muss mich immer davon abhalten, das zu provozieren, indem ich einfach mal großzügig spritze, in der Hoffnung ein paar Stunden später umsonst Schokolade essen zu dürfen/müssen.

Ui, das klingt aber übel!
Zu CT-Zeiten habe ich das auch gemacht, aber heute???
Hau Dir doch einfach eine ordentliche Dosis Insulin rein und iss das Snickers. Oder zwei. Oder drei.

Genau, das ist ja auch das Schöne an der ICT. Bevor ich mit dem Insulin angefangen habe, hatte ich keine Möglichkeit, irgendwie einzugreifen. Jetzt esse ich, was ich will, wenn ich es will.

Wie so oft im insjlinclub vat hier jeder seine wahrheit. Hier ist meine:

Ist doch die scheibe extra ohne extra zu spritzen.

Am blutzuckeranstieg siehst du dann, wieviem du hättest spritzen müssen.

Du korrigierst etwas und machst das nächste mal besser.

Eigentlich bin ich kein low-carb Verfechter aber: "Mehr essen" muss ja nicht zwingend Brot sein.
Wenn dir der Gedanke an eine halbe Brotscheibe solche Bauchschmerzen bereitet, brat doch stattdessen ein Ei.
Oder stapel den Belag höher.

Aber erstmal würde ich auch sagen, probier es aus und beobachte was passiert. Du weisst ja was du geänderst hast, bist also wachsamer und bremsbereit.
Wenn es gar nicht funktioniert hattest du im schlimmsten Fall ein paar vermurkste BZ-Verläufe morgens und isst wieder dein bekanntes Frühstück oder probierst etwas anderes.

Zitat von Claude

Vor kurzem habe ich aber den SEA entdeckt. Wurde in der Schulung nicht angesprochen
Seit ein paar Tagen halte ich einen SEA von 10 Minuten ein, und Anstieg/Abstieg sind deutlich harmonischer und gemächlicher.

Schön das es weiter Bergauf geht mit Dir

Nach dem 2. Weltkrieg hat man Kindern kleine Mengen Insulin verabreicht, damit sie durch dir Unterzuckerungen Heißhunger bekommen und dadurch zunehmen. Damals nannte man Insulin auch Masthormon.

Wenn du Fressattacken bekommst, dann ist das doch voll im Sinne deines Docs

Hallo Claude,
ich kann Deine "Angst" gut verstehen, denn ich finde Unterzuckerungen auch extrem unangenehm. Weil man sie nicht immer 100%ig vermeiden kann, habe ich überall wo ich mich oft aufhalte solche Minitütchen Haribo Gummibärchen (also diese ganz kleinen, die in einer großen Tüte verkauft werden). Außerdem hab ich die in meinen Jackentaschen und anderen Taschen. Ein Tütchen hat etwa 1 BE und wirkt fast so schnell wie Traubenzucker (schmeckt aber besser und wird nicht steinhart, wenn man ihn liegen läßt). Wenn ich merke, das ich auf eine UZ zulaufe, dann esse ich ein Tütchen, messe und esse dann bei Bedarf noch was anderes. Bei mir klappt das recht gut.
LG, Philbert.

Schulungen können schlecht sein. Aber selbst eine gute Schulung kann meiner Meinung nach nur den Einstieg geben und nicht das achtsame Sammeln von Erfahrungen mit dem eigenen Stoffwechsel ersetzen.

Unter den hier gemachten Vorschlägen finde ich das "Herantasten und
Beobachten" am besten. Crash-Tests am lebenden Objekt sind nicht so meine Sache.

Claude: Was ich mich frage: Musstest Du noch nie deinen Insulinbedarf anpassen aufgrund von Infekten oder geändertem Bewegungspensum?

"Weniger Angst vor Insulin" macht Sinn. Aber wieso hat der Arzt mehr Essen verschrieben?

(Nachtrag: Selbst wenn mein Libre 75 mit Trendpfeil steil nach unten zeigt, bin ich nicht zwangsläufig unterzuckert. Wenn es Dir auf verlässliches Austesten ankommt, würde ich in diesem Falle blutig gegenmessen.)

(Noch ein Nachtrag: Auf Gummibärchen würde ich mich nur verlassen, wenn ich genau diese Sorte vorher ausgetestet habe. Richtig zuverlässig funktionieren bei mir nur Traubenzucker und Vitamalz. Das ganze Gummizeugs wirkt erst gar nicht und später zu doll.)

Zitat von Claude

Diabetologe hat mir "mehr essen" und "weniger Angst vor Insulin" verordnet.

Ich weiss nur nicht so recht wie ich das angehen soll

Leg dir ein paar Päckchen Gummibärchen oder Traubenzucker bereit und versuchs halt. Was soll schon groß passieren? Hattest du noch nie eine UZ oder bemerkst du die nicht mehr? Du hast doch auch das Libre, wo liegt also das Problem?